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Was Markus Söder in Bayern macht, das ist vorbildhaft für andere Bundesländer!

Markus Söder Foto: Mueller /MSC Lizenz: CC BY 3.0 de

Auch wenn sein politischer Kurs naturgemäß nicht jedem gefallen kann, was Bayerns Ministerpräsident Markus Söder da aktuell abliefert, das etabliert ihn einmal mehr als einen gut geeigneten Kanzlerkandidaten für dieses Land im Jahre 2021. Er geht voran, zeigt sich entschlossen und verantwortungsvoll.

Am Sonntag hatte der CSU-Mann medienwirksam verkündet, dass er die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für sein Bundesland ab Mittwoch noch einmal deutlich verschärfen wird, den sogenannten Katastrophenfall für Bayern ausrufen will.

Nun mag man über die Details der angekündigten Regelungen ja durchaus streiten, an der grundsätzlichen Richtigkeit solcher Aktionen darf in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen aber kein Zweifel bestehen.Auch gut vier Wochen nach Verhängung des sogenannten Wellenbrecher-Lockdowns in Deutschland, verharrt die Republik auf unverändert hohen Infektionszahlen, geht die Anzahl der belegten intensivbetten kontinuierlich weiter nach oben.

Wir müssen also ‚nachschärfen‘, wenn wir eine Überlastung unseres Gesundheitssystems vermeiden wollen. In Anbetracht der nahenden Weihnachtsfeiertage und des folgenden Jahreswechsels kann einem da derzeit tatsächlich ansonsten angst und bange werden. Und wenn schon nicht um einen selbst, dann doch zumindest bitteschön um Angehörige, Kranke und Ältere in diesem Lande.

Dass Söder, mit dieser nationalen Bedrohung konfrontiert, das Heft des Handelns einmal mehr als erster in die Hand nimmt, ehrt ihn. Man würde sich als Bürger eines anderen Bundeslandes aktuell wünschen, dass die Streitereien der Landesfürsten in Kürze aufhören mögen, sich mehr und mehr Verantwortungsträger mit der Ernsthaftigkeit und der Entschlossenheit einem Markus Söder seinen Plänen anschließen mögen.

Unbeschwerte Feiertage, das zeigen die Zahlen der vergangenen Tage und Wochen, kann es in diesem Jahr halt leider nicht geben. Viel zu viele Zeitgenossen sind derzeit offenbar nicht willens sich freiwillig zu Gunsten der Gesamtsituation weiter einzuschränken. Und weil das so ist, muss der Staat dies durch strenge Maßnahmen notfalls im Sinne der Sache erzwingen.

Es ist schade, dass viele Mitbürger den notwendigen Willen und die Selbstdisziplin vom vergangenen Frühjahr inzwischen offensichtlich vermissen lassen. Wer aber ohnehin freiwillig bereit war seine Kontakte und Aktivitäten weitestgehend herunterzufahren, der wird durch die abermaligen Verschärfungen der Regelungen nach söderschem Vorbild kaum nennenswerte, neue Einschränkungen erleiden.

Man kann sich daher nur wünschen, dass andere Länder dem Vorbild Bayerns in den kommenden Tagen folgen werden. Denn anders scheint es aktuell nicht zu gehen. Leider!

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thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

Die Frage ist natürlich, was und was nicht kann der Staat durchsetzen? Da "was nicht" macht mir ziemlich angst und bange, genau so wie der sich abzeichnende Notstand im Gesundheitssystem.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

Bleibt nur die Frage, ob die Verschärfungen überhaupt relevant für das Infektionsgeschehen sind, denn daran herrschen erhebliche Zweifel. Oder ob es nur Aktionismus im Nebel der Unkenntnis über das Geschehen darstellt.
Es macht gerade nicht den Eindruck, als ob die hohen Zahlen mit den Massnahmen negativ korrelieren, was nötig wäre um diese Massnahmen rechtfertigen zu können.
die aktuelle Politik fusst auf mutmasslichen Schlussfolgerungen,die sich letztlich nicht belegen lassen und sogar Kontraindikationen besitzen.
Wissenschaftlich gesehen sind die Massnahmen schlicht eine Schuss ins Blaue und politisch ist es leichter zu handeln, als es nicht zu tun.
Nun sollte Bayern Erfolg haben,warum auch immer, hat sich die Diskussion erledigt. Selbst dann wenn der Erfolg nur mittelbar zustande käme.
Aber dieser Erfolg steht eben noch aus.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

@Robin Patzwaldt
Ist das so? Es ist sicher deutlich schwerer auszuhalten. Schon alleine weil Nichtstun am Ende in einem aktiven Geschehen leichter angegriffen werden kann, als falsches Tun.
So wie falsches Tun in pasasiven Situationen leichter angegriffen werden kann als Passivität.
Was nicht bedeutet, das das Handeln am Ende hier nicht größeren Schaden verursacht.
Ich gebe es gerne zu, ich möchte nicht in der Haut eines Politikers stecken, der das entscheiden muss, vor allem weil jetzt als Getriebener und nicht als Gestalter entschieden werden muss.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

@ Robin "Würgereiz!" Jupp!! So wie er heute bei mir auftritt, wenn ich was von der Allianz fauler Doitscher höre oder lese.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

@Robin, seh ich auch so, aber es kann immer noch besser werden. Darum kritisiere ich die Regierung auch. Ich sehe uns auf einem unbekannten Pfad, und der Bergführer kennt den Weg auch nicht genau. Aber es gibt Stimmen links und rechts des Pfades, die locken uns ins völlig Unbekannte nach dem Motto, daß immer etwas Schwund ist, und auch so sein muß. Das ist heutztage der verschleierte Sozialdarwinismus.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
3 Jahre zuvor

@ Berthold Grabe #2
Auffallend ist doch aber, dass in den Nachbarländern, wo ganz andere Maßnahmen gelten, also ein echter Lock-down, die Zahlen wirklich gesunken sind. Das zeigt doch, dass der Fehler nicht war, die Regeln zu verschärfen, sondern dass man dabei offenbar nicht konsequent genug war, so "wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass."
Wobei die größte Baustelle wohl die Zustände an den Schulen sind, das verschlägt mir langsam die Sprache.

Man hat versucht, möglichst keinem weh zu tun, mit dem Ergebnis, dass jetzt alle verärgert sind.
Vor allem Gastwirte und Restaurants, die tatsächlich einen Lockdown hatten, dürfen sich noch über mindestens einen weiteren Monat ohne Geschäft "freuen".

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Söder als Vorbild? Wohl eher als abschreckendes Beispiel. Wenn Herr Söder seine Arbeit gemacht hätte, hätte Bayern weniger schlechte Zahlen. Zeit genug hatte er den gesamten Sommer über, nur genutzt hat er sie offensichtlich nicht.

Enno
Enno
3 Jahre zuvor

Die täglichen Horrorzahlen des RKI mögen statistisch zwar stimmen, geben aber ein total verkehrtes Bild wieder. So wie das kommuniziert wird könnte man meinen in ganz Deutschland steigt die Sterberate exorbitant. Ist aber nicht so. Es sterben vorwiegend Leute über 80 Jahren in Alten- und Pflegeheimen. Das ist zwar tragisch, macht aber schon einen Unterschied.

argr
argr
3 Jahre zuvor

Bitte nehmen Sie es mir nicht übel.

Aber den Satz, "dann kriegen Sie halt keine Umschulung", hat tatsächlich eine Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit ausgesprochen.

Und damit ist nicht der Freistaat Bayern, sondern vielmehr diese Einrichtung mit Sitz in Nürnberg für mich eine Katastrophe.

Wie gesagt. Es handelt sich um den ersten berufsqualifizierenden Abschluss in meinem Leben.

Wilhelm Lohmar
Wilhelm Lohmar
3 Jahre zuvor

Ist das jetzt alles Satire?

Langsamdenker
Langsamdenker
3 Jahre zuvor

@ Enno
Ich werde Donnerstag meinen Vater zu Grabe tragen. Gestorben mit 81 Jahren an Corona.
Ich empfinde Ihre Äußerung als zynisch und zumindest unüberlegt.

Tagedieb
Tagedieb
3 Jahre zuvor

Aus meiner Sicht wird weiter mit Schrot in den Nebel geschossen. Oder, anderer Vergleich, es werden Maßnahmen über die Bevölkerung gekippt wie Antibiotika in die Futtertröge in der Massentierzucht.

Was mir fehlt sind Aussagen von Herrn Söder dazu, was beispielsweise in einem Landkreis wie Regen, aktuell mit 579 Fällen in den letzten sieben Tagen an der Spitze in Deutschland, los ist. Welche konkreten Ansatzpunkte gibt es, mit denen sich diese hohe Zahl der Neuinfizierungen erklären lässt. Weiß man es nicht? Will man es nicht wissen? Weiß man etwas, es würde aber die Bevölkerung verunsichern? Oder ist man von Seiten der Verwaltung völlig überfordert (zu wenig Personal? Personal ebenfalls erkrankt? zu wenig Telefone für die Nachverfolgung? zu wenig Personal und Fahrzeuge, um die Erkrankten aufzusuchen und zu informieren? falsche Herangehensweise zur Aufklärung der Bevölkerung? zu wenig Mediziner vor Ort, die zur Diagnose, Information, Beratung eingebunden werden können?).

Der Landkreis Regen hat rund 77.500 EW, wird von der SPD geführt, hat keine relevanten, sprich großen Wirtschaftsunternehmen, gilt wirtschaftlich abgehängt, ist nicht besonders dicht besiedelt. Die größten Orte sind Regen (knapp 11.000 EW) und Zwiesel (rund 9.300 EW), da muss man doch leicht herausbekommen können, weshalb hier die Zahl der Infizierten so hoch ist. Leben da nur Ignoranten? Gibt es da von Seiten der Jugendlichen/jungen Heranwachsenden einen regen drogeninduzierten Wirtschaftsverkehr nach Tschechien, in die Region Pilsen (Zahlen zur Corona in der Region Pilsen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden)? Gibt es einfach ein/zwei Hotspots, die für diese hohen Zahlen verantwortlich sind? Oder fahren die Männer des Landkreises ständig rüber nach Pilsen in den Puff?

Wenn die Seuche tatsächlich komplett aus dem Ruder gelaufen ist, muss man es auch so sagen. Als Politiker ist man gewählt worden, um dem Wohle des Volkes zu dienen (mal ganz pathetisch gesprochen). Und dazu gehört auch, unangenehme Wahrheiten auszusprechen und Fehler einzugestehen.

Ich habe in Politik und Verwaltung kein Vertrauen mehr.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

@Susanne Scheidle "Man hat versucht, möglichst keinem weh zu tun, mit dem Ergebnis, dass jetzt alle verärgert sind."
Seh ich auch so. Ich denke aber auch, daß "man", sprich die Länderchefs, viel schneller selbständig hätten reagieren müssen, und in ihrem Zuständigkeitsbereich, statt immer neue Inzidenzwertregeln zu erfinden, lokal Maßnahmen anordnen müssen. Stattdessen haben sie sich zwei verlorene Wochen um eine bundeseinheitliche Lösung bemüht, die logischerweise einen Kompromiß zur Folge hatte. Denn einige Länder hatten ja kaum ein größeres Problem, andere aber schon. Da war Feigheit, als erster vorzupreschen im Spiel. Auch dafür zahlen wir jetzt doppelt und dreifach.
Dann kommt noch etwas hinzu. Eine ungezählte Schar von "Experten" hat in Fernsehanstalten kontrovers diskutiert. Dadurch sind Coronaleugner in ihren ablehnenden Haltungen so bestärkt worden, daß ein Lockdown light nicht funktioniert, obwohl er hätte funktionieren müssen.
@Tagedieb,daß niemand darüber berichtet, was in Corona Hotspots los ist, liegt zunächst mal an den Medien. Die Medien behaupten ja immer, daß sie für unser demokratisches System so wichtig sind, aber solchen heiklen Fragestellungen im eigenen Land gehen sie nicht nach. Wenn das im Ausland passiert, berichtet es sich halt leichter. Da tut man niemanden weh. Womit ich wieder bei ersten Satz angekommen bin.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

@8
ich sehe das tatsächlich nicht so wie sie. Denn andersherum haben diese Länder insgesamt deutlich mehr tote und fälle zu verzeichnen als Deutschland.
Und speziell die Ausnahmen sind nur zum Teil willkürlich, wobei die Schulen nicht dazu gehören.
Weder die Gastronomie noch die Schulen gehören zu den Infektionsverbreitern.
Tatsächlich ist wohl eher der Kontrollverlust dort, wo Massnahmen sowieso abgelehnt wurden, der die aktuellen Zahlen verursacht. Und das wird auch dann nicht in den Griff zu bekommen sein wenn verschärfte Massnahmen gelten.
Letztlich bleibt das Problem und daran wird auch nicht gerüttelt werden, das modernes Wirtschaften zu geringe Vorsorgeressourcen für solche Fälle bereithält.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann eine Pandemie uns den Garaus macht.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

@14
Das sind genau die Dinge die auch bei mir dafür sorgen, das ich das Vertrauen verloren habe.
wir haben einen extrem aufgeblähten Verwaltungsapparat, aber es ist nicht möglich detailiertere Informationen zu erheben an Hotspots? Und wir wissen nicht, wie die konkret die Übertragungswege sind? nicht mal exemplarisch an Einzelfällen?
Manchmal habe ich das Gefühl Entscheidungen werden hauptsächlich nur noch aufgrund nicht verstandener Statistiken gefällt.
Und differenziertes Eingreifen durch selbstverschuldeten Mangel an Ressourcen erst unmöglich gemacht.
Das ist wie mit dem heissen Herd und dem Kühlschrank dazwischen herrscht Durschschnitt, auch wenn das praktisch völliger Blödsinn ist

UIrich
UIrich
3 Jahre zuvor

Die Zahlen in Bayern sprechen für sich und gegen Markus Söder. Führend ist er nur dann, wenn es darum geht, den "Starken Mann" zu geben. Er ist zudem mit verantwortlich für die Kleinstaaterei bei der Pandemie-Bekämpfung in Deutschland. Dies liegt in erster Linie daran, dass er beständig versucht, andere schlecht aussehen zu lassen, um selbst gut dazustehen.

Im Frühjahr, als sich die Pandemielage zuspitzte, war Söder Sprecher der Ministerpräsidentenkonferenz. Deshalb wäre es seine Aufgabe gewesen, die Politik der Bundesländer zu koordinieren. Statt dessen ist er damals zu einem bis heute andauernden Egotrip gestartet.

Begonnen hat das ganze mit einer bewussten Brüskierung seiner Kolleginnen und Kollegen. Am Donnerstag, dem 19.03.2020 gab es einen Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidentinnen der Bundesländer sowie der Bundeskanzlerin. Die Pandemielage begann sich drastisch zuzuspitzen, aber in vielen Punkten hatte man noch kein klares Lagebild. Deshalb beschloss man zu dem Zeitpunkt einstimmig -mit Zustimmung von Markus Söder- noch bis zum Sonntag zu warten und dann gemeinsam Maßnahmen zu beschließen. Parallel hatte Söder aber in Bayern ohne dass er die Kolleginnen und Kollegen darüber informierte schon ein Maßnahmepaket erstellen lassen, das er kurz nach der Telefonkonferenz offiziell in Kraft setzen ließ. Als dann am 22.03. bundesweite Maßnahmen verhängt wurden, standen Merkel und die Verantwortlichen in den anderen Bundesländern als "Zögerer" da. Genau wie von Söder beabsichtigt. "Hinterfotzig" nennt man so etwas in Bayern.

Durch sein unkooperatives Verhalten hat Markus Söder statt den Gemeinsinn zu stärken unter den Ländern für eine Stimmung der Missgunst und des Konkurrenzverhaltens gesorgt. Das wirkt bis heute negativ nach. Mittlerweile löst fast alles, was Söder von sich gibt, in den anderen Staatskanzleien Sodbrennen und Beißreflexe aus. "Bavaria first, Germany second" sei sein Motto, heißt es.

UIrich
UIrich
3 Jahre zuvor

@Langsamdenker

Mein aufrichtiges Beileid!

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft.

Wir sollten alle nicht vergessen, dass hinter jeder einzelnen Zahl in der Statistik ein Mensch steckt, der um sein Leben gekämpft und diesen Kampf leider verloren hat. Und dazu kommen viele, die die Erkrankung zwar überlebt haben, aber noch mit den Spätfolgen kämpfen.

Petra 42
Petra 42
3 Jahre zuvor

WO stecken sich denn die Leute an? Das muss man doch klären! Vermutlich nicht in Läden. Vermutlich in Pflegeheimen, Schulen, Kitas und vor allem Privat. Privat ist nicht zu kontrollieren. Punkt!

Wir haben aber die Möglichkeit, dass wir an Schulen Pooltests vor Unterrichtsbeginn machen. Jeder Mensch, der in ein Altenheim geht, muss in einer Schleuse einen Schnelltest machen – Mitarbeiter vor jeder Schicht. Und dann die Corona-App endlich verbindlich – wer kein gutes Handy hat, bekommt elektronische Armbänder, auf denen die App installiert ist. Wer in der Öffentlichkeit ohne App ist, bekommt 1.000 Euro Strafe. Punkt. Verstehe übrigens nicht wieso dort wegen Datenschutz so ein Bohei gemacht wird – von ganz vielen Bürgern.

Yilmaz
Yilmaz
3 Jahre zuvor

In Schleswig Holstein haben sie einen Inzidenzwert von knapp über 50. Trotzdem gelingt es nicht, das weiter zu senken und weitere Neuinfektionen zu vermeiden. Was passiert also nach einem Lockdown? Das Gleiche wie nach dem Sommer. Folglich kann Lockdown nicht die Lösung sein. Das ist doch offensichtlich. Wir brauchen neue Konzepte und einen Strategiewechsel in Richtung Palmer und Streeck, um mittel- und langfristig das Geschehen zu gestalten. Mehr Verbote, Einschränkungen und Ferien sind Strohfeuer und schaffen zu viele neue Probleme.

Tagedieb
Tagedieb
3 Jahre zuvor

@#18 Das sehe ich wie sie, führend ist er, wenn es darum geht, den "Starken Mann" zu geben. Die Zahlen in Bayern sprechen ja wirklich für sich. Da steht NRW mit dem Kreis Lippe, derzeit mit 273 Fällen in den letzten sieben Tagen noch sehr gut da (vergleichsweise). Deshalb muss man Herrn Söder wirklich permanent fragen, was in seinem Bundesland eigentlich los ist und was die Landesregierung im Zusammenspiel mit den regionalen und kommunalen Behörden eigentlich machen/nicht machen.

Und da kommen wieder die Medien (private wie ÖR, lokale, regionale wie überregionale) ins Spiel (@#15 Helmut Junge), fragen diese nicht nach? Ist das zu aufwändig? Gibt es dafür keine Zeit? Hat man Angst, den jeweiligen politischen/gesellschaftlichen Platzhirschen vor den Kopf zu stoßen?

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

@ Petra 42. Wenn man sich gegen die "Datenkrake Staat" wehrt, ist man für ganz viele immer auf der sicheren Seite, egal was man sonst für´n Scheiß von sich gibt. Der Staat ist nun mal für viele der leibhaftige Gottseibeiuns. Aber wehe, die Polizei kommt auch nur ein Minütchen zu spät, wenn man sich in einer Notlage befindet.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
3 Jahre zuvor

Die Süddeutsche hat tituliert: Söder verschärft die Sprachregelung. Die Liste der Ausnahmen von der Regel ist lang.

Bedenkenkenswert sind eher die Wortmeldungen aus der Epidemiologie und Medizin-Soziologie: Rabiates Auftreten der Regierung verhindere die aktive Mitwirkung der Bevölkerung, nach dem Motto: die machen das, die schützen mich. Vor Infektionen hat man sich aber zunächst mal selbst zu schützen.
Außerdem schützt einen aber sowieso keine Regierung vor Infektionen und in D tendenziell sogar eher weniger als andernorts, s. z.B. insbesondere MRE.

Gerade bei einer Clusterinfektion, wie Corona, funktioniert die vom RKI vorgegebene Strategie der flächendeckenden Nachverfolgung nur unzureichend. In Korea, Japan und Taiwan wird es anders gehandhabt. Deutschland ist mit dem RKI nicht auf der Höhe der Zeit in Sachen Seuchenbekämpfung.
Die Ertüchtigung des RKI als zentrale Instanz der Seuchenbekämpfung steht schon länger aus.
Diese Nachlässigkeit rächt sich heute und wird unter medialem Beifall mit markigen Schaufensterreden verdeckt. Deutschlands Medien sind bei harten Themen äußerst selten mehr als Boulevard und Söder weiß das.

Meines Wissens hat nur NRW eine stehende Expertenkommission die der Landesregierung regelmäßig und direkt zuarbeitet. Die hastige Zusammenstellung lässt diese Runde eher improvisiert wirken, sicher, sie ist aber dennoch der einzige mir bekannte Versuch in D auf fundierte Weise die Lücken im Wissen um das Krisenmanagement einer Seuche, die beim RKI nun mal bestehen, zu schließen.

Laschet hat scheinbar eine zu hohe Meinung von unseren Medienschaffenden. Er als MP und Kanzlerkandidat sollte die Grenzen der Werkzeuge, die er hat, um öffentlichkeitswirksam zu sein, kennen und handhaben können. Daran hapert es bei ihm.

spangner
spangner
3 Jahre zuvor

Die Politik versagt. Politik war noch nie bei dem Menschen und erreicht nicht mehr die Menschen, wie jetzt bei Corona.
Zulange wurden die Wähler mit holen Phrasen von Politik und Spießjournalismus belästigt und getäuscht: Jetzt keimen unter heftigstem Protest Begriffe wie Lügenpoltik und Lügenpresse.

Wenn Sie diesen Kommentar nicht bei Ruhrbarone lesen, wissen Sie warum und können das Ergebnis Bundestagswahl 2021 deuten: „Meiden ist Abstrafen!“

Psychologe
Psychologe
3 Jahre zuvor

"daß niemand darüber berichtet, was in Corona Hotspots los ist, liegt zunächst mal an den Medien. Die Medien behaupten ja immer, daß sie für unser demokratisches System so wichtig sind, aber solchen heiklen Fragestellungen im eigenen Land gehen sie nicht nach."

Man schaue sich doch mal die üblichen Medien an: Welt Online, Zeit, Süddeutsche, Spiegel Online, FAZ.

Man wird elendigt viele selbstverliebte, schwülstige Artikel finden, die erst mal mit einer irrelevanten Einleitung beginnen, bis sich dann irgendwo weiter unten eine triviale Botschaft verbirgt. Manchmal gibt man sich den eigenen ästhetischen Vorstellungen hin und berichtet dann irgendwelche randständigen Anekdoten, dann wiederum wird eine Thematik im besonderen Licht geframed, weil es sich gut verkauft.
"Sagen, was ist", ist oftmals eine schlichte Phrase. Den naheliegendsten oder einfachsten Fragestellungen wird nicht nachgegangen, oder aber eine Information so weit heruntergebrochen, dass sie ihren Informationswert verliert: "Zuerst soll medizinisches Fachpersonal geimpft werden". Ist das wirklich so? Nein, es bedarf einiger Anläufe um festzustellen, dass sich die Arzthelferin nicht freuen kann, sondern alles ein paar Nummern komplizierter ist.
Ich sehe schon viel Medienversagen und oft ist es eine Mischung aus schlichter Inkompetenz (man beherrscht sein Handwerk schlicht nicht) und Eitelkeit (ein feuilletonesker Artikel über den Corona-Alltag eines Kleinkünstlers ist dann doch hübscher als das gezielte und präzise Nachfragen, was denn im Landkreis XYZ eigentlich los ist). Ich habe vor einiger Zeit in einer Reportage gesehen, wie sich Mitglieder der Spiegel- oder Spiegel-Online-Redaktion im home-office hinter zig Monitoren verschanzen und sich vorkommen, als wäre das ihr Cape Canaveral (bzw. Houston), von dem sie aus die Welt im Blick behalten. Da wird dann wild hin- und hertelefoniert und eine aufgeregte Zoom-Konferenz später kommt ein unauffäliger Beitrag für den Newsticker heraus. Aber Hauptsache, man war live beim Untergang der Titanic dabei – mal wieder.

Spangner
Spangner
3 Jahre zuvor

und Presse

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[…] Lage zu behalten. Egal ob Angela Merkel, Armin Laschet oder sogar der von mir wenig anerkannte Markus Söder, ich bewertete all diese Funktionsträger plötzlich wieder deutlich positiver als […]

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[…] Phase normal. Dementsprechend groß war plötzlich meine Toleranz in Richtung der Politik. Egal ob Markus Söder, Armin Laschet, oder auch Jens Spahn, alle suchten den ihrer Meinung nach richtigen Weg durch diese […]

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