
Der Kommunikationsberater und European-Kolumnist Hasso Mansfeld beobachtet die Entwicklung der Medienbranche. Grund zum Optimismus sieht er nicht.
Ruhrbarone: Herr Mansfeld, Sie haben beruflich Kontakt zu vielen Redaktionen. Wie schlimm ist die Stimmung in der Branche?
Hasso Mansfeld: Die Stimmung ist mies. Alle Journalisten wissen, dass die Branche vor gravierenden Veränderungen steht. Und allen Redakteuren ist klar, dass es auch sie selber bei der nächsten Sparrunde treffen kann. Die älteren Kollegen freuen sich nur noch darüber, dass sie sich wohl in die Altersteilzeit “retten” können. Bei den jüngeren Kollegen bemerke ich oft schon einen gewissen Defätismus.
Ruhrbarone: Die Verlage scheinen optimistischer zu sein als die Journalisten. Dort ist viel von neuen Geschäftsmodellen die Rede.
Mansfeld: Ja, digitale Geschäftsmodelle funktionieren, die mit Hotelvermittlung oder Autovermietung Geld verdienen. Aber das gilt nicht für die journalistischen Produkte der Verlage. Was wir an Erfolgsmeldungen von Springer oder Holzbrinck hören, sind deshalb alles Nebelkerzen, die den wahren Zustand der Verlage verschleiern sollen. Die Wahrheit ist vielmehr: Den Verlagen ist immer noch keine die Antwort auf die Digitalisierung eingefallen. Es fehlt ihnen schlicht und weiterhin ein journalistisches Geschäftsmodell.
Ruhrbarone: Wie würden Sie denn den wirtschaftlichen Zustand der journalistischen Produkte der Verlage beschreiben?
Mansfeld: Geht es um deren journalistisches Geschäftsmodell, gibt es dafür nur ein Wort: defizitär. Selbst Traditionsmarken wie zum Beispiel die FAZ oder das Handelsblatt machen mit ihren Blättern Millionenverluste pro Jahr. Der Spiegel vderdient noch ordentlich









