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Piraten wollen Thiesen rauswerfen

Der Protest gegen Bodo Thiesen innerhalb und ausserhalb der Piratenpartei zeigt Wirkung: Der Bundesvorstand will Thiesen rauswerfen.

Das melden die Nordpiraten unger Verweis auf eine Twitter-Meldung des ehemaligen Piraten-Vorsitzenden Dirk Hilbrecht: "Wie soeben bekannt wurde, wird der Bundesvorstand der Piratenpartei ein Parteiausschlussverfahren gegen Bodo Thiesen einleiten. Wie bereits an dieser Stelle berichtet, war Bodo Thiesen in der Vergangenheit durch umstrittene Äußerungen zum 2. Weltkrieg und zum Holocaust aufgefallen. Details zum Verfahren werden natürlich an dieser Stelle nachgereicht, sobald diese bekannt sind."

Die Piraten positionieren sich damit zwar spät, aber eindeutig gegen Thiesen und seine kruden Thesen zu Themen wie Holocaust oder Pädokriminellen. Es scheint ein Lernprozess in Gang gekommen zu sein und  hoffentlich ist er nicht nur des Drucks von Aussen geschuldet, sondern auch der Erkenntnis, dass man mit rein legalistischen Positionen (Solange er nicht verurteilt ist, kann er seine Meinung sagen) in der politischen Auseinandersetzung nicht weit kommt. Klar ist, dass der Rauswurf Thiesens, so er denn vollzogen wird, eine weitere Belastung für die Piratenpartei darstellen wird. Aber diese Belastung könnte auch eine gute Gelegenheit sein die ärgsten Spinner loszuwerden, die sich immer, wenn eine Partei sich neu bildet oder erste Erfolge hat, dabei sind.  Das alles kann erst der Anfang sein: Wollen die Piraten ernst genommen werden müssen sie sich nicht nur von Gestalten wie Thiesen trennen, sondernauch progammatisch breiter aufstellen als bisher. Wir werden sehen ob die gemeinsame Basis in der Partei dafür ausreicht.

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Werner Jurga
14 Jahre zuvor

Erstens: die Piratenpartei interessiert mich allenfalls am Rande. Zweitens: was auch immer aus ihr werden mag – einen Faschisten zu feuren, ist schon einmal ein guter Ansatz!

Michael Kolb
Michael Kolb
14 Jahre zuvor

Ich stimme mal meinem Vorredner zu. Trotzdem ist die explizite Verbindung von möglichen pädokriminellen Umtrieben in der Partei IMHO, in diesem Fall, fragwürdig. Es wird implizit eine Verbindung zum Fall Tauss hergestellt, die so einfach nicht besteht, auch wenn Thiesen sich mit seinen Einlassungen zur juristischen Behandlungen von Pädokriminalität ziemlich „weit aus dem Fenster gelehnt“ hat

david
david
14 Jahre zuvor

Ja sicher wir stellen uns programmatisch breiter auf.

Gegen die Wirtschaftskrise gibts ab jetzt 5000 ? Abwrackprämie, HArtz 4 und Rente wird verdoppelt, alle Steuern halbiert plus einen gratis Puffbesuch für jeden der 18 wird.

Alle zufrieden?

Tharben
Tharben
14 Jahre zuvor

Wieso müsst ihr denn immer so undifferenziert berichten? Thiesens Äußerungen waren schlimm. Aber dann immer diese Vermengung mit Tauss und diese Pauschalaussagen. Man muss sich gar nicht lange mit den Themen beschäftigen, um zwischen schwarz und weiß auch Grautöne erkennen zu können. An dieser Stelle wünsche ich ruhrbarone.de einen erfolgreichen Lernprozess.

Davon abgesehen, ich habe doch gesagt, dass man den starken demokratischen Kräften innerhalb der Piratenpratei vertrauen kann. https://www.ruhrbarone.de/das-war-es-mit-den-piraten/#comment-23293

Ich bin sehr erleichtert. Jetzt sind die Piraten für mich wieder wählbar.

Thomas Schulte
14 Jahre zuvor

Ich würde auch sagen das man den demokratischen Kräften in der Piratenpartei vertrauen kann: https://www.c64-generation.de/?p=156

Gruß,
Thomas

Sprechsucht
Sprechsucht
14 Jahre zuvor

Thiesens Pädophilie-Bekämpfungsüberlegungen als krude Thesen über Pädokriminelle zu bezeichnen zeugt von mangelhaften Lesekenntnissen seitens der Ruhrbarone.
Normale Leute, die Thiesens Texte gelesen haben, erkennen, dass es nicht um Kriminelle geht, sondern um diejenigen, die unter dieser Störung leiden und trotzdem nicht kriminell werden. Außerdem geht es um die Missbrauchsüberlebenden und deren Rechte, die Abgrenzung von Kinder- und Jugendpornographie, die Entkriminalisierung von Pseudo-KiPo, der in keinem Zusammenhang mit Missbrauch steht.
Und für alles hat er Argumente, mit denen sich auch Opferverbände und Spezialisten beschäftigen oder auch Verweise auf vorhandene Gesetze aus unserem Kulturkreis.
Bitte, liebe Ruhrbarone, informiert nicht mehr so tendenziös, wie bisher. In Thiesens Ideen sind genug Denkfehler, so dass man ihm nicht noch Dinge andichten muss, die nicht stimmen.
Im Übrigen wurde gegen ihn nur ein Ausschlusverfahren eingeleitet. Bisher ist er offiziell noch nicht ausgeschlossen. Wenn es soweit ist, wird es hier stehen: https://www.piratenpartei.de/

Übrigens ist daher schon der Titel eine glatte Lüge.

Bis zum Ende des Verfahrens gilt man in unserem Rechtssystem als unschuldig. ‚In dubio pro reo‘ sollte jedem schon mal untergekommen sein.

Grüße und lernt die Grundlagen einer ordentlichen Recherche und den Pressecodex auswendig,
Sprechsucht

nina
nina
14 Jahre zuvor

woher stammt die meldung wirklich? – twitter lässt maximal 140 zeichen zu. #verschörungstheorie #twitter #fail

Michael Kolb
Michael Kolb
14 Jahre zuvor

Ähem… nur mal zur Begrifflichkeit… es heißt doch „Ausschlussverfahren“? Oder? Ich mein ja nur, aber wenn man ein solches Verfahren einleitet dann doch eigentlich nur, wenn man den Betreffenden „loswerden“ möchte, müsste es ansonsten nicht „Malguckenwaswirmitdirmachenverfahren“ heißen? Von daher erkenne ich im Titel keine glatte Lüge, sondern allerhöchsten eine hoffnungsbefeuerte Übertreibung.
Aber mal was anderes. Wenn „dort“ (piratenpartei.de) irgendwann zu lesen sein wird, was aus dem Verfahren geworden ist, warum ist „dort“ noch nicht zu lesen, daß überhaupt eines eingeleitet worden ist? Jedenfalls nicht auf der Startseite. Ich will mich ja nicht in die Arbeit dort einmischen und die Entschuldigung von Frau von der Leyen ist wichtig, genau wie die Zulassung zu Bundestagswahl (unsarkastischen herzlichen Glückwunsch), aber wäre es für die Aussenwirkung (doof aber auch, daß man sich als Partei um so etwas banales, etabliertes, überkommenes scheren muss) nicht um einiges besser gewesen, wenn die Einleitung des Verfahrens „dort“ prominent dort angekündigt worden wäre? Der Umstand, dies über Twitter zu erfahren… der hat so etwas… wie sag ich es… konspiratives. Da konnte wieder einer die Schnute nicht halten über etwas, was wir eigentlich still erledigt hätten… womit sich die Piraten schon als ziemlich „etabliert“ erwiesen hätten…
Und was zum Henker haben die Unschuldsvermutung und „in dubio pro reo“ miteinander zu schaffen?

Bert
Bert
14 Jahre zuvor

Der schwedische Pirat ist schon zu den Grünen konvertiert:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,632621,00.html

Schade 🙁

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[…] ein Prozent – damals war die Piratenpartei in aller Munde. Dann gab es Ärger wegen Rechten in der Partei, wegen Tauss, merkwürdigen Parteitagen und insgesamt schien das Projekt Piraten schon gescheitert […]

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