Update #3: Chemieunfall an der A2. Giftlaster aus Holland gestoppt. Lieferung war offenbar für AGR bestimmt

Wie wir soeben erfahren haben, ist ein Giftmüll-Laster der holländischen Firma van Gansewinkel in Herten an der Abfahrt von der A2 auf der Gelsenkirchener Straße mit auslaufenden Flüssigkeiten gestoppt worden. Nach unseren Informationen hatte der LKW-Fahrer des Gefahrengutes keine ausreichenden Begleitpapiere dabei. Die Lieferung soll für die Giftmüllverbrennungsanlage RZR I bestimmt gewesen sein, die zur Tochterfirma des Regionalverbandes Ruhr, der Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhr (AGR), gehört.

Nach unseren Informationen forderte die Polizei Experten zur Gefahrenanalyse aus der AGR-Anlage an. Doch dort habe es zunächst geheißen, im RZR I seien keine Kapazitäten frei, um am Ort des Unfalls Proben zu nehmen. Die Polizei versucht den Informationen zufolge nun, Experten aus Holland heranzuholen. Welchen Stoff der Sattelschlepper geladen hat, ist noch unklar. Die Firma Van Gansewinkel ist eine wichtiger Zulieferer des RZR I.

Der genaue Hergang des Unglücks ist noch nicht geklärt. Genauswenig ist klar, ob die Bevölkerung bedroht ist. Die Umgebung wurde großräumig abgesperrt. Die Hertener Feuerwehr ist nach offiziellen Angaben mit mehreren Löschzüge vor Ort.

Update #1: Es heißt nun, der Lkw sei mit Sammelabfällen beladen gewesen.  Aus dem Tankbehälter des LKW sei eine Flüssigkeit ausgetreten. Der behälter habe nun abgedichtet werden können und seine Fahrt fortgesetzt. Allerdings wurde nach unseren Infos kurze Zeit später eine neue Leckage gefunden. Der Laster soll weiter auf seinem Weg in das RZR I sein. Es seien Strafanzeigen gegen Verantwortliche gestellt worden, berichtet die Polizei.

Update #2: Mittlerweile ist der LKW aus dem Verkehr gezogen. Bleibt eine Frage: wäre der Unfall nicht passiert, hätte die AGR nicht gewusst, was da angeliefert worden ist. Denn offenbar stimmten ja die Lieferpapiere nicht. Ist das OK?

Update #3: In der Marler Zeitung versicherte AGR-Pressesprecher Heinz Struszczynski. „Die Mischung des Containers enthielt auch zu 25 Prozent Wasser, welches bei der Anlieferung unzulässig ausgetreten ist. Insgesamt gilt die Abfallzusamensetzung als wenig gefährlich, ist aber aus Sicherheitsgründen als Gefahrgut gekennzeichnet.“ Nicht richtig seien die Berichte einiger Medien, dass RZR habe keine Experten zur Unterstützung der Feuerwehr parat gehabt.

Nun – dazu können wir hier sagen, die Ruhrbarone haben die Informationen aus dem Polizeifunk. Das haben die Beamten dort gesagt, als sie versucht haben, die Experten aus dem RZR heranzuholen. 🙂

Davon unbeeindruckt berichtet Struszczynski weiter, die AGR-Mitarbeiter hätten „alles getan“, um schnellstmöglich für Aufklärung über die Art des Abfalls zu leisten, was dazu geführt habe, dass der Lkw seine Ladung zur Verbrennung in Herten abliefern konnte.

Dann sagte der AGR-Sprecher noch, Polizei und Feuerwehr hätten die Unwahrheit gesagt, als sie berichteten, die Frachtpapiere seien nicht in Ordnung gewesen. Gegnüber Marl Aktuell sagte Struszczynski: „Die abfallrechtlichen Begleitpapiere waren vollständig und der Abfall ordnungsgemäß deklariert.“

Wer sagt die Wahrheit? Raten Sie selbst.

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