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Was einen guten Politiker ausmacht? „Keine Angst vor Einsamkeit zu haben“

Henry Kissinger Foto: U.S. Department of State from United States Lizenz: Gemeinfrei

Was macht einen guten Politiker aus? Sind es die Entscheidungen, die kurzfristig für Applaus sorgen? Oder sind es die langen Linien, die auf einem Fundament fußen, wohlüberlegt und durchdacht? Henry Kissinger hat Weltpolitik miterlebt und geprägt. Mit seinen 99 Jahren gehört er zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die das Weltgeschehen und seine prägenden Köpfe nach dem zweiten Weltkrieg alle erlebt haben.

Kissinger hat ein Buch geschrieben, das Anfang Juli 2022 erscheint. Dabei geht es um Führung und Führungsqualitäten. Dafür greift er auf seine Erfahrungen und Begegnungen mit sechs Politikern von Weltrang zurück und erklärt ihr Wirken: Konrad Adenauer, Charles de Gaulle, Richard Nixon, Anwar Sadat, Lee Kuan Yew und Margaret Thatcher.

Kissinger analysiert dabei die Karrieren all dieser Weltpolitiker und beweist, dass es die Kombination von Charakter und Umständen ist, die diese Menschen zu dem geformt hat, die sie am Ende zu dieser Person von Rang werden ließ. Kissingers öffentliche Erfahrung, sein persönliches Wissen und seine historische Wahrnehmung bereichern das Buch.

So fragte ihn Konrad Adenauer bei ihrer letzten Begegnung: „Gibt es noch Führungspersönlichkeiten, die in der Lage sind, eine echte langfristige Politik zu betreiben? Ist echte Führung heute noch möglich?“ Das ist sicherlich die Frage, die Kissinger sich selbst stellt, fast sechs Jahrzehnte später. Führung ist schwieriger geworden, betont Kissinger dabei, und nennt als Gründe „soziale Netzwerke, neue Formen des Journalismus, Internet und Fernsehen, die allesamt die Aufmerksamkeit auf das Kurzfristige lenken“.

Was bedeutet also Führung? Die sechs Politiker, die Kissinger in seinem Buch beschreibt, vereint dabei: eine klare Sprache, sie sprachen harte Wahrheiten aus, sie hatten eine Vision und waren mutig. Und sie waren auch in der Lage, Zeit alleine zu verbringen, in Einsamkeit. Zudem hatten sie keine Angst davor, zu spalten und dadurch dann beispielsweise auch Menschen zu verlieren, mit denen sie lange Zeit eng vertraut waren.


Henry Kissinger: Staatskunst – Sechs Lektionen für das 21. Jahrhundert

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Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Gedanken haben, Gedanken äußern….
Vor allem dann, wenn diese fundamental abweichen von alldem, was ansonsten gedacht, gesagt, propagiert wird.

in diesem Sinne:
Sh. die Gedanken, die Kissinger jüngst auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu Chancen für eine friedliche Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geäußert hat.

Auch das macht einen guten Politiker aus!

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

Herr Stach, ich schließe mich Ihrrer Anmerkung an.

Stefan Laurin
Admin
1 Jahr zuvor

@Walter Stach : Nur Putin sieht es ganz anders. Die friedliche Lösung ist nur ein naiver Traum, die Realität heißt Putin.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

Der Sieg der Ukraine ist ein naiver Traum. Die Amerikaner haben von Anfang an gesagt, dass sie da nicht direkt eingreifen. Daher war der Krieg auch nicht zu gewinnen. Was Herr Kissinger da in den Raum stellt ist , wenn es schlecht läuft, das kleinste Übel für die Ukraine.

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

@Werntreu Golmeran, es ist Senatswahljahr. Und bei Wahlen nehmen die US-Amerikaner nicht mal auf sich selber Rücksicht, geschweige auf Länder, von denen die Wähler nie gehört haben. 9% Inflation! Das muß den Wählern erklärt werden.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

Und wieso haben wir Inflation?

Weil wir jetzt das russische Öl teuer in Indien kaufen:

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/mega-deals-indien-kauft-russisches-oel-und-verkauft-es-teuer-nach-europa-li.235748

Der Habeck ist ein echter Fuchs!

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

„Der Habeck ist ein echter Fuchs!“
Auf jeden Fall der erste Fuchs weltweit, der die Trauben, die ihm selbst zu hoch hängen, teuer verkauft.
Auf die Idee muß man erst mal kommen..

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Helmut Junge

Versteh ich nicht.

Der Herr Habeck hatte doch ’nen laufenden Bezugsvertrag mit Russland zu günstigen Konditionen.

Das Öl verkauft Russland nun mit Aufschlag an Indien und macht noch Reibach ( 1. Sanktionsmisseefolg).

Dann wird das Öl in Indien raffiniert, während deutsche Raffinerien im Leerlauf sind und pleite gehen ( 2. Sanktionsmisserfolg).

Und dann kauft Habeck das Öl noch teurer aus Indien (3. Sanktionsmisserfolg).

Und als waschechter „Grüner“ tut er noch was für den CO2 -Ausstoss, weil das öl dann ja noch per Tanker über die Weltmeere geschippert wird ( 4. Sanktionsmisserfolg).

Der Habeck ist ein echter „Blicker“!

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

#8 | Werntreu Golmeran, ich hab mich in Satire geübt. Kommt nicht rüber. Schade. Klappt nicht.
Ich erklär jetzt meinen Witz.
Habeck verkauft uns Dinge, die er nicht hat, und die er. vermutlich nie haben wird.
Oder noch direkter: Ich stimme Ihnen zu. Es gibt leider keinen Einäugigen unter den Blinden.
Darum verschenken sie, die Ampel, auch die Benzinsteuer direkt an die Mineralölkonzerne, ohne es zu verstehen.
Das sind allesamt Nixschnaller.Nur die Grünen kapieren deshalb nichts, weil Sie auf all diese negativen Entwicklungen jahrzehntelang hingearbeitet haben. Sie schreckt der Schritt in die Steinzeit nicht.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

#9 Helmut Junge

Sorry, hatte gedacht, meine Ironie sei nicht verstanden worden. Hatte mich aber auch gewundert, da Ihr Kommentar unironisch gelesen auch nicht zu Ihnen gepasst hat.

Zu den Grünen:

Den wenigen echten Blickern (keine Ironie) bei den Grünen schreckt der Schritt in die Steinzeit nicht, da als Alternative ein Amargeddon droht. Aber die Mehrheit der Postenjäger hat Angst vor der nächsten Wahl und flickelt weiter nur rum. Zur Not auch mit der CDU in NRW.

Anstatt den Leuten reinen Wein einzuschenken, dass der Krieg für die Umwelt ein Desaster ist und die Auswirkungen erhebliche Verschiebungen in allen Bereichen, sei es auf dem Gebiet der Energieressourcen, der Nahrungsmittel etc. haben wird, stopft man die enstehenden Löcher mit blutigem Öl aus Nahost und bis vor 3 Monaten noch zu Recht verpönten Frackinggas aus den USA.

Es kann ja nicht sein, dass alle von einer Zeitenwende sprechen aber bei uns alles so weiter gehen soll wie bisher. Ich habe das Gefühl unsere Politiker denken, wir hatten das Problem mit der Klimakrise und jetzt kommt noch der Krieg dazu, das können wir unseren Bürgern aber wirklich nicht zumuten.

Anstatt wegen des Krieges auf die Benzinpreise noch eine Kriegssteuer zu schlagen, was eigentlich sinnvoll gewesen wäre, verzichtet man auf die Mineralösteuer. Spinnen die Leute eigentlich? Das klingt zwar einigermaßen radikal, aber mit sozialen Transferleistungen an Bedürftige, Pendler und Fuhrunternehmen hätte man das in den Griff bekommen können. Und bei einem Literpreis von über 3 Euro hätten sich die Mineralölkonzerne gründlich überlegt, ob sie sich die Mehrgewinne wirklich rausnehmen können.

Wenn man bedenkt, dass pro Liter E10 Benzin ca. 250 Gramm Weizen benötigt wird, und in Deutschland ca. 1,2 Millionen Tonnen Bioethanol pro Jahr für Kraftstoffe verbraucht werden, könnte man damit ca. 12,3 Millionen Menschen ernähren.

Das geht dem Deutschen aber am Arsch vorbei, dass wegen des Krieges und ihrem Wohlfühlbedürfnis in den nächsten Jahren Millionen an Hunger sterben. Und wenn wir noch unseren Fleischkonsum, das Wegwerfverhalten etc. pp. hinzunehmen, könnte man noch mehr Leute vor dem Hunger retten. Die Leute regen sich aus meiner Sicht zu recht über die Menschenrechtsverletzungen und Toten im Krieg in der Ukraine auf, aber die Größte Last des Krieges wird der globale Süden tragen, der auch keinerlei Verständnis hat, dass der Krieg auf Teufel komm raus von einer Seite gewonnen werden soll.

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

Es ist schlimm, daß 22 Millionen Tonnen Getreide im Hafen von Odessa blockiert sind. Aber ich verstehe nicht, daß diese 22 Millionen Tonnen Getreide, derart auf den Getreidepreis wirken, daß es zu Hungerkrisen kommen muß.
Weltweit wurden nämlich 2797 Millionen Tonnen Getreide produziert, und es hat in der Vergangenheit einigemal wetterbedingt bis zu 40 Millionen Tonnen Ernteausfälle gegenüber dem Vorjahr gegeben, wie die Tabelle von Statistika zeigen. Und trotz dieser Ausfälle ist es in diesen Jahren nicht zu Hungerkatastrophen gekommen. Ich glaube eher, daß mit den Getreidepreisen ähnlich spekuliert wird, wie mit den Gas und Ölpreisen. Speiseöl, Mehl usw. Erst wird Angst erzeugt und dann der Preis erhöht. Wohl wissend, daß die derzeitige deutsche Regierung das nicht interessiert.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/180674/umfrage/weltweite-getreideproduktion-seit-2008-09/

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

#11 Helmut Junge

Sehr interessant!

Auch wenn ich dafür hier von einigen gesteinigt werde, aber in Krisenlagen hilft manchmal nur die Rationierung und Preisregulierung.

Das haben sogar die Amerikaner während der Weltwirtschaftskrise bzw. im Zweiten Weltkrieg gemacht:

https://en.wikipedia.org/wiki/Rationing_in_the_United_States

https://en.wikipedia.org/wiki/Price_controls#United_States

Im ersten Weltkrieg hat man in den USA durch entsprechende Propaganda den Lebensmittelverbrauch umd 15 Prozent reduzieren können.

Hier in Deutschland sind wahrscheinlich 30 bis 50 Prozent der gefahrenen Auto-Kilometer einsparbar, wenn es für notwendig erachtet wird. Aber die kecke Annalena und der smarte Robert wissen, dass ihre Müsli-essenden SUV-Mütter sie dann nicht mehr wiederwählen werden.

Nach mir die Sintflut!!!

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

#12 | Werntreu Golmeran, In meinem Haushalt gibt es tatsächlich 2-3 Prozent Einsparpotenzial. Viel mehr scheint mir nicht drin zu sein. Danach kommen Verluste an Lebensqualität. Ich kann 20 Grad noch ruhig sitzen. Meine Frau friert dann aber schon. Die ärmeren Menschen in Deutschland sind aber nun mal Frauen.Obwohl wir beide schon heftigen Streß miteinander hatten, scheint es mir so, als würden sich unsere Wertungen der Gesamtlage immer ähnlicher, während ich anderen Kommentatoren immer weniger folgen möchte. Zeiten ändern sich.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Helmut Junge

Das mit der Annäherung freut mich und gilt auch meinerseits.

Das mit den 20 Grad und der Lebensqualität bringt das Problem auf den Punkt. Ich würde es auch aushalten bei 15 Grad und drei Pullovern, ’ner Decke und zur Not so lange wie möglich im Bett zu bleiben, wenn dafür mein Sohn nicht in den Krieg musd. Ich würde sogar ein Bein, einen Arm odet sonstwas dafür geben. Als Vater hält man da einiges aus.

Aber letztlich, da haben Sie Recht, werden die Folgen des Ktärieges zuerst die Armen spüren, die Rentnerinnen, die. unter dem Hartz IV Satz liegen, die Alleinerziehenden, die jetzt schon deutlich unter dem durchschnittlichen Lebenskomfort liegen.

Was ich auch bezeichnend finde für unsere kranke Gesellschaft finde, sind die Berichte über die Superyachten, die gerade von den Sanktionen betroffen sind. Di kosten teilweise mehr als eine halbe Milliarden Euro und verursachen Unterhaltungskosten von.mehreren bis zig Millionen Euro pro Jahr.

https://www.stern.de/digital/technik/oligarchen-yachten–so-stark-koennten-die-schiffe-steuerzahler-belasten-31760644.html

Selbst wenn ich so viel Geld hätte , wollte ich so ein Ding nicht haben, das ist kein Neid bei mir, sondern bodenloses Unverständnis, wie krank man sein muss, sich so etwas zu kaufen, während unzählige Menschen auf der Welt verhungern. Und da sind wir dann wieder bei uns braven Deutschen, denn bei fast jeder Oligarchen-Yacht, die ich in den letzten Wochen nachgegoogelt habe, war eine deutsche Werft der Hersteller. Meyer, Lürssen, Lloyd etc. pp. Und die Steuerspar- und Eigentumsverschleierungsverträge wurden im Zweifel auch von westlichen Juristen und Steuerberatern ausgetüftelt. Bis vor kurzen haben „wir“ die Oligarchen- Millionen ohne mit der Wimper zu zucken genommen. Hauptsache Soll und Haben hag gestimmt.

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

In Wikipedia habe ich das gefunden:“Ein Hasardeur ist ein Mensch, der unkalkulierbare hohe Risiken eingeht und dabei seine Sicherheit weniger eigener Einsicht und eigenem Können als einem wohlgesinnten Schicksal überantwortet. Er stellt sachliche Analysen der realen Gefahrenlage und Überlegungen zu den Folgen seines Tuns hinten an und spielt damit leichtsinnig mit seinem und anderer Menschen Leben bzw. Hab und Gut. “
@Werntreu Golmeran, und solche Menschen sehe ich in vielen westlichen Regierungen, speziell in der deutschen Regierung.
Ich bin als Schachspieler darauf eingestellt, daß jeder Zug, den ich mache, vom Gegner beantwortet wird. Und ich muß mir immer wieder die Frage stellen, was der Gegner antworten kann.
Darum habe ich kein Verständnis dafür, wenn unsere Regierung jedesmal überrascht ist, was geschieht, wenn sie Beschlüsse faßt.
Die Politik schafft gnadenlos eine neue Realität, die dann von unseren Politikern verbal bearbeitet wird, bis sie ihrem eigenen Weltbild entspricht. Das von Habeck sieht so aus:
Es ist alles gut, nur wird es jetzt teuerer. Aber daran arbeiten wir.
Daß dieses „daran arbeiten wir“ erstens dauert und zweitens sowieso nicht funktioniert, ist einfach nicht sein Problem. Meines allerdings schon. Und es ist das Problem vieler Millionen Menschen im Land. Die gehören aber nicht unbedingt zur Wählerschaft von Habeck.

Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Werntreu Golmeran, Helmut Junge

ergänzend zu Euren Wahrnehmungen und Meinungen, die ich teile, meinerseits noch etwas Grundsätzliches:

Langsam, aber mit täglich zunehmender Tendenz scheint nicht nur im hierzulande herrschende Medienhype, scheint nicht nur in der statt von deutschen Interessen , sondern von moralisch-ethischen Grundsätzen geprägten und bestimmten Politik , namentlich in der der Außenministerin, und zudem im Bewußtsein vieler Menschen , auch in dem der sog. kleinen Leute,, die Erkenntnis zu wachsen, daß Deutschland zumindest de facto Kriegspartei ist und der Kriegsgegner Russland darauf mehr und mehr mit Antworten reagiert, die naheliegend sind und aus russischer Sicht Wirkung zeigen müssen. Helmut Junge, ja, in diesem Sinne „Zug um Zug“, Und da hierzulande die Meinung zu herrschen scheint, Deutschland sei in „seinen Zügen“ immer noch viel zu zögerlich, viel zu ängstlich,, liegt die Vermutung nahe,, daß es „Zug um Zug“ weiter eskalieren wird -auf den sog. Schlachtfeld in der Ukraine -oder demnächst darüber hinaus- und auf allen „Nebenkriegsschauplätzen“ , von denen der sog . Energiesektor nur einer ist.

Dass alles kann dauerhaft nicht folgenlos bleiben für die gesamt- gesellschaftliche Verfassung hierzulande, basierend auf den wirtschaftlichen Verhältnissen.
„Wie immer“ in Krisenzeiten, hier in Kriegszeiten, werden alle denkbaren negativen wirtschaftlichen, finanziellen, sozialen Folgen der deutschen Kriegsbeteiligung primär diejenigen treffen, die ohnehin -ohne Krise, ohne Krieg, ohne Kriegsfolgen- am „unteren Ende“ der Rangliste zu finden sind, wenn es um Wohlstand, wenn es um ein Leben für „jedermann“ ohne täglich Existenzsorgen geht.

Vor allem diese Menschen, deren Zahl rapide anzuwachsen droht, wären dann das Potential für einen „Umsturz“ der derzeitigen Verfaßtheit der Gesellschaft und der darauf basierenden staatlichen Ordnung hierzulande Das stelle ich fest als „Verfassungspatriot“, also als jemand, der die im GG verankerten Ordnung des Staates als rechts- und sozialstaatliche Demokratie für die Beste aller denkbaren hält, folglich auch für verteidigungswert.

Gedanken, Sorgen, Befürchtungen, die, obwohl seit Kriegsbeginn naheliegend,, erst jetzt, wenn zunächst auch nur spärlich , aber m.E. mit wachsender Tendenz , ihren Weg zu finden scheinen aus dem Privaten-Persönlichen in den öffentlichen Diskurs. Und dann?
Mir bleibt nur die Hoffnung, daß noch rechtzeitig anstelle des übermächtigen, , des überbordende Gefühlsgetöses hierzulande, wenn es um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geht, wenn es um die deutschen Kriegsaktivitäten zu Gunsten der Ukraine geht, wenn es um deren Folgen für Deutschland und die Menschen hierzulande geht, rationales Denken, rationales Handeln letzterdlich doch die Oberhand gewinnen nicht nur , aber vor allem in der Politik und in der medialen Welt hierzulande.

Werntreu Golmeran,
Helmut Junge,

ich könnte versuchen , relativ gelassen, ja gleichgültig mit dem umzugehen , was ich derzeit -sh. vorstehend- wahrnehme, denn diese Gelassenheit und Gleichgültigkeit wären im 84. Lebensjahr, in dem ich mich befinde, und ohne nennenswerte wirtschaftlich-finanzielle Sorgen meinerseits naheliegend. ,

Aber da gibt es nun ‚mal bei mir auch das besorgte Nachdenken über das Leben, die Lebensperspektiven der Nachkommen –

bei mir dann und wann einhergehend mit einem gehörigen Maß an Zorn und Wut über die Verlogenheit ,die Heuchelei, die Scheinheiligkeit in Gesellschaft und Staat hierzulande und in der sog. westlichen Welt, wenn sich diese wider alle Realitäten bei sich und voller Überheblichkeit all anderen gegenüber als Gralshüter und legitime Streitmacht einer menschengerechten, menschenwürdigen Welt berufen füählen. –

und deshalb melde ich mich , wie jetzt ‚mal wieder geschehen, dann und wann zu Worte , wohlwissend, damit letztendlich nichts zu bewirken.

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

Die weltweiten Handelsbeziehungen und Abhängigkeiten sind so komplex, daß es bald Totalausfälle nicht nur bei der Energie gibt.
Jetzt gibt es Probleme bei Neon, und damit bei Halbleitern. Habeck wird sich auch darum kümmern müssen. Und zwar ganz schnell.

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/warum-jetzt-auch-noch-das-industriegas-neon-mangelware-ist-31747482.html

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

Der Westen,die Bundesrepublik stehen vor der Frage, ob wir den Krieg der Ukraine unterstützen und damit den sozialen Frieden aufs Spiel setzen oder den Kremlherren einen bösen Mann sein lassen wollen. Ich habe übrigens als einer der ersten Kommentatoren hier bei den Ruhrbaronen auf die Folgen eines Gas-und Ölboxkotts direkt nach Kriegsbeginn hingewiesen. Russland ist weit weg und bis zu uns wird Putin schon nicht kommen (wollen). So denken scheint`s viele.
Immer wieder hört man das Gerede von den Sicherheitsbedenken Russlands. Als ob wer Russland angreifen wolle. Die Sicherheitsbedenken,ja die Ängste der Polen und Balten vor den imperialen Russen zählen offenbar nichts, wenn`s um den sozialen Frieden hierzulande geht. Wir haben sie schon mal verraten, wollen wir sie jetzt im Stich lassen?Auf das Leid der UkrainnerInnen und deren Willen sich zu verteidigen,muss ja wohl nicht extra hingewiesen werden.
Warum wohl stellen Schweden und Finnland ihre über lange Zeit bewährte Neutralität zur Disposition bzw haben diese bereits aufgegeben? Offensichtlich hat man dort einen viel klareren Blick auf das imperiale Russland als viele hierzulande.

Als kritischer Beobachter der seit Jahrzehnten hemmungslosen Globalisierung,sehe ich durchaus auch Vorteile,dass wir jetzt die negativen Folgen spüren. Es ging und geht eben nicht nur um Chlorhühnchen, mit denen man die Kritiker einst lächerlich zu machen versuchte. Ich möchte darauf hinweisen,dass wir schon einmal vor Jahren kurzfristig die Folgen zu spüren bekamen,als kurzzeitig verschiedene Medikamente nicht zu haben waren. Aber da nur wenige Medikamente brauchen…

Wir stehen in diesem Krieg, den wir weder gesucht noch begonnen haben, auf der richtigen Seite. Ist ja noch nicht allzuoft voegekommen. Das hat natürlich seinen Preis.

P.S Da ich den gröten Teil meines Berufslebens Teilzeit-bis auf die zweite Ausbildungsphas- , immer im Angestelltenverhältnis gearbeitet habe,bin ich hheuer als Rentner natürlich auch von den Preissteigerungen betroffen, und schränke mich entsprechend ein.

Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Helmut Junge -17-,
Dein Beitrag paßt zu meiner Kritik am hiesigen poltisch-medialen Herunterpielsen der wirtschaftlichen und damit der gesamtgesellschaftlichen Folgen eines Totalausfalles der Gasimporte aus Russland, die m.E . katastrophal sein werden. Ich erinner dazu an einschlägigen Bemerkungen dazu seitens des BASF-Vorstandes mit Blick auf die chemische Industrie insgesamt und in deren Folgen u.a. für die Pharmaindustrie, für die Düngelmittelproduktion, für die Prokution sämtlicher sog. Kunstsoffe.

Alles nur Kleinigkeiten?
Das scheint der Fall zu sein. jedenfalls für die politischen Medien bzw. für die die mediale Politik in Deutschland. Warum ist das so? Die Frage kann ich nicht beantworten, ohne übermäßig zu spekulieren. Das will ich nicht, und zwar ebenso wenig , wie ich seit einiger Zeit das Nachdenken meinerseits auszublenden versuche über denkbare Motive der medialen Politik bzw. der politischen Medien darüber, warum für diese hierzulande allein die Frage nach der Wahrung/Sicherung deutscher Interessen im Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen als „putinfreundlich“ und damit als „unzulässig“ zu gelten scheint. Vom Bemühen um Antworten auf diese Frage ganz zu schweigen.

Helmut Junge,
Dein Beitrag veranlaßt mich zudem, erneut die Problematik „westlicher Doppelmoral“, „westlicher Heuchelei pp.“ (auch mittels der Unterdrückung von Fakten durch Politik und Medien (- aufzugreifen, weil……-sh 16-…….. mein Zorn, meine Wut ……….

Tagtäglich gibt es weltweit neue Schreckensmeldungen über Kriegsverbrechen seitens russischer Soldaten, einhergehend mit diversen Berichten über das Ob und das Wie der Ahndung dieser Verbrechen durch……..?
Zugleich erfahren ich so eben, daß das zuständige Gericht in GB jetzt die Abschiebung von Assange in die USA verfügt hat -u.a. wider den einstimmigen Beschluß des Europäischen Parlaments in Strassburg,
Als Zyniker ließe sich feststellen, daß die USA in Sachen Verfolgung von Kriegsverbrechen durchaus mit Russland mithalten können. Berichterstattungen darüber in Russland sind verboten und wergen ggfls. strafrechtlich verfolgt. In den USA muß derjenige, der über bis dahin seitens des US-Militärs geleugnegte Kriegsverbrechen die Öffentlichkeit informiert , mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen, wie sie nach jetzigem Stand Assange bevorsteht -dank der Mithilfe GB.-

Helmut Junge,
Dein Beitrag veranlaßt mich zudem, auch hier eine Frage aufzuwerfen, die meines Erachtens naheliegt, vor allem deshalb, weil auch dieserhalb tagtäglich zu hören und zu lesen ist, die HIlfe Deutschlands für die Ukraine sei unzureichend. Eine Vorhaltug nicht nur seitens einiger Repräsentanten der Ukraine und seitens diverser osteuorpäischer Regierungen, sondern auch eine Vorhaltung seitens der CDU/CSU Opposition im Bundestag gegenüber dem Kanzler und der sog. Ampelkoalition, und immer wieder Gegenstand diverser Fernseh-Gesprächsrunden.,
M.E. wäre es sachlich geboten, bevor diese Vorhaltung immer wieder gemacht und über sie „regierungskritisch“ diskutiert wird,
über eine komplette Auflistung darüber zu verfügen, welche Finanzaufwendungen nebst der in Finanzen bezifferten Sachleistungen seitens der Bundessrepubliki Deutschland seit „Neugründung“ der Ukraine 1991an diese erbracht wurden.. Dazu zählen auch EU.-Leistungen an die Ukraine, jedenfalls in Höhe des entsprechenden prozentualen Anteiles Deutschlands. Es geht auch, aber eben nicht nur, um die direkten/indirkenten Finanzaufwendungen und in Finanzen zu erfassen „Sachleistungen“ -sh. u.a. Waffenlieferungen- Deutsschlands -und derEU- an die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges -auf die Krim und derzeit-. X)
Helmut Junge,
bin ich der einzige hierzulande, der sich diese Frage stellt? Warum ist es nicht möglich, z.B. via Internet dazu Zahlen/Fakten zu finden, die dann die Grundlage für eine kritische/streitige Diskussion sein könnten?
„Wut und Zorn“ meinerseits? Ja , auch hier, weil ich mich als Bürger und Steuerzahler dieses Landes unbegründet dem Vorwurf ausgesetzt sehe, zu denen zu gehören, die nicht, die nicht hinreichend der Ukraine -dem Land, seinen Menschen- zu helfen bereit waren bzw. zu helfen bereit sind. Es mag sein, daß die von mir gewünschten Fakten dazu dienen könnten, diesen Vorwurf hinreichend zu begründen, aber an ihnen fehlt es bis heute!!!

X)
Es geht mir nicht um die Hilfeleistungen seitens der hiesigen Bürgerschaft bzw. seitens ihrer ziviler Organisationen zu Gunsten der Menschen in der Ukraine und zu Gunsten der nach Deutschland aus der Ukraine Geflüchteten.

Helmut Junge,
mir scheint,, daß „wir“ , also auch Du und ich, derzeit zu leben haben in einer Zeit größter Unsicherheiten, wachsender Besorgnisse und in einem Zustand permanenten kritischen Hinterfragens all dessen, was „uns“ , unsere Nachkommen zukünftig erwarten mag. Dazu paßt, dass die neuesten Aussagen aus Politik und Wissenschaft nahelegen, daß wir uns auf ein erneutes Erstarken der Corona-Pandemie einzustellen haben..
Eine endlose Ukraine-Krise? Eine Corona-Pandemie ohne Ende? Eine Klimakatastrophe, deren Ausmaß tagtäglich für jedermann spürbar//erkennbar wächst und die trotzdem auch hierzulande weiterhin „heruntergespielt“ wird?

Gerade deshalb wünsche ich Dir Helmut und allen Bloggern hier bei den Ruhrbaronen ein schönes sommerliches Wochenende, weitgehend frei von all den angesprochenen Besorgnissen, denn auch ohne diese ist das Leben bekanntlich kein Glücksspiel.
Ich bin jetzt erstmal für einige Tage weg.

Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Nachträge;

a.)

Die Ukraine, Verteidigerin von Demokratie, Freiheit und Rechtstaat und deshalb „selbstverständlich“ prädestiniert für die Mitgliedschaft t in der vorgeblichen Wertegmeiinschaft EU?.

Sh. dazu im „BlOG DER REPUPlik“ ein Beitrag von Christoph Habermann v. 19.4. 2022 unter der Überschrift;
Demokratie, Freiheit, Rechtsstaat
Die Ukraine vor dem 24.2. 2020-Ein Land mit vielen Defiziten
Ehrlichkeit statt Heuchelei?
Wie wäre es damit, „hierzulande“ endgülitgg Abschied zu nehmen von der Bezeichnung der EU als. Wertegemeinschaft, und sie stattdessen als Interessengemeinschaft zu definieren und zu begreifen? Dann hätte ich jedenfalls keine Probleme mit einer Mitgliedschaft der Ukraine – auch nicht mehr wie derzeit mit der Mitgliedschaft von Polen, Ungarn, Slowenien, der Tschechei in der vorgeblich demokratisch-freiheitlichen-rechtstaatlichen Wertegemeinschaft EU. Gemeinsame Interessen, z:B. in der Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik , lassen sich relativ problemlos finden und bestimmen, eben auch bezogen auf die Ukraine und die derzeitigen Mitglieder de EU. Das gilt dannj auch für Polen, Ungarn, Slowenien, der Tschechei -und demnächst u.a. auch für Serbien? .

b.)

Kriegsverbrechen…………
-sh. Absatz 4 meines Beitrages -17-

Auch dank Asssange war es möglich, dass bei Wikipediia ein Beitrag erscheinen konnte unter der Überschrift „Die Kriegsverbrechen der USA“.,
Das ist kein Versuch meinerseits, die unsäglichen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu relativieren.
Ob ich allerdings mit dieser Verweisung wie beabsichtigt dazu beitragen kann, das Erinnern zu befördern und dem Bewußtsein hierzulande zu dienen für Heuchelei und Doppelmoral als permanente Bestandteile westlicher politisch-moralischer Kultur erscheint mir zumindest fragwürdig.

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