Datteln: Wer zahlt bestimmt?

Datteln IV Foto: Robin "Bibo" Patzwaldt

Die Waltroper Grünen in einem Gastbeitrag über das Gutachten zum Kraftwerk Datteln:

Je nachdem welche Institution/ Partei usw. ein Gutachten zum bundesweiten Skandalkraftwerk in Auftrag gab und bezahlte, konnte anscheinend auf die von ihm erhofften Ergebnisse zählen. Und so auch jetzt geschehen, denn der „unabhängige“ Gutachter Kment wurde vom Energieversorger Eon beauftragt und bezahlt. Dies geschah  auf politischen Druck von rot/grün, die, man kann es kaum glauben, genau diesen Gutachter auswählten. So wundert uns das jetzt veröffentlichte Ergebnis nicht.

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Datteln IV und die große Welt der Landespolitik

Datteln IV Foto: Robin "Bibo" Patzwaldt

…oder: Wie überregionale Politik die Motivation an der Basis kaputt machen kann! Von unserem Gastautor Robin Patzwaldt.

Ich bin ein Grüner! Eine Tatsache auf die ich im Moment nicht besonders stolz bin.

Parteimitglied bin ich seit 2010, kurz vor der Landtagswahl!

Nein, somit bin ich nicht erst durch den derzeit allzu gerne angeführten ‚großen Aufschwung’ der Partei ‚Bündnis90/ Die Grünen’ zur Politik gestoßen. Bei mir waren es damals überwiegend lokale Gründe.

Über mehrere Jahre verfolgte ich hier im Ostvest bereits den Kampf einiger weniger ‚aufrechter’ Anwohner bei ihrem Kampf gegen das geplante neue E.On-Kraftwerk

‚Datteln 4’.

Hiergegen hatten sie bereits vor etlichen Jahren, und nebenbei gesagt auch bereits deutlich vor Baubeginn, zahlreiche Argumente vorgebracht.

Mit Sympathie verfolgte ich deren Gerichtsurteil im Herbst 2009. Nach jahrelangem Kampf gegen den ‚Energieriesen’ E.On hatten diese mit ihren jahrelang gebetsmühlenartig vorgetragenen Bedenken (u.a. die

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Mit Energie für eine Kultur der Akzeptanz – Das Ruhrgebiet als Industriestandort

Bei der »Kulturhauptstadt« ging es natürlich in erster Linie um die Kultur. In diesem Sinne ist »Essen für das Ruhrgebiet – Kulturhauptstadt Europas« ein Erfolg gewesen. Zumindest fällt die Bilanz der federführenden RUHR. 2010 GmbH durchweg positiv aus – von der Bestürzung über die Loveparade-Katastrophe in Duisburg einmal abgesehen.  Von unserem Gastautor  Jürgen Großmann.

»Den Menschen im Ruhrgebiet wurde Lust auf Kultur gemacht«, so der Ruhr-Geschäftsführer Fritz Pleitgen. Auch die Touristikexperten sind zufrieden: 10,5 Millionen Besucher sind 2010 in die Kulturhauptstadtregion gekommen. Das entspricht einer respektablen Steigerung um 13 Prozent. Schließlich loben die Macher auch die neu entstandenen Netzwerke im Ruhrgebiet. Kooperation statt Rivalität und Kirchturmdenken. Die wesentlichen Zielgruppen konnten anscheinend erreicht werden.

Ist also alles gut in der selbsternannten Metropole Ruhr? Hat die Kulturhauptstadt wirklich die Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung der Region geschaffen? »Kultur durch Wandel – Wandel durch Kultur« – ein Patentrezept?

Als einer der Hauptsponsoren der RUHR.2010 können auch wir durchaus zufrieden sein. In einer repräsentativen Befragung unter der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen nannten 81 Prozent der Befragten RWE als den bekanntesten Sponsor. 62 Prozent meinten, dass dieses Engagement sehr gut zum Unternehmen und zu den Kulturhauptstadt-Aktivitäten im Ruhrgebiet gepasst habe. RWE wurde als engagiertes, regional verwurzeltes Unternehmen wahrgenommen, mit positiven Auswirkungen auf unser Gesamt-Image.

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Weil es im schläfrigen Berlin …

Aber was kann ein armer Junge machen, außer Fahrrad zu fahren, weil es im schläfrigen Berlin einfach keinen Platz für Straßenkämpfer gibt. Von unserem Gastautor P. Loton.

„Was ist hier los?“

…denke ich zum ersten Mal, als ich der Frau mit dem Fahrrad in die Rosa Luxemburg Straße folge: Ist das noch dieselbe Straße, die ich einmal kannte? Jetzt gibt es dort einen Design-Fashion-Kunst-Laden neben dem anderen:

„Alles, was Sie nicht brauchen – hier!“

Dann lande ich in der Alten Schönhauser – dasselbe Bild – halt!

Jede zweite Schaufensterscheibe ist kaputt –

Was ist hier los? Später schaue ich im internet nach, und finde die BZ:

„Hört die Liebig-14-Randale denn nie auf?

Es waren kleine Läden hart arbeitender Berliner, Lebensträume und Lebenswerke, die in der Nacht zu Sonnabend das Ziel von vermummten Chaoten wurden.

Während in Friedrichshain etwa 150 Menschen friedlich gegen die Räumung der Liebigstraße 14 demonstrierten, zog ein randalierender Mob Steine werfend durch die Alte Schönhauser Straße (Mitte).

(….) Tanja T. (25), Angestellte beim Klamottenladen »Zartbitter«, zeigte sich schockiert über den Vandalismus:

»Es ist einfach nur ungerecht, dass diese Randalierer sich an Unbeteiligten vergreifen. Meine Kunden sind ganz normale Leute.«

(…) Marcella K. (30), Inhaberin des Schuhgeschäftes »Crazy Walk« hat deshalb große Wut auf die Randalierer:

»Wir sind Mittelständler und keine Kapitalisten. Was die hier angerichtet haben, ist einfach nur irre.«

Und Darryl P. (51), Inhaber von »Pro Danse«, einem Geschäft für Tanzartikel, sagt:

»Ich verkaufe hier keinen Luxus. Wir alle hier müssen hart arbeiten, um über die Runden zu kommen.«“

Längst sind die Schäden behoben, die heile BZ-Welt wieder ganz, und der Ausverkauf Berlins geht weiter. Aus dem, Zitat SPIEGEL, Kiez der armen Schlucker ist ein „Szeneviertel“ geworden und das ist nur noch Geschichte:

„Einst sammelte sich hier das Lumpenproletariat der Stadt. Kaschemmen und Kramläden, Nutten und Luden, Trödler und Ganoven bestimmten das Bild. In den Straßen, durch die er später seinen strafentlassenen Transportarbeiter Franz Biberkopf tigern ließ, beobachtete Alfred Döblin ein dauerndes »Hinundherlungern«.“

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Ruhr2010: Chancen für Literatur wurden verpasst

Unsere Gastautorin Sarah Meyer-Dietrich sprach mit Gerd Herholz (wissenschaftlicher Leiter Literaturbüro Ruhr e.V., bloggt auch bei den Ruhrbaronen) über die Literaturförderung im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres, Probleme des Literatursponsorings im Allgemeinen und den Mut immer wieder neu anzufangen.

Das Kulturhauptstadtjahr ist vorbei. Wie waren Ihre Erwartungen an dieses Jahr?

Gerd Herholz: „Teilhaben, mitgestalten“ hätten die Zauberworte der 2010-Macher spätestens ab 2008 heißen müssen. Das Literaturbüro Ruhr hat versucht, früh mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam über eine mögliche Beteiligung der Literaten/Literaturförderer als Intellektuelle im Ruhrgebiet nachzudenken.

Welche Rolle hätte das Literaturbüro Ruhr konkret spielen können?

Herholz: Das Büro hat in über 20 Jahren tiefgehende Erfahrung mit Literaturförderung, Literaturvermittlung, ihrem Gelingen und Scheitern, sammeln können. Und wir haben Kontakte zu Autoren, Kritikern und Verlagen im ganzen deutschsprachigen Raum bis zu Autoren und Agenten in New York oder Mumbai. Wir hatten uns gewünscht, RUHR.2010 lange vor 2010 beratend zur Seite zu stehen und gemeinsam regional verankerte und Europa interessierende Projekte zu entwickeln und durchzuführen.

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Theater lebendich: Geschichte, Flyer, Homepage

Das Theater lebendich aus Dortmund braucht eine Homepage und jemanden, der ihm einen Flyer macht. Und bei der Gelegenheit auch mal was über das Theaterprojekt, direkt von unserer Gastautorin, der Theater lebendich Macherin Melanie Nagler

das THEATER lebendich wurde 2007 gegründet, im Untergrund der Nordstadt im Hinterhofhaus zwischen Müll und Fahrrädern in einer alten Kutscherstation, die Gründerin Melanie Schmitt-Nagler (dipl Theaterpädagogin und Schauspielerin) inszenierte Theaterstücke mit Kindern und Jugendlichen, sie wollte damals nur einen Probenraum, aber die Jugendlichen, die mit ihr gerade Iphigenie auf Tauris von Goethe in der Jugendkunstschule erarbeiteten, wollten unbedingt mit ihr in diesem Raum arbeiten, es waren nur noch 3 Jugendliche von einem Kurs von ehemals 9 Teilnehmern und das Balou wollte diesen Kurs nicht mehr durchschleppen, diese 3 starteten also mit dem wirklich schweren Stoff die erste Inszenierung im lebendich, brachten andere Schüler mit und nach einigen Monaten fand die erste Premiere im Hinterhof statt, Iphigenie auf Tauris, authentisch gespielt und ernst genommen von Jugendlichen zwischen 13-26 Jahren, Melanie hatte sich inzwischen selbstständig gemacht und nahm einen Kredit auf, um die Kutscherstation in ein Theater umzubauen, investierte 16.000€ und riss Wände raus, legte mit Hilfe von Freunden einen Holzboden in das Theater, die Unterkonstruktion musste von einem Tischler Brett für Brett gesägt werden, da der Boden so schief war, brachte Traversen an und kaufte Scheinwerfer bei E-Bay und bekam 60 Stühle geschenkt und so war in 9 Monaten ein kleines schönes Theater entstanden, den man als besonderen Ort in Dortmund empfinden konnte …

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