
In Teil 3 berichtet Degenhardt von der „long hard road out of hell“.
Ich frage Degenhardt nach dem altgedienten Klischee von Genie und Wahnsinn. „Ich bin sehr sensibel, alle Künstlertypen sind sensibel und gehen irgendwann kaputt. Nimm dir den klassischen Handwerker, der abends seine zwanzig Bier trinkt.“ beginnt er, nachdem ich den Aufnahmeknopf des Mikrofons betätigt habe. Es ist spät geworden. „Der könnte wahrscheinlich auch auf LSD und Ecstasy klarkommen. Der wird vielleicht noch nicht einmal drei Gedankengänge mehr davon haben.“ Im letzten Teil des Interviews will ich mit ihm die Geschichte seines (laienhaft gesprochen) Wahnsinns aufbereiten. „Das ist wie bei einem Scheiß-Autoradio. Bei einem Autoradio mit 200 Funktionen kann auch mehr kaputt gehen als bei einem mit drei Funktionen – da kann ich Benzin drüber kippen und vielleicht funktioniert es noch. Bei 200 Funktionen können mindestens 150 kaputtgehen. Ich hoffe, das wirkt jetzt nicht zu elitär. Ich glaube, das ist in gewisser Hinsicht sogar fair. Du bist halt sensibler in anderer Instanz, kannst ein wunderschönes Gedicht über eine Schwalbe schreiben. Anderseits können eine Pille oder ein Pilz dich ficken. Und so war es dann ja auch.“