Breitbart: Alt.Right im Weißen Haus

breitbartDonald Trump zieht im Januar ins Weiße Haus, und für eine Minderheit hier in Deutschland ist das ein Grund zur Freude. Interessanter als deren Triumphgeheul sind derzeit allerdings die Reaktionen derer, deren Welt letzten Dienstagabend kollabiert ist. Manche sehen (aus nicht völlig haltlosen Gründen) das Ende der freien Welt gekommen, andere verlassen sich auf mäßigende Einflüsse von außen.

Ein guter Grund dafür, sich der Apokalypse-Fraktion anzuschließen, ist Stephen Bannon. Bis zum vergangenen Sommer war Bannon nur eine dieser Existenzen, die sonntags bei Oma mit freundlichem Lächeln den Kuchen anschneiden und wochentags als Hauptberufung im Internet gegen Systemmedien und Minderheiten auskeilen. Im August 2016 aber stieg Bannon, der bis dahin diesseits des Atlantik nur intimen Kennern der amerikanischen Politikszene ein Begriff gewesen war, zum CEO der Trump-Kampagne auf. Dort galt er, wie auch Trump selbst, langfristig als harmloser Spinner inmitten einer schon a priori historisierten Kampagne. Am gestrigen Montag nun wurde bekannt, dass Bannon unter Trump den Posten des Senior Advisor und Chief Strategist im Stab des Weißen Hauses bekleiden wird, womit er in der Rangfolge der zehn einflussreichsten Menschen der Welt einen vorzeigbaren Platz einnehmen dürfte.

Über Stephen Bannon muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren, allein schon, weil viele amerikanische Medien wie etwa Bloomberg („Most Dangerous Political Operative in America“) das jetzt freundlicherweise für uns nachholen bzw. es schon länger tun. Nicht alle werden dabei so deutlich wie das Heeb Magazine mit seinem prägnant betitelten Einzeiler „Fuck this guy“, aber eine gewisse Einheitlichkeit der Botschaft ist diesseits der Alt.Right-Wasserscheide doch festzustellen: Mit Stephen Bannon bekommt ein brandgefährlicher Mann entscheidenden Einfluss im Oval Office, nämlich ein Mann, der seit dem Tod des Gründers 2012 die Seite Breitbart News betreut.
Breitbart, das muss man dazu wissen, ist das Zentralorgan all jener, die es für ausgemacht halten, dass Obama ein Muslim aus Kenia ist und alle großen Presseorgane sie konzertiert belügen. Um dem zu entgehen, flüchtet diese Gruppe sich zu Breitbart, 2007 vom Republikaner-Rechtsaußen Andrew Breitbart gegründet und bis zu seinem frühen Tod 2012 geleitet.

Unter Breitbart selbst war das Portal noch eine relativ normale ultrakonservative Plattform für frustrierte GOP-Anhänger, die sich hier in Kategorien wie „Big Government“, „Big Journalism“ und „Big Hollywood“ über Obama, die liberal media und den Sittenverfall auskotzen wollten. Allerdings zeigte bereits der hagiographische Nachruf auf Breitbart, der im März 2012 auf der Achse des Guten erschien, woher der Wind wehte. Ehrfürchtig wurde dort vermerkt, dass Breitbart die Welt „in kriegerischen, antagonistischen Begriffen“ wahrgenommen und die Tea Party „inbrünstig“ gegen Rassismus verteidigt hatte. (Der Artikel war seiner Zeit auf der Achse, die damals noch nicht zur Pressestelle der AfD mutiert war, weit voraus.)
Die Seite war in der amerikanischen Linken selbstverständlich auch vor 2012 schon gründlich verhasst, doch selbst die New York Times konzedierte im Sommer 2016, dass Breitbart seinerzeit „a series of scandals involving liberal politicians, bureaucrats and organizations“ ans Licht und entsprechende politische Entwicklungen ins Rollen gebracht hatte. Zu seinen Opfern zählte u.a. der kürzlich wieder unrühmlich ins Rampenlicht gerückte Anthony Weiner, dessen Rücktritt als Mitglied des Repräsentantenhauses 2011 eine direkte Folge von Breitbarts Artikel war.

Diese zwar äußerst streitbare, aber im Kern durchaus noch als journalistisch zu bezeichnende Arbeit fand nach der Installation Bannons im Frühjahr 2012 ein jähes Ende. Bannon bürstete die Seite stramm auf einen Kurs, den wir heute rechtspopulistisch nennen würden, und baute sie nach und nach zu einer Art amerikanischer Onlineversion von Schnellroda um. Unter anderem erschienen Artikel mit so schönen Titeln wie The Confederate Flag Proclaims a Glorious Heritage und There’s no Hiring Bias Against Women in Tech, They Just Suck at Interviews. Im Gegensatz zu Götz Kubitschek hatte Bannon in den USA jedoch das Glück, alsbald auf eine politische Heilsfigur zu stoßen, die er vergöttern und mit aller Gewalt promoten konnte. Bereits im April 2014, lange bevor das Unheil seinen Lauf nahm, vermerkte das Büro von Donald Trump, dass Bannon ein „major supporter“ sei. Dazu passt, dass Breitbart-Aussteiger Ben Shapiro den Mitarbeiterstab dieser Tage summarisch der Anbiederung an Trump und offener Postenheischerei bezichtigte, ein Vorwurf, der angesichts von Bannons neuem Job und der auf Breitbart selbst lancierten Idee, den schwulen britischen Ethno-Nationalisten Milo Yiannopoulos, der Trump gern „Daddy“ nennt, zum neuen Pressesprecher des Weißen Hauses zu machen, nicht völlig aus der Luft gegriffen sein dürfte. Derselbe Milo Yiannopoulos übrigens, der wegen seiner Pöbeleien auf Twitter lebenslang gesperrt ist und in einem BBC-Interview  (ab 6:10) kürzlich den Vorwurf des Rassismus unter Verweis auf „culture, not race“ wegwischte, um im nächsten Satz zu erklären, alle seine Freunde („all my boyfriends“) seien Schwarze. Amerika 2016.

Nun mag Breitbart zwar eine Reihe zweifelhafter Charaktere versammeln, doch deren Breitenwirkung ist beträchtlich: Stand heute folgen dem Portal auf Facebook über 2,75 Millionen User, mehr als dreimal so viele wie beispielsweise der WELT. Auf Twitter, wo Breitbart damit wirbt, „Twitter’s top political news publisher“ zu sein, sind es immerhin 473.000. Die Webseite selbst kam im Oktober auf stolze 37 Millionen Klicks – von solchen Reichweiten können rechte Organe wie Compact hierzulande nur träumen.
Doch prominente Unterstützung naht womöglich schon, denn nachdem Breitbart seit Längerem Dependancen in London und Jerusalem unterhält, steht nun offenbar, sehr zur Freude interessierter Kreise, auch die Etablierung von Büros in Deutschland und Frankreich bevor. Das darf man am Vorabend richtungsweisender Wahlkämpfe in den Herzstaaten der EU getrost als Kampfansage verstehen, zumal die Interessenkonvergenz mit dem Kreml auf der Hand liegt. Einen Twitteraccount mit dem klingenden Namen „Breitbart Berlin“ (@Germans_4Trump), dessen Header mit den Konterfeis von Nigel Farage, Viktor Orbán, Frauke Petry, Marine Le Pen, Vladimir Putin und Gottkönig Trump selbst wirbt, gibt es schon. Seit Oktober 2016.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
24 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Und die jetzt anvisierte immerwährende Große Koalition wird diesen Rollback nicht aufhalten. Im Gegenteil.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

Mit Bannon zieht der Mann als Berater ins Oval Office, der wie kaum ein anderer die Ideale Goldwaters und Reagans vertritt und " time for a choosing" zur Blaupause für den Trump Wahlkampf gemacht hat.

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Gibt es Menschen in den Medien, die gegen die Weltsicht von Herr Bannon und der publizistischen Auswahl von Breitbart was anderes können als in ihrem Save-Space zu jammern und nur Labels zu verteilen….der Artikel bestärkt mich in der Angst, nein, die gibt es nicht….

Marco
Marco
8 Jahre zuvor

Zum Thema Breitbart hat sich auch Don Alphonso in der FAZ geäußert. Zugespitzt bis an die Grenze der Arroganz, wie immer. Dennoch lesens- und beachtenswert, auch oder gerde wenn, wenn man seine Meinung nicht teilt.

http://blogs.faz.net/deus/2016/11/11/feminismus-ist-krebs-und-andere-sagbare-dinge-3894/

Den verlinkten Artikel habe ich gelesen, und wer sich länger mit dem Silicon Valley beschäftigt wird dort nichts neues fnden.

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

#5: Genialer Artikel. Erwartet man in deutschen Medien so ganz und garnicht.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

#6 und was ist jetzt so genial daran, dass der uralte Goldwater-Feldzug wieder aufgewärmt wird? Ausser natürlich, dass dem Redneck wieder eine politische Heimat gegeben wird und sich die McVains und Nickols repräsentiert fühlen dürfen?

Marco
Marco
8 Jahre zuvor

#7 Auch wenn ich mit vielen Zielen des Silicon Valley übereinstimme, die CEOs von Apple, Google, Amazon etc. sind keine demokratisch gewählten Personen, dennoch bestimmt ihr handeln das Leben vieler. Darüber muss diskutiert werden. Das findet leider sehr selten statt, Jerome Lanier ist da eine Ausnahme.
Trotz Ablehnung fast aller Positionen die Trump vertritt: Er ist ein Symptom der Alternativlosigkeit welche die politische und wirtschaftliche Debatte beherrscht. Derzeit werden nun mal die Folgen des politischen nur bei den Schmuddelkindern der AfD/NPD/Trumps etc. diskutiert.
Wenn man ihnen nicht das Feld überlassen will, und damit die Wahlen verlieren will, MUSS man herausfinden was Joe Average umtreibt und an einem tragbaren Kompromiss arbeiten. Ansonsten werden die Fortschritte der letzten Jahre genauso alternativlos rückgängig gemacht wie viele Politiker jetzt ihr Handeln begründen.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

#8 was "Joe Average" bewegt kann man nun seit Mitte der 60iger und dem verschieben klassischer Wählerklientels in fast täglichen Kolummnen einschlägiger Publikationen verfolgen.Sei es nun "jailbird", "what matters in Kansas?" oder "deer hunting with jesus" und die damit verbundenen breiten Kontroversen, Trump bedient dasselbe Klientel wie Goldwater.Wirkliche Kompromisse bietet keiner der Flügel von Demokraten oder Republikanern.Sehr viel spannender waren da die Diskussionen, die Moore während seiner Lesetour" Big Country" 2007 ausgelöst hatte.

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

@6:

"Bastian Hermisson, Büroleiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, hielt eine bemerkenswerte Rede auf dem Bundesparteitag der Grünen in Münster: „Die weiße Arbeiterschicht, die Donald Trump gewählt hat, gehört ökonomisch überwiegend zur Mittelschicht. Aber sie wird von den progressiven Eliten als kulturelle Unterschicht betrachtet, um nicht zu sagen: verachtet. White Trash, Hillbillys, Rednecks, Flyovercountrys, es gibt keinen Mangel an abwertenden Bezeichnungen für diese Leute."

Bastian Hermisson – Rede Bundesparteitag 2016 – YouTube

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

#10 in den USA wird deutlich die Unterscheidung zwischen den verschieden Begrifflichkeiten hesausgearbeitet und wird dort auch nicht in erster Linie abwertend verwendet.Die jeweiligen Bevölkerungsgruppen benutzen in ihrer Selbstbeschreibung dieselben Begriffe, nicht ohne auf die literarischen Wurzeln( Steinbeck etc) zu verweisen.

Christian Perzl
Christian Perzl
8 Jahre zuvor

@Norbert Krambrich #11

Eine einzige Frage:
Darf ich jetzt auch das Wort Nigger sagen ohne Feedback zu bekommen wie Panne das war?

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

#12 lesen sie einfach in den Liedtexten von Guthrie, Cash oder Leadbelly nach oder beschäftigen sie sich mit Cottonfield-Literatur der 20iger Jahre etc., um die Unterschiede zu verstehen. Der oft in den Staaten propagierte umgehrte Rassismus ist übrigens in seiner Entstehung ein populistisches Kampfmittel gegen den Civil Rights Act gewesen.

Marco
Marco
8 Jahre zuvor

@Christian Perzl,

es kommt, wie immer, zu recht, auf den Zusammenhang an. Dennoch sind manche Worte sehr geeignet dafür aus dem Zusammenhang gerissen zu werden und gegen einen verwendet zu werden. Nicht nur deshalb empfiehlt es sich, Worte die so mit Emotionen aufgeladen sind, sparsam zu verwenden.

Christian Perzl
Christian Perzl
8 Jahre zuvor

@Norbert Krambrich #13

Ich stelle hier keinerlei Reflexion fest.
Stattdessen wird durch geschichtliche und subkulturelle Verweise versucht sich ein Blankoscheck zu erkaufen. Eine kleine Anmerkung: Wie bei ewiggestrige Rassisten wird das nicht funktionieren.
Mehr noch, ein Woody Guthrie zum Beispiel würde in diesen Zeiten wohl trotzig gegen die anschreiben/singen die in den Begriffen, die er mit geprägt hat, nur noch Hohn und Verachtung sehen.

@Marco #14

Ja, da haben Sie auch recht. Und nein, ich bin auch nicht Stolz darauf den Begriff verwendet zu haben, oder damit eine ach so "schlauen" Vergleich angestellt zu haben.
Aber ich bin der Meinung, manchmal muss man Menschen auch mal möglichst hart emotional abholen muss. Leider hat nicht einmal das hier funktioniert.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

#in den täglichen Sorgen und Nöte der Einwohner des Rust Belt spielt die Frage ob sie nun als white trash bezeichnet werden so gut wie keine Rolle, was eine Rolle spielt ist die Angst wieder da zu landen, wo ihre Großeltern während der Great Depression waren, in der Obdachloskeit und Arbeitslosigkeit, was eine Rolle spielt ist der Verrat der Clinton-Administration an den Idealen des New Deals, was eine Rolle spielt ist die Aufkündigung von Hypotheken in den 2000er, als Innenpolitik bei Republikanern und Demokraten wenig stattfand.Und was eine Rolle spielt ist der seit Anfang des 20. Jahrhunderts in den Famillien traditierte Hass auf Banken.All das finden sie von Michigan bis Pittsburgh.Ganz anders bei den Bewohnern der südlichen Staaten, dort wählt man ideologisch motiviert und calvinistisch geprägt seit Mitte der 60iger republikanisch.Dort ist der Hass auf Banken noch traditierter und älter und wird nur übertroffen vom Hass auf alles was Wohlfahrt angeht und dem göttlichen Plan der Prädestination widerspricht.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Christian Perzl, Wenn Sie das Wort "Nigger" zu oder über einen Menschen sagen würden, bekämen Sie nicht nur "Feedback wie Panne das war" , sondern würden darüber hinaus zu Recht noch als rassistischer Krimineller eingestuft, (übrigens auch von mir) denn dieses Wort ist seit seiner Erfindung als Herabsetzung benutzt worden.
Dennoch gibt es etliche kriminelle Handlungen, die in unserer gesellschaft als noch schlimmer gelten, und die auch mit härteren Strafen geahndet werden. Vielleicht haben Sie da eine andere Ansicht, aber so sind nun mal die Gesetze.
@Norbert Krambrich weist darauf hin, daß bei einigen Bevölkerungsgruppen sogar wirtschaftliche Existenzängste einen höheren Stellenwert haben als beleidigende Äußerungen.
Ihre Antwort darauf läßt mich ahnen, daß Sie solche erläuternde oder gar vergleichende Äußerungen nicht gelten lassen (wollen). Ich finde überhaupt nicht, daß @Krambrich sich "durch geschichtliche und subkulturelle Verweise versucht sich ein Blankoscheck zu erkaufen."
Ich finde, daß Sie sich, ohne Ihre Position auch nur einen Millimeter aufgeben zu müssen, mit den Aussagen dieses Kommentatoren auseinandersetzen könnten. Das wäre dann erst eine Diskussion.
Und die könnte sogar spannend werden.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Endlich mal wieder was von Bernie Sanders!
Aus ARD-Teletext von heute früh:

"Der demokratische Ex-Präsidentschaftskandidat Sanders hat den designierten
US-Präsidenten Trump aufgefordert, seinen Wahlkampfmanager Bannon nicht zum
neuen Chefstrategen zu machen.

Die Nominierung eines "Rassisten" für eine Leitungsposition sei "völlig inakzeptabel", erklärte er. In einer Demokratie sei Platz für Meinungsverschiedenheiten, aber "Rassismus und Sektierertum" hätten hier keinen Platz. "

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

@Alle
Die Washington Post hat eine schönes Projekt, sie sammelt Statements von Trumpwählern, die erklären, warum sie so abgestimmt haben….hat mit den hier geäusserten Mythen wenig zu tun.

https://www.washingtonpost.com/graphics/opinions/trump-supporters-why-vote/

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

Nun hat Michael Moore schon vor Monaten den Wahlsieg Trumps vorhergesagt und lag offenbar auch in der Benennung der Ursachen richtig: die Verzweiflung der Bevölkerung im Rust-Belt(hier hatte Trump seine meisten Wahlkampfauftritte), die Angst des überforderten"angry white man" und das Misstrauen in Hillary Clinton.Für ebenso realistisch halte ich auch die Prognose Moores, dass Trump schon die erste Amtszeit nicht übersteht, sei es durch das Bestreben der republikanischen Partei den unkontrollierbaren Trump durch den kontrollierbaren Pence auszutauschen, sei es durch ins Haus stehende Strafprozesse der Generalstaatsanwaltschaft von New York.Was dann bleibt sind die Gräben und die Gegensätze in einem Land, das wie selten zuvor auf das Einlösen des Versprechens von Wohlstand für alle.Ohne eine grundsätzliche Erneuerung vor allem der Demokraten oder aber eine dritte Kraft als realistische Alternative wird dies kaum gelingen.Michael Moore wird sich da nicht weiter entziehen können. Und deshalb , wie es in vielen Städten des Rust Belt an den Wänden steht: Michael Moore for president

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Das würde er sich nicht antun. Selbst wenn er realistische Chancen hätte.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

#21 hat er selber ja schon des öfteren ausgeschlossen.Was mich persönlich überrascht hat ist die enorme Massenanbindung Moores.Ich habe Moore mehrmals während seiner Lesetour "the big one" erlebt und auch den Hype den er überall ausgelöst hat. Verwunderlich war auch, dass trotz dieses" president on war" eine enorme Verachtung für Bush vorhanden war, noch größer allerdings war(und ist offenbar) die Verachtung für den " Clinton- Clan".

Christian Perzl
Christian Perzl
8 Jahre zuvor

@Norbert Krambrich #16

Ersteinmal danke für diese Ausführung.
Das die Menschen in den Staaten des mittleren Westens wirtschaftliche Sorgen als wichtiger bewertet als die Verwendung von beleidigenden Wörtern gegenüber ihnen haben sie richtigerweise festgestellt
Da kann und will ich nicht dagegen Argumentieren, allein schon weil ich es ebenso empfinde.
Genauso kann ich ihnen ja auch nur beipflichten mit der Behauptung das Begriffe wie Redneck und co. jetzig auch Selbstbezeichnungen dieser Gruppen sind.

Aber, das trifft leider nicht den Kern auf den hinauswill mit den N*Wort. Mehr noch, die Ausführungen bestätigen eigentlich nur noch das eben kein Problem erkannt wird.

Ein Wort, in den eigenen Milieu/Kultur ausgesprochen, kann eine ganz andere Wirkung haben als wenn es ein Außenstehender ausspricht. Da braucht nicht einmal der Tonfall ein anderen sein.
Ihre Verteidigung das es ja auch eine Selbstbezeichnung ist, könnte so nämlich auch eben von einem Breitbandaktivist kommen, nur hier würde dieser z.B auf die schwarze Hip-Hop Kultur verweisen um sich den Blankoscheck des N*Wortgebrauchs abzuholen.

Genauso wäre es wohl für einen schwarzen Mitbürger nur reiner Hohn würde man erklären das die rassistischen Beleidigungen ja eigentlich bedeutungslos sind und doch nur die materialistischen Verbesserungen ihres Lebens zählen.

Ich hoffe sie verstehen jetzt auf was ich hinaus will.

@ Helmut Junge

Es ehrt Sie das sie so konsequent ansprechen dass das N*Wort eine rassistische Beleidigung ist. Den das ist es schlicht und ergreifend.
Genauso macht es sie sympathisch hier für jemanden Partei zu ergreifen und nicht einfach still zu lesen.

Ich muss Sie aber darauf Hinweisen das ich auf einen anderen Kommentar reagierte als Sie es mir hier unterstellen.
Herr Krambrich weiterführenden Ausführungen sind erst nach meiner Reaktion online gegangen, das ist so auch deutlich auf Ruhrbarone zu sehen. Und nein, tut mir leid, aber ich habe keinen DeLorean der mir irgendwelche Hexereien ermöglicht. 😉

Des weiteren, wie schon o.B erörtert machten dieser Kommentar nur deutlicher das die Problematik einfach nicht erkannt wird.

Nun zu ihren eigenen Ausführungen.
Nochmals, ja das von mir verwendete Wort ist widerlich und rassistisch. Nur, ich bin der Überzeugung das dies nicht kriminell ist/oder sein sollten.
Eine Beleidigung ist schlechter bis erbärmlicher Stil, aber kein Verbrechen, da für sie immer noch unter der Meinungsfreiheit(Die besser hier in Deutschland zur Redefreiheit umgewandelt werden sollte) fällt.
Wie ich zu dieser Überzeugung gekommen bin? Hier auf Ruhrbarone und dank des Partnermagazin Novoargumente.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Christian Perzl, Danke für die Blumen, aber mir ging es weniger um die Person als um die Art der Auseinandersetzung. Und das, weil ich glaube, ja sogar sicher bin, daß schnelle Unterstellungen in mehrfacher Hinsicht kontraproduktiv sind. Wenn ich selbst betroffen war, habe ich gelegentlich den Disput abgebrochen, oder schlimmer noch, habe in ähnlicher Form geantwortet. Beides dient nicht einer Klärung der betreffenden Fragestellung.
Aber genau das ist eigentlich mein Hauptanliegen, Fragen zu verstehen und Anworten zu finden.
Und insofern freue ich mich, daß Sie auf meine Anregung eingegangen sind.

Werbung