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Mutmacher DFB-Supercup: Erfolgreich ein Stück Normalität zurückerobert!

Das Westfalenstadion in Dortmund beim DFB-Supercup 2021. Foto: Robin Patzwaldt

Am Dienstag wurde in Dortmund der DFB-Supercup 2021 ausgespielt. Borussia Dortmund hat gegen den FC Bayern München um den ersten Titel der frisch angelaufenen Fußballsaison gekämpft. Es war rückblickend ein Abend, der mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Und das, obwohl die Bayern am Ende den Sieg davongetragen haben. Für mich als gebürtigen Dortmunder eigentlich kein Grund zur Freude. Und doch hatte ich einen wunderbaren Abend.

Ich war überrascht, als ich am Samstag die Karten für das Spiel so einfach, ohne größere Bemühungen, über die BVB-Homepage buchen konnte. Schließlich gab es nur 25.000 davon. Und das in einem Stadion, das über 80.000 Fans Platz bietet und dazu ständig ausverkauft war.

Jetzt gab es lange gar keine Tickets zu den BVB-Spielen. Coronabedingt fanden die Begegnungen im Westfalenstadion rund ein Jahr komplett ohne Zuschauer im weiten Rund statt. Davor waren es in Dortmund für einige Wochen einmal rund 12.000 pro Begegnung. Streng genommen ging hier aber seit Mitte März 2020 fast nichts mehr für die Anhänger.

Seit Saisonbeginn hat wieder ein Stück der früheren Normalität Einzug gehalten. Am Samstag konnten erstmals 25.000 den 5:2-Sieg des BVB gegen Eintracht Frankfurt anschauen. Jetzt, am Dienstag, weitere 25.000 den Vergleich mit den Bayern. Dass ich mit meiner Nichte sogar mit dabei sein durfte, hatte ich nicht wirklich erwartet. Umso erfreuter war ich, dass ich problemlos an die Karten gekommen war.

Es war ein unterhaltsamer Kick, der uns da geboten wurde. Leider hatte das Spiel am Ende den falschen Sieger. 😉 Aber das störte mich diesmal vergleichsweise wenig. Zum einen war es halt ‚nur‘ der Supercup, zum anderen war es meine Nach-Corona-Stadionpremiere.

Es tat schlicht gut einmal wieder an einer solchen Großveranstaltung teilnehmen zu können. 24.000 Geimpfte und Genesene, sowie 1.000 Getestete (im Regelfall unter 18-Jährige) durften endlich einmal wieder vor Ort ihrer Fußballleidenschaft frönen. Und obwohl ich in meinem Leben schon hunderte Spiele im Westfalenstadion verfolgt habe, war dies ein besonderes Vergnügen. Minutenlang betrachtete ich die altbekannte Architektur der Arena, ließ meinen Blick über die um mich herum versammelten Fans schweifen. Endlich einmal wieder nicht nur vor dem Bildschirm zuzuschauen, die früher so vertraute Akustik in Dortmund wirken lassen zu können, ich war schlicht dankbar. Ob die nur zu knapp einem Drittel gefüllte Arena dabei tatsächlich so laut war, wie es mir vorkam, oder aber ob es schlicht der lange Entzug war, der es mir so vorgaukelte, ich weiß es nicht.

Was ich aber weiß, ist, dass ich während der rund drei Stunden im Stadion zu keiner Zeit ein Gefühl von Unsicherheit oder gar Angst hatte. Die getroffenen Maßnahmen vermittelten einem das Gefühl von Schutz und Sicherheit. Bei den um das Stadion kreisenden Servicemittarbeitern kurz seinen vollen Impfschutz bestätigen zu lassen, in einem extra eingerichteten Zeitfenster das Stadion betreten zu sollen, dann mit ‚Maske‘ bis zum gebuchten Sitzplatz gehen zu müssen, all das bereitete wenig Extramühen, vermittelte aber zumindest das Gefühl alles dafür getan zu haben, sich nicht mit dem Virus anstecken bzw. es weitergeben zu können. Dazu die frische Luft, die über die Tribünen strich. Das Stadion schien aus meiner Sicht auch kein unsicherer Ort zu sein als ein Biergarten o.ä..

Bleibt aus Sicht der Klubs und der Millionen von Fußballfans die Hoffnung, dass es kein trügerisches Gefühl von Sicherheit war. Erweist sich in den kommenden Wochen, dass das aktuelle Konzept nicht trotz aller Bemühungen zu deutlich steigenden Infektionszahlen führt, dürfte die Zahl der Anwesenden vielleicht schon bald weiter erhöht werden und wir uns alle gemeinsam schrittweise ein noch größeres Stück unseres früher vertrauten Alltags zurückholen.

Es war halt ein großer Mutmacher, den ich da am Dienstag miterleben durfte. Trotz des blöden 3:1-Sieges der Bayern. 😉

 

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DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ Autor:
"Erfolgreich ein Stück Normalität zurückerobert!"
"Trotz des blöden 3:1-Sieges der Bayern."
Nun ja, das eine bedingt wohl das andere…

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Wie allseits erwartet odr befürchtet: Bayern gewinnt den WischiWaschi-.Cup, der ja letztlich nur ein Staubfänger in der Vitrine ist.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Robin,
freut mich, daß Du trotz des 1:3 positiv gestimmt bist.
Unsere vor dem Spiel hier geäußerten Bedenken wegen der Schwächen der BVB-Abwehr waren offensichtlich berechtigt.

Ansonsten:
Der FCB war, ist und bleibt für mich der Favorit für die Meisterschaft. Er dürfte zudem auch in der Champ.lig wieder eine gewichtige Rolle speilen.

Und "unser " BVB?
Trotz der Niederlage und unter Beachtung des Fehlens wichtiger Spieler dürften der BVB gute Chancen haben, am Spielzeit-Ende wieder einen Champ.lig-platz zu erreichen, was nicht nur sportlich, sondern vor allem finanziell extrem wichtig, ja von existentieller Bedeutung sein dürfte.
Ich denke, daß "wir" auch im DFB-Pokal "weit kommen" werden. Wenn uns der FCB wieder den Gefallen tut, "frühzeitig" auszuscheiden, dann…. Wenn es zudem wieder reichen sollte, unter die letzten 8 der Chmap.lig zu kommen, wäre ich mit "unserem BVB" auch am Ende dieser Spielezit zufrieden.

All unseren Hoffnungen und Sorgen, die den Fußball im allgemeinen und "unseren BVB" betreffen, werden jedoch überlagert von unseren Hoffnungen und Sorgen über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie.
Robin,
Dein o.a. Kommentar macht ja besonders deutlich, wie wichtig es nicht nur für Dich, sondern für sehr, sehr viele Menschen ist, in Pandemie-Zeiten 'mal wieder in einem Fußballstadion sein zu können…….zusammen mit 25.ooo anderen Menschen, mit Bier und Bratwurst und….
Hoffentlich wird das in der jetzt begonnenden Spielzeit nicht wieder ein vorzeitiges Ende finden..

PS
Meine enleitenden ,letztendlich aus meiner Sicht positiven Bemerkunngen über "unseren BVB" bzw. über seine Chancen, seine Ziele in der Spielzeit 2021/2022 schreibe ich heute, also am Tag nach dem Abend-Spiel gestern gegen des FCB.. Denn am Ende des Spieles gestern Abend war ich doch "ein wenig" ärgerlich über den Sieg des FCB und die Neiderlage des BVB und folglich nicht geneigt, Positives zu äußern.
Im übrigen:
Ein m.E. dem gesamten Spielverlauf und der Gesamtleistung beider Mannschaft entsprechendes Ergebnis.

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[…] war am Dienstagabend einer von 25.000 Anhängern, die beim DFB-Supercup in Dortmund einen stimmungsvollen Abend genießen konnten, wenn aus meiner Sicht auch am Ende die ‚falsche‘ Mannschaft den ausgelobten Pokal mit […]

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