
Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben Ende 2024 so viele Schulden angehäuft wie seit Jahren nicht mehr. Laut Statistischem Landesamt IT.NRW belief sich der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände in den Kernhaushalten auf rund 55,4 Milliarden Euro – ein Anstieg um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Erstmals seit Jahren legten auch die kurzfristigen Liquiditätskredite wieder zu. Sie kletterten auf 23,4 Milliarden Euro – ein Plus von 12,0 Prozent. Hintergrund sind oft Haushaltsengpässe infolge rückläufiger Einnahmen. Bei den Investitionskrediten, mit denen etwa Infrastrukturprojekte finanziert werden, setzte sich der Aufwärtstrend fort: Sie stiegen um 12,6 Prozent auf 32,0 Milliarden Euro.
Rein rechnerisch lag die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung in NRW Ende 2024 bei 3.075 Euro. Besonders betroffen waren einzelne Städte: In Mülheim an der Ruhr summierten sich die Schulden auf rund 10.000 Euro je Einwohner – gefolgt von Oberhausen (rund 9.800 Euro), Bonn (7.200 Euro), Remscheid (6.700 Euro) und Bochum (5.600 Euro). Während in Mülheim und Oberhausen vor allem Liquiditätskredite zu Buche schlugen, dominierten in Bonn und Bochum Investitionsschulden.