Fabio Casartelli starb bei der Tour de France 1995 – Tour-Tross 2013 gedenkt des Unglücks



Die ‚Tour de France‘ der Radprofis findet in diesem Jahr in Deutschland keine große öffentliche Beachtung mehr. Nach all den negativen Schlagzeilen rund um das Thema Doping kann man vielleicht auch gar nichts Anderes erwarten.

Am heutigen Tage sollte man da aber vielleicht einmal eine Ausnahme machen.

Die Karawane passierte nämlich am heutigen Sonntag erneut den Ort wo der Profi Fabio Casatelli vor Jahren durch einen tragischen Sturz zu Tode kam. Er starb damals, vor inzwischen 18 Jahren, als vierter Radfahrer auf einer Tour de France Etappe.

Heute passierte das Feld der Fahrer auf der aktuellen Tagesetappe der ‚Tour 2013‘ erneut den Col de Portet-d’Aspet, an welchem Casartelli damals mit seinem Rad tödlich stürzte.

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Revierfußball trauert um Hubert Schieth

Wie die SG Wattenscheid 09 heute Abend vermeldet hat, verstarb am vergangenen Dienstag Hubert Schieth im Alter von 86 Jahren.

Der 1927 geborene, ursprünglich aus dem Westerwald stammende, ehemalige Spieler und spätere erfolgreiche Fußballfunktionär und Trainer war im Laufe seiner Karriere bis 1961 für diverse Vereine aktiv, darunter u.a. auch die traditionsreichen ‚Revierclubs‘ ETB SW Essen, der VfL Bochum und die SG Wattenscheid 09.

Höhepunkt seiner aktiven Zeit war der Gewinn des DFB-Pokals mit SW Essen 1959.

Nach der aktiven Spielerkarriere als ‚Vertragsfußballer‘ war er dann noch über Jahre erfolgreich

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Drei Jahre nach dem Tod von Robert Enke hat sich in der Bundesliga nicht viel verändert

Am 10. November jährt sich bereits zum dritten Mal der Todestag von Robert Enke, dem ehemaligen Fußball-Nationaltorwart.
Der damals 32-jährige löste mit seiner spektakulären Selbsttötung im Herbst 2009 eine riesige Welle der Betroffenheit in der deutschen Öffentlichkeit aus.
Hierdurch wurde auch das Thema seiner schweren Depression kurzzeitig sehr intensiv in einem großen Rahmen diskutiert.
Von der immensen psychischen Belastung der Leistungssportler war damals auch immer wieder die Rede. Bei der öffentlichen Trauerfeier in der AWD-Arena zu Hannover, vor zehntausenden Besuchern, reihten sich die prominenten Trauergäste, darunter die komplette DFB-Spitze und die damalige Nationalmannschaft, in die lange Reihe der Trauernden ein.
Man sprach damals nette Worte, warb um Verständnis, gab sich mitfühlend und sehr betroffen.
Lautstark wurde 2009 auch nach Konsequenzen gerufen. So dürfe es im kalten Tagesgeschäft der Profifußballer einfach nicht weitergehen, hieß es vielerorts. Der Druck der u.a. auf den Kickern laste sei seit einiger Zeit teilweise schier unerträglich, der Alltag unter den Teamkameraden in einer Bundesligamannschaft wäre häufig ‚kalt‘ und geradezu feindselig bzw. missgünstig.
Wie, und vor allem aber auch was sich da aber eigentlich zukünftig nun genau verändern sollte

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Jacko: Kong of Pop gefleddert


Heute ist ein 16seitiges „Extrablatt“ der WAZ zum Tod von Michael Jackson erschienen. Das einzig Überraschende an der offenbar hastig zusammengestoppelten Zielgruppenpublikation ist ihre chronische Faktenanämie.

Zur Verwendung kommen „sollte“-„hätte“-„könnte“-Konjunktive, die mit der Wirklichkeit vielleicht gar nichts zu tun haben. Es ist zum Beispiel die Rede davon, er habe „zuletzt angeblich einen 500 Millionen Dollar großen Betrag an Verbindlichkeiten aufgetürmt“. Ja, hat er nun oder hat er nicht?

Auch viele andere Begebenheiten rund um seine Prozesse, sein Leben in den letzten Jahren, Zahlungen, die er leisten mußte, Erlöse, die er vereinahmt haben soll – über all dies: nur Spekulationen und Fortführung der hinlänglich bekannten Gerüchte. Selbst wieviele „Thriller“ die Zuhörer gethrillt haben, bleibt sein großes Geheimnis: So werden zu dessen Verkaufszahlen verschiedene Angaben gemacht: auf  Seite 6 des WAZ-„Extrablatt“ sind es erstaunliche 105 Millionen, auf Seite Seite 7 immerhin noch 70 Millionen, gefolgt von 100 Millionen auf Seite 8 um auf Seite 12 mit 50 Mio. zu enden – ja, was denn nun?

Viele Michael-Jackson-Fans werden sich über die Huldigung ihres Idols freuen und hernach eifrig „Der Westen“ besuchen – um auch dort nicht mehr zu erfahren. Aufklärung über strittige Sachverhalte dürfen sie dabei nicht erwarten.

Michael Jackson erscheint eingedenk dieser publizistischen Operation ein weiteres Mal wie umoperiert. Er ist offenbar gar nicht der „King of Pop“ sondern so etwas wie ein Personal Jesus, der als stellvertretend Leidender über seinen Tod hinaus ertragen muß, was eigentlich schon dem lebendigen Leser unerträglich scheint. Lieber Gott: Steh! uns! bei!

Sir Lord ist tot

Ralf Dahrendorf ist tot. Sir Lord, Deutsch-Engländer, Freigeist, Clever & Smart der deutschen Gesellschaftswissenschaft. Zuletzt Ratgeber der NRW-Landesregierung in einer Zukunftskommission. Die Nachricht von Dahrendorfs Tod fällt nun ausgerechnet auf den 80. Geburtstag von Jürgen Habermas. Auch er Jahrgang 1929, auch er rang und ringt noch mit Deutschland nach Auschwitz, Naziwahn, Militanz, Sonderweg, Rückständigkeit der Zivilgesellschaft. 1965 schrieb Habermas über Dahrendorf sehr klug im Spiegel. Ich finde die Zeilen von damals passen zu diesem Tag – so bitter-sweet!

Foto: nrw.de