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Westropolis ist dann mal weg…

Im Dezember  wurde bekannt, dass die WAZ ihr Kulturblog Westropolis zum Jahreswechsel einstellen will. Nun ist er ganz weg.

Das war es dann wohl: Die WAZ hat ihr im Februar 2007 gestartetes Kulturblog Westropolis nicht nur eingestellt, sondern komplett aus dem Netz genommen. Der Link führt auf die Kulturseite VON Der Westen. Selbst die ungefähr 5000 Beiträge, die in den vier Jahren zusammengekommen sind, sind nun offline.

Westropolis war 2007 als Teil der Online-Offensive der WAZ-Gruppe gestartet und galt als Vorläufer für Der Westen.

In einer Pressemitteilung hieß es damals voller Elan:

Die WAZ Mediengruppe hat heute den ersten Baustein Ihrer Online-Offensive vorgestellt.
Unter der Internetadresse westropolis.de entsteht ein neues Kulturblog für NordrheinWestfalen. Westropolis bietet Kulturempfehlungen für alle und Kulturkritik von allen. Als Autoren schreiben die Redakteure der beteiligten Tageszeitungen WAZ, NRZ, WR, WP und dem Online-Portal WestEins Seite an Seite mit bekannten Gastautoren und engagierten Lesern – über das, was sie persönlich kulturell bewegt, vom Opernbesuch bis zum Rockkonzert, vom Ruhrpottkrimi bis zur Industriearchitektur. Westropolis ist Teil der Aktivitäten der WAZ Mediengruppe im Hinblick auf die Kulturhauptstadt 2010 in Essen und im Ruhrgebiet.
Der wesentliche Aspekt von Westropolis ist die Öffnung der klassischen, von Redakteuren
erstellten Kritik hin zu einer aktiven Einbindung der Nutzer. Dem Kulturinteressierten wird eine Plattform geboten, die er für seine eigene Meinungsäußerung, seine Kritik, seine Empfehlungen und Tipps im Bereich der Kultur verwenden kann. Westropolis integriert die Rubriken Film, Literatur, Design, Musik und Bühne.
Die Westropolis-Idee richtet sich an Menschen im Raum Rhein-Ruhr, die sich aktiv für
Kulturangebote ihrer Region interessieren. Sie gehen ins Kino, sie beobachten Entwicklungen im Bereich Design, haben ein Lieblingsbuch, eine Lieblings-DVD oder -CD. Sie besuchen Lesungen und Konzerte, haben eine Meinung zur Architektur eines Gebäudes ihrer Stadt und möchten diese Meinungen anderen kulturinteressierten Bewohnern ihrer Region mitteilen und öffentlich zur Diskussion stellen. Westropolis wird die Anlaufstelle, um ihre ganz persönliche Kulturkritik zu veröffentlichen. Im Umkehrschluss kann sich der Nutzer der Seite informieren, wie Dritten ein Bühnenstück, ein Film, eine DVD oder ein Buch  gefallen hat.
Jeder kann für Westropolis über ein Eingabeformular einen Beitrag senden, dazu ist keine
Registrierung erforderlich. Der Text wird von der WestEins-Redaktion geprüft und freigeschaltet. Kommentare sind direkt und ohne Registrierung möglich.
Die Westropolis-Gastautoren der ersten Stunde sind Menschen mit Meinung. Zu ihnen zählen Hatice Akyün, eine deutsch-türkische Journalistin und Autorin, die als Gerichtsreporterin für die WAZ Duisburg schrieb und heute in Berlin lebt, Else Buschheuer, Autorin und Moderatorin eines neuen Kinomagazins beim MDR, Johannes Groschupf, Journalist und Romanautor, der uns an der Entstehung seines neuen Buches teilhaben lässt, sowie der in Witten geborene Dramaturg des Westfälischen Landestheaters Christian Scholze.

OK, Ruhr2010 ist vorbei. Vielleicht hat sich damit so ein Projekt auch überlebt. Warum die alten Texte allerdings nicht mehr da sind, verstehe ich trotzdem nicht.

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6 Comments
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Martin Kaysh
13 Jahre zuvor

Das ist einfach unglaublich. Die Öffentlich-Rechtlichen Sender müssen zwangslöschen, weil die Verleger es so wollen, und jetzt vernichtet man so ein großes Gedächtnis vieler guter Autorinnen und Autoren. Irre, diese Leute in Essen.

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[…] WAZ vernichtet Informationen: Westropolis ist dann mal weg … ruhrbarone […]

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[…] Westropolis ist dann mal weg… (Ruhrbarone) – Über die nicht zu verstehende Einstellung des Kulturportals der WAZ-Mediengruppe. […]

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[…] Ruhrbarone: “Die WAZ hat ihr im Februar 2007 gestartetes Kulturblog Westropolis nicht nur eingestellt, sondern komplett aus dem Netz genommen. (…) Westropolis war 2007 als Teil der Online-Offensive der WAZ-Gruppe gestartet (…) In einer Pressemitteilung hieß es damals (…): ‘Der wesentliche Aspekt von Westropolis ist die Öffnung der klassischen, von Redakteuren erstellten Kritik hin zu einer aktiven Einbindung der Nutzer. (…) Jeder kann für Westropolis über ein Eingabeformular einen Beitrag senden, dazu ist keine Registrierung erforderlich. Der Text wird von der WestEins-Redaktion geprüft und freigeschaltet. Kommentare sind direkt und ohne Registrierung möglich.” […]

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[…] großen Portal zusammengefasst. Mehr über das nun beendete Projekt steht im Pottblog und bei den Ruhrbaronen. Der Revierflaneur, ursprünglich Mitglied des Haupt-Autorenteams bei Westropolis, hat eine Art […]

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[…] auf hohe Klickzahlen zu schielen. Der Wettlauf gegen RP Online scheint beendet. Nach dem Aus für Westropolis und dem Ende der Community baut man in Essen wieder an einem ganz konventionellen Web-Auftritt […]

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