
Die Stadtgesellschaft interessiert sich nicht mehr für Politik und die SPD feiert sich.
Wer sich am Abend des Wahlabends in Rathaus in Gelsenkirchen verirrte, konnte meinen, dass die SPD einen grandiosen Wahlsieg errungen hat. Auf der Bühne stand der Bundestagsabgeordnete Markus Töns neben der OB-Kandidatin Karin Welge und feierte den Wahlerfolg. Der spärlich besuchte Saal reagierte mit stehenden Ovationen und Welge-Rufen.
Das erinnert an Pippi Langstrumpf und „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Was war passiert? Die Genossen haben eine krachende Wahlniederlage erlitten. Die SPD hat 15,1 Prozent ihrer Wähler verloren. Hinter dieser Zahl verbergen sich 14395 Menschen, die der SPD nicht mehr ihre Stimme gegeben haben. Rechnet man die Zahl der sozialdemokratischen Wähler auf die Zahl der Wahlberechtigten hoch, dann bleiben nur niederschmetternde 14 Prozent der Bürger übrig, die hier ihr Kreuz gemacht haben.
In Bottrop hat Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD) bei der Kommunalwahl über 73 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Eine Spitzenleistung, die in einer Großstadt ihresgleichen sucht. Tischler hat sein persönliches Bestergebnis zudem im Verhältnis zur vorherigen OB-Wahl auch noch einmal um 7 Prozentpunkte steigern können. Ein Sieg, der mit einem Amtsbonus nicht zu erklären ist. Seine Partei, die SPD in Bottrop, konnte nicht mithalten. Sie verlor über 7 Prozentpunkte und kam auf 40,2 Prozent der Stimmen.








