
In seinem Buch „Die Europäer“ zeichnet Orlando Figes das Bild eines im 19. Jahrhundert moderner werdenden Kontinents, dessen Entwicklung erst der deutsche Nationalismus stoppt. Die Zeichnung der Lebenswege des russischen Schriftstellers Iwan Sergejewitsch Turgenew und dem Ehepaar Pauline und Louis Viardot, mit denen er ein Dreiecksverhältnis pflegte, beschreibt auch den Ausbau der Kunst zu einem Geschäft. Für die meisten Künstler war das eine Befreiung.
Es war nur eine kleine Schicht von reichen Adeligen, erfolgreichen Künstlern und zunehmend wohlhabender werdenden Freiberuflern und Industriellen, die im 19. Jahrhundert in einem Europa lebten, dass uns bekannt vorkommt: Die Menschen sprachen mehrere Sprachen, überwanden wie auch die Waren und Dienstleistungen immer häufiger die Grenzen der Staaten und fühlten sich immer weniger als Deutsche, Franzosen oder Russen, sondern vor allem als









