Steht gerne allein im Mittelpunkt: Yanis V. (Symbolfoto. Quelle: Micke Macke / Flickr / cc-by-sa)
Griechenland – Yanis V. (54) hat seinen Rücktritt angekündigt. Nur einen Tag nach dem Referendum in Griechenland, das im Ergebnis eben jenes „Nein“ gebracht hat, das der griechische Finanzminister und Ministerpräsident Tsipras sich gewünscht hatten. Zeit für deutliche Worte, wie sie V. selbst immer schätzte.
Narzissten sind ein Problem für eine soziale Gesellschaft. Denn sie verstehen es, Interaktionen zu manipulieren, sie begeistern, sie betreiben Selbst-Viktimisierung, sie hetzen auf, und schließlich strafen sie all jene ab, die ihnen nicht grenzenlos zujubeln. Auch sind sie nicht in der Lage, einen Prozess zu Ende zu gestalten, der auf einen Kompromiss hinaus läuft. Die narzisstische Kränkung, die sie hierdurch zu erleiden hätten, wollen und können sie nicht auf sich nehmen. Statt dessen suchen sie nach
Werbefilm für die „Da Vinci“ des Hacking Team auf YouTube, Screenshot
Der Spionagesoftware-Hersteller „Hacking Team“, mit Sitz in Mailand, wurde offenbar am Sonntag selber Opfer von unbekannten Hackern, berichtet das Onlinemagazin CSO heute morgen. Nach Meinung der Reporter ohne Grenzen gehören die IT-Experten zu den „Feinden des Internets“. Die Menschenrechtsorganisation, die sich für verfolgte Journalisten in aller Welt einsetzt, kritisierte wiederholt, das die Software, mit der die Verschlüsselung vom Mails, Daten und Internet-Telefonie-Protokollen entschlüsselt werden kann. Das kann für kritische Journalisten und Menschenrechtsaktivisten in Ländern wie Saudi-Arabien oder dem Sudan sehr gefährlich sein. Der Schutz der Kommunikation ist für Regimekritiker elementar und überlebenswichtig. Bisher bestritt das Hacking Team stets seine Überwachungstools, wie den Staatstrojaner Remote Control System, an Länder zu verkaufen, in denen es zu Menschenrechtsverletzungen, Folterungen oder Verfolgung von Kritikern kommt. Die veröffentlichten Dokumente belegen das Gegenteil. Mehr dazu berichten die Ruhrbarone hier.
Über 400 Gigabyte Daten sollen am Sonntag in die Hände der Hacker gekommen sein – darunter Quellcodes, Passwörter und Teile der Emailkommunikation, wie auch Rechnungen von Hacking Team-Kunden, berichtet CSO online. Selber Opfer einer Hacking-Attacke zu sein, ist für eine Sicherheits- und Spionagesoftwarefirma die größtmögliche Blamage. Das berüchtigte „Hacking Team“ kann also mit viel öffentlicher Häme rechnen.
Bei den Dokumenten finden sich Hinweise, das die italienischen IT-Fachleute mit Regimen zusammengearbeitet haben, die alles andere als demokratisch sind und gegen Kritiker hart vorgehen. Zu den Kunden zählen laut der geleakten Unterlagen Südkorea, Kasachstan, Libanon und Saudi-Arabien.
Zu dem arabischen Öl-Staat schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International „Andersdenkende wurden rücksichtslos unterdrückt. Regierungskritiker und politische Aktivisten befanden sich ohne Anklageerhebung in Haft oder wurden nach äußerst unfairen Gerichtsverfahren verurteilt.“ Die Anzahl der vollstreckten Todesurteile in dem Land steigt seit Jahren. Auch das Amputieren von Gliedmaßen gehört zum Repertoire der Strafmaßnahmen. Dass die Hacking Team Überwachungssoftware nicht nur gegen IS, sondern auch gegen die politischen Aktivisten im Land eingesetzt werden – damit muss man fest rechen.
Und auch der Sudan gehört offenbar zu den Kunden der Italiener. Amnesty schreib über das afrikanische Land in seinem Report 2015: „Die Behörden verschärften die Einschränkung der Rechte auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung im ganzen Land, wobei offenkundig konzertierte Anstrengungen unternommen wurden, um jedweden unabhängigen Dialog zu unterbinden.“
Keine Berührungsängste mit Folterern
Berührungsängste mit undemokratischen Regimen kennt das Hacking Team offenbar nicht. In einer veröffentlichten Email von 2012 bedankt sich laut Bericht ein äthiopischer Politiker artig beim Hacking Team, dass man mit Hilfe ihrer Software ein „hochrangiges Ziel“ gefangen nehmen konnte.
Alexis Tsipras, auf dem Bundesparteitag der Linkspartei im Mai 2014 im Berliner Velodrom Foto: Blömke/Kosinsky/Tschöpe Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Es gab eines, was ich gestern nicht verstanden habe. Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis sagte es, PremierAlexis Tsipras und auch viele Griechen, die zum Referendum interviewt wurden: Ein Nein stärke Griechenlands Position bei Verhandlungen mit dem Rest Europas. Auch nach einer Nacht verstehe ich es immer noch nicht. Das Nein hat Griechenland nicht gestärkt, es wird Verhandlungen erschweren und könnte innerhalb weniger Tage zu einer Katastrophe führen. Man kann es als eine große, romantische Geste sehen, befeuert vom Nationalismus, aber vor allem war es Dummheit.
Alexis Tsipras, auf dem Bundesparteitag der Linkspartei im Mai 2014 im Berliner Velodrom Foto: Blömke/Kosinsky/Tschöpe Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Debatte: PayPal, iTunes und Amazon sperren griechische User aus…Futurezone NRW: Kreativ bei Bagatellsteuern…General Anzeiger NRW: Wenn Polizisten gewalttätig werden…Welt Debatte: Wie die Griechen eines Sonntags ihren Untergang beschlossen…Cicero Debatte: Jetzt aber konsequent…NZZ Debatte: Geschichte wird gemacht…taz Debatte: Tsipras braucht jetzt dringend einen Vernunftschub…Welt Debatte: Jetzt beginnen Griechenlands Probleme erst richtig…FAZ Bochum: 500.000 Fans feiern bei „Bochum Total der Extreme“…Der Westen Bochum: Private Hilfe für die Griechen läuft an…Der Westen Dortmund: Nazis drohen Anmelderin von Flüchtlings-Demonstration…Der Westen
Duisburg: Studenten bauen einen Rennwagen…RP Online Essen: AfD – Partei der Extremisten…Welt Essen: Lucke-Flügel plant Umfrage über Gründung neuer Partei…WiWo
Mein Tag gestern bei Bochum Total begann mit Shoshin. Aus Manchester waren Pete Haley, Joe Stuart und ihre wunderbare Drummerin Sophie Labrey angereist und präsentierten feinsten Punk-Rock auf der Sparkassenbühne am KAP.
Bei 37 Grad im Schatten wurde in Dortmund gestern ‚gekickt‘. Foto(s): Robin Patzwaldt
Auch wenn sich alle Beteiligten sprichwörtlich nach Kräften abmühten, so richtig vermochte der Funke bei der offiziellen Saisoneröffnung des BVB, zu der im gesamten Tagesverlauf immerhin rund 80.000 junge und alte Fans begrüßt werden konnten, beim Charity-Match der Dortmunder Profis gegen das ‚Team Gold‘, einer Mischung aus deutschen Spitzensportlern aus anderen Sportarten und einiger BVB-Fans, nicht überzuspringen. Nicht nur, dass das Spiel mit 17:0 (6:0) dazu natürlich erwartungsgemäß deutlich zu einseitig verlief, auch und gerade die Rekord-Hitze von über 37 Grad im Schatten machte es sowohl den Akteuren auf dem Feld, als auch den rund 40.000 Fans im ‚Westfalenstadion‘ irrsinnig schwer ihre ‚Normalform‘ zu erreichen.
Trotzdem gab es am Ende eines langen, extrem heißen Tages in der Reviermetropole am frühen Abend dann viele zufriedene Gesichter. U.A. auch bei der Deutschen Sporthilfe, welche sich über einen Spendenbetrag von 250.000 Euro freuen konnte.
Essen: Frauke Petrys Ritt am rechten Rand…FAZ Essen: Bei den Buh-Rufen rang Lucke sichtlich um Fassung…Welt Essen: Der Lucke geht von Bord…Spiegel Debatte: Lernt backen!…Zeit Debatte: Griechen ahnen, wohin sie Tsipras‘ Isolationismus führt…Welt Debatte: Barbarei ist Alltag…Jungle World Debatte: Das laute Sterben einer Gesellschaft…FAZ Debatte: Eine Hassrede gegen die „geistige Sklaverei“ des Islamismus…Tagesspiegel Ruhrgebiet: Die roten Schuhe…Welt Bochum: 400.000 Besucher bei Bochum Total – doch die Hitze bremst…Der Westen Dortmund: „Graffiti – Kunst oder was?”…Nordstadtblogger Duisburg: Abriss-Party mit Hammer und Flex im Delta…Der Westen Essen: Die grüne Hauptstadt hat zu wenig Leute an der Schippe…Der Westen
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