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Was tun, wenn das Klopapier alle ist?

Toilettenpapier Foto: Elya Lizenz: CC BY-SA 3.0


Die Corona-Pandemie zwingt manch‘ einen zu ungewöhn­lichen Maßnahmen. Wenn zuhause das Klo­papier alle ist und in den Supermärkten die Regale gähnend leer sind, werden Menschen kreativ. Dann werden Taschentücher, Küchenpapier, Feucht- und Baby­tücher, Zeitungen und – wie man hört – sogar Bücher und alte T-Shirts zweckentfremdet.

Das kann man machen, wenn man diese Hilfsmittel nach der Benutzung nicht in der Toilette runterspült, sondern über den Hausmüll entsorgt, sagen die im Kommunalen Netzwerk Abwasser organisierten städtischen Abwasserbetriebe. Andernfalls drohen Verstopfungen in den Hausleitungen, die zu Rückstau, Wasserschäden und teuren Handwerker-Einsätzen führen können, warnen die Kommunen.

Toilettenpapier mit entscheidendem Vorteil

Richtiges, echtes, normales Toilettenpapier – egal ob ein-, zwei-, drei- oder siebzehnlagig, ob superflauschig oder Typ „Hämorrhoiden-Flex“ – hat eine wunderbare Eigenschaft: Es zersetzt sich, sobald es mit Wasser in Berührung kommt. Damit fängt es schon in der Toilettenschüssel an, macht im Abwasserrohr weiter und kommt im Hauptkanal in der Straße schon meist nicht mehr am Stück an. „Wir sehen in den größeren Kanälen kaum einmal Klopapier schwimmen“, sagen die, die da unten arbeiten und unser Abwassersystem am Laufen halten.

Was wenn Klopapier alle ist
Feuchttücher können als Alternative zum klassischen Klopapier herhalten, dürfen aber nicht ins Klo geworfen werden. (Foto: Henning Winter, IKT)

Klopapier – alles andere ist Mist

Alle anderen Papiere und Tücher haben die Eigenschaft, auch im feuchten Zustand besonders reißfest zu sein. Das soll so sein, denn ihre sogenannte Nassreißfestigkeit ist für den jeweils vorgesehenen Einsatzbereich erforderlich. Doch im Abwassersystem – und zwar schon im eigenen Haus – kann genau das sehr problematisch werden. Das merkt man meist nicht sofort, schließlich machen die ersten Tücher nicht gleich das ganze Abwasserrohr dicht. Aber sie lagern sich mit der Zeit in Bögen oder auf gerader Strecke mit wenig Gefälle ab. Und irgendwann geht dann nichts mehr.

Sich Ärger ersparen

Die Folgen können ziemlich unangenehm sein: von Rückstau und Geruchsbelästigungen über Unbenutzbarkeit der Sanitärinstallationen wie Toiletten, Duschen und Waschbecken bis hin zu Wasserschäden. Das kann außerdem richtig ins Geld gehen – wenn man überhaupt kurzfristig einen Handwerker bekommt.

Aber auch wenn diese Tücher und Papiere durch Ihre Rohre glatt durchflutschen, können sie an anderen Stellen im Abwassersystem unangenehm auffallen. Vor allem in Pumpwerken sammeln sich die reißfesten Tücher und können die Pumpen blockieren. Das kann zu hygienischen Problemen im gesamten Stadtteil führen, die es unbedingt zu verhindern gilt. Gerade jetzt haben wir andere Probleme.

Klopapier-Alternativen richtig entsorgen!

Also: Wenn das Toilettenpapier mal aus ist, kann man sich durchaus mit anderen Materialien behelfen – die gehören danach nur nicht ins Klo. Sondern in einen Mülleimer mit Deckel neben der Toilette. Griechenland-Urlauber kennen das und können bestätigen: Es geht. Kann man machen. Den Müllbeutel dann regelmäßig über die Restmülltonne entsorgen. Einem selbst und den Abwasserbetrieben ist damit viel geholfen.

Über das KomNetABWASSER

Dieser Artikel ist zuerst erschienen beim Kommunalen Netzwerk der Abwasserbetriebe (KomNetABWASSER). Das ist eine Initiative von rund 60 kommunalen Abwasserbetrieben. Ihr Ziel ist es, die kommunale Abwasserbeseitigungspflicht gemeinsam besser und bürgerfreundlicher umzusetzen – möglichst kostengünstig und im Einklang mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Das Netzwerk nutzt dazu gemeinsam die Serviceleistungen des IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur.

 

 

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