Karsten Riedel in der Rotunde: Der Moment, in dem Musik zu Kunst wird

Karsten Riedel & Die Schneydboys Foto: Rotunde/Promo

„Sorry Jungs, das war jetzt nicht notiert“, entschuldigt sich der tätowierte Pianist mit Rockabilly Tolle nach einem spontanen musikalischen Exkurs bei seinen Mitspielern. Viermal grinsen, Bögen neu ansetzen- weiter gehts . In der Bochumer Rotunde gab sich gestern das ungewöhliche Musikprojekt „Karsten Riedel und die Schneydboys“ in angenehmer Atmosphäre die Ehre. Von unserer Gastautorin Janina Herff.

Vier ausgezeichnete Cellisten der Bochumer Symphoniker und in der Mitte ein Künstler -Karsten Riedel. Mittlerweile ein gefragter Theaterkomponist gehört sein Herz ursprünglich dem Ska und Rock’n’Roll.
Mal an der Gitarren mal am Klavier, mit Bongotrommeln und Schellenband führt Riedel das ungewöhnliche Quintett mit angenehmer Leichtigkeit durch eine Mischung aus Klassik, Lou Reed und Marlene Dietrich. Keinen Moment lang wirken die oft anspruchsvollen Arrangements aufgesetzt oder schwer. Die Violoncelli mal gestrichen mal gezupft machten einfach Spaß. In jeder Minute ist die Freude der Musiker an der neuen Herausforderung spürbar. Scheinbar mühelos gelingt es dem Ausnahmemusiker sich mit seinen Interpretationen teils bekannter Songs direkt in die Herzen des Publikums zu spielen, dabei klimpert er nicht einfach irgendwelche Lieder nach… Karsten Riedel liebt und lebt jeden Song, da stört auch ein schiefer Ton oder ein holpriger Übergang überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Das ist der Moment indem bei Riedel Musik zu Kunst wird.

Antisemitismus-Doku: Rechte sehen nur, was Rechte sehen wollen

Erschreckend aussagekräftiger Antisemitismus-Begriff eines deutschen Patrioten

Zuerst von dem Sender Arte in Auftrag gegeben, dann nicht ausgestrahlt und jetzt in der Prüfung beim WDR, rätselten Medienlandschaft und Gesellschaft, was an einer Dokumentation zum Thema „Antisemitismus in Europa“ denn so schlimm oder falsch sein könnte. Seit Dienstag kursiert sie dank Bild.de im Netz. Von vielen verstanden wurde sie nicht. Wer die Begeisterung sieht, mit welcher der Film von rechtspopulistischen Geschichtsrevisionisten geteilt und empfohlen wird, könnte jedoch leicht glauben, es handle sich um Partei-Werbung. Scheinbar wurde – und dies lässt sich aus unterschiedlichsten Kreisen vernehmen -das Thema verfehlt. Unter anderem gerade deshalb sollte der Leak noch weiter verbreitet werden. 

„Wir als AfD Solingen setzen uns daher weiter konsequent gegen Antisemitismus ein. Denn das Christentum entspringt aus dem Judentum.“ So lapidar argumentiert die AfD Solingen auf Facebook gegen „importierten Antisemitismus“ und empfiehlt einen Film, in dem sowohl christlicher Antisemitismus aufgegriffen, als auch in den ersten fünf Minuten gesagt wird: „Antisemitismus ist ein unzivilisiertes Herzstück europäischer Kultur“.

Dieses Posting ist exemplarisch. Nicht nur für eine ganze Reihe ähnlicher Aussagen von AfD-Politikern zu diesem Thema, sondern – und das macht es erst berichtenswert – für die wachsende Tendenz in der Partei, sie als einen „der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens“ (Zitat Petry) zu stilisieren. Unter anderem wirbt sie sogar in Seniorenheimen um Mitglieder, indem sie alte, oft auch traumatisierte jüdische Bewohner vor der neuen Gefahr durch geflüchtete Muslime warnt. Gleichzeitig hat die Parteiführung in einer unlängst erschienen Umfrage der jüdischen Werteinitiative nicht einmal vermocht, sich auf mehr als eine  unkonkrete Antwort bei insgesamt acht Fragen zum Themenkomplex Antisemitismus zu einigen.

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Der Ruhrpilot

Heiko Maas Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)


Debatte:
Deutschland am Pranger…Cicero
Ruhrgebiet: Schwarz-gelbe Landesregierung will das Ruhrgebiet stärken…WAZ
NRW: In Düsseldorf „stimmt die Chemie“…Süddeutsche 
NRW: Das plant die schwarz-gelbe Regierung…Kölnische Rundschau
NRW: Grünen-Fraktion rechnet mit Ex-Regierung ab…NOZ
Debatte: Wir islamisieren uns schleichend…Welt
Debatte: Willkommen in der neuen Welt…Süddeutsche
Debatte: Zweifel an Daseinsberechtigung der Grünen…Welt
Debatte: 4,8 Millionen Stellen hängen an der deutschen Wirtschaftsstärke…FAZ
Debatte: Mit Islamisten reden…Jungle World
Ruhrgebiet: Unwetter legt Bahnstrecke bis Sonntag lahm…WAZ
Ruhrgebiet: Ruhr Games unterbrochen…Express
Ruhrgebiet: Schwarz-Gelb unterstützt Olympia-Bewerbung…RP Online
Duisburg: Wo bleibt das versprochene Haus?…RP Online
Duisburg: Polizei sucht mysteriösen Zeugen…Bild
Essen: Betriebsrat will Theater-Chef 2019 loswerden…WAZ

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Medizin für den Kopf – Teil 3: Abhängigkeit und Psychopharmaka

 

Quelle: Pexels.com (CC0)

Eine der häufigsten Sorgen, die der Psychiater hört, wenn es um die Verordnung von Psychopharmaka geht, ist die Angst, davon abhängig zu werden. Diese Gefahr wird zugleich über- und unterschätzt. Einerseits werden relativ leichtfertig 230 Millionen Tagesdosen süchtigmachender Beruhigungsmittel jährlich allein in Deutschland verordnet. Andererseits schrecken viele vor Mitteln zurück, die in dieser Hinsicht völlig harmlos sind und ihnen vielleicht helfen könnten.
Die meisten Psychopharmaka machen nicht abhängig. Die, die es tun, sollten nur unter bestimmten Bedingungen und nur für kurze Zeit verordnet werden.

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Der Ruhrpilot

Landtag NRW, Foto: Schälte, Bernd © Alle Rechte beim Landtag NRW


NRW: 
Eine Koalition der Einladung…RP Online
NRW: Die Angst vor dem Heidemörder…taz
NRW: Bei einem Thema halten sich die Unterhändler bedeckt…Welt
NRW: Wünsch Dir was…General Anzeiger
NRW: Letzte Geheimnisse auf dem Weg zur Koalition…Kölnische Rundschau
NRW: Städte planen keine Diesel-Fahrverbote…AZ
Debatte: Die Rückkehr des Sakralen …Jungle World
Debatte: „Scientology ist ein Kult, der Leben zerstören kann“…Welt
Debatte: Genderlogik…FAZ
Debatte: Kulturkampf um junge Wähler…Novo Argumente
Ruhrgebiet: „Ruhris“ sind für Olympia…Der Westen
Bochum: Der Sommer startet laut in der Ruhr-Univerität…WAZ
Dortmund: Kein Platz für neue Windräder…WAZ
Duisburg: Rage against Racism lockt Metal-Fans nach Friemersheim…WAZ
Essen: Tobia Bezzola verlässt vorzeitig das Museum Folkwang…WAZ

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Schwarz-Gelb und die Musik

Eine von sieben Kunst- und Musikhochschulen in NRW und eine der bedeutendsten in Europa: HfMT Köln (Foto: Honke Rambow)

1500 Euro Studiengebühren pro Semester sollen Studierende aus Nicht-EU-Staaten zahlen, geht es nach dem Koalitionsvertrag von CDU und FDP. Wer nach Deutschland kommt, um nur die Ressourcen des Bildungssystems zu nutzen, um dann zurück in seine Heimat zu gehen und dort Steuern zu zahlen, wird dafür zur Kasse gebeten. Das klingt soweit erst einmal sinnvoll und gerecht. Tobias Blasius bezeichnete das Konzept denn auch schon in der WAZ genau so: „maßvoll und gerecht“. Es stellt aber ein riesiges Problem für sieben hochspezialisierte Hochschulen des Landes dar, darunter mit der Folkwang Universität in Essen und der HfMT Köln gleich zwei, die europaweit führend sind. Man kann nur mutmaßen, ob die Koalitionspartner die Kunst- und insbesondere Musikhochschulen

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