
Ein deutsches Gericht in Köln lässt einen Juden aus New York einfliegen, um darüber zu entscheiden, ob der Imam in Duisburg im Rosengarten einer Feministin Bier trinkt. Von unserem Gastautoren Gerd Buurmann.
Was klingt wie ein absurdes Theaterstück, hat sich am 5. November 2014 um 14 Uhr tatsächlich im Raum 222 des Kölner Landgerichts zugetragen. Mit einer Feministin als Klägerin und einem Juden als Zeuge versuchte das Kölner Landgericht Licht ins Dunkel der Trinkgewohnheiten eines Duisburger Imams zu bringen. Angestoßen wurde die ganze Verhandlung von der Rosenzüchterin Gitti Schwantes. Sie hat den Suhrkamp Verlagverklagt, weil sie die Darstellung ihrer Person im 18. Kapitel des Buchs “Allein unter Deutschen” von Tuvia Tenenbom als Schmähung empfindet.
Gitti Schwantes ist eine selbsternannte Friedensaktvistin, die fest davon überzeugt ist, dass es für den Weltfrieden förderlich ist, wenn sie als Feministin versucht, interreligiöse Spannungen dadurch abzubauen, dass sie einen Rosengarten in unmittelbarer Nähe einer Duisburger Moschee betreibt, damit sich dort Muslime, Juden und Christen “begegnen”können, um sich “lieb zu haben”. Gitti Schwantes ist die treibende Kraft einer “Friedens-und-Liebe-Initiative” unter dem Namen “Rosen für Marxloh”, die in der Nähe der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh einen Rosengarten für Christen, Moslems und Juden zum Gernhaben betreibt. “Rosen riechen gut”, sagt Gitti.




Die Älteren unter uns werden sich noch an die Kampagnen zu Gunsten inhaftierter RAF- Mitglieder erinnern. Seltsamerweise waren die viel ärgeren Zustände in den DDR-Knästen nie ein Thema im linken Lager. Möglicherweise lag das daran, dass die DDR „Ruheräume“ für die vom schweren Klassenkampf erschöpften Bombenlegern zur Verfügung stellte, die DDR bei vielen Linken, auch bei mir damals, so etwas wie Welpenschutz genoss, oder wie es um 1980 mal in der TITANIC sinngemäß zu lesen war: Ein Staat, indem ehemalige Kämpfer gegen den NS und Interbrigadisten in hohen und höchsten Positionen tätig sind, kann nicht nur schlecht sein. Von unserem Gastautor Thomas Weigle.

