Herrenmagazin, Freitag, 22. Oktober, 21.00 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Der Ruhrpilot
NRW: Hannelore Kraft seit 100 Tagen fest im Sattel…Der Westen
NRW II: Röttgen rechnet mit dem Scheitern von Kraft…Welt
NRW III: …plant Gesetzesänderung für Hochtief-Rettung…Welt
Bochum: Simpsons-Zeichner Morrison zu Gast in Bochum…Der Westen
Dortmund: Der ewige Streit um Flugzeiten und Landebahn…Der Westen
Dortmund II: Jusos werfen FraktionschefAlleingang beim Flughafen-Bürgerentscheid vor…Pottblog
Dortmund III: TU-Logo auf dem Mathe-Tower – Uni schweigt zur Finanzierung…Pflichtlektüre
Essen: Erster Goldautomat…Ruhr Nachrichten
Essen II: Das sind die Trends bei Gesellschaftspielen…Ruhr Nachrichten
Umland: Künast fordert Wowereit heraus…Spiegel
Umland II: Blick ins Nachbartal…Zoom
Umland III: „Keine gemeinsame Identität konstruieren“…Solinger Tageblatt
Show: Leichenteile online kaufen…Kueperpunk
Medien: RTL II schädigt Gehirnzellen…Patje
Internet: Mediatheken durchsuchen und mitnehmen…Netzpolitik
Zwischennutzung: City-Immobilie in Essen
Auch nach der Räumung ist das DGB-Haus in Essen attraktiv für Kreative und alle, die was machen wollen.
Gut, die Verhandlungen zwischen Freiraum 2010 und der DGB Tochter VTG sind gescheitert. Dabei ist das DGB-Haus an der Schützenbahn eigentlich nicht schlecht. Es gibt keine Vermarktungsperspektive, es hat viele Räume und im Erdgeschoss ist Platz für eine Galerie und ein kleines Café. Der Bau ist gut zu erreichen, man ist in der Innenstadt. Vielleicht hätte man ja gar nicht auf bewährte Heißluftproduzenten wie Dieter Gorny bei den Verhandlungen setzen sollen. Der sprach mit der VTG – die Besetzer waren nicht dabei. Für Dieter Gorny gab es nichts zu holen. Die Gespräche scheiterten.
Es kann aber auch anders laufen: Man kann ja auch Druck auf den DGB ausüben und mit den Menschen reden, die den VTG-Chefs sagen, was sie zu tun haben. Ein lohnender Ansprechpartner wohnt sogar im Ruhrgebiet: Claus Matecki wäre da jemand, mit dem man mal reden könnte. Matecki sitz im Bundesvorstand des DGB und ist dort auch für die VTG zuständig. Matecki wohnt in Herdecke und stammt aus Wanne-Eickel. Wäre doch schön zu wissen, warum er es als Gewerkschafter und Sozialdemokrat gut findet, wenn ein Haus, für das es keine wirtschaftliche Perspektive gibt, vor sich hin gammelt. Und warum die DGB-Tochter gleich nach der Besetzung durch die Freiraum-Leute mit Räumung drohte. Nur eines sollte man Matecki ersparen: Sich mit Dieter Gorny abgeben zu müssen.
Kontakt
Christoph Hahn, Büroleiter von Claus Matecki
E-Mail: ch************@*gb.de
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Bürger, kommt heute zur Lesung der Wattenscheider Schule!
Die Wattenscheider Schule rockt heute das Theater in der Rottstraße in Bochum.
Um 20.00 Uhr geht es los. Patrick Joswig und Bastian Schlange, die beiden Jungs der Wattenscheider Schule, lesen aus neuen und alten Werken. Vieles war hier schon bei den Ruhrbaronen zu lesen. Wir würden uns freuen, wenn die Hütte voll wird. Bis nachher.
Envio-Videos verschwunden – Kann jemand helfen?
Eigentlich wollte ich heute drei Videos zeigen, auf denen Envio mit Unterstützung der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) dafür wirbt, mit PCB verseuchte Transformatoren in Dortmund entsorgen zu lassen. Mit dem PCB dieser Transformatoren wurden Envio-Mitarbeiter und die Umwelt verseucht. Die Videos wurden über Nacht auf Youtube gesperrt.
Ob das was mit meiner gestern gestellten Presseanfrage bei der GTZ zu tun hat? Ich hatte unter anderem gefragt, wer die Videos bezahlt hat. Und nun sind die von dem Kontoinhaber, der enviogroup, auf „privat“ gestellt worden. Naja, vielleicht ist das alles auch in dummer Zufall. So etwas soll es ja geben im Leben. Nun meine Frage: Ich bin kein großer Technikschlumpf. Hat einer die Videos mit dem schönen Titel auf der Festplatte liegen? Oder kommt man da noch irgendwie ran? Natürlich nur auf legalem Weg. Wir möchten ja keinen Ärger mit jemanden, gegen den fast alle Behörden dieses Landes ermitteln – die haben ja bestimmt gute Anwälte. Oder zumindest Anwälte, die gut im Training sind.
Meine Mail: stefan.laurin at ruhrbarone.de
Zum Trost hier die noch verfügbare Envio-Selbstdarstellung:
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Dendemann
Der Ruhrpilot
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Handy: “Meine Hardware gehört mir”…Netzpolitik
Und der Preis für die schmierigste PR-Aktion geht an: Grubenmann

Ich bin ein großer Junge. Ich rege mich selten auf. Nur ganz selten. Das Label Grubenmann hat es geschafft, meinen Blutdruck zu erhöhen. Mit der schmierigsten PR-Aktion, die ich in diesem Jahr mitbekommen habe.
Wie jeder habe ich mich darüber gefreut, dass die 33 verschütteten chilenischen Bergleute in der vergangenen Woche gerettet werden konnten. Umso unverständlicher ist es mir, wenn man angesichts eines solchen Ereignisses als erstes daran denkt, wie man damit Geld machen kann, wie man es für eine schmierige PR-Aktion nutzen kann. Die Macher des Labels „Grubenmann“ sind da anders. Sie haben in dem Schicksal der 33 Kumpel sofort eine Chance gesehen, in die Medien zu kommen. Lest selbst die Pressemitteilung:
Wie viele Millionen Menschen rund um den Erdball haben auch die beiden GRUBENMANN-Inhaber Knut Schneider und Roland Ebbing (Bild) mit großer Anteilnahme das Bergwerkunglück nahe Copiapo im Norden Chiles verfolgt. Nachdem “los 33”, wie sie in Chile jetzt genannt werden, in einer beispiellosen Rettungsaktion an die Oberfläche geholt waren, stand für die beiden Ruhrgebietler fest, “diesen Männern möchten wir unsere Anteilnahme und Bewunderung ausdrücken. Unser Ruhrgebiets-Markenzeichen erinnert an die Kameradschaft, den Mut und die Tugenden eines ganzen Berufsstandes, ohne die auch das Überleben in dieser Notsituation sicher nicht möglich gewesen wäre.” Schnell waren 33 GRUBENMANN-Shirts namens “Kumpel” gepackt. Stellvertretend für alle 33 Bergleute geht das große Paket nun zunächst an den Bürgermeister der Stadt Copiapo, Maglio Cicardini, der diese dann an die chilenischen Volkshelden weiterleiten wird.
Was soll man da machen: Kotzen? Verachten? Verachten und kotzen? Ich weiß es nicht. Grubenmann wirbt mit dem Slogan: 100% Ruhrgebiet. Wie wäre es mit 100% Arschloch?
Envio: Das Öko-Image und die PCB-Lady
Das Dortmunder Unternehmen Envio hat seine Mitarbeiter mit dem Gift PCB verseucht. Der Laden ist geschlossen und vom Finanzamt über die Staatsanwaltschaft bis hin zur Finanzaufsicht ermittelt fast jede Behörde des Landes gegen den Betrieb.
Vor gar nicht mal so lange Zeit war das noch anders. Noch im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen mit dem Preis Ökoprofit ausgezeichnet. Und 2004 nahm Envio an einer UN-Konferenz in Genf teil: “ PCB Management and Disposal under the Stockholm Convention on Persistent Organic Pollutants“ hieß die und Envio-Boss Dirk Neupert refieriert über die Möglichkeiten, PCB verseuchte Transformatoren zu reinigen. Alles eine große Werbeplattform für ihn – auch mit der Hilfe der bundeseigenen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) wurden Aufträge besorgt und kam das PCB-Gift nach Dortmund. Schön für ihn, dass auch seine Gattin auf der Konferenz zugegen war. Tatjana Hancke, bis vor kurzem noch Mitglied der Envio-Aufsichtsrates, vertrat die Organisation Trust for Free PCB Elimination. Das klingt natürlich gut – so nach NGO, Ökologie und Engagement. Eben nach allem, was dem Geschäft gut tut, wenn man mit Dreck Geld verdienen will. Die Internetseite dieses Trusts gibt es längst nicht mehr. Wahrscheinlich hat sie ihre Aufgabe auch längst erfüllt. Und Frau Hancke ist heute Beraterin. Passt auch irgendwie besser,
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In eigener Sache: Immobilienkompass Ruhr2011
Und wir unterbrechen die Berichterstattung für eine Werbung in eigener Sache. Ich habe ein Buch gemacht. Wer will, dass ich mir künftig Bier aus Glasflaschen kaufen kann, sollte es kaufen. Wer sich für das Wohnen im Ruhrgebiet interessiert auch.
Das Buch heißt „Immobilienkompass Ruhr 2011“ und ist im Klartext-Verlag erschienen. Wie der Name andeutet, geht es um Immobilien im Ruhrgebiet. Ich beschreibe fast 90 Stadtteile im Ruhrgebiet – Kneipen, Kultur, Freizeit, Schulen – und gebe eine Übersicht über die Preise. Wie hoch ist die Miete? Wo liegen die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser? Ich habe das Ruhrgebiet dafür nicht nach Städten aufgeteilt, sondern nach Wohnbedürfnissen: Wo sind die attraktivsten Szenequartiere? Wo können Familien günstig wohnen? Wo Studenten? Wo sollte ich hinziehen, wenn ich richtig satt Kohle habe? Oder am Wasser wohnen will? Das Buch kostet schlappe 13.95 Euro. Nicht viel Geld, für die wirklich viele Arbeit die drin steckt. Weitere Bände zu den Regionen Köln, Düsseldorf und Frankfurt sind in Arbeit.
Stefan Laurin
Immobilienkompass Ruhr 2011
Klartext-Verlag 2011, S. 226, Euro 13,95

