Keine Tradition, aber Zukunft: Ruhrtriennale durch Ruhrjuveniale ersetzen

Flop-Intendanz: Stefanie Carp und Christoph Marthaler bei der Bekanntgabe der Intendanz für die Ruhrtriennale 2018 – 2020. Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2016


Wie weiter mit der Ruhrtriennale? Unser Gastautor  Arturo de la Vega ist Mitglied der SPD-Oberhausen.

Zugegeben, die Zahlen, die dieser Blog zur Ruhrtriennale veröffentlicht hatte, haben mich ziemlich erschreckt, wie wahrscheinlich viele andere in der Region. Nun könnte man ganz leicht populistisch werden und nach einer Umverteilung der 14 Millionen des Landes für Kindergärten, Fahrradwege und anderes rufen. Aber das Geld ist vom Land und es ist für Kultur bestimmt – wenn man es im Ruhrgebiet nicht mehr haben will, wird es woanders landen. Und außerdem brauchen wir Mittel für Kultur in der Region, weil Menschen Kultur brauchen.

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Homöopathie: Quacksalberei als Religionsersatz

Homöopathische Globuli und Dilutionen Foto: Wikidudeman Lizenz: Gemeinfrei


Unsere Gastautorin Anastasia Iosseliani hat sich Gedanken über Homöopathie gemacht.

Geehrte Leser!

Nachdem die oberste Gesundheitsbehörde Frankreichs festgestellt hat, dass Homöopathie Quacksalberei sei, möchte ich meinen Senf dazu zum Besten geben. Man möge mir verzeihen, dass ich hier viel Anekdotisches erzähle, aber ich bin keine Wissenschaftlerin.

Dennoch sind mir zwei, drei Dinge aufgefallen, die im Zusammenhang mit Wissenschaftsfeindlichkeit und Quacksalberei stehen: Für viele Menschen ist Quacksalberei in unseren Breitengraden ein säkularer Religionsersatz. Im Zeitalter der leeren Kirchen glauben Menschen zwar nicht an Religion im klassischen Sinn, aber an anderen, teilweise gefährlichen Schwachsinn wie «Detox» und Homöopathie. Daran würde auch eine mögliche Verstaatlichung oder Ähnliches von Pharmakonzernen nichts ändern.

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„Die freie Entscheidung für die Vollverschleierung ist noch anklagenswerter als der Zwang“


In einer verschlafenen Ecke nahe dem Helmholtzplatz in Köln-Ehrenfeld wurde Ende Juni im nahen Atelierzentrum die Fotoausstellung „Munaqabba – über Frauen mit Vollverschleierung in Deutschland“ gezeigt. Die renommierte Kölner Fotografin Selina Pfrüner präsentierte die Arbeiten ihres in 5 Jahren entwickelten Multimediaprojekts über vollverschleierte Frauen. „Mit Video-Portraits, Audio-Beiträgen, Fotografien und einem umfangreichen Rahmenprogramm zum Mitdiskutieren und Selbsterfahren“, so der erklärte künstlerische Wille, soll ein neuer Blick auf die sogenannte Burka-Debatte geworfen werden. Von unserem Gastautor Kaya Gercek.

Über das Kopftuch und die Burka wird seit Jahrzehnten gestritten. Und der Lärm und die Aktionen bei der Ausstellungseröffnung bezeugen, dass der Kampf noch lange nicht zu Ende ist. Zuvor hatte es einen Offenen Brief gegeben, der im Vorfeld hohe Wellen schlug. Die Ruhrbarone berichteten: Die iranische Frauenrechtlerin Hellen Vaziry und ehemaligen

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Dortmund: Subrosa goes Karibik?

Klar warum nicht. Von unserem Gastautor Alex Stürze.
Kaum ist der neue Steuermann an Bord, beweist er auch schon, dass er musikalisch einiges drauf hat.
Das es es kann beweist seine erste Band die er fürs subrosa an Land gezogen hat. Strand Child sind 4 Berliner Jungs die alle aus 4 verschiedenen Ländern kommen die vereint durch die Musik Ihr Ding machen.
Kritiker bezeichnen ihren Sound als „Smoothis für die Ohren“. Aber davon sollte man sich nicht in die irre führen lassen. Strand Child ist,als würden Sonic Youth die Filmmusik zu einer 50ger Jahre Teenie Schmonzette mit Frank Avalon spielen.

Mittwoch, 3. Juli, 19.00 Uhr, Subrosa, Dortmund

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Keine weitere Preiserhöhung beim VRR!

Dirk Schmidt Foto: Privat


Unser Gastautor Dirk Schmidt (CDU) ist Mitglied im Verwaltungsrat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR). Das Gremium entscheidet über die Entwicklung der Fahrpreise in der Tarifgemeinschaft von 16 kreisfreien Städten und sieben Kreisen an Rhein und Ruhr.

Die zentrale Botschaft vorne weg: Ich bin gegen eine weitere Erhöhung der Fahrpreise für Bus und Bahn zum nächsten Jahreswechsel. Ich verstehe den Wunsch der Verkehrsunternehmen, durch höhere Fahrpreise Mehrausgaben für Strom, Diesel, Personalkosten und die Umstellung auf Elektromobilität zu kompensieren. Aber ich kann überhaupt nicht erkennen, wofür und wie die Unternehmen die Gelder verwenden. Einfach nur dem Wunsch nach den höchst

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Anti-Kriegs-Show der Linkspartei in Berlin


Flugkörperschnellboote der Marine der Iranischen Revolutionsgarde in der Straße von Hormus Foto: sayyed shahab-o- din vajedi Lizenz: CC-BY 4.0

Am 27. Juni veranstaltet die Linkspartei eine Anti-Krieg-Show am Berliner Brandenburger Tor, unter dem Motto: „Abrüstungsverträge erhalten – Kein Krieg gegen den Iran!“ Von unserem Gastautor Kazem Moussavi.

Dazu haben die bekannten Gesichter der Partei und mit dem Iranlobbyisten, Mitglied von Attac-Deutschland und des CASMII-Wissenschaftsrats, Mohssen Massarat, aufgerufen. CASMII aus dem Englischen übersetzt: Kampagne gegen Sanktionen und militärische Intervention – gemeint ist eine angebliche der USA – im Iran, zu verhindern. Es ist festzuhalten, dass in dieser Linken Partei einige Anhänger und Unterstützer der iranischen pro-russischen Linken wie der Toudeh Partei, Fedain Aksariat und Rahe Karegar aktiv sind.

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Peinliche Panne beim Racial Profiling: „Ich bin Dozent an der Polizeihochschule!“

Bub Yilmaz (rechts), Ausgezeichnet als Botschafter für Demokratie und Toleranz Foto: Privat


Unser Gastautor Bubu Yilmaz ist Dozent an der Polizeihochschule in Duisburg und in der Extremismusprävention aktiv. Auf dem Kirchentag in Dortmund hatte er eine bemerkenswerte Begegnung mit der Polizei.

Am Wochenende nahm ich an einer Podiumsdiskussion beim Evangelischen Kirchentag teil. Wenig später wurde ich auf dem Dortmunder Friedensplatz plötzlich von zwei Polizisten angehalten.

„Hallo! Könnten Sie sich einmal bitte ausweisen?“, fragte mich einer der beiden.
„Wieso?, fragte ich zurück. „Stichprobenkontrolle!“, war die kurze Antwort.

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Selbstbildnis mit Bonhoeffer: BDS am Rand des Dortmunder Kirchentags

Farid Esack Foto: Thomas Wessel


Unser Gastautor Thomas Wessel ist Pfarrer der Christuskirche in Bochum und besuchte am Samstag in Dortmund eine Veranstaltung, die nicht Teil des Kirchentags war.

Die Stadt Dortmund hatte darum gebeten, das Land Nordrhein-Westfalen, der Bundestag: Hört auf, BDS zu promoten. BDS, heißt es im Bundestagsbeschluss, ziele auf die „Brandmarkung israelischer Staatsbürgerinnen jüdischen Glaubens“, die Kampagne sei „scharf zu verurteilen“. Der Evangelische Kirchentag, vor zwei Jahren noch indifferent gegenüber der Kampagne, hat in diesem Jahr entschieden reagiert und zwei BDS-Promoter vom Platz gestellt. Die

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Ein paar Anmerkungen zu den Ereignissen in Tiflis

Tiflis Foto: Secretary of Defense Chuck Hagel Lizenz: Gemeinfrei

Unsere Gastautorin Anastasia Iosseliani hat georgische Wurzeln und lebt in der Schweiz.

Seit einigen Tagen wird in Georgien gegen die jetzige Regierung demonstriert, es gab schon mehr als 200 Verletzte und der Parlamentssprecher, Irakli Kobachidse, ist zurückgetreten. Als Auslöser, quasi der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, können die Ereignisse vom 19. Juli gesehen werden. An jenem Tag gastierte eine Delegation christlich-orthodoxer Politiker in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Dabei durfte der russische Abgeordnete Sergei Gavrilov eine Rede auf Russisch halten und auf dem Platz sitzen, der sonst dem

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