Anfang des Jahres 2019, als es für den BVB sportlich herausragend gut lief, das Team noch mit recht großem Abstand an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga stand, da beschäftigte sich das Fanzine ‚Schwatzgelb.de‘ überraschender Weise mit der angeblich schlechten Stimmung im eigenen Stadion.
Mag die Erkenntnis, dass dort in früheren Jahren häufig noch mehr Stimmung war, seinerzeit auch nicht völlig falsch gewesen sein, das Ganze mutete schon Anfang dieses Jahres als das sprichwörtliche Jammern auf einem hohem Niveau an.
Seit Dienstag steht endgültig fest, dass die heftige Kritik von damals in keinem Verhältnis zur Realität stand:
Das ‚Phrasenschwein‘ vom Sport1-Doppelpass. Foto(s): Robin Patzwaldt
Vor zwei Jahren freuten sich viele Fußballfreunde in diesem Lande darüber, dass der ‚Doppelpass‘, die allwöchentliche Fußball-Talkshow am Sonntagvormittag, auf Sport1 eine Konkurrenz erhielt. Der frühere Moderator der Sendung, Jörg Wontorra, bekam auf Sky Sport News HD einen nach ihm benannten Fußballtalk zur annähernd gleichen Sendezeit, sollte dem etablierten ‚Doppelpass‘, der zuletzt mit viel Kritik konfrontiert wurde, kräftig einheizen.
Nach zwei Spielzeiten im Fußballoberhaus steht jetzt fest, der Platzhirsch ist als eindeutiger Sieger aus diesem Duell hervorgegangen. Die Einschaltquoten vom Doppelpass zeigten sich trotz der neuen Konkurrenz kaum verändert. Das Angebot von ‚Wontorra‘ konnte die in es gesetzten Erwartungen seitens des Senders trotz des großen Aufwandes nicht erfüllen.
Der Moderatoren-Veteran erhält ab der kommenden Woche ein neues Format am Montag nach den jeweiligen Bundesliga-Spieltagen, geht dem Doppelpass zukünftig terminlich aus dem Weg. Das gab Sky am Montag offiziell per Pressemeldung bekannt.
Für die Fußballfreunde in diesem Lande ist sicherlich grundsätzlich gar keine so schlechte Nachricht, bekommt der geneigte Zuschauer so doch die Chance ab sofort beide Angebote live zu verfolgen und sich eventuell dort auch aktiv mit einzubringen.
Der Hintergrund dieser Entscheidung stimmt jedoch bedenklich, hat hier doch offenkundig der ‚Stammtisch‘ über das ‚Fachgespräch‘ gesiegt.
Das Stadion in Chemnitz. Quelle: Wikipedia, Foto: Lord van Tasm, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wenn ich DFB-Pokalspiele schaue und mein Lieblingsverein daran nicht direkt beteiligt ist, dann geht es mir im Regelfall wie wohl den allermeisten Fußballfans hierzulande: Ich halte zum sportlichen Underdog.
Beim Spiel des Hamburger SV beim finanziell angeschlagenen Chemnitzer FC am Sonntag, war das jedoch ausnahmsweise einmal nicht der Fall. In diesem Duell habe ich mich tatsächlich am Ende sehr darüber gefreut, dass der ligahöhere HSV am Ende nach Elfmeterschießen knapp die Oberhand behalten hat, mit viel Glück in die nächste Runde des Wettbewerbs einzog.
Grundsätzlich hätte ich es den Chemnitzer Kickern gegönnt, wenn sie die Überraschung geschafft hätten. Die sportliche Leistung, die diese auf dem Rasen ablieferten, hätte es sicherlich auch verdient gehabt. Das Verhalten der Fans des Drittligisten auf den Rängen ließ mich jedoch im konkreten Falle auf ein frühes Scheitern der Chemnitzer, und damit auf eine Verbannung von der großen Bühne des nationalen Fußballs hoffen.
Noch ist die erste Runde im DFB-Pokal der Saison 2019/20 an diesem Wochenende nicht einmal vollständig gespielt, trotzdem steht der große Gewinner der 32 Spiele jetzt schon schon fest. Es ist unzweifelhaft der umstrittene Video-Beweis bzw. -Assistent (VAR). Und das, obwohl es diesen in der ersten Pokalrunde gar nicht gibt.
Was war das regelmäßig für ein landesweites Gemecker in den letzten Monaten. An fast jedem Wochenende wurde sich massenhaft beschwert. Fans und Medienvertreter wurden mit dem Videobeweis einfach nicht so wirklich glücklich. Ständig musste über Fehlbewertungen diskutiert werden. Zudem erwies sich das neue Instrument als ungeliebter Stimmungskiller in den Fankurven, da es bis zur Findung einer endgültigen Entscheidung häufig deutlich zu lange dauerte. Viele Zeitgenossen wollten den VAR am liebsten schon wieder abschaffen.
An diesem Wochenende, wo die Unterstützung des Videoassistenten ausnahmsweise einmal bei den Profis des Oberhauses nicht zu Verfügung stand, da wurde vielen deutlich, wie viele womöglich spielentscheidende Fehlentscheidungen der Videobeweis an einem normalen Fußballwochenende in der Bundesliga im Vergleich zu dem frisch erlebten höchstwahrscheinlich verhindert hätte.
Das Einsammeln macht Mühe…. Quelle: Wikipedia, Foto: Sillyputtyenemies, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Umweltinitiativen bestimmten in dieser Woche wieder einmal die großen Schlagzeilen. Da war zum einen ‚RhineCleanup‘, wo engagierte Zeitgenossen in Düsseldorf, Köln und Duisburg insgesamt 200.000 Zigarettenkippen eingesammelt haben sollen. Damit möchten die Aktivisten auf die Umweltbelastung durch achtlos weggeworfene Kippen aufmerksam machen und ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken. Die Organisatoren des Aktionstages gaben an, dass durch ihre Sammelaktion etwa acht Millionen Liter Wasser gerettet wurden, da diese durch die eingesammelten Zigarettenkippen nicht mehr verunreinigt werden könnten.
Und dann tagte da ja auch noch die ‚Fridays for Future‚-Bewegung. Diesmal in der Schweiz. Angeblich soll dort intern heftig gestritten sein worden. Doch das finde ich an dieser Stelle nicht weiter erwähnenswert, da ich das für neugegründete Organisationen für ganz normal halte. Das ist in politischen Parteien kurz nach Beginn ihrer Aktivitäten auch immer vorgekommen und gehört irgendwie mit dazu, wenn zig Leute irgendwo zusammenkommen und sich auf gemeinsame Ziele und Vorhaben verständigen möchten. Die Presse dabei aus dem Saal zu verbannen, weil man diese für das ‚Übel‘ hält, finde ich dann schon weniger normal. Aber auch das soll hier und heute nicht mein Thema sein.
Ich möchte an dieser Stelle einmal kurz den großen Unterschied zwischen ‚RhineCleanup‘ und ‚F4F‘ betonen.
Das Leben als Fußballprofi ist letztendlich auch nicht grundsätzlich anders als das in sonstigen Bereichen der Gesellschaft. Während die Lautsprecher vom Schlage eines Kevin Großkreutz überproportional häufig im Mittelpunkt des großen öffentlichen Interesses stehen, viel Aufmerksam auf sich versammeln können, fallen die Schicksale der bescheidenen, der eher kleinlauten Zeitgenossen gerne schon einmal hinten runter.
Ein gutes Beispiel für diese Typen, die mindestens so viel Beachtung verdient hätten wie die ‚Krakeeler‘ der Szene, ist Fußballprofi Shinji Kagawa. Der inzwischen 30-jährige Japaner hat beim BVB längst eine kleine, sehr unglückliche Rolle am Rande des Geschehens übernommen, doch im Gegensatz zu seinem Ex-Kollegen Großkreutz, der auch heute beim DFB-Pokalspiel Uerdingen gegen Dortmund keine Kamera und kein Mikrofon auslassen wird, spricht in diesen Tagen kaum noch jemand über Kagawa.
Im Trainingslager in Bad Ragaz war er zuletzt gar nicht mehr mit dabei, obwohl sein Vertrag bei den Schwarz-Gelben noch ein Jahr läuft. Im Kader von Lucien Favre spielt der einstige Publikumsliebling Kagawa ebenfalls längst keine Rolle mehr. Und erstaunlicher Weise, im Gegensatz zu Großkreutz, der den Klub bereits vor vier Jahren verließ, heute Abend in Düsseldorf beim Pokalspiel des BVB gegen den KFC Uerdingen beim Anhang der Dortmunder garantiert auch nicht. Obwohl Kagawa offiziell noch immer ein Bestandteil des Vereins ist. Das Leben kann echt ungerecht sein!
Die Lage auf Schalke bleibt kurz vor dem Pflichtspielauftakt der ‚Knappen‘ im DFB-Pokal am kommenden Wochenende unruhig. Nach den von vielen als rassistisch empfundenen Äußerungen von Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies in der Vorwoche (wir berichteten), und seiner am gestrigen Mittwoch verkündeten dreimonatigen Auszeit, ebbt die Welle der allgemeinen Empörung über die Abläufe und bisherigen Konsequenzen nicht ab.
Große Teile der Fans hätte sich offensichtlich dann doch eine nennenswertere Strafe für den Fleischfabrikanten Tönnies gewünscht, diese sogar erwartet. Wichtige Fan-Gruppierungen fordern aktuell weitergehende Konsequenzen ein.
Auch für die Ultras Gelsenkirchen sind die bisherigen Konsequenzen nicht weitreichend genug. „Das Ergebnis des Ehrenrates ist für uns in keiner Art und Weise akzeptabel“, hieß es in einer dazu veröffentlichten Stellungnahme.
Wohin führt der Weg von Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz? Foto: Robin Patzwaldt
Am Freitagabend kommt es im Rahmen der ersten DFB-Pokal-Runde 2019/20 beim Spiel KFC Uerdingen gegen Borussia Dortmund in Düsseldorf zum mit Spannung erwarteten Wiedersehen von Kevin Großkreutz mit seinem Herzens-Klub, dem BVB.
Der inzwischen 31-jährige Kicker, der im Kader von Jogi Löw im Jahre 2014 offiziell zum Fußball-Weltmeister wurde, ohne auch nur eine einzige Minute im Turnierverlauf gespielt zu haben, erlebt seit Jahren einen nahezu beispiellosen Absturz, auf und neben dem Platz.
Geblieben ist dem ehemaligen Borussen bis zum heutigen Tage seine große Liebe zum Verein aus Dortmund, bei dem er früher auf der Tribüne unter den Fans gestanden hat, die Profis auf dem Rasen aus Leibeskräften unterstützte.
Sportlich lebt der Profikicker inzwischen in einer ganz anderen Welt, fristet sein Dasein in Liga 3. Logisch, dass für Großkreutz ein Traum in Erfüllung ging, als das Los seinen aktuellen und seinen Lieblingsklub im DFB-Pokal direkt aufeinandertreffen ließ.
Sportlich hat Großkreutz längst nicht mehr das Format im BVB-Kader der Saison 2019/20 mitwirken zu können
Der BVB positioniert sich gegen Rassismus. Archiv-Foto: BVB
Es war wohl so ähnlich zu befürchten, und ist am Ende dann doch enttäuschend: Sowohl der S04 als auch der BVB verpassten am gestrigen Dienstag die Chance ihren starken Sprüchen gegen Rassismus und für Weltoffenheit in der Praxis entsprechend entschlossene Taten und echte, harte Konsequenzen folgen zu lassen.
In beiden großen Ruhrgebietsvereinen fanden die jüngsten Rassismus-Skandale der vergangenen Tage in einem eher ‚lauen Kompromiss‘ ein (zumindest vorläufiges) Ende.
Der Ehrenrat des FC Schalke 04, der am Dienstagabend über das ‚Schicksal‘ des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies zu befinden hatte, hält den Vorwurf des Rassismus gegen diesen für unbegründet. Die butterweiche Kompromiss-Formulierung: Der Aufsichtsratsvorsitzende habe aber gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen. Tönnies lässt daher sein Amt für drei Monate ruhen.
Das tut niemandem wirklich weh. Der Verein bewahrt sein Gesicht, hat nach außen hin Konsequenzen gezogen. Für Tönnies hingegen ist die Lösung keine wirkliche Strafe, wäre er für medienwirksame Auftritte in der Öffentlichkeit durch die aktuellen Debatten in den nächsten Wochen doch ohnehin ‚verbrannt‘ gewesen.
Der BVB positioniert sich gegen Rassismus. Archiv-Foto: BVB
Die Fußball-Bundesliga kommt aus den Negativ-Schlagzeilen aktuell nicht heraus. Wenige Tage nachdem Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies sich mit rassistischen Äußerungen zum nationalen Thema machte und inzwischen dem Vernehmen nach an den Rande einer Entmachtung im Klub manövrierte, ist nun auch der Konkurrent Borussia Dortmund in Person von Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela und Stadionsprecher Norbert Dickel in einen vergleichbaren Skandal verwickelt.
Die beiden Kommentatoren des vereinseigenen BVB-TV haben sich tatsächlich zu „Itaker“-Beschimpfungen und sogar einer Hitler-Imitation hinreißen lassen. Der völlig untaugliche Versuch der beiden Ex-Profis besonders witzig und fannah sein zu wollen, den der Verein inzwischen von seiner Homepage gelöscht hat, ging erwartungsgemäß daneben. Das hat ihnen nun auch ihr Verein klar gemacht und die beiden dafür offiziell ’sanktioniert‘.
Es war allerdings längst nicht das erste Mal, dass das BVB-Fanradio/TV in die Negativschlagzeilen geriet. Schon in den vergangenen Jahren sorgte Ex-Profi Dickel mit wechselnden Kollegen an seiner Seite für unschöne Diskussionen, beleidigte das Netradio/TV beim Kommentieren der Spiele Gegner und sogar Offizielle.
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