Friedrich Engels – der Mann mit dem Hipster-Bart – war nicht nur der Weggefährte und Sponsor von Karl Marx, sondern auch Wuppertaler Fabrikantensohn. Und seine Heimatstadt ehrt nun den nach Horst „Derrick“ Tappert bekanntesten Sohn der Stadt mit einem Denkmal. Gespendet wird das Denkmal von der Chinesischen Regierung. Dagegen gibt es Proteste.
Für den Anarchisten Michail Bakunin war klar, wie sich die marxistische Ideologie entwickeln wird – der Weg in die Diktatur war für ihn schon Mitte des 19. Jahrhunderts offensichtlich und er beschrieb mit einem Satz, was durch Lenin, Stalins und Mao Jahrzehnte später blutige Wirklichkeit werden sollte: „Nehmt den radikalsten Revolutionär und setzt ihn auf den Thron aller Reussen oder verleiht ihm eine diktatorische Macht […], und ehe ein Jahr vergeht, wird er schlimmer als der Zar selbst geworden sein.“
Dass die chinesische Regierung, erprobt in der Unterdrückung von Arbeitern und Intellektuellen, der Stadt Wuppertal eine Friedrich Engels Statue spendiert, ist daher für Kritiker des Marxismus weniger eine Überraschung als eine logische Konsequenz. Aber es gibt auch Marxisten, die von der Idee nicht begeistert sind und glauben, im Marxismus stecke ein emanzipatorischer Kern – was ja Bakunin zu Recht bezweifelt hat. Sie rufen zu Protesten auf:
Jetzt ist es raus! Am 11. Juni 11:00 Uhr, nur wenige Tage nach dem 4. Juni, dem 25. Jahrestag des Tian’anmen-Massakers soll die von Chinas Regierung gespendete Engels-Statue vor dem Engels-Haus aufgestellt werden.



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