Bei Rot-Rot-Grün würden die Grünen ihre Wurzeln verraten

Heute reden die Grünen in NRW mit der Linkspartei. Rot-Rot-Grün wäre nicht einfach eine Koalition dreier „linker“ Parteien. Für die Grünen wäre es ein zweifacher Verrat ihrer eigenen Wurzeln.

Für die Grünen ist Rot-Rot-Grün nicht einfach eine Koalitionsoption unter mehreren. Die Grünen haben sich auch gegen große Teile der heutigen Linkspartei gegründet und das gleich zwei Mal in ihrer Geschichte.

Das erste Mal 1980: Die Gründung der Grünen war damals auch ein Signal gegen all die K-Gruppen, die damals innerhalb der Linken eine wichtige Rolle spielten. KBW, KPD/ML, KPD, KABD, GIM – es gab damals hunderte kleiner und kleinster autoritärer linker Gruppen. Allen gemein war, dass sie sich für die wirklichen Probleme der Menschen nicht interessierten, feuchten Revolutionsträumen hinterherhingen und toten politischen Führern huldigten: Lenin, Trotzki, Stalin, Mao – je wahnsinniger die Theorie, je blutiger die Praxis umso größer die Anbetung.

Klar, viele der damaligen Gründer der Grünen waren selbst irgendwann einmal in diesen Gruppen, aber mit der Gründung der Grünen und dem, umstrittenen, Verbot, von Partei-Doppelmitgliedschaften , hatten sie einen Bruch vollzogen: Weg von autoritären Sektenspinnereien hin zu einer Politik der Emanzipation des Einzelnen, der Ökologie und der Demokratisierung der Gesellschaft.  Die Grünen waren postmaterialistisch, pluralistisch und antiautoritär. Das sind sie in weiten Teilen bis heute geblieben. Den hirnlosen Parteisoldaten ohne eigene Meinung findet man in ihren Reihen selten.

In der Linkspartei treffen die Grünen heute auf  all die Deppen, von denen sie sich damals lossagten, die heute noch in klandestinen Grüppchen agieren und für die die Linkspartei vor allem ein Vehikel zum Transport ihres Ideologiemülls ist. Die Grünen wissen das. Ich kennen keinen der  die Linkspartei nicht zutiefst verachtet. Selbst viele linke Grünen wollen  mit ihnen nichts zu tun haben.

Die zweite Gründung der Grünen war ein auch Zeichen gegen die autoritäre Linke: 1991 bildeten Bündnis 90 und die Grünen einen neue Partei. Als einzige Partei gaben die Grünen ihren Namen auf und schlossen sich neu mit Teilen der DDR-Bürgerrechtsbewegung zusammen. Das klappte gut, weil es schon vor dem Mauerfall  enge Kontakte zur DDR-Opposition gab: Petra Kelly protestierte in Ostberlin gegen die Politik der DDR. Grüne Ortsverbände unterstützten DDR-Oppositionsgruppen mit Geld, und Druckmaschinen, sorgten bei Verhaftungen ihrer Freunde hinter der Mauer für Öffentlichkeit.   Die Grünen im Osten wurden von Bürgerrechtlern gegründet, von Verfolgten, von Menschen die im Gefängnis saßen und von der Stasi verfolgt wurden. DDR-Jubler wie Ulla Jelpke oder Gunhild Böth, die in der Linkspartei in NRW den Ton angeben, Kommunistinnen wie Sarah Wagenknecht können für die Grünen mit ihrer stolzen Tradition keine Partner sein.

Bedeutet das, dass die Linkspartei nie ein Bündnispartner der Grünen sein kann? Nein. Es bedeutet, dass nur eine gewandelte Linkspartei ein Partner für die Grünen sein kann. Die Grünen können nur mit einer Linkspartei koalieren, für die die DDR ein Unrechtsstaat war, die keinen Platz in ihren Reihen für Trotzkisten und Stalinisten hat. Die sich nicht nur mit einem Lippenbekenntnis zu Demokratie bekennt.

Keine Partei im Landtag ist so weit  von allem entfernt wofür die Grünen stehen.

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[…] hierzu der heutige Bericht bei den Ruhrbaronen in welchem auch auf die Rolle der Jelpke eingegangen […]

pmn
pmn
14 Jahre zuvor

Ich stelle mich jetzt einfach mal blöd und frage, wie es kommt, dass Trotzkisten und Stalinisten zusammen in einer Partei verharren können.

trackback

[…] breite Spektrum der Ruhrbarone. Insofern muss ich klarstellen, dass sich dieser Artikel auf einen Ruhrbaron-Artikel von Stefan Laurin bezieht. Stefan Laurin scheint aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein, wie […]

Martin Budich
Martin Budich
14 Jahre zuvor

Und heute malt sich Stefan Laurin ein schönes Bild von den Grünen: „Die Gründung der Grünen war damals ein Signal gegen all die K-Gruppen, die damals innerhalb der Linken eine wichtige Rolle spielten.“ Das ist Unsinn.
Die Grünen waren ein Sammelbecken all dieser K-GrüpplerInnen aber auch vieler konservativer und nationaler Ökos. Die Gründung der Grünen war vielmehr ein Signal gegen die reaktionäre Politik der SPD von Helmut Schmidt. Das war es, was die Grünen in der Anfangsphase einte.
Mit der Zustimmung zum Krieg gegen Jugoslawien und zu Hartz IV haben sich die Grünen endgültig von ihrem linken Flügel befreit. Nur für ausgewiesene Ökoliberale sind Teile der Grünen noch links. Die Grünen sind objektiv in den letzten Monaten MehrheitsbeschafferInnen für die CDU (in Hamburg und Saarbrücken). Auf schwarz-grün haben die grünen Realos auch in Düsseldorf gehofft. Dafür hat es nicht gereicht.
Es ist natürlich bitter für die grünen Ökoliberalen, wenn jetzt ehemalige grüne Parteifreunde für die Linkspartei in den Landtag eingezogen sind und über die zukünftige Regierungspolitik mit entscheiden. Damit hatten die Grünen Realos am wenigsten gerechnet, als sie ihren linken Flügel aus der Partei gedrängt hatten.

Ich bin aber im übrigen auch wie Stefan der Ansicht, dass die Linke sich nicht an einer Regierung beteiligen sollte. Als Opposition wird sie real-politisch mehr verändern, als sie dies als unbedeutender Teil ein Regierung kann.

dissenter
dissenter
14 Jahre zuvor

„Kommunistinnen wie Sarah Wagenknecht können für die Grünen mit ihrer stolzen Tradition keine Partner sein.“

Mir kommt Sarah Wagenknecht, wenn sie da bei Maischberger oder Will sitzt und vorträgt, was Oskar Lafontaine auch vortragen würde, wie eine Traditionssozialdemokratin mit ÖTV-Mitgliedsbuch vor. Aber vielleicht ist das heute schon gleichbedeutend mit notorischem Kommunismus.

Ansonsten sollten Sie vielleicht mal Urlaub machen, Herr Laurin.

Andi
Andi
14 Jahre zuvor

Sehr richtiger Artikel. Ich stelle allerdings fest, dass diese Dinge vielen einfach egal sind, weil: ist ja lange her und so. Die Macht heute ist wichtiger als irgendwelche Überzeugungen gestern. Ich begreif’s nicht und hege noch Vertrauen darin, dass die Grünen-Spitze in den Abgrund schaut und sich mit Grauen abwendet, statt zu springen. Für rot-grün-rot habe ich die Grünen jedenfalls nicht gewählt.

pmn
pmn
14 Jahre zuvor

Ach Martin, ich wusste gar nicht, dass die Grünen ihre Jugendorganisation abgeschafft haben. Das ist schon ziemlich krass, kein Wunder, dass da jetzt die Ökoliberalen das Wort haben.

Scheibenweltbewohner
Scheibenweltbewohner
14 Jahre zuvor

Lustig, lustig,
Der Schwarze erzählt den Grünen warum sie nicht mit den Roten dürfen.

Arnold Voß
Arnold Voß
14 Jahre zuvor

Stefan, alles irgendwie richtig. Aber nach deiner Argumentation hätte in Deutschland niemand mit der CDU koalieren dürfen, bis nicht der letzte Alt-Nazi aus der Partei ausgeschieden bzw. verstorben gewesen wäre. Was das für die praktische Politik bedeutet hätte, ist dir hoffentlich klar, oder? Die CDU/CSU wurde nämlich nicht von 5-10% der Deutschen gewählt, sondern von gut der Hälfte obwohl ne Menge alter Nazis bei ihr untergekommen waren.

Arnold Voss
14 Jahre zuvor

Hast du jemals eine Entschuldigung von Franz Josef Strauss zu seiner Zusammenarbeit mit Pinochet gehört. Oder eine von Roland Koch zu den vermeintlichen jüdischen Konten bei dem hessischen Parteispendenskandal. Oder eine von besagtem Filbinger,Kiesinger, Lübke, Globke usw. Diese Liste lässt sich beliebig verlängern Stefan.

Die CDU/CSU war voll von Ewiggestrigen die sich nie vor Irgendjemand für Irgendetwas entschuldigt haben und die meisten von ihnen sind ähnlich prima verrentet worden wie die Stasi-Mafia bei der Linken.

Die CDU/CSU war geradezu eine Trutzburg des Nicht Enstschuldigens, des auf keinen Fall einen Fehler Eingestehens, des Täuschens und der Vertuschung wie man gerade auch an ihrem letzten Kanzler noch einmal ausgiebig studieren konnte.

Dirk Haas
Dirk Haas
14 Jahre zuvor

Weit interessanter als die immergleichen alten Schlachten der 1970/80er Jahre, die hier mit viel Herzblut und noch mehr Verachtung nacherzählt und vor allem so gerne nachgespielt werden, ist die jüngst aufgeworfene Frage, ob die Grünen nicht längst zur „natürlichen Staatspartei Nordrhein-Westfalens“ geworden sind:
https://jungle-world.com/artikel/2010/19/40900.html

Jens
14 Jahre zuvor

Unser täglicher Anti-Rot-Grün-Rot-Artikel heute,
der Du wurdest veröffentlicht bei den Ruhrbaronen… 😉

Nein Scherz beiseite – ich kann die Argumentationslinie zum Teil nachvollziehen, aber zum Teil ist es doch auch etwas arg konstruiert. Nur weil eine Partei sich von anderen Parteimitgliedern getrennt hat, heißt es doch nicht, dass man mit eben dieser anderen Partei keine Koalition machen darf. Denn dann dürfte ja nicht einmal Rot-Grün alleine koalieren, denn da gab und gibt es ja schon die eine oder andere personelle Überschneidung.

Ingo Engbert
14 Jahre zuvor

@ # 12 Stefan Laurin
Genau die gleichen Probleme habe ich auch. Was damals Unrecht war darf heute nicht Recht sein !
Ich mache auch einen Unterschied zwischen den Menschen welche in der DDR aufgewachsen sind und denen welche hier gelebt haben. Aus einer sicheren Stellung heraus ist es sehr einfach den eigenen Staat zu verteufeln. Und genau diese Personen sind auch das Problem in NRW ! Eine Minderheit von 150-200 Menschen hat hier im Land die Partei unterwandert. Besonders in den ländlichen Bereichen wurden die Mitgliederzahlen manipuliert. Bei Wahlen wurde und wird den Sympathisanten der ehemaligen PDS das Wahlrecht eingeräumt um den großen städtischen Kreisverbänden die Delegierten zu entziehen. Die alten Kommunisten (überwiegend Frauen) sitzen hier auf dem flachen Land und haben mit einigen wenigen Schergen und der Unterstützung aus Teilen des Landesvorstandes die Demokraten an die Wand gefahren.
Siehe hierzu auch: https://www.demokratisch-links.de/der-delegierten-skandal .
Bei einer Angabe von 65 Mitgliedern werden 20 Karteileichen mitgeführt und dieser KV erhält 2 Delegierten Stimmen. Dieses bei ca. 30 – 40 Kreise. Da kommt schon etwas zusammen.
Wir haben es hier in NRW zum Teil mit manipulierenden Rufmördern zu tun. Das dabei die mit Sicherheit überwiegend ehrlichen Mitglieder so ruhig zusehen, ist mir unverständlich.

Christian S.
14 Jahre zuvor

Ich kenne keinen Grünen, der die Linkspartei verachtet. Ruhrbarone wird zur Sekte.

Arnold Voss
14 Jahre zuvor

@ Dirk Haas

Danke. Klasse Artikel. Ist hier allen Diskutanten nur allerwärmstens zu empfehlen.

Moritz
Moritz
14 Jahre zuvor

Ich kenne fast niemanden der in irgendeiner Partei ist, aber ich kenne jedenfalls null Grünen-Wähler die die Linke verachten, und JEDE MENGE Grünen-Wähler die sowohl die FDP als auch die CDU verachten. Wobei verachten jetzt wieder ein derart drastischer Ausdruck ist, dass ich ihn nur in Anlehnung an den Artikel benutze.

Arnold Voss
14 Jahre zuvor

@ Stefan
Es ist nicht die Aufgabe von PolitikerInnen Wahlergebnisse zu verfluchen, Stefan. Das ist zwar emotional verständlich, aber es ist unpolitisch und letztlich auch undemokratisch. Nach dem Motto: Scheisse, wir hatten wieder Wahlen!

Koalitionen sind in einer Demokratie Pflicht und nicht Kür. Koalitionen haben deswegen nichts mit Hass oder Verachtung zu tun. Wer das so sieht, hat in der Politik nichts zu suchen. Politik ist das Erringen und Durchsetzen von Macht. Das kann schwer an die Nerven gehen, aber ein gute(r) Politiker(in) zeichnet sich dadurch aus, dass sie/er dabei selbige nicht verliert.

Spätestens dann, wenn die Wahllokale geschlossen sind, ist Politik auch keine demagogische Veranstaltung mehr sondern das Abwägen von Möglichkeiten, die eigenen Ziele durchzusetzen, und zwar mit den Kräfteverhältnissen die durch die Wahl geschaffen wurden. Zumindest bis zur nächsten Wahl.

Alles andere ist politischer Kindergarten oder der geheime Wunsch nach einer Diktatur. Und von beidem habe ich hier langsam genug.

Andreas Scholz
14 Jahre zuvor

@Arnold Voss #21
Dass es nicht um individuelle Nerven geht, ist wohl klar. Nur wird schon jeder verantwortliche Politiker darüber nachdenken müssen, welche Folgen seine Entscheidung haben kann.
Koalitionen sind keineswegs Pflicht. Es gibt durchaus die Option Neuwahl.
Was ist denn daran undemokratisch, wenn die Beteiligten feststellen, dass sie keine tragfähige Verbindung hinbekommen?
Wenn es denn so wäre, wäre es nur konsequent, diese Entscheidung zurück in die Hände des souveräns zu geben.

emden09
emden09
14 Jahre zuvor

Interessant wie verzerrt die linke Welt von ganz rechts ausschaut.

Dass das meiste was Du schreibst Unsinn ist, haben schon andere hier belegt.

Dass Du aber vergessen hast, dass eben die Linke nicht nur aus der ehemaligen PDS besteht sondern nach einer, von heftigen Geburtswehen begleiteten Vereinigung der PDS mit der damals noch jungen WASG entstanden ist, enttäuscht mich schon ein wenig. Geschichtsklitterung hatte ich hier am wenigstens erwartet.
Und die Linke auf Trotzkisten, Stalinisten und ewig gestrige SEDler zu reduzieren ist nunmal Geschichtsklitterung. Gerade die EX-DDR-PDSler haben in der Vereinigung mit der WASG zur Linken die meisten Federn lassen müssen. U.A. gehörte dazu eben auch jene deutliche öffentliche Distanzierung vom Unrechtsregime der DDR. Vielleicht darf man an dieser Stelle mal die CDU daran erinnern, dass ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus deutlich weniger geklärt ist, als das der Linken zur DDR. Immer noch werden Kiesinger und Filbinger nicht posthum mit Schimpf und Schande aus der CDU ausgeschlossen sondern trotz schweinischster Nazivergangenheit BEIDER von Teilen der CDU hoch geehrt.

Und mit dieser CDU paktiert dann eine FDP, die in Personen von Alexander v. Stahl, Möllemann und Co. deutlich wird ihr Verhältnis zu den Neonazis auch noch nicht geklärt zu haben scheint. Während sie gleichzeitig in Person von Vater Lambsdorff einen verurteilten Steuerhinterziehungsbeihelfer verehrt und also auch ihr Verhältnis zum demokratischen Rechtstaat noch nicht wirklich geklärt zu haben scheint.

Hier also durch die vom eigenen braunen Dreck rechts allzu deutlich besundelten Gläser, lieber nach links zu schauen und Zerrbilder zu malen, die der geschichtlichen Realität nicht einmal nahe kommen finde ich (im Rahmen meiner Möglichkeiten vorsichtig formuliert) „zu Kotzen“.

Arnold Voss
14 Jahre zuvor

@ Andreas Scholz

1) Diese Diskussion läuft hier bevor überhaupt konsequent ausgelotet wurde, ob es eine politisch tragfähige Verbindung gibt.

2) Sie läuft jenseits der Parteiprogramme und deren inhaltlichen Schnittstellen.

3) Es gab diesbezüglich weitaus konträrere Bündnisse in der bisherigen nachkriegsdeutschen Koalitionslandschaft.

Unter diesen Bedingungen Neuwahlen zu diskutieren ist politisch nicht sehr verantwortungsvoll. Erst recht wenn man die aktuelle Schulden- und Krisensituation des Landes betrachtet.

Andreas Scholz
14 Jahre zuvor

Um ehrlich zu sein: mir persönlich ist es völlig wurscht, ob Ampel, rot-rot-grün, Jamaica oder Große-Koalition.
In keiner Konstellation wird es grundsätzliche Veränderungen geben. Wozu auch?
Wer etwas verändern will, macht eine Revolution.

Arnold Voss
14 Jahre zuvor

Andreas, habe ich sie richtig verstanden? Sie haben gar nicht gewählt und diskutieren hier Wahlergebnisse und Neuwahlen anstatt eine Revolution zu machen?

Udo Böhlefeld
Udo Böhlefeld
14 Jahre zuvor

hmmm, mal wieder ein neuer Aufguss der alten Weisheit …. und die Erde ist eine Scheibe ist eine Scheibe ist eine Scheibe…

Andreas Scholz
14 Jahre zuvor

Nö, ich hab gewählt, ich will ja nix ändern. 😉

Klaus Schabronat
Klaus Schabronat
14 Jahre zuvor

Welche Wurzeln würden DIE GRÜNEN verraten, die sie noch nicht verraten haben? DIE GRÜNEN, die Serbien bombadiert haben? mit einem Obergrünen, der von „Auschwitz“ im Kosovo gefaselt hat? die den Koalitionsvertrag mit dem sog. „Atomausstieg“, d.h. einer Bestandsgarantie für die Atomindustrie, gebrochen haben? die Afghanistan überfallen haben? die den Bau von Kohlekraftwerken nun doch nicht verhindern wollen? Die ihre Wahlversprechen immer wieder neu brechen, wenn sie in eine Landesregierung kommen (SL, HH)… – Wer dazu fähig ist, ohne seine Wurzeln zu verraten, der kann auch mit Rot-rot koalieren.

Antikommunist
Antikommunist
14 Jahre zuvor

Also ich hab mir mal eine Biographie von Petra Kelly auf dem Flohmarkt gekauft. Danach ist das alles nicht so eindeutig. Die ehemaligen K-Gruppen Leute haben sich zwar von diesen losgesagt, das gelernte Machtintrigentum aber in die Partei eingebracht und damit die Basis-Demokratie ausgehebelt.
Eine intergere Person wie Petra Kelly hätte nie für Kriegseinsätze oder HartzIV gestimmt, dafür waren ehemalige K-SektiererInnen verantwortlich.

Dienstwaffe
Dienstwaffe
14 Jahre zuvor

„[…] heute auf all die Deppen […].“ Solche und ähnliche Verächtlichmachungen las ich bislang nur in den Kommentaren bei derwesten.de. Hier, bei den „Ruhrbaronen“, macht uns der Autor dieses Artikels den Hetzer Reitz höchstpersönlich. Erbärmlich…

trackback

[…] Hintergrund-Informationen zu den Verhandlungen liefern die Ruhrbarone. Die (leider?) recht behalten haben. Ergo: sorry, Ruhrbarone, für meine mitunter harschen Worte. Ihr hattet Recht. […]

Wähler
Wähler
14 Jahre zuvor

Reitzend Herr Laurin, bashing vor ever…

Gruss

Oliver
Oliver
14 Jahre zuvor

Huch, haben die Grünen neuerdings wieder Ideale, die sie verraten könnten? Ich dachte, die wären schon alle an SPD und CDU verkauft worden!?

Stefan
Stefan
14 Jahre zuvor

Ein Signal gegen alle K-Gruppen. Gut und schön. Es verlangt ja niemand, dass die Grünen hier diese in ihre Reihen aufnehmen oder?
Und dann so viele Worte über Deppen und Spinner. Meine Güte. Da hätte man doch gedacht, dass in einem Artikel mit dem Titel ‚Bei Rot-Rot-Grün würden die Grünen ihre Wurzeln verraten‘ wenigstens teilweise über Inhalte, die in NRW regierungspolitisch wichtig wären, erstrecken würde.
Aber gut – hier scheint man im Schützengraben zu sitzen. Deswegen nur eines: die Grünen verraten ihre Ideale, wenn sie die Möglichkeit zur Progression in der Politik für Scheinargumente verhindern. Denn die gewünschte Bildungs-, Umwelt- und Sozialpolitik wird es in den in Hamburg und Saarland gewählten Konstellationen nie geben. Ich bin froh über dieses Wahlergebnis.
Rot-grün ohne Linke im Parlament hatten wir schon einmal im Bund. 1998 bis 2005. Es waren keine guten Jahre für dieses Land.

Hans Nebel
Hans Nebel
14 Jahre zuvor

Antiautoritär ist bei den grünen längst vorbei. Es haben sich die gleichen hierarchischen Strukturen gebildet wie in jeder Partei. Es gibt dort genauso Parteisoldaten, wie Schmeißfliegen, die um die Einflussreichen kriechen. Da sind die Grünen dort angekommen, wo sie damals nie hinwollten.

Ich lese aus Deinem Artikel eine undifferenzierte Wut heraus, die der Linkspartei nicht gerecht wird. Die Linkspartei ist weder K-Gruppe (mal von den karrieregeilen Entristenspinnern von Linksruck abgesehen) noch verteidigt sie in ihrer Mehrheit die DDR.

Ich mag Parteien generell nicht, weil am Schluss immer die angepassesten, glattgeschliffenen Typen dort das Rennen machen. Wer mit Intrige, Ego und Machtbewusstsein auftritt, wird dann richtiger Politiker. Demokratie ist das für mich nicht.

Arnold Voß
Arnold Voß
14 Jahre zuvor

Hans Nebel, so leid es mir tut, das ist genau Demokratie, so lange Leute wie sie nicht selbst den Arsch hoch kriegen und in eine Partei einreten. Und wenn sie es nicht tun wollen, dann beschweren sie sich nicht darüber, wie unsere Parteien in der Mehrzahl heute sind.

bohemianberlin
bohemianberlin
14 Jahre zuvor

Sehr gute Analyse!

ranghoher
ranghoher
14 Jahre zuvor

wen soll man denn noch wählen? es ist nicht einfach.

spitzensteuersatz: 52%->42% (spd/gruene)
körperschaftssteuer (zahlen AGs und GmbHs): 45%->25% (spd/gruene), 25%->15% (spd/cdu)
ohne im sinne von beschäftigten zu handeln eine einseitige deregulierung des arbeitsmarktes: spd/gruene/bundesrats-cdu
verschiedenste finanzmarktfördersgesetze: spd/gruene.

alles in allem: we pave the way for big money, we establish a class of working poor, we go the american way.

und das ergebnis? das ghetto ruft. verfestigung der unterschicht, angriff auf die mittelschicht. bei spiegel tv konnte man sogar die sicherheitsinsel „arkadia“ mit wachdienst bewundern – sowas gab es früher nur in ländern mit grassierender kriminalität in großer sozialer ungleichheit, wo man sich als reicher unsicher fühlt, etwa in kolumbien oder brasilien, aber auch in den usa.

das unbegrenzte vertrauen in unsere überaus unparteiischen und weisen wirtschaftsführer hat sich als einigermaßen dämlich herausgesteltt, und wir alle können mit der finanz-, wirtschafts- und staatenkrise jetzt die suppe auslöffeln, was einem ja dann doch irgendwie die schuhe auszieht.

wer stolz auf seine reflektionsfähigeit sein will, der sollte ein wenig über das oben gesagte meditieren. zum stalinismus oder trotzkistischen gruppen würde ich trotzdem nicht raten. ich mache nur auf eine lücke unserer repräsentativen demokratie aufmerksam. die grünen sind ja durchaus akzeptabel, ein jürgen trittin z.b.. (ironischerweise war der auch mal kommunist).

trackback

[…] Die Ruhrbarone, Bei Rot-Rot-Grün würden die Grünen ihre Wurzeln verraten […]

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