Werbung

Carta: Wenn Wolfgang Michal gelernt hätte, Links zu setzen

Marc Jan Eumann
Marc Jan Eumann

In einem Text auf Carta kritisiert Wolfgang Michal meine Beiträge zum Thema Marc-Jan Eumann und seine  Pläne der Medienstiftung. Und weil Michal nur zitiert was ihm passt und meinen Text nicht verlinkt kommt dabei etwas heraus, was wie eine schlüssige Argumentation Michals aussieht.  

In mehreren Texten habe ich über die Pläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung und ihres Medien-Staatssekretärs Marc-Jan Eumann geschrieben, eine Journalismusstiftung zu gründen. Nun hat Carta-Autor Wolfgang Michal das Thema aufgegriffen. Liest man seinen Text, wirkt die Begründung für meine Sorge tatsächlich etwas hysterisch, soll doch die Stiftung nur ein Volumen von 1,6 Millionen Euro haben – in der Tat zu wenig Geld, um viel zu bewegen und erst recht zu wenig, Geld um die von mir vorgetragene Sorge um einen wachsenden Einfluss des Staates auf die Print- und Online-Medien zu rechtfertigen.

Aber diesen Eindruck kann Michal nur erwecken, indem er einige nicht ganz unwichtige Fakten ausser Acht lässt und es auch nicht nötig hat, meinen Text zu verlinken so dass seine Leser ausschließlich auf die von ihm gegebenen Informationen angewiesen sind.

Und da fehlt so einiges: Zum Beispeil die Information, dass Eumann nicht nur Staatssekretär für Medien in NRW ist, sondern auch noch der  Vorsitzender der Medienkommission beim SPD-Parteivorstand. Damit dürfte er der wichtigste Medienpolitiker der SPD sein. Was Michal auch verschweigt ist, dass ich mich in meinen Artikeln auf Eumanns Buch „Journalismus am Abgrund“  beziehe, in dem Eumann die These aufstellt „Die Haushaltsabgabe kann mehr“ und seine Vorstellungen darlegt, mit dem Geld der Gebührenzahler aktiv in den Medienmarkt einzugreifen. Erst wenn man dies weiß, wird klar, warum ich die 1,6 Stiftungs-Millionen für ein Problem halte – sie sind ein Einstieg in die Finanzierung von Print- und Online-Medien mit Gebührengeldern. All das erfahren die Leser von Michal nicht. Was erneut zeigt: Ruhrbarone-Leser wissen mehr – auf jeden Fall mehr als Wolfgang Michal.

Update:

Mittlerweile wurden die Links auf unsere Anregung hin eingefügt.

Mehr zu dem Thema:

NRW: Rot-Grün vor dem ersten Schritt zu öffentlich-rechtlichen Verlagen

Medien: Pöttker, Eumann und die Unabhängigkeit

Journalismus als gemeinnützige Aufgabe

Staatspresse-NRW: Wenn Politiker von Staatsferne reden

Die SPD will eine Staatspresse für NRW

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
7 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Torsten
Torsten
10 Jahre zuvor

Wusste gar nicht, dass man wegen der Mitausrichtung einer einzigen Podiumsdiskussion korrumpierbar sein sollte. Da halte ich die Einkommensquelle Springer-Verlag bei Stefan Laurin doch für etwas bedeutsamer.

Stadler
10 Jahre zuvor

Was ich nicht verstehe: In dem CARTA-Beitrag wird doch auf Deine Beiträge verlinkt. Sind die Links nachträglich eingefügt worden?

Auch wenn man Deine Texte gelesen hat, kann man die Haltung Michals immer noch nachvollziehen.

Andererseits verstehe ich Deine Bedenken. Eumann ist ein medienpolitischer Strippenzieher bei der SPD, der mir z.B. im Kontext des JMStV unangenehm aufgefallen ist. Dass ihm durchaus langfristig eine Finanzierung der Presse mittels einer Haushaltsabgabe o.ä. vorschwebt, ist auch erkennbar.

„Das Ende der freien Presse“ ist aber dann doch zu starker Tobak, zumal der öffentlich-rechtliche Rundfunk ja oftmals besser und kritischer berichtet als privat geführte Medien. Der von Dir aufgebaute Gegensatz zwischen bösem öffentlich-rechtlichem Rundfunk und guter privater Presse, ist mir dann letztlich doch eine Spur zu plakativ.

68er
68er
10 Jahre zuvor

Das muss ja heute ein Festtag für Herrn Laurin sein, wenn in Griechenland das schmarotzende Staatsfernsehen endlich abgeschaltet wird:

https://www.sueddeutsche.de/medien/sparmassnahme-in-griechenland-was-hier-passiert-haben-bisher-nur-diktatoren-gemacht-1.1694663

Es lebe der „freie“ Journalismus und die „freie“ Marktwirtschaft!

Werbung