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Nach dem Sieg im Revierderby gegen Schalke 04 geht der BVB mit zwei blauen Augen lächelnd in die Pause

Nach dem Revierderby am Samstag in Dortmund. Foto: Michael Kamps

Es war schon im Vorfeld klar, dass diese Woche für Borussia Dortmund eine wegweisende werden würde. Auswärts bei RB Leipzig und Manchester City, dazu das emotionale Revierderby gegen den FC Schalke 04. Da war keine seriöse Prognose über den Ausgang der Spiele abzugeben. Drei Siege? Drei Niederlagen? Nichts schien unmöglich. Die Leistungen der Dortmunder waren in den Wochen zuvor einfach zu wechselhaft um eine seriöse Vorhersage zu wagen.

Jetzt, nachdem die drei Begegnungen hinter der Elf von Trainer Edin Terzic liegen steht fest, dass der BVB nach wie vor nicht wirklich zu greifen ist. Zwei Pleiten in Leipzig (0:3) und Manchester (1:2) steht der knappe aber verdiente Derbysieg (1:0) vom Samstag gegenüber. Die Schwarzgelben mussten sich also zwei blaue Augen verpassen lassen, können aber nach dem Sieg im Derby trotzdem mit einem Lächeln im Gesicht in die zweiwöchige Pause gehen. Wirklich schlau wird man aus den Borussen in den ersten Wochen der Saison 2022/23 also noch immer nicht.

Der Druck vor dem Revierderby gegen die Gelsenkirchener war immens. Nach der völlig indiskutablen Leistung gegen RB am vergangenen Wochenende und der recht ordentlichen Leistung bei der Niederlage in der UEFA Champions League gegen Erling Haaland & Co. stand gegen Schalke noch mehr auf dem Spiel als sonst schon in diesen Nachbarschaftsduellen.

Das merkte man den Borussen dann auf dem Platz auch lange Zeit an. Trotz einer deutlichen Überlegenheit im Duell mit dem vom ganz großen Druck befreit aufspielenden Aufsteiger fehlte den Terzic-Schützlingen gegen Schalke einmal mehr die Leichtigkeit, die die Mannschaft in früheren Jahren noch häufig ausgezeichnet hat.

In der Offensive fehlt dem Kader aktuell einfach ein treffsicherer Torschütze. Das ist kein Wunder, nachdem der angedachte Nachfolger Sebastien Haller bekanntlich direkt nach seiner Ankunft in Dortmund längerfristig ausfiel und der als Notnagel verpflichtete Anthony Modeste sich im Ruhrgebiet noch immer schwer tut. Dass Marco Reus mit zwei Saisontoren der bislang beste Torschütze des Kaders ist, und dieser nach seiner gestern erlittenen Bänderverletzung noch Wochen ausfallen wird, macht die Herausforderung in den kommenden Spielen sicher auch nicht einfacher.

Wenn es etwas Positives aus dieser ersten Saisonphase der Borussia mitzunehmen gibt, dann ist das zweifelsohne die verbesserte Defensive. Sieben Gegentore in sieben Bundesligaspielen, das ist ein Wert, auf den sich mit Zuversicht aufbauen lässt. Von den sieben absolvierten Begegnungen gewann der BVB vier mit 1:0 (Leverkusen, Hoffenheim, Hertha BSC und jetzt eben auch noch Schalke). Gegen Bremen führte man bis kurz vor Spielende, obwohl spielerisch eher schwach, mit 2:0, bevor der desaströse Einbruch mit drei Gegentoren in der Endphase erfolgte. Auch das ist, abgesehen natürlich vom Ausgang des Spiels, eine Beobachtung, die durchaus Mut machen kann. Mannschaften, die um Titel spielen wollen, haben in der Sportgeschichte häufig auf eine stabile Defensive aufgebaut, gewannen auch eher glanzlose Spiele am Ende häufig knapp. In diesem Bereich hat die Borussia offenkundig deutlich dazugelernt.

Im Angriff liegt aktuell das Problem. Es fehlt ein echter Knipser im Kader. Etwas, was in den vergangenen Jahren immer eine Art Selbstverständlichkeit in Dortmund war. Auch schon vor Haaland.

Macht man sich das klar, dann besteht trotz der komplizierten Woche zuletzt, durchaus Grund für Optimismus in Sachen BVB. Denn erstens wird Modeste sich irgendwann deutlich leichter tun, sich mehr und mehr an seine neuen Mitspieler gewöhnt haben und zweitens wird Haller irgendwann (hoffentlich) wieder zur Verfügung stehen.

Und dann gibt es im Sturm ja auch noch den jungen Hoffnungsträger Youssoufa Moukoko, der im Derby als Einwechselspieler für das spielentscheidende Tor sorgte. Auch er wird sich weiterentwickeln und perspektivisch an Bedeutung gewinnen.

Die Frage ist nur, ob sich all dies rasch genug vollziehen wird, oder aber ob die Saison bis dahin schon zu Ungunsten der Dortmunder gelaufen sein wird, was die drei Titelchancen betrifft…

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[…] wird es auf den Vergleich mit Borussia Dortmund oder… tja, mit wem eigentlich…. ankommen. RB Leipzig? Die haben aktuell nur acht Punkte auf dem […]

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