Visuelle Zeitreise nach Ägypten – Ein Besuch bei Phoenix des Lumières in Dortmund

Bei Phoenix des Lumières in Dortmund im Januar 2025. Foto(s): Robin Patzwaldt

Eines kann man den Betreibern von Phoenix des Lumières in Dortmund nicht vorwerfen, und das ist Untätigkeit. Seit der Eröffnung der Ausstellungshalle auf dem Gelände der ehemaligen Gebläsehalle des früheren Stahlwerks Phoenix-West in Dortmund-Hörde wurden unterschiedlichste Programme auf die Besucher losgelassen. Seit wenigen Tagen läuft dort ein Dreierpack an Filmen mit dem Schwerpunkt „Im Reich der Pharaonen“. Es ist das fünfte Programm in zwei Jahren.

Damit rücken die Betreiber von Culturespaces erneut ein Stück weit ab von den ursprünglichen Schwerpunkten, die sich in erster Linie mit prominenten Malern und deren Gemälden beschäftigten. Nun verschiebt sich der Fokus nach der erst im Oktober neu eröffneten Ausstellung „Wunderwelt Ozean“ weiter in Richtung Naturwissenschaften. Diesmal versucht man, Geschichtsinteressierte nach Dortmund zu locken. Kombiniert wird dieses Angebot mit zwei kleineren Filmausstellungen unter den Titeln „Die Französischen Orientalisten“ und „Foreign Nature“, sodass am Ende eine gut einstündige Vorstellung entsteht, das ich mir für euch in dieser Woche einmal angeschaut habe.

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Gegenwartsklimbim im Kino: Lars Henrik Gass bescheinigt Filmbranche kollektiven Narzissmus

Festivalleiter Lars Henrik Gass. Foto: Kurzfilmtage / Daniel Gasenzer

Zeitgenössischer Kinofilm ist leer, sinnentleert. Das ist Annahme, Analyse und Fazit von Lars Henrik Gass, Gründungs­direktor des Hauses für Film und Medien in Stuttgart. Soziale Medien und Streamingdienste verändern Wahrnehmungsgewohnheiten.

Die soziale Praxis Kino wird verdrängt und steuert auf ihr Ende zu. Ein kulturpessimistischer Standpunkt, den man in einem gebundenen Essay als Jünger Adornos über eine ideologiegetriebene Wahrnehmungsökonomie aufstellen und vertreten kann. Zwischen kapitalismuskritischem Aufklärungsanspruch und Aufklärungspathos braucht es plausible Ein- und Ausblendungen durch die eigene Linse.

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Ein wenig Normalität im Schatten von Terror, Krieg und Geiseldrama: Pub Crawl in Tel Aviv

Ein modernes Babylon: Pavel TLV (Foto: Peter Ansmann)
Ein modernes Babylon: Pavel TLV (Foto: Peter Ansmann)

23.01.2025, auf dem Rothschild-Boulevard in Tel Aviv: Etwas abgehetzt kommen wir nach unserem japanischen Abendessen beim ausgemachten Treffpunkt der Pub Crawl an. Wir sind überrascht: Der Tourismus ist, nach dem 7. Oktober 2023, in Israel noch nicht so richtig in Fahrt gekommen. Bei der spontanen Anmeldung über die Get-Your-Guide-App hatte ich mit wenigen Teilnehmern gerechnet: Etwa 25 Menschen wollen mit Guide Royee das Nachtleben in Tel Aviv erleben. Fast die Hälfte davon sind Menschen aus Tel Aviv, die zweite Überraschung für mich.

Wenige Gehminuten von unserem Treffpunkt entfernt ist die Nahalat-Binyamin-Straße. Zwei Tage zuvor wurden hier vier Israelis bei einem Anschlag verletzt. Der Terrorist wurde glücklicherweise schnell eliminiert. Der gerade zurückliegende Terroranschlag ist hier kein Thema. Man lebt mit dem Terror.

Unser Guide Royee stellt sich und das Programm gegen 22:30 Uhr vor. Vier Locations, jeweils gibt es einen Shot für jeden Teilnehmer. In den ersten drei Locations verbleiben wir jeweils 30 Minuten. Bei der letzten Location gilt „Open End“. In Anbetracht des Preises für die Tour, circa 20 Euro, ein lukratives Angebot.

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Antisemitismus-Resolution des Bundestages: Fördert Claudia Roth Häuser, die angekündigt haben, Judenhass zu produzieren?

Claudia Roth by PantheraLeo1359531 CC-BY 4.0

Eigentlich sollten sie aus der Förderung des Bundes fliegen. Kurz vor Kassenschluss zahlt Claudia Roth ihnen wohl doch 1,8 Mio aus, was kümmert die Antisemitismus-Resolution des Bundestages. Sieben Kulturinstitute, drei davon aus NRW, hatten zuvor erklärt, sie würden BDS präsentieren, Holocaust hin, Massaker her.

Das „Bündnis internationaler Produktionshäuser“, ein Verein mit sieben Mitgliedern, darunter PACT Zollverein Essen, das Forum Freies Theater in Düsseldorf sowie das dortige Tanzhaus NRW, war im Kulturhaushalt des Bundes bereits von fünf Millionen auf Null zurückgestellt, dann brach die Ampel entzwei und das Beziehungsgeschäft an. Vier Tage vor dem Holocaust-Gedenktag vermeldete der WDR, es solle nun doch 1,8 Millionen Euro Förderung aus dem Haushalt von Claudia Roth (Grüne) geben, das habe die Sprecherin des Vereins, Katrin Dod, bestätigt: „Damit könne die Arbeit erst einmal weitergehen.“ Was Dod eine „eine gute Nachricht“ nennt, griechisch Evangelium, wirft Fragen auf.

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