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Nach dem Sieg im ‚Kleinen Revierderby‘ gegen den VfL Bochum muss der FC Schalke 04 den BVB nicht mehr fürchten

Gute Stimmung vor dem Spiel Schalke gegen Bochum. Foto(s): Michael Kamps

Nachdem der FC Schalke 04 das ‚Kleine Revierderby‘ gegen den VfL Bochum am Samstagabend mit 3:1 für sich entscheiden konnte, war die Erleichterung in Gelsenkirchen und Umgebung riesengroß. Nicht nur, dass Frank Kramer mit seiner Mannschaft im sogenannten ‚Entlassico‘ nach ordentlicher, wenn auch nicht überragender Leistung die Oberhand behielt und damit seinen Job sicherer machte, der erste Bundesliga-Heimsieg seit Mai 2021 (4:3 gegen Eintracht Frankfurt) verschaffte den Königsblauen mit den Saisonpunkten 4,5 und 6 auch eine sehr komfortable Ausgangslage vor dem mit Spannung erwarteten Duell mit dem BVB am kommenden Wochenende.

In Dortmund können die Schalker am nächsten Samstag (18.30 Uhr) nach diesem Erfolg jetzt nämlich völlig befreit aufspielen, während die Borussia an Spieltag 6 nicht nur in Leipzig mit 0:3 unterlag, dort einmal mehr ihre schon häufig kritisierte Wankelmütigkeit unter Beweis stellten, sondern am kommenden Mittwoch jetzt auch noch aus krasser Außenseiter den schweren Gang zu Erling Haaland und Manchester City in der Königsklasse vor sich hat. Dementsprechend müde und sportlich womöglich von dann zwei Misserfolgen in Serie stark unter Druck gesetzt werden die Schwarzgelben gegen die Schalker zum ‚Großen Revierderby‘ antreten müssen. Alles spricht also derzeit für eine ideale Ausgangslage für den Aufsteiger aus Gelsenkirchen.

Das Kräftemessen mit dem VfL Bochum war aus der Sicht der Schalker ein Sieg zum idealen Zeitpunkt. Nach dem Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) und der bitteren 1:6-Klatsche gegen Union Berlin in den beiden Heimauftritten zuvor, war der Druck auf die Schalker am Samstag immens. Erstmals gingen die Knappen als Favorit in ein Bundesligaspiel. Die Mannschaft hielt dem Druck stand. Zwar war das Duell mit den Jungs von der Castroper Straße kein Leckerbissen für den neutralen Zuschauer, doch boten beide Mannschaften das, was der geneigte Fan stets als Mindestanforderung stellt. Kampf und Einsatz war bei beiden Teams vorhanden, so dass die Fans im Stadion entsprechend angetan waren und in weiten Teilen der Begegnung begeistert mitgingen. Spannend war es auch, so dass die Erleichterung bei den Gastgebern nach dem Schlusspfiff groß war.

Im Lager des VfL, der im sechsten Spiel der Spielzeit die sechste Niederlage kassierte, sah die Stimmungslage nach dem Duell naturgemäß anders aus. Dort diskutiert man aktuell über die Zukunft von Trainer Thomas Reis, der in der Vorsaison noch der große Fanliebling war, inzwischen aber den Draht zu Fans und Mannschaft ein Stück weit verloren zu haben scheint. Ob er nach der Länderspielpause, die nach Spieltag 7 in der Bundesliga ansteht, noch der Cheftrainer des VfL sein wird, bleibt vorerst offen.

Das Alles kann den Schalkern heute völlig egal sein, bei denen sich Trainer Frank Kramer nach dem Pflichtsieg im ‚Entlassico‘ erst einmal vom ganz großen sportlichen Druck befreit zu haben scheint. Er dürfte selbst nach einer Niederlage in Dortmund nicht akut jobgefährdet sein, schließlich gehen die Königsblauen als krasser Außenseiter in das Duell mit dem BVB. Und das war in der Vergangenheit schon häufig genug die Grundlage für eine faustdicke Überraschung.

Würde man mich daher heute nach einem Tipp für das bevorstehende Duell zwischen der Terzic-Truppe und der Kramer-Elf fragen, ich würde die Chance zumindest auf einen Achtungserfolg der Gelsenkirchener (sprich mindestens ein Punktgewinn) als relativ hoch einschätzen. Und das unabhängig vom Ausgang des Champions League-Spiels der Dortmunder in Manchester, das die schwarzgelben in jedem Falle viel Kraft und Konzentration kosten wird. Erst recht, nachdem der BVB in Leipzig am Samstag so sang und klanglos verlor und damit den Druck durch das eigene Umfeld wieder einmal unnötig stark erhöhte.

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Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Robin,
wer anscheinen auf Modest , auf Brand in der sog. Stammelf angewiesen ist, wird immer wieder neben dann und wann guten Leistungen „Auftritte hinlegen“ wie in Leipzig. Das gilt .-mit kleinen Abstrichen“ auch für Reus.

Ich hoffe als BVBer (!!), daß S04 unserer hochbezahlten und -sh. oben- teilweise total überbewertenden Stars dank mannschaftlicher Geschlossenheit, Zweikampfhärte und, unbedingtem Siegeswillen ihre Grenzen aufzeigt. Es wäre für diese Startruppe eine ganz besondere Blamage, gegen den Aufsteiger S04 nicht zu gewinnen. Diese Blamage liegt nahe.

Wenn ich an das Gastspiel des BVB beim ManCity denke…….
Nach der Leistung in Leipzig wäre eine 7:o Niederlage oder gar höher für mich keine Überraschung.

Robin,
wie immer:
Die Hoffnung eines BVB-Fans darauf, daß es besser werden könnte, existiert weiterhin.

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[…] und dadurch die nächste Trainerdebatte in Dortmund ausgelöst werden könnte. Und das ausgerechnet wenige Tage vor dem prestigeträchtigen Revierderby gegen den FC Schalke 04 am kommenden […]

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[…] sind mir in dieser Woche auch schon ins Haus geflattert. Und wie könnte es unmittelbar vor dem Revierderby und der danach anstehenden zweiwöchigen Pause in der Fußball-Bundesliga passender sein, handelt […]

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[…] dann auf dem Platz auch lange Zeit an. Trotz einer deutlichen Überlegenheit im Duell mit dem vom ganz großen Druck befreit aufspielenden Aufsteiger fehlte den Terzic-Schützlingen gegen Schalke einmal mehr die Leichtigkeit, die die Mannschaft in […]

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[…] zu ihrem Vorteil einbringen konnten, nicht für sich nutzen. Ein einziger Saisonsieg, ausgerechnet im ‚kleinen Revierderby‘ gegen den VfL Bochum, lautet die magere Bilanz nach zehn Begegnungen. Da hätte man sich als Schalker natürlich schon […]

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