Kann der Bundestag in Berlin helfen? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Was einst als Plattform für Austausch, Kreativität und globale Vernetzung gedacht war, hat sich in weiten Teilen zu einem Raum entwickelt, in dem Anstand, Respekt und Empathie zunehmend auf der Strecke bleiben.
Social Media – einst gefeiert als Demokratisierung der Kommunikation – hat eine Schattenseite hervorgebracht, die unsere gesellschaftlichen Umgangsformen tiefgreifend verändert. Und nicht zum Besseren, wie viele von uns inzwischen feststellen mussten.
Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Eigentlich schien die Nachfolge an der Vereinsspitze von Borussia Dortmund klar geregelt. Hans-Joachim Watzke, seit Jahren das Gesicht des BVB und maßgeblicher Architekt des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs nach der Fast-Insolvenz 2005, hatte sich in Stellung gebracht, im November 2025 auf Präsident Dr. Reinhold Lunow zu folgen.
Ein Übergang im Sinne der Kontinuität, so schien es – geplant, abgestimmt, beinahe schon besiegelt. Doch nun könnte ausgerechnet Lunow selbst dem langjährigen Geschäftsführer einen Strich durch die Rechnung machen. Wie aus Vereinskreisen durchsickerte, denkt der 71-Jährige darüber nach, doch für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Für Watzke wäre das mehr als nur eine Formalie – es wäre eine völlig unerwartete Machtprobe innerhalb des eigenen Vereins.
Nicht immer kann man im Leben so schön fröhlich bleiben. Foto: Robin Patzwaldt
Manchmal wundert man sich ja über die Sensibilität von Leuten, die eigentlich schon länger in der Öffentlichkeit stehen, und daher Widerspruch (auch in einem manchmal sehr rauen Ton) eigentlich gewohnt sein müssten. Als ich zwischen 2010 und 2012 noch in der Lokalpolitik unterwegs war, da stand unser damaliger Ortsverbandschef bei den Grünen häufig im Kreuzfeuer der Kritik. Sowohl lokal, als auch auf Landesebene. Als ich ihn einmal darauf ansprach, wie er das aushalten könne, da meinte er zu mir nur lapidar ‚Wer seinen Kopf aus dem Fenster hält, der muss mit Wind rechnen“.
Warum ich das heute hier erwähne? Weil ich seit dieser Aussage von vor gut zehn Jahren schon häufig daran zurückdenken musste. Erst heute wieder wurde ich mit einer aus meiner Sicht erstaunlichen Sensibilität von Medienschaffenden konfrontiert, die mich doch sehr verwundert.
Diskutiert wird über die B474n schon über Jahrzehnte. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Regelmäßig am eigenen Wohnort auch die Lokalpolitik zu verfolgen, das kann einen gelegentlich schon zur Verzweiflung treiben. Mit dieser Feststellung bin ich sicherlich hier nicht alleine. Als jemand, der seit 1973 in Waltrop (Kreis Recklinghausen) lebt, hat man im Laufe der Jahre diesbezüglich schon viel erlebt. Das früher einmal so schöne, aufstrebende Vorzeige-Städtchen nördlich von Dortmund hat sich seit den 70er-Jahren sehr verändert. Nicht zu seinem Vorteil, wie ich hier im Blog immer wieder beschrieben habe.
In diesen Tagen könnte man glatt den Eindruck bekommen, als wären die in rund vier Wochen einmal wieder anstehenden Weihnachtstage das Allertollste auf der Welt. Im Zuge der laufenden Debatten rund um die angedachte Verlängerung der Pandemie-bedingten Einschränkungen für den Monat Dezember wird um möglichst viele Freiheiten für die Feiertage gekämpft.
Fast bekommt man den Eindruck, als hinge von möglichst uneingeschränkten Weihnachtstagen nahezu alles ab, was das Leben im 21. Jahrhundert lebenswert macht.
Da fragt man sich doch: Haben die aktuell für möglichst ‚normale‘ Weihnachten kämpfenden Personen diese denn in den vergangenen Jahren noch nie wirklich mitmachen müssen, oder leben diese in einer völlig anderen Welt? Man weiß es nicht.
Friedrich Merz. Quelle: Wikipedia, Foto: Kai Mörk, Lizenz: CC BY 3.0 de
Dass der Wettstreit der CDU-Kandidaten um den Parteivorsitz hart ausgetragen würde, war von Anfang an zu erwarten. Schließlich ist das demnächst neu zu besetzende Amt nach allgemeiner Auffassung eine Quasi-Garantie auf die Kanzlerschaft nach dem Rückzug von Angela Merkel.
Denn egal wie die nächste Bundestagswahl ausfallen wird, es dürfte einmal mehr auf eine CDU-dominierte Bundesregierung hinauslaufen, wenn bis dahin keine politischen Wunderdinge mehr passieren.
Logisch, dass dadurch der parteiinterne Kampf um diese Position heftiger ausfallen musste als zuletzt. Schließlich winkt den Bewerbern hier der wohl größtmögliche politische Karriereschritt.
In weiten Teilen der Wirtschaft scheint noch immer nicht angekommen zu sein, wie weitreichend das Internet unsere Gesellschaft verändert hat und es zukünftig noch tun wird. Da liest man aktuell zum Beispiel von offenkundigen Streitigkeiten rund um verkaufsoffene Sonntage in den Innenstädten unseres Landes.
Zum Hintergrund: Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte per Erlass vier verkaufsoffene Sonntage bis Ende des Jahres 2020 erlaubt, um Umsatzeinbußen durch Corona zumindest zum Teil ausgleichen zu können. Die Richter des Oberverwaltungsgerichts in Münster hatten diese Pläne zahlreicher Gemeinden und Städte zuletzt per Eilverfahren gekippt.
Und jetzt wird ganz aufgeregt darüber diskutiert, wie das Ganze gelöst werden kann und soll. Dabei ist das völlig irrelevant.
Eine Grundschule in Waltrop. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Klar, es gibt deutlich schöneres als mit einer Mund/-Nasenbedeckung gemeinsam mit mehreren Dutzend Kindern und Jugendlichen in einem Raum zu sitzen und diese zu unterrichten. Insbesondere in Corona-Zeiten.
Dass viele der Lehrer in diesem Lande darüber nicht glücklich sind, dass seit ein paar Tagen der Präsenzunterricht in Nordrhein-Westfalen wieder angedacht ist, verwundert daher nicht.
Es gibt tatsächlich gute Gründe dies abzulehnen und Verbesserungen zu fordern. Diese können und sollten dann auch ernsthaft diskutiert werden. Eigentlich hätte dies sogar längst schon passieren müssen. Doch die vielen Wochen der Sommerferien vergingen, zumindest von außen betrachtet, etwas überraschend weitestgehend ungenutzt.
Lehrer und Schüler genossen mehrheitlich ihre übliche Ferienzeit. Jetzt, wo der Unterricht in NRW wieder anläuft, ist das Erschrecken bei einigen plötzlich groß, dass Corona noch immer unser aller Alltag bestimmt. Eben auch den der Lehrer, die jetzt Großteils wieder täglich in die Schulen müssen.
Ein Mann sitzt am Tisch, die Hände großspurig über dem Bauch gefaltet, flattert arrogant mit den Augenlidern. Gegenüber sitzt eine Frau mit hängenden Schultern und ratlosem Blick.
Sprechblase über dem Mann: „Eine deiner schlechtesten Eigenschaften, Barbara, ist – neben deiner Niederträchtigkeit, deiner Unzulänglichkeit und deiner erbärmlichen Unansehnlichkeit – dass du einfach keine sachliche Kritik verträgst!“
Pyrotechnik: Schön anzuschauen aus der Entfernung, aber im Stadion verboten! Foto: Daniel Jentsch
Das Rad im Profifußball dreht sich in diesen Tagen rasend schnell weiter. Gerade noch Fußball-Wochenende in der Bundesliga, steht in der Mitte dieser Woche schon wieder DFB-Pokal auf dem Programm. Offiziell zumindest.
Nach den jüngsten Stör-Aktionen der Ultras ist nämlich zu befürchten, dass wir nach den Begegnungen des 1. FC Saarbrücken gegen Fortuna Düsseldorf, Schalke 04 gegen Bayern München, Bayer Leverkusen gegen Union Berlin und Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen am Ende doch wieder schwerpunktmäßig über andere Dinge diskutieren müssen: Den Egoismus der Ultras. Bringen wir es auf den Punkt: Machen die Ultras jetzt den Fußball kaputt?
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