Am Mittwoch lobte ich hier im Blog öffentlich noch die Möglichkeit, dass sich Fußballfans nach langer Zeit der Krise endlich wieder ein Stück Normalität zurückerobert haben, seit dem Bundesligastart jetzt, nach rund einem Jahr Zwangspause, wieder nennenswerte Zuschauermengen in den Stadien mit dabei sein können.
Das Westfalenstadion in Dortmund beim DFB-Supercup 2021. Foto: Robin Patzwaldt
Am Dienstag wurde in Dortmund der DFB-Supercup 2021 ausgespielt. Borussia Dortmund hat gegen den FC Bayern München um den ersten Titel der frisch angelaufenen Fußballsaison gekämpft. Es war rückblickend ein Abend, der mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Und das, obwohl die Bayern am Ende den Sieg davongetragen haben. Für mich als gebürtigen Dortmunder eigentlich kein Grund zur Freude. Und doch hatte ich einen wunderbaren Abend.
Aus Sicht der Dortmunder Borussia hätte der Saisonstart in die Fußball-Bundesliga-Saison 2021/22 gar nicht besser verlaufen können! Eine Woche nach dem 3:0-Auswärtserfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Wehen-Wiesbaden hat der Revier-Klub am Samstagabend die Frankfurter Eintracht mit 5:2 bezwungen und schaffte damit den dringend erforderlichen guten Neustart unter Coach Marco Rose.
Die Gefahr, dass direkt nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs beim Anhang des BVB Rufe nach Ex-Coach Edin Terzic, der die Mannschaft zuletzt mit einem tollen Endspurt noch zum DFB-Pokal-Sieg und zu Platz drei in der Liga führte, ist damit vorerst gebannt.
Und mehr noch: Der von den knapp 25.000 Fans im heimischen Westfalenstadion begeistert gefeierte Auftakterfolg gegen die Mannschaft, die die Dortmunder in der Vorsaison noch fast aus der fest eingeplanten Champions League verdrängt hätte, lässt Rose durch die zwei Gegentore noch genug Material um aus gutem Grund auf verbliebene Schwachstellen hinzuweisen, an denen es trotz des erfolgreichen Auftakts intensiv zu arbeiten gilt.
Der Buchautor Dietrich Schulze-Marmeling ist für seine klaren Meinungen rund um die Entwicklungen im modernen Fußball bekannt. Ruhrbaron Robin Patzwaldt tauschte sich im vergangenen März mit dem 64-jährigen Münsterländer zum Thema der im kommenden Jahr anstehenden Fußball-WM 2022 in Katar aus. Heraus kam seinerzeit ein kritischer Text, der viele unserer Leser sehr beschäftigte.
Jetzt, so kurz vor dem Start in die neue Saison der 1. Fußball-Bundesliga, haben sich die beiden erneut kurzgeschlossen. Diesmal ging es bei ihrem Austausch um die aktuellen Themen im nationalen Profifußball, mit dem Schwerpunkt auf den großen Ruhrgebietsvereinen aus Dortmund, Bochum und Gelsenkirchen. Und auch die derzeitige Situation rund um die DFB-Auswahl war Dietrich Schulze-Marmeling im exklusiven Gespräch mit den Ruhrbaronen einige sehr klare Aussagen wert
Wo geht die Reise hin für König Fußball? Stadionbild vom SV Sodingen in Herne | Foto: Peter Hesse
Was läuft falsch im Staate Fußball? Messi weint Krokdilstränen bei seinem Barcelona-Abschied, Julian Nagelsmann wirkt mit seiner Rehagel-Biederkeit nicht besonders lässig als neuer Trainer beim FC Bayern und der VfL Bochum verstolpert sich fast um Haaresbreite mit einem Debakel beim DFB-Pokalauftakt in Wuppertal. Unsere Autoren Thommy Junga und Peter Hesse gehen mit gemischten Gefühlen in die neue Saison, die kommenden Freitag beginnt. Die „Bruttokonzerngesamtleistung“ und die daraus resultierende „Performance“ von den oberklassigen Clubs liegt ihnen immer schwerer im Magen. Es ist zu viel künstliche BWL-Plastikwelt in greifbarer Nähe – und zu wenig hemdsärmlige Bratwurstigkeit sichtbar.
Aki Watzke und Thomas Treß (rechts) bei der Bilanzpressekonferenz des BVB im August 2014. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA hat im Geschäftsjahr 2020/21 eine Bruttokonzerngesamtleistung in Höhe von € 358,6 Mio. (Vorjahr € 486,9 Mio.) erwirtschaftet. Das Konzernergebnis weist einen Fehlbetrag in Höhe von € 72,8 Mio. aus. Die weiteren Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr konnten nahezu vollständig durch Einsparungen der operativen Aufwendungen kompensiert werden. Der höhere Jahresfehlbetrag ist im Wesentlichen auf das verminderte Transferergebnis aufgrund des verhaltenen Transfermarktes sowie auf Sonderabschreibungen der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte zurückführen.
Springreiten ist seit Jahren schon nicht unumstritten. Quelle: Wikipedia, Foto: Caygill, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Es gibt Nachrichten, die mag man bei der morgendlichen Medienlektüre zunächst gar nicht so recht glauben. Das uneingeschränkte Lob des DOSB-Chefs Alfons Hörmann in Richtung der Deutschen Olympiamannschaft gehört dazu.
Wenn da von „großartigen sportlichen Botschaftern“ die Rede ist, die in der Vertretung ihres Landes ihrer besonderen Verantwortung gerecht geworden“ seien, dann zieht man als sportinteressierter Leser zumindest die Augenbrauen direkt heftig nach oben.
Hat Hörmann da etwas andere Spiele erlebt als die deutsche Öffentlichkeit?
Und? Habt ihr viel von den derzeit in Tokio laufenden Olympischen Spielen 2020 gesehen? Also, so viel wie früher bei den Vorgängerveranstaltungen, meine ich? Noch sind es ja ein paar Tage in Japan, aber die Zeit ist im Grunde schon jetzt reif für ein erstes, kleines Zwischenfazit. So ein ganz persönliches.
Seit meiner Kindheit bin ich allgemein ein sehr großer Sportfan. Zugegebenermaßen eher medial und in der eher verpönten Zuschauerrolle, als aktiv. 😉 Damit befinde ich mich seit jeher in guter Gesellschaft. Deutschland ist seit Jahrzehnten schon ein Land der passiven Sportfans. Millionen schauen regelmäßig zu, wenn sich andere bewegen.
In den vergangenen Monaten hat die Begeisterung für das früher so liebgewonnene Ritual des ‚Sportguckens‘ bei mir massiv gelitten. Was mit Corona im Frühjahr 2020 anfing, sich rasch auf die komplette Bundesliga-Berichterstattung übertrug, fand bei der Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer seine ungebremste Fortsetzung. Und auch die Olympischen Spiele, früher ein stets sehnlichst erwartetes Highlight in meinem Leben, fand diesmal weitestgehend ohne meine Aufmerksamkeit statt.
Und so langsam frage ich mich, ob das nur mir so geht, oder aber ob es sich doch um eine Verschiebung der Prioritäten bei vielen Zeitgenossen handelt. Denn, wie man hört und liest, waren und sind die TV-Quoten, trotz der eigentlich idealen Voraussetzungen in Pandemie-Zeiten, bei nahezu allen sportlichen Großveranstaltungen rückläufig bzw. auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es scheint also längst nicht nur mir so zu ergehen.
Für den kommenden zweiten Spieltag der 2. Bundesliga ist eine gemeinsame Aktion vorgesehen: Angedacht ist, dass die Spieler für das Einlaufen der Mannschaften den rechten Trikotärmel hochkrempeln.
Damit soll auf die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufmerksam gemacht werden. Der zweite Spieltag der 2. Bundesliga beginnt am Freitag (18:30 Uhr).
Das Westfalenstadion in Dortmund (Foto: Roland W. Waniek)
Die Initiative Profisport Deutschland (IPD) als Zusammenschluss der vier größten deutschen Liga-Organisationen bietet Städten und Gemeinden Unterstützung bei der Umsetzung von Impfangeboten im Umfeld von Sportveranstaltungen an.
Mit diesem Impuls möchten die DFL Deutsche Fußball Liga mit der Bundesliga und 2. Bundesliga, die easyCredit Basketball Bundesliga (BBL), die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga und 2. Handball-Bundesliga sowie die PENNY DEL (Deutsche Eishockey Liga) mit ihren jeweiligen Clubs zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, um die Impfbereitschaft in Deutschland zu erhöhen und damit die Bekämpfung der Corona-Pandemie zu unterstützen.
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