Ackermann, Stoiber und ein PR-Unternehmen

Josef Ackermann Foto: Flickr / World Economic Forum Annual Meeting Davos 2008 Lizenz: CC 2.0

In Bochum wird heftig darüber diskutiert, ob Deutsche Bank Chef Josef Ackermann und der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Schauspielhaus bei einer Diskussionsveranstaltung im September auftreten dürfen oder nicht.

Sollen Josef Ackermann und Edmund Stoiber am im September im Rahmen der Reihe ,Herausforderung Zukunft’ im Bochumer Schauspielhaus auftreten? Das wird gerade aufgeregt diskutiert. Der ehemalige Bochumer Intendant Frank-Patrick Steckel hat sich mit einem Brief an Bochums OB Ottilie Scholz gewandt und sie aufgefordert, die Veranstaltung zu verhindern. Der Grund: Ackermann sei eine „stockreaktionäre hochverderbliche Person“. Das reicht für Steckel, ein Redeverbot zu fordern.

Protest liegt in der Luft. Eine Gegenveranstaltung ist wohl in Planung. Denn wie kann es ein, dass das Schauspielhaus von Ackermann und Stoiber entweiht wird? Für Tom Thelen ist heute in der WAZ klar, das

„Der Auftritt provoziert, weil er genau dort passieren wird, wo die bürgerliche (Stadt)Gesellschaft einen bewussten Freiraum geschaffen hat, um in künstlerischer Weise über die Gegenwart nachzudenken. Um Ideen vorzuführen und diese zu befragen über das, was sie mit Menschen machen. Josef Ackermann fragt nicht die Kunst bei seinem Tun, er fragt höchstens seinen Anwalt. Warum sollten die Künstler ihn also willkommen heißen in ihrem Zuhause? Es ist ihr Recht, und vielleicht sogar ihre Pflicht, ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.“

Erst einmal: Ackermann und Stoiber haben jedes Recht an jedem Ort ihre Meinung zu sagen. Die beiden sind ein spannendes Paar: Ackermann, Bankier, renditeorientiert, der moderne Kapitalismus gegen Stoiber, einem im Kern sozialdemokratischen Politiker, der in Bayern versucht hat, den rheinischen Kapitalismus noch am Leben zu erhalten, als er woanders längst untergegangen war. In der konservativen Ruhrgebiets-SPD würde Stoiber höchstens durch Fleiß und Effektivität auffallen, weniger durch seine politischen Positionen. Und das Schauspielhaus ist kein Tempel, sondern eine städtische Immobilie, ein öffentlicher Raum – und der muss frei für Diskussionen sein. Protest gegen Ackermann und Stoiber? Gehört auch zum öffentlichen Diskurs. Wer es mag, soll gegen die beiden demonstrieren.

Mein Problem mit dem Auftritt sind also nicht Ackermann und Stoiber –  es heißt Sascha Hellen. Der Mann hat ein PR Unternehmen. Die Frage für mich: Zahlt Hellen für die Nutzung des Schauspielhauses Geld oder bekommt er es umsonst zur Verfügung gestellt? Zahlt er, ist für mich alles in Ordnung. Bekommt er es umsonst, auch noch durch Unterstützung der klammen Stadt, ist das ein Skandal. Und nur das. Ich hab eine Anfrage gestellt und versuche das rauszubekommen. Wenn ich mehr weiß, ergänze ich diesen Artikel.

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Stefan
13 Jahre zuvor

Tage die mit
„Stoiber, einem im Kern sozialdemokratischen Politiker,“
beginnen, KÖNNEN nur gut werden. Man startet mit einem Lachen…. 😀

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

Ärgerlich ist, wenn ein Theatermann – ehemaliger oder nicht, so ein Scheiß ist ja nicht untypisch – eine “stockreaktionäre hochverderbliche Person” am Reden hindern will. Man muss von Theaterleuten keine beachtlichen polit-ökonomischen Analysen erwarten. Aber von einem Intendanten, der für einen Spielplan verantwortlich zeichnet, zu hören, eine „Person“ sei “stockreaktionär“ und „hochverderblich“ … – das provoziert schon die Frage nach dessen theaterwissenschaftlicher Qualifikation.
Ackermann und Stoiber – ich würde für diese beiden Herren nicht einmal die Glotze anschalten, also erst recht nicht nach Bochum fahren. Kein Problem: sie werden ihr Publikum finden. Das ist mir lieber, als wenn diese Leute einem Sarrazin lauschen. In diesem Fall fände ich einen Protest gerechtfertigt, aber nicht, weil die „Person“ (welch ein denunziatorisches Wort!) “stockreaktionär“ und „hochverderblich“ wäre, sondern Sarrazins Botschaft. Und nicht einmal dies reichte als Begründung für die Forderung nach einem Redeverbot. Es wäre darüber hinaus noch der gesellschaftliche Schaden, den eine solche Veranstaltung anrichten könnte zu skizzieren (in diesem Fall: Volksverhetzung).
Was aber ist von Ackermann zu erwarten? Reklame für den Kapitalismus, ein Lob der Privatbanken, eine Warnung vor staatlichen Regulierungsinstrumenten. Ja und?! Langweilig. Und von Stoiber? Okay, wenn ich wüsste, dass der noch einmal so eine Nummer brächte wie diese

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

Werner, richtig spannend würde so ein Abend allerdings wenn er im Stadttheater von Athen stattfinden würde. Natürlich mit einem griechischen Politiker. Obwohl, einen der so schön herumstottert gibt es da wahrscheinlich garnicht.

Martin Budich
Martin Budich
13 Jahre zuvor

In Frank-Patrick Steckels Brief ein Redeverbot hinein zu interpretieren, ist schlicht unfair. Im Gegensatz zu Stefan Laurin ist für ihn das Schauspielhaus mehr als ein beliebiges städtisches Gebäude, das man mieten kann. Es gibt die Redensart „jemandem eine Bühne bieten“. Hierum geht es in der Auseinandersetzung. Im Schauspielhaus finden auch im Gegensatz zum RuhrCongress keine Verkaufsveranstaltung für Autos oder DVDs statt. Frank-Patrick Steckel thematisiert, wie tief eine Stadt und sein Schauspielhaus gesunken sind, wenn Leuten wir Ackermann, Stoiber und Reitz eine Bühne geboten wird.
Ralf Feldmann hat in einem offenen Brief an Scholz und Townsend treffend dargestellt, wie peinlich die Geschichte für die Stadt Bochum ist:
"Einen tiefen Knicks
vor der Macht?"

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

Martin, Ackermann soll nicht Intendant des Bochumer Stadttheaters werden sondern (nur) dort sprechen, und zwar auf der Bühne des Theaters, wo sonst. Diese Bühne ist als Sprechbühne genau dafür vorgesehen.

Ackermann hat eine führende Funktion in der Gesellschaft inne. Er hat also was zu sagen und zwar im doppelten Sinne des Wortes. Bei Edmund Stoiber bin ich mir da nicht so ganz sicher, aber darum geht es hier nicht. Es geht darum, dass sich ein öffentliches Theater einem gewichtigen Teil des öffentlichen Lebens und seiner Vertreter nicht versperren darf, nur weil ihm dessen politische und/oder kulturelle Ausrichtung nicht passen.

Gerade ein Theater, nicht nur als Werk sondern auch als räumliche Bühne, darf das nicht. Genausowenig wie es den Teil der Gesellschaft nicht aussparen sollte, der keine führende sondern eher eine duldende oder leidendende Rolle einnimmt. Oder den, der sich zur Wehr setzt, auch gegen Leute wie Ackermann und Stoiber. Ein Theater ist ein gesellschaftlliches Projekt das eben dieser Gesellschaft den reflektierenden Spiegel vorhält. Zumindest für mich sollte es das sein. Da kann und darf es keine Redeverbote geben.

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Arnold
Man kann ja über die Griechen viel sagen. Aber dass die jemals so ein Ausnahmetalent als begnadeten Politiker verehrt hätten, in der Anfangszeit seiner Karriere gar noch als „Intellektuellen“ – so schlimm ist es dann in Griechenland auch wieder nicht. Deutsche Kultur: der Elder Statesman (Stoiber), der ehrbare Kaufmann (Ackermann) und der kritische Journalist (Reitz). Das ist einmalig. Das können die nicht. Das können nur wir!

@ Martin Budich
Sorry, ein Redeverbot ist ein Redeverbot. Das ist keine Interpretationsfrage. Und was den Offenen Brief des Herrn Feldmann betrifft. Sie haben ihn ja gelesen; ich darf mal zitieren:
„Provokation, wenn der führende Exponent des deutschen und europäischen Finanzkapitals Gelegenheit erhält, in unserem geliebten und über die Grenzen unserer Stadt – noch – geachteten Schauspielhaus, einer herausragenden Stätte für Kunst und Kultur, die verderbliche Unkultur des entfesselten neoliberalen Kapitalismus als Hoffnung für die Zukunft zu verkaufen“.
Nochmal Sorry, aber merken Sie nicht, dass das alles Stuss ist?! Und mehr als das! Es ist ein romatischer, insofern ziemlich reaktionärer Kitsch, in dem ein Haus „geachtet“ und „geliebt“ wird, in dem zwischen Kultur und Unkultur fein säuberlich unterschieden wird, wobei das „Finanzkapital“ (dieser Terminus wäre ohnehin einmal ein Thema für sich) freilich eine „verderbliche Unkultur“ repräsentiert.
Zum Abgewöhnen. Dann lieber Ackermann.

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

1. Zur Recherche: Die Veranstaltung ist nicht als Lesung, sondern als Rede angewiesen.

2. Zur Seriosität der Veranstaltung: Es gibt zwar ein Kuratorium, aber keinen Verein, das ganze scheint nicht zuletzt der Eigen-PR des Herrn H. zu dienen. Die Liste der Kuratoriumsmitglieder beginnt übrigens mit Otmar Alt und endet mit Franz Alt – womit sich das ganze für mich schon erledigt hätte.

3. Wenn zu Beginn der Veranstaltungsreihe Seine Heiligkeit der Dalai Lama im Kongresszentrum auftreten konnte, ist nicht ohne weiteres einzusehen, warum für Herrn Dr. Ackermann das Schauspielhaus freizuräumen wäre. In einem Theater hat, wenn ich das richtig sehe, der Intendant Hausrecht, entscheidet also in letzter Instanz, wem er es öffnet und wem nicht. Dabei ist sicherlich der Tatsache Rechnung zu tragen, daß auch ein Raum einen symbolischen Wert haben kann. Der wird durch eine solche Veranstaltung auf jeden Fall gemindert. Wie eine Stadtgesellschaft auf produktive Weise ins Haus hineingeholt werden kann, scheint ja Herr Voges in Dortmund mit etwas glücklicherer Hand zu zeigen. Die Zahlung von Miete allein kann aber jedenfalls in meinen Augen nicht rechtfertigen, ein Theater für Kreti und Pleti zu öffnen: Intendanten sollten mehr sein als bloß Event-Manager-Dienstleister.

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

– angewiesen + ausgewiesen

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Aber nicht jede PR, die ein PR-Unternehmer macht, ist PR in eigener Sache. Die Art und Weise, wie sich das Projekt präsentiert, legt letzteres aber nahe. Sofern man der Ansicht ist, daß eine solche Veranstaltung mittelbar privatwirtschaftlichen Interessen dient, ist ein Intendant in meinen Augen gut beraten, sein Haus hierfür nicht zu öffnen. Würde die Deutsche Bank selbst als Veranstalter auftreten, wäre der Zusammenhang noch offensichtlicher – aber auch so hat die Sache in meinen Augen ein Geschmäckle.

Ob Herr A. und Herr S. als „Kreti und Pleti“ in Frage kommen, mögen andere entscheiden. Herr H. aber auf jeden Fall. Und nur auf den kommt es an in diesem Zusammenhang. Selbst wenn Mercedes-Benz den Papst persönlich zur Vorstellung des neuesten Modells überreden könnte, hätte eine solche Veranstaltung in einem Theater nichts zu suchen.

Jan
Jan
13 Jahre zuvor

Auch wenn diese einzelne Veranstaltung vielleicht nicht wirklich „lagerausgewogen“ ist … die gesamte Veranstaltungsreihe ist es durchaus, da ist die Rednerliste auch recht ansehnlich.
Eine Wortwahl „hochverderbliche Person“ ist aber wirklich nur noch einen Katzensprung vom „Volksschädling“ entfernt.

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

Sehen wir es doch mal andersherum.

Ist das globale Bankenwesen mit seinen sagenhaften Geschichten über geradezu märchenhafte Summen der Geldvermehrung und -vernichtung, mit seinen unglaublichen Schurken und steinreichen Wohltätern, seinen dubiosen Tricks und geheimnisvollen Nummernkonten, seinen realen Goldtresoren und seinen virtuellen Anlageoptionen die nur Zauberer oder Rechengenies wirklich durchschauen, nicht Theater pur? Gehören Menschen die uns so herrlich folgenschwer und zugleich sachlich erhaben hinters Licht führen nicht auf eine Theaterbühne? Hat ein Mann der wie kein anderer für das alles steht in einem Schauspielhaus nichts zu suchen? Ganz im Gegenteil, Leute, er gehört genau dahin!

Helmut Junge
13 Jahre zuvor

@13,
„Ist das globale Bankenwesen mit seinen sagenhaften Geschichten über geradezu märchenhafte Summen der Geldvermehrung und -vernichtung, mit seinen unglaublichen Schurken und steinreichen Wohltätern, seinen dubiosen Tricks und geheimnisvollen Nummernkonten, seinen realen Goldtresoren und seinen virtuellen Anlageoptionen die nur Zauberer oder Rechengenies wirklich durchschauen, nicht Theater pur?“

Wäre schlimm, wenn es solche Literatur oder Theaterstücke nicht gäbe.
Wenn nicht, wo lebten da unsere Dichter?
Das ist nämlich die Erde! Unsere Welt.
Ich hab aber keine Ahnung, zugegeben.
Der Gerd Herholz ist da der Experte.
Den müssen wir unbedingt fragen.

Illusionisten
13 Jahre zuvor

@ meinst du, Josef „Joe“ Meinrad Ackermann ist der Schweizer David Copperfield? Und Bochum das deutsche Las Vegas?

Frank
13 Jahre zuvor

Lasst sie doch reden. Man kann im Vorprogramm ja aus Hochhuths „McKinsey kommt“ vorlesen..

War es ist noch so, dass Bochum unter ominösen „Sell-and-Lease back“ – Geschichten leidet? Da könnte man dann ja noch einen von denen dazu laden, die die Verträge damals ausgehandelt haben: http://www.Taylor-Wessing.com

@Stefan Laurin: Wann findet das Ganze denn statt? Sind die USA dann schon pleite? Dann wären die Beiden allerdings eher Vertreter der Welt von gestern und nicht der Zukunft.

@Arnold Voß #3: Finde ich ne gute Idee, vielleicht gehen die Beiden ja auf Europatournee?

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

@ Illusionisten # 15

Wie Joe Ackermann die deutsche Bundesregierung dazu gebracht hat, sich zur Rettung der Hypo-Real-Estate bis an den Rand zu verschulden, damit er als einer der Hauptgläubiger dieser Bank seine schon abgeschriebene Kohle doch noch zurück bekommt, um dann nochmal als einer der Banken, die nicht zuletzt wegen dieses Polit-Coups solide und ohne offizielle staatliche Hilfe durch die Krise gekommen ist, an eben diesen neuen Schulden aller Deutschen Steuerzahler erneut zu verdienen, und ganz nebenbei damit auch noch Eddi Stoiber den politischen Arsch zu retten,das grenzt doch an Zauberei, oder.

Olaf Mertens
Olaf Mertens
13 Jahre zuvor

@ Arnold Voss, #13
Sehr schöner kleiner Text, chapeau!

Illusionisten
13 Jahre zuvor

@ Arnold Voß

„grenzt doch an Zauberei, oder“

das IST Zauberei! Kapitalismus-Voodoo. Und falls es nicht klar war, ich finde deinen Kommentar #13 sehr gut!

Urmelinchen
Urmelinchen
13 Jahre zuvor

Ja, ja, unsere Freunde von der Theatermischpoke, wer sie kennt, der weiß, das die meisten von diesen ach so demokratischen Gesellen die Ansicht vertreten „Teamwork ist, wenn alle ohne Widerspruch das tun, was ich will.“ Gerne auch ohne Rücksicht auf Verluste. Im Theater lassen sich wunderbar Allmachtsphantasien ausleben, muss doch die Entourage jeden Tag auf’s neue versichern, wie schön es ist, für oft wenig Geld viele, viele Stunden dem Meister „dienen“ zu dürfen. Das ganze basisdemokratische Gefasel ist Makulatur und taugt oft nur für irgendwelche Podiumsdiskussionen.
In diesem Sinne passen die beiden Herren doch wunderbar auf die Bretter, die die Welt bedeuten.

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

Naja, wer so etwas schreibt wie …

… “stockreaktionäre hochverderbliche Person” … und damit unseren Joe, Seppi, verunglimpft versteht sich vielleicht auf das Sortieren seines Nazi-Gedankenguts, hat aber bestimmt keine Ahnung vom Bankgeschäft. Zumindest ist hinter dem breiten Rücken von unserem Joe Anschu Jain, ein absoluter Hochkaräter im Investmentbanking, geschützt. Es fragt sich wie lange die Denke des gemeinen deutschen Kassenwarts, Sparkassendirektors oder Volksbankverwalters, es ertragen kann, dass ein Inder im deutschen Bankenwesen die Richtung vorgibt.
Es ist zutiefst bedauerlich 🙁 …, dass beide offenbar glauben nur bei der Deutschen Bank glücklich zu werden. Wenn frau, als Beispiel, jetzt das Ergebnis unserer Credit Swiss, – nur im Investmentbanking, im 2.Quartal betrachtet -, ruft das geradezu nach einem Anschu Jain. Wenigstens bleibt uns der hölzerne Weber erspart. Den hat sich in einer Panikreaktion die UBS eingefangen.

@Arnold Voss
Nichts gegen Ihr poetisches Talent ,,, aber wer hat denn die HRE an die Wand gefahren ? … oder wer die maroden deutschen Landesbanken ? … das waren doch die deutschen Nichtskönner … studierte, vielleicht mit Plagiats-degree, wer weiss das schon, und eingerosteter Pascaline … und Sie machen unserem Joe Vorwürfe, dass er seine Bank, – für die er nun einmal Verantwortung trägt -, und deren finazielle Mittel so gut es ging dem Zugriff dieser Dummköpfe entzogen hat ? … naja, versuchen Sie es weiter mit der Poesie, vielleicht wird das noch einmal etwas 🙂

Frank
13 Jahre zuvor

@Patrizia: Ich hörte, das Problem der Schweizer Investmentbanker sei, dass sie ihre Geschäfte in EURO abwickeln (der zum Franken gefallen ist), die Banker aber in Franken bezahlt werden wollen.

Und: Über einen Konjunkturzyklus betrachtet führen die Investmentbanker im Abschwung genau so viele Verluste ein, wie sie im Boom hereinholen. Über ein paar Jahre gerechnet, sei diese Sparte ein Nullsummenspiel. Vor den Kosten für die Investmentbanker. Nach diesen Kosten: ein Verlust.

Sagte jedenfalls der Analyst im Radio 😉

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Frank (# 22):
Nee, nee – die Jungs vom Ackermann sind da deutlich besser. Verdienen noch ein Ideechen mehr als der Alte, rechnen sich aber. Lass mal! Da hat unsere Patrizia schon Recht.

Helmut Junge
13 Jahre zuvor

aber Hallo,
wer kommt denn da?
Hat der Arnold, wenn auch nur prosaisch, den lieben Schweizer Käse angegriffen?
Die Patrizia muß ihn mal wieder retten, obwohl beim Käse die Löcher groß sein sollen, beim Finanzgewerbe aber klein, glaubt sie doch, auch in diesem Fall, den richtigen Bescheid zu haben.
Na, dann schießen Sie mal los, mit Ihren Argumenten.

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Patrizia #21

vielleicht hilft dir das gegen dein „Investment-BänkerInnen-Syndrom“:

https://www.ruhrbarone.de/e-for-the-love-of-money/

„For the love of money“

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

@ Patrizia

Liebe Patrizia, Zauberei ist für mich kein Vorwurf sondern ein Kompliment. Und natürlich hat Ackermann nicht die HRE an die Wand gefahren oder haben sie etwas diesbezügliches von mir gelesen. Aber er hatte die Kredite an die HRE zu verantworten. Hätte er nicht dafür gesorgt, dass diese marode Bank vom Steuerzahler gerettet wird, dann hätte er wegen dieser Schuldenabschreibung sehr wahrscheinlich selbst den Deutschen Staat um Hilfe bitten müssen.

Ansonsten: Schön, dass sie sich wieder mal zu Wort melden.

Ach ja, noch ein neuer Buchtipp: Werner Vontobel, Viktor Parma „Schurkenstaat Schweiz?“ Die Autoren sind übrigens beide Schweizer. 😉

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Arnold Voß

dein Ackermann-zaubert-Beitrag ist xtra-Klasse!

(aber versuch nicht, das einer Investment-Bänkerin zu erklären …)

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

Andreas, Patrizia ist ein ausgesprochen kluger Mensch. Aber Klugheit schützt nun mal nicht vor Heimatliebe und vor Unternehmensloyalität. Beides sind nämlich grundsätzlich achtenswerte aber eben auch selten unproblematische menschliche Wertebezüge.

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Stefan (#29):
Ob das der Grund dafür ist, dass die Schweiz auf Kohlekraftwerke verzichtet?

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin #29

smilie an – „Und Patrizia hat Ahnung von Wirtschaft“ – smilie aus.

Hat Patrizia schon bei den Ruhrbaronen einen fundierten Artikel über „Wirtschaft“ geschrieben? Vielleicht unter Pseudonym? Wenn nicht, dann sollte sie das tun, um deine „Hypothese“ zu beweisen.

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Stefan

„Dutzende fundierte Kommentare (nicht nur) zum Thema Wirtschaft geschrieben“

kann sein, kann auch nicht sein:

– ein Kommentar ist kein Artikel

– und ich erinnere mich – leider! – an viele Kommentare, die alles waren, nur nicht „fundiert“, es ging oft in diese Richtung, meine Worte: „Ihr Deutschen Faschisten haltet mal besser die Klappe …“

also: ich warte auf den wirklich fundierten Artikel zur „Wirtschaft“.

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Patrizia

„Und was ein fundierter Text zum Thema Wirtschaft ist – da gehen auch unsere Meinungen weit auseinander.“

auch wenn unsere „Meinungen auseinandergehen“, bin ich durchaus in der Lage, einzuschätzen, ob ein Artikel fundiert ist. Und ich such dir jetzt nicht die „schrägen“ Patrizia-Kommentare raus: du weisst selber, dass es sie gab …

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Stefan

ich habe mich über einige Kommentare von Patrizia sehr gefreut, und war über andere Kommentare von Patrizia sehr befremdet – was rein gar nichts mit unterschiedlichen Auffassungen über „Wirtschaft“ zu tun hatte … „und das meine ich vollkommen ehrlich“.

zum letzten Mal: ich warte auf einen fundierten Artikel von Patrizia zum Thema „Wirtschaft“. Den kann sie gerne auch unter Pseudonym schreiben, ich werde das Betriebs-Geheimnis nicht ausplaudern.

Helmut Junge
13 Jahre zuvor

,
der richtige Umgang mit Kommentatoren, deren Meinung nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmt, ist die inhaltsbezogene Antwort.
Mir macht das zudem auch mehr Spaß, wenn die Gegenseite ihre Meinung klug vertritt.
@Patrizia vertritt ihre Auffassung mit voller Überzeugung und auch mit ähnlicher Härte, wie z.B. Stefan.
Das hat mich aber nie abgehalten, darauf zu reagieren, wenn mich das Thema interessierte.
Ich habe viele Diskussionen mit ihr gehabt.
Einige waren sogar in voller Übereinstimmung. Die anderen habe ich alle gewonnen. (smilie)
Wenn @Patrizia selbst nicht umzustimmen ist, schreibe ich meine Kommentare für alle die, die die Diskussion verfolgen. Wir haben doch Publikum.

Und Andreas, persönliche Angriffe gegenüber Kommentatoren, die man doch persönlich gar nicht kennt, sind sinnlos und werden vom mitlesenden Publikum nicht positiv eingeschätzt.

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Helmut Junge

„Und Andreas, persönliche Angriffe gegenüber Kommentatoren …“

Ist das dein Wort zum Sonntag, pardon, zum Wochenende? Wenn du mir mal sagst, wo es hier einen „persönlichen Angriff“ gab … es gibt die Aufforderung, einen Artikel zu schreiben – ist das für Helmut Junge ein „Angriff“?

Und wenn du meinst, du hättest eine „Diskussion gewonnen“, was soll das sein? Niemand hat eine Diskussion mit Patrizia gewonnen …

Helmut Junge
13 Jahre zuvor

,
sieh das mal gelassener. Einfach mal so.
Ein persönlicher Angriff findet nach meinem Gefühl bereits statt, wenn Du “schrägen” Patrizia-Kommentare“ raussuchen willst. (35)
Ist ja nur mein Gefühl, Andreas.
Das mit dem „gewonnen“ sollte durch das angehängte (smilie) als das erkennbar sein, was es ist.
Jetzt mach ich aber Mittagspause.

Andreas Lichte
13 Jahre zuvor

@ Helmut Junge

„Ein persönlicher Angriff findet nach meinem Gefühl bereits statt, wenn Du “schrägen” Patrizia-Kommentare” raussuchen willst. (35)“

Helmut, was für ein Quatsch! Da steht wörtlich:

„Und ich such dir jetzt NICHT die “schrägen” Patrizia-Kommentare raus: du weisst selber, dass es sie gab …“

Ich würde jetzt mal sagen: Schluss mit der „Patrizia-Diskussion“, hier geht es doch um den „Magier Ackermann“!

Berichterstatter
Berichterstatter
13 Jahre zuvor

Ackermann zieht den Schwanz ein.

Max
Max
13 Jahre zuvor

Zitat Patrizia:

Naja, wer so etwas schreibt wie …

… “stockreaktionäre hochverderbliche Person” … und damit unseren Joe, Seppi, verunglimpft versteht sich vielleicht auf das Sortieren seines Nazi-Gedankenguts, hat aber bestimmt keine Ahnung vom Bankgeschäft.

Wie meinen? Könnten Sie als redaktionell hochgeschätzte Kommentatorin vielleicht gelegentlich ganz kurz erläutern, was damit gemeint sein soll? Ist „stockreaktionär“ eine Verunglimpfung und „Nazi-Gedankengut“ eine volkswirtschaftliche Kategorie?

Ich sehe ich bei Ihnen nur sinnfreien schweizer Hurra-Patriotismus und tumbes Ressentiment bar jeder Substanz, beides allerdings sehr lauthals vorgetragen.

Passend zum Thema, ob wer wann wo reden können dürfte sollte … gab es übrigens ja gerade auch noch eine weitere Diskussion über einen anderen Schweizer, der in Österreich erst ein- und dann wieder ausgeladen wurde:

https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0726/feuilleton/0001/index.html

trackback

[…] Bochum: Peinliche Bochumer Ackermann-Posse (jazzlounge) – Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank, sagt die Teilnahme an einer Diskussionsveranstaltung in Bochum ab (siehe auch DerWesten und Ruhr Nachrichten). Bei bo-alternativ.de macht man sich darüber lustig, dass einige Leute ein Redeverbot auch für Ackermann ablehnten, während die bei den Ruhrbaronen aufgeworfene Frage, ob für die Nutzung des Schauspielhauses Geld gezahlt wird oder nicht. […]

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

@Frank
Was das wohl für ein „Analyst“ war ?

… so EINER mit Glaskugel und Murmel, dessen Gedächtnis kürzer als der Lichtblitz in einem Szintillator ist und der irre Prognosen am Fliessband produziert und bei deren Nichteintreffen eine „Bilderberger-Verschwörung“ diagnostiziert ? … Neuerdings soll sich sogar ein professeur mit dem urdeutschen Namen Otto, … vielleicht glaubt er an eine neue Ottonische Renaissance …, in Verschwörungskreisen seine Weisheiten zum Besten geben.

Wenn Sie die Einnahmen der Sparte Investment Banking, – die stark konjunkturabhängig ist, keine Frage -, über einen Konjunkturzyklus betrachten, stossen Sie sicher auf viele interessante finanztechnische Details, aber nicht auf ein Nullsummenspiel. Diesem Analysten hätte bei seiner Oberflächenanalyse auffallen müssen, wenn er schon die Spieltheorie bemüht, dass eine Coopetition vorliegt; ergo, diese von Ihnen oder ihm aufgestellte Gleichung, – nachdem das Ergebnis des Investment Bankings abzüglich der Saläre der Beteiligten eine Verlust wäre -, nur falsch sein kann.

Naja, Sie können sich auch eine viel einfachere Logik zurechtlegen. Wieso jammert eine UBS über den Abgang vieler ihrer besten Investment Banker ?
… genau, weil sie der Logik Ihres zitierten Analysten folgend, demnächst eine Verlustquelle weniger in den Bilanzen stehen hat 😉

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

@Arnold Voss

Ich glaube Sie bewerten im Zusammenhang mit der HRE Rettung einiges falsch. Soweit ich den Fall kenne, zuzüglich dem was mir in Erinnerung ist, ging es nicht um einige Milliarden Kreditlinie von irgendeiner Bank, oder den milliardenschweren Verpflichtungen der HRE gegenüber anderen Kreditinstituten aus dem Interbankenhandel, sondern um die Absicherung von mehr als 100 Milliarden € … das ist ein kleiner Unterschied.

Fakt ist doch, dass ausser unserem Monsieur Ackermann keiner die katastrophale Lage in dem damaligen ökonomischen Umfeld und die eventuellen Folgen eines Bankrotts bei der HRE in seiner Gänze erfasst hat. Und keiner ausser ihm wäre in der Lage gewesen eine rasche Lösung zwischen Kreditwirtschaft und Politik zurecht zu zimmern. Dass dabei en prime auch die Kredite der Deutschen Bank mit abgesichert wurden ist doch nichts Verwerfliches.

Wie erschreckend wenig die Politik ökonomische Zusammenhänge berücksichtigt, können Sie bei den italienischen Politikern nachvollziehen. Da beschweren sich die Messieurs bunga-bunga Berlusconi und Prodi, der ist auch noch ein mit akademischen Ehren überhäufter WiWiler, gemeinsam, – ansonsten sind deren Gemeinsamkeiten verschwindend gering -, über die Deutsche Bank, weil diese ihren Bestand an italienischen Staatsanleihen massiv reduziert hat. Früher wurden die Banken für die leichtfertige Vergabe von Krediten und dem Eingehen von zu hohen Risiken, – in vielen Fällen zurecht -, beschimpft, und heute werden sie von denselben Politiker für kluges, weitsichtiges Handeln und den Abbau von Risikopapieren an den Pranger gestellt. Das ist doch verkehrte Welt …

Wir benötigen mehr Ackermanns, eine Stärkung des Aktionärsrecht, eine Trennung von Investment Banking und Geschäftsbanken, schärfere Eigenkaptalregeln, ein „too big to fail“ darf es nicht geben – definitv nicht, und wir benötigen weniger Berlusconis, Blochers und Steinbrücks, weniger Goldman-Sachs-Sozialismus (zugegeben, mit dieser Ansicht gehöre ich zu einer verschwindend kleinen Gruppe – bankintern), weniger staatliche Kreditaufnahme usw, usw…

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

Patrizia, ich gehöre keineswegs zu den Menschen die alles immer richtig bewerten. Obendrein bin ich kein gelernter Banker. Aber die Frage ist doch, ob Monsieur Ackermann, und ich gebe ihnen recht, dass sehr wahrscheinlich nur er auf Bankerseite dazu in der Lage war, genauso, ja ober er überhaupt gehandelt hätte, wenn seine Bank kein Gläubiger der HRE gewesen wäre.

Ansonsten bin ich, was ihre hier nur kurz skizzierten und angezählten Reformvorschläge für das Finanzwesen betrifft, ganz auf ihrer Seite, obwohl ich zugeben muss, dass ich sie nach vielen ihrer bisherigen Comments hier, gerade von ihnen nicht erwartet habe. Mit einem Satz: Sie haben mich heute inhaltlich in positiver Weise überrascht.

Max
Max
13 Jahre zuvor

Patrizia meint:

zugegeben, mit dieser Ansicht gehöre ich zu einer verschwindend kleinen Gruppe – bankintern

Ihre marktradikalen Parolen werden seit Jahrzehnten von Interessenvertretern und willfährigen Journalisten nach Kräften kolportiert und Sie wollen das hier als exklusives und innovatives Expertenwissen verkaufen?

Du liebe Zeit …

Max
Max
13 Jahre zuvor

Fakt ist doch, dass ausser unserem Monsieur Ackermann

😀

Der Heiland aus der Schweiz als „Fakt“.

😀

Angerbauer
13 Jahre zuvor

Gratuliere Super Aktion
Uraltes Rezept abgelutscht bis dorthinaus aber funktioniert immer wieder.
Pisse einem Prominenten ans Bein und du hast die show.Wehrt er sich“au weh „geschrien und noch mehr show.Für 1€20 holt sich ein abgehalfterter Kleindiktator seitenweise Feuiletton- Erwähnung und zieht sich aus dem Sumpf des Vergessens .Geht es gut, erinnert sich ein unbedarfter linker Kulturdezernent an ihn und er bekommt eine neue Kleindiktatur.
Als Intendant hätte er jede schauspielerverachtende Abartigkeit (Scheißefressen usw)als genialen Regieeinfall verteidigt,aber wegen ein bisschen Realsatire
den Moralinfarkt simulieren.Wo blibt der Bundes -Heuchler Orden in Gold?

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