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„Pfoten vom Tisch!“ – ein kätzisches Vergnügen

Auf Patrouille: Perfekter Blick auf den Garten; Foto: Peter Ansmann
Auf Patrouille: Perfekter Blick auf den Garten; Foto: Peter Ansmann

Es hat ein paar Tage gedauert, bis der Groschen bei mir gefallen war: Verwundert habe ich tagelang (für mich wenig überraschende) Neuigkeiten vom Zusammenleben Hape Kerkelings mit seinen Katzen bei mir im Newsfeed auf Facebook zur Kenntnis genommen: „Hape Kerkeling: Ich telefoniere mit meinen Katzen“ war eine davon.

Ein Klick brachte Erleuchtung in die vielen – nicht erklärbaren – Beiträge zum Zusammenleben von Hape Kerkeling mit Katzen: Hape Kerkeling hat ein Buch geschrieben über den Alltag mit Katern und Katzen. Die Auszüge aus dem Werk machten mich neugierig, die Lektüre klang ideal um meine Freundin und mich nebenbei via Audiobook zu unterhalten: Dieses Ziel hat „Pfoten vom Tisch! Meine Katzen, andere Katzen und ich“ erreicht.

Das Buch ist aber wesentlich mehr als nur Unterhaltung: Es ist Ratgeber für Menschen die eventuell nicht bereits jahrelang mit Stubentigern zusammenleben und das Buch bietet jede Menge – vermutlich: alle – weniger bekannte Fakten über Felis catus, die Hauskatze.

Vom Zusammenleben mit Katzen

Es war Ende Oktober, wegen COVID-19 galt die Sperrstunde für die Gastronomie in Duisburg, als ich gegen 20.00 Uhr noch Katzenfutter besorgen musste. Sonst nichts. Eigentlich ein einfacher Plan. Auf die Mitnahme einer Einkaufstasche hatte ich verzichtet, das Viererpack „Gourmet Gold“ transportierte ich in der Hand als ich den Discounter an der Düsseldorfer Straße / Kulturstraße in Duisburg-Wanheimerort verließ. Der Zufall – oder das Schicksal – wollte es, dass sich just in diesem Moment die U79 – Richtung Epizentrum von Duisburg – der naheliegenden Straßenbahnstation näherte und ich einen (im positiven) folgenschweren Beschluss fasste: Ich könnte ja noch in meinem Stammkneipe eine Portion Grünkohl verzehren und ein Weizenbier genießen. So saß ich 25 Minuten später am Tresen, und genoss mein Bier in der weitgehend leeren Kneipe. Vor mir lag das Viererpack mit fleischlästiger Katzenkost.

Menschenbezogen: Einer der Kater; Foto: Peter Ansmann
Menschenbezogen: Einer der Kater; Foto: Peter Ansmann

An diesem Mittwochabend lernte ich nun, dort im Bistro, meine Freundin kennen: Das Katzenfutter, das ich mir mir rumschleppte, nahm sie erst Stunden später zur Kenntnis. Große Neugierde zu meinem pelzigen Mitbewohnern zeigte sie nicht. Ihr Verhältnis zu Katzen hat sich inzwischen geändert. Ein paar Wochen später, beim ersten Besuch in meiner Wohnung, beobachteten die Kater den damals unbekannten Gast neugierig. Ariel, der ältere der beiden Katerbrüder, taxierte sie minutenlang, schaute dann kurz zu mir – mit vielen Fragezeichen im Blick – und dann wieder lange zu ihr. Lange wurde nicht gefremdelt: Nach einer Woche war der neue Mensch integriert und wurde von den beiden Katern begrüßt wenn er sich der Wohnung näherte.

Inzwischen ist Angela überzeugte Kater(ersatz)mama: Das komplizierte Procedere bei der Zubereitung von Hühnerfleisch in der Küche – es gehört halt dazu. Ständige Achtsamkeit und die Tatsache, dass man dem ausgepackten Hackfleisch keine Sekunde den Rücken zukehren darf – weil sonst ein Kater im Teller hängt: Es wird toleriert. Klar: Die Flächen werden etwas häufiger gereinigt als in tierfreien Haushalten, die Hände werde öfter gewaschen. Die Kater gaben aber dafür viel zurück: Der Wohlfühlfaktor, wenn der Kater auf dem Sofa zwischen uns liegt und schnurrt, ist schwer zu übertreffen.

Es könnte ja Fleisch abfallen; Foto: Peter Ansmann
Es könnte ja Fleisch abfallen; Foto: Peter Ansmann

Amüsiert habe ich wahrgenommen, wie sich die Lieblingsplätze der Kater in den letzten Monaten verändert haben: Die Kater waren von April 2019 bis Dezember 2020 eher selten in der Küche anzutreffen, genau wie ich: Da ich dort nur meinen Kaffee gemacht und einmal am Tag meinen Hühner-Nudel-Topf aufgewärmt habe. Jetzt ist die Küche der Lieblingsplatz und interessiert wird jede Kochtätigkeit seitens Angela verfolgt. Nach dem ersten Tag Homeoffice, an dem Angela das Notebook an einem anderen Standort als gewöhnlich aufgebaut hatte, wussten die Kater um die neue Lage: Kurz vor Arbeitsbeginn, während sich die Freundin noch mit Kaffee versorgte, saßen die pelzigen Mitbewohner bereits am Notebook und warteten ungeduldig, dass die Arbeit am Notebook losgeht. Dass es schonmal Stress gab, wenn Ariel auf die Tastatur hüpft und Zoom ungewollt beendet wird: Es wurde toleriert.

Kurz zusammengefasst: Neuer Mensch und Kater sind in wenigen Wochen zu einer festen Gemeinschaft zusammengewachsen. Auch das Jagdverhalten der Kater schockiert inzwischen nicht mehr: Das Heimbringen von Mäusen und die damit verbundene spätere Bluttat wird toleriert. Wenn auch mit mahnenden Worten.

Dabei sei angemerkt: Scheu sind meine Kater nicht. Sondern ziemlich menschenfixiert. Da mich die beiden gerne – gegen meinen Willen – zum Supermarkt, zur Kneipe oder zum Pizzabäcker vor Ort begleiten, sind die beiden Kater in der Straße in der ich wohne bekannt wie bunte Hunde.

Ariel segnet ein Gericht im Kochbuch ab; Foto: Peter Ansmann
Ariel segnet ein Gericht im Kochbuch ab; Foto: Peter Ansmann

In diese Situation kam das neue Buch von Hape Kerkeling wie ein Fingerzeig des Katzengottes im Himmel: Das Audiobook, vom Autor selbst gesprochen, lief bei uns nebenbei mit und kann Mitbewohnern von Katzen, Katzenfans und Menschen, die mit dem Gedanken spielen sich eine Katze zuzulegen nur wärmstens empfohlen werden.

Pfoten vom Tisch – meine Katzen, andere Katzen und ich

„Vom unendlichen Glück, mit Katzen zu leben Hape Kerkelings ganz persönlicher Samtpfoten-Atlas Hape Kerkeling hat mit »Ich bin dann mal weg« und »Der Junge muss an die frische Luft« Millionen Menschen begeistert, berührt und inspiriert. Nun erzählt er, der seit seiner Kindheit katzenverrückt ist, von seiner Freundschaft mit Stubentigern – einfühlsam, voller Zuneigung und hinreißend komisch. Von Peterle, Samson, Anne und den anderen Samtpfoten, die seine Gefährten wurden und ihm täglich zeigen: Die Zuwendung, die man den sanften Vierbeinern schenkt, bekommt man hundertfach zurück. Eine wunderbare Liebeserklärung an das Leben mit Katzen, das beglückend, bereichernd und ganz bestimmt nie langweilig ist.“ (Buchbeschreibung des Verlages)

Man kann „Pfoten vom Tisch – meine Katzen, andere Katzen und ich“ als Ergänzung zur verfilmten Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“ von Hape Kerkeling sehen. Das neue Werk, „Pfoten vom Tisch“ ist aber weitaus mehr: Der biografische Teil und die Antwort auf die Frage, wie Hape Kerkeling auf „die Katze“ kam, ist spannend und humorvoll zu lesen – oder in unserem Falle: zu hören. Der Autor liest selbst, was in einigen Teilen des Werkes ein besonderes Vergnügen ist wenn Hape Kerkeling zum Beispiel „Katzenpsprache“ erklärt.

Das ich die Hörbuchversion gewählt habe: Es war definitiv die richtige Entscheidung.

Ich werde mir, mit zeitlichem Abstand, dieses Audiobook definitiv ein zweites mal anhören: Weil die Menge an Information schier überwältigend ist: Die Rolle der Katze in der Menschheitsgeschichte, die Katze in den Religionen, Informationen über die verschiedenen Rassen, die „übersinnlichen Fähigkeiten“ von Katzen, besondere Katzenstories – Hape Kerkeling spricht in seinem Werk alle Bereiche zum Thema Katze an und sorgte bei mir für einige Lacher, weil man Verhaltensweisen der eigenen Mitbewohner oftmals wiedererkennt. Ebensoviel (verzweifelte) Heiterkeit empfand ich beim Thema „Esoterik und Katzen.

Besonders überrascht hat mich, dass auch eher „langweilige“ Themen spannend erzählt sind und dem Genuss nicht schmälern: Das Thema „Katzenrassen ist dafür ein gutes Beispiel, dort werden z.B. historische Fakten zu den einzelnen Katzenvarianten – nicht unspannend – erläutert. Die Theorie, dass die (während der Revolution enthauptete) französische Königin Marie Antoinette für die Entstehung der Maine Coone verantwortlich sein könnte, war mir z.B. komplett neu.

Als langjähriger Mitbewohner von Katzen und Katern habe ich aus dem Buch auch etwas für das gemeinsame Zusammenleben mitgenommen: Futterstelle und Trinkbrunnen, bis vor wenigen Tagen noch räumlich sehr nahe beinander, sind jetzt an verschiedenen Stellen aufgebaut: Weil die Katze nicht gerne am selben Ort trinkt und speist (Weltkatzentag: Die besten Tipps für die zufriedene Katzen).

Hape Kerkeling; Foto: Leut, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Hape Kerkeling; Foto: Leut, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ob die von Hape Kerkeling vorgetragene Geschichte vom gestiefeltem Kater too much ist, man könnte es so empfinden, muss jeder für sich entscheiden: Als Abschluss des Buches habe ich dieses Märchen der Brüder Grimm als passende Zugabe empfunden.

Vor mir eine klare Empfehlung des Audiobooks für alle Fans von Hape Kerkeling, Katzenfans, Katzenbesitzer – und die, die es noch werden wollen: Ein kätzisches und informatives Vergnügen!

Pfoten vom Tisch – meine Katzen, andere Katzen und ich

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Ruhr Reisen
Ruhr Reisen
2 Jahre zuvor

Lieber Himmel.
Kerkeling hats einfach raus, was die Kundschaft braucht! Er könnte auch über Eierwärmer ein Bibeldickes Buch schreiben. Dafür brauchts aber nicht so einen laienhaft geschriebenen, ellenlangen Vorspann.

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