Rund um die Proteste gegen das damals noch im Bau befindliche neue Kohle-Kraftwerk in Datteln fing im Jahre 2010 meine Verbindung zu den Ruhrbaronen an. Archiv-Foto: Brigitte Patzwaldt
Kaum zu glauben, aber wahr: Am kommenden Freitag, den 7. November, feiere ich tatsächlich schon meinen 15. Jahrestag als Autor bei den Ruhrbaronen. Was im Jahre 2010 mit einem spontanen Gastbeitrag begann, ist für mich längst zu einem festen Teil meines Lebens geworden – zu einer Geschichte, die mich nicht nur journalistisch geprägt, sondern persönlich bereichert und verändert hat.
Auch der gefühlt längste Sommer seit Jahrzehnten geht irgendwann einmal zu Ende. Die Tage werden kürzer, man hat wieder mehr Zeit für ein paar gemütliche Stunden auf der heimischen Couch. Der nun anstehende Herbst ist traditionell die Jahreszeit zahlreicher Buchneuerscheinungen.
Nach zwei relativ mageren Corona-Jahren, ist der Kalender in diesem Jahr diesbezüglich wieder prall gefüllt mit interessanten Titeln. Die ersten beiden aus dem Sportbereich sind mir in dieser Woche auch schon ins Haus geflattert. Und wie könnte es unmittelbar vor dem Revierderby und der danach anstehenden zweiwöchigen Pause in der Fußball-Bundesliga passender sein, handelt es sich dabei um zwei aktuelle Chroniken der Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04, der beiden großen Ruhrgebietsvertreter in dieser Sportart.
Der Journalist und Buchautor Dietrich Schulze-Marmeling. Foto: privat
Dietrich Schulze-Marmeling ist ein anerkannter und preisgekrönter Journalist, sowie Buchautor. Der 64-Jährige hat im Laufe der Jahre viele herausragende Sportbücher auf den Markt gebracht. Einige davon haben wir auch hier im Blog schon unseren Lesern näher vorgestellt.
Wer dem gebürtigen Kamener in den sozialen Netzwerken folgt, der wird zuletzt festgestellt haben, dass er sich seit einiger Zeit auch klar und deutlich gegen die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausspricht, dort immer wieder kritische Anmerkungen dazu veröffentlicht.
Dies hat Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt jüngst einmal zum Anlass genommen sich mit Schulze-Marmeling über aktuelle Themen rund um den Fußball, darunter neben der umstrittenen WM in Katar auch die akuten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sport, sowie die grundsätzliche Entwicklung rund um den modernen Fußball, auszutauschen. Herausgekommen ist eine insgesamt kritische, recht ausführliche Bestandsaufnahme, die jedoch auch positive Ansätze liefert.
Wieder einmal wirft eine sehr spannende Veranstaltung im Umfeld des FC Schalke 04 aktuell ihre Schatten voraus: Das Schalker Fanprojekt lädt aktuell zu einer Podiumsdiskussion ein. Dabei will man sich mit der Fragestellung beschäftigen, wie antisemitische Vorurteile im Fußball ein Ventil finden und wie man ihnen frühzeitig begegnen sollte.
Hierzu soll es in der nächsten Woche bei einem Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion über antisemitische Vorurteile in die Neue Synagoge Gelsenkirchen, Georgstr. 2 gehen.
Ganz konkret heißt es in der Einladung: „Der Vorfall ist nur wenige Monate her, darf aber nicht vergessen werden: im Juli 2014 wurde die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen attackiert, sie erhielt Drohungen im Internet. Ein Einzelfall? Keineswegs. In Deutschland hat es 2014 laut der Amadeu-Antonio-Stiftung 1076 antisemitische Straftaten gegeben – ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Fans und Mitarbeiter des FC Schalke 04 wollen nun gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde ein Zeichen setzen, siebzig Jahre nach der Befreiung von den Nationalsozialisten. Denn immer wieder wird auch im Fußball die Meinung geäußert, dass die Judenfeindschaft verschwunden sei. Der Berliner Journalist Ronny Blaschke, der für seine Arbeit über Gewalt und Menschenfeindlichkeit im Fußball 2013 mit dem Julius-Hirsch-Ehrenpreis des DFB ausgezeichnet worden ist, möchte in seinem Eingangsvortrag anhand vieler Vorfälle deutlich machen, wie sich der Antisemitismus im Fußball gewandelt hat – verschwunden war er nie.“
Über die Person von Ex-Bayern München-Präsident Uli Hoeneß haben wir hier im Blog bereits häufiger diskutiert. Die Meinungen gingen dabei auch hier unter unseren Lesern recht weit auseinander.
Während einige nicht müde wurden immer wieder zu betonen, wie großartig seine Arbeit stets gewesen sei, wie viele gesellschaftlichen Wohltaten der (Ex-)Wurstfabrikant aus dem Süden im Laufe seines Lebens vollbracht hätte, sahen die Anderen in ihm mehr oder weniger einen skrupellosen Egoisten, der für seine jüngsten Steuervergehen gar nicht hart genug hätte bestraft werden können.
Als ich nun in der Vorwoche davon hörte, dass ein neues Buch über ihn auf den Markt gekommen war, welches sich ganz überwiegend seinen ‚Schattenseiten‘ widmet, da weckte das natürlich sofort auch meine Neugier. Inzwischen hatte ich die Gelegenheit mich etwas näher mit diesem neuen Buch zu beschäftigen, und ich möchte es daher auch hier und heute bei uns im Blog mal etwas näher vorstellen.
Der Journalist Thilo Komma-Pöllath hat über den polarisierenden Steuerhinterzieher geschrieben, und er teilt in seinem Buch mächtig in Richtung Ulrich Hoeneß aus.
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