Hätte Thomas Reis als neuer Schalke-Trainer mehr Kredit als Frank Kramer?

Düstere Stimmung am Freitag auf Schalke. Foto(s): Michael Kamps

War es das schon für Frank Kramer? Vieles deutet nach der 0:3 (0:2)-Pleite der Schalker am Freitag im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim darauf hin, dass sich die Wege des Revierklubs und seines Cheftrainers noch an diesem Wochenende trennen werden.

Zwar präsentierten sich die Gelsenkirchener am 10. Spieltag deutlich einsatzfreudiger und engagierter als noch zuletzt, doch konnte der Trainer auch in dieser Woche keine wirkliche Trendwende bewirken. Nach knapp einem Drittel der Saison stehen für die Knappen ganze sechs Punkte zu Buche. Zu wenig, in den Augen der meisten Fans und Beobachter der Szene.

Zwar war von Saisonbeginn an klar, dass die Schalker, die mit einem vergleichsweise kleinen Budget in der Bundesliga bestehen müssen, nach der direkten Rückkehr ins Fußballoberhaus erneut gegen den Abstieg spielen dürften, doch konnte die Mannschaft den erhofften Schwung des Aufstiegs, den in der Vergangenheit erfolgreiche Aufsteiger immer wieder zu ihrem Vorteil einbringen konnten, nicht für sich nutzen. Ein einziger Saisonsieg, ausgerechnet im ‚kleinen Revierderby‘ gegen den VfL Bochum, lautet die magere Bilanz nach zehn Begegnungen. Da hätte man sich als Schalker natürlich schon ein paar Erfolge mehr gewünscht. Kramer ist es (bisher) nicht gelungen die Euphorie rund um das Team, die sein Vorgänger Mike Büskens am Ende der Saison 2021/22 entfacht hatte, beizubehalten. Pfiffe und meckernde Anhänger dominieren derzeit die Atmosphäre rund um die Darbietungen der Königsblauen.

Der übliche Reflex: Ein neuer Trainer soll die Stimmungs- und Leistungswende herbeiführen. Aussichtsreichster Kandidat auf Schalke soll wohl der Ex-Bochum-Coach Thomas Reis sein. Dem Vernehmen nach hatte Reis schon im Sommer mit den Gelsenkirchener gesprochen. Damals kam es nicht zu einem Engagement des Coaches. Jetzt, da der Übungsleiter kürzlich an der Castroper Straße freigestellt und durch Thomas Letsch ersetzt wurde, stellt sich die Situation anders da. Reis ist verfügbar und könnte auf Schalke versuchen seinen in den vergangenen Wochen in Bochum sinkenden Stern wieder etwas aufzupolieren. Der Typ dazu könnte er sein. Seine etwas knorrige Art passt gut ins Ruhrgebiet. Das heben seine erfolgreichen Jahre beim VfL gezeigt. Stellt sich nur die Frage, ob er auch genügend Kredit im Schalker Umfeld bekäme. Kredit, den Frank Kramer von Anfang an nicht wirklich hatte. Die nächsten Tage könnten sehr spannend werden rund um den S04. Aber das ist ja eigentlich immer so….

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[…] so ist Schalke, kann man da wohl nur sagen. Da wartet man seit Tagen auf die Bekanntgabe des neuen Cheftrainers bei den Königsblauen, und dann erreicht einen plötzlich eine ganz andere Neuigkeit: Statt die […]

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[…] Persönlichkeit treu zu bleiben. Fest steht: Bekommt Reis auf Schalke nicht vom ersten Tag an deutlich mehr Kredit als Kramer, wird es auch für ihn rasch sehr schwer werden bei der ‚alten Skandalnudel‘ der […]

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[…] in der Vereinskasse führte zwangsläufig zu einem unterdurchschnittlichen Bundesliga-Kader. Dazu ein Trainer, der im Vorjahr mit Arminia Bielefeld auf den Abstieg zusteuerte und kur vor Saisonende aufgrund von Erfolglosigkeit gehen […]

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[…] liegt also noch viel Arbeit vor Thomas Reis und seinen Jungs. Trotz der Wiederentdeckung der so wichtigen Grundtugenden, die die von vielen […]

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[…] Trainerwechsel von Frank Kramer hin zu Thomas Reis hat es bei den Knappen auch schon gegeben, doch selbst der neue Übungsleiter konnte nur eines […]

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