Wir und Heute – VOODOO in Jamaika

Heute richtig unentspannt im Podcast „Wir und Heute“: Eine Woche nach der Wahl ist nichts klar, außer: Irgendwie wird Jamaika kommen und: Martin und David haben ihre Wahlwette so was von verkackt. Dafür gibt es Neuigkeiten aus den Ruhrdörfern: Friedhofsermittlungen gegen Kaysh, Olympia-Schwachsinn und Hausmusik. Stress pur.

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Der Ruhrpilot


Ruhrgebiet:
„Danke Kumpel“…Welt
NRW: 
Parteien  gewinnen neue Mitglieder…WAZ
NRW: Minister will grenzenlose Kitas und Schulen…KStA
Debatte: Alle wollen Jamaika. Auch SPD-Freunde. Irre…Welt
Debatte: „Jamaika wäre ein Konjunkturprogramm für die AfD“…FAZ
Debatte: Jamaika ist auch keine Lösung…Cicero
Debatte: Die Abschaffung des Bürgers, wie wir ihn kannten…NZZ
Debatte: Nicht zu bremsen…Jungle World
Debatte: Sie säte Wind und erntete Sturm…BaZ
Debatte: Die Welt ist so reich wie nie zuvor…BaZ
Bochum: Siedlung aus der Jungsteinzeit entdeckt…WAZ
Dortmund: Eigentümer kündigt Hilfe für Hannibal II-Mieter an…WAZ
Duisburg: „Bei uns gibt es kaum Perspektiven“…RP Online
Duisburg: Arbeitsmarkt bleibt stabil…WAZ
Essen: Stadt kündigt Asyl-Mietvertrag mit Ex-SPD-Ratsherr…WAZ

Eisbrecher – gigantischer Tourauftakt in Oberhausen

Am 18.08.2017 erschien mit “Sturmfahrt”  ihr neues Album. Heute Abend begaben sich Eisbrecher auf  europäische „Sturmfahrt“ und sorgten für hochemotionalen Seegang in der ausverkauften Turbinenhalle in Oberhausen. Supportet wurden sie von Daniel Schulz und seiner Band Unzucht ( Fotos

Schon lange vor Tourbeginn waren die ersten Shows bereits ausverkauft, und auch mit ihrem neuen Album feiert die Band um Alex Wesselsky ihren bisher größten Erfolg. Erstmals erobern sie die Spitze der deutschen Albumcharts und übertreffen somit ihre bereits sehr erfolgreichen Vorgängeralben „Die Hölle muss warten“ und „Schock“, die 2012 und 2015 auf Platz 3 bzw. 2 der Charts eingestiegen sind.

Die Band Eisbrecher, das Flaggschiff der sogenannten Neuen Deutschen Härte, wurde vor genau 15 Jahren von den Mitgliedern der Band Megaherz, Alexander „Alexx“ Wesselsky und Jochen „Noel Pix“ Seibert, gegründet. Wesselsky hatte sich zuvor von Megaherz, die er 1993 ins Leben gerufen hatte, wegen künstlerischer Differenzen getrennt. 

Mit der Single “Eiszeit” (2010) schaffte es erstmals ein Song von Eisbrecher in die deutschen Media-Control-Charts. Auch das gleichnamige vierte Studioalbum sorgte für weitere kommerziellen Erfolg und erreichte Platz 5 der Deutschen Albumcharts.

Größere Plattenlabel wurden nun auf Eisbrecher aufmerksam, so dass die nächsten beiden Alben unter Sony Music veröffentlicht wurden.

Inhaltlich konnten sich Eisbrecher mit ihren plakativ-intelligenten deutschen Texten und ihrer charakteristischen Rhythmik nun weit über die Genre- und Landesgrenzen hinweg etablieren und wurden 2016 innerhalb von nur wenigen Monaten erstmals für ihre letzten beiden Alben „Die Hölle muss warten“ (2012) und „Schock“(2015) mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Zwei Mal gelang ihnen damit der Vize-Chartsieg.

Im Frühjahr 2016 folgte eine nahezu komplett ausverkaufte Tour, die die Musiker unter anderem auch nach Russland und Finnland, führte. Ihr letztes Album „Schock“ hielt sich über 33 Wochen lang in den deutschen Charts. Und Eisbrecher wären nicht Eisbrecher wenn sie neben all den illustren Festivals wie dem Greenfield, Rockavaria, Rock In Vienna – wo man vor 50.000 Besuchern die Bühne vor Rammstein bestritt –, dem Summer Breeze oder Mera Luna nicht auch für ganz individuelle Momente in der Konzert-Historie sorgen würden. So bespielte die Band bereits den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, oder die MS Rheinenergie in Köln.

So verbreitern EISBRECHER weiter ihr Fahrwasser, ohne dabei von ihrem Kurs, der wachsende Erfolge, größer werdende Konzerthallen und intime Interaktion mit ihrem Publikum gleichermaßen beinhaltet, abzukommen.

Neben Konzerten in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden sie auch erstmals Tourshows in Holland und Frankreich absolvieren.

EISBRECHER Sturmfahrt 2017 / Die nächsten Termine in Deutschland

30.09. Hamburg, Mehr! Theater ausverkauft

01.10. Wiesbaden, Schlachthof ausverkauft

02.10. Stuttgart, Liederhalle ausverkauft

03.10. München, Zenith

06.10. Dresden, Alter Schlachthof

07.10. Leipzig, Haus Auensee

08.10. Berlin, Columbiahalle

10.10. Saarbrücken, Garage

Karten gibt es online im „Eislandshop“ !

[Special Guest: UNZUCHT]

Am 16.12.2017 werden Eisbrecher erneut in der Turbinenhalle in Oberhausen auf der Bühne stehen:

JAHRESABSCHLUSSKONZERT 2017 – OBERHAUSEN

EISBRECHER + CLAWFINGER + Support

Karten gibt es ab dem 18.10,2017 unter www.eislandshop.de !

 

Setlist:

Sturmfahrt, Willkommen im Nichts, Das Gesetz, Automat, Fehler machen Leute, Eisbär (Ideal cover), Amok, So oder so, Die Engel,Prototyp, Himmel, Arsch und Zwirn, Wo geht der Teufel hin, Eiszeit,1000 Narben, Was ist hier los?, This Is Deutsch Encore: Verrückt, Miststück (Megaherz cover) Encore 2: In einem Boot

 

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AfD-NRW: Zu dumm zum kopieren kleiner Anfragen

Christian Blex, AfD MdL NRW

Heute die Grünen, früher die Piraten: Die Kleine Anfrage nach „Politisch motivierte Kriminalität Rechts“ hat im Landtag NRW eine lange Tradition. Die AfD griff die Idee auf und kopierte gleich die ganze Anfrage – nur die Worte „rechts“ und „links“ wurden ausgetauscht:

Hier die Kleine Anfrage der Grüne Abgeordneten Verena Schäffer:

Und hier die kopierte Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Christian Blex. Blex war nur zu dumm, überall rechts gegen links auszutauschen.

Nun denn, Blex hat ja noch ein paar Jahre Zeit, auf Kosten der Steuerzahler zu üben.

Vielen Dank an Yuri für den Hinweis!

Ruhrtriennale: Cosmopolis in der Jahrhunderthalle

Cosmopolis bei der Ruhrtriennale (Foto: Ben van Duin)

Zunächst drängt sich Don DeLillos Roman „Cosmopolis“ von 2003 nicht unbedingt für eine Bühnenadaption auf. Vor allem deshalb nicht, weil der vorrangige Handlungsort – eine Stretchlimousine, die durch New York fährt – beinahe als zweite Hauptperson neben dem Finanzmanager Eric Packer agiert. Noch schwerer wiegt wohl, dass 2012 David Cronenberg in seiner Verfilmung diese Stretchlimousine brilliant inszenierte und die von der Außenwelt abgeschirmte Bewegung grandios in einem seiner besten Filme umsetzte. Eine Bühnenadaption des Stoffes muss mit diesen bestehenden Bildern unweigerlich in Konkurrenz treten und etwas entgegenzusetzen haben.

Das ist wohl auch Johan Simons bewusst gewesen, als er „Cosmopolis“ als seine letzte Inszenierung im Rahmen der Ruhrtriennale auf den Spielplan setzte. Auch bei ihm gibt es sie zwar, die weiße Stretchlimousine, aber nur im Spielzeugformat. Das macht Sinn, denn er verlegt das gesamte Geschehen auf einen Spielplatz. Ein Sandkasten, drei Wipppferde, ein Karussell, eine Schaukel, ein Klettergerüst, auf dem der Elektronikmusiker Benjamin Dousselaere steht, und zwei Straßenlaternen hat Bettina Pommer auf die spiegelnde Metallspielfläche in die Jahrhunderthalle gebaut, ästhetisch merkwürdig unentschieden zwischen Realismus und abstrakter Setzung. Hier tummeln sich Pierre Bokma als Eric Packer, Bert Luppes als sein ehemaliger Mitarbeiter und Attentäter Benno Levin, Elsie de Brauw in allen weiblichen Rollen und Mandela Wee Wee in allen weiteren männlichen.

Packer ist mit seiner Entourage der Platzhirsch auf dem Spielplatz und das nörgelige Blag Levin wird in der Sandkiste nur so lange geduldet, so lange es nicht stört. Die Spielplatzmetapher

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60 Jahre Contergan: Danke Grünenthal!


Ohne die Pionierarbeit des kleinen Pharmaunternehmens hätte es die Aktion Sorgenkind vielleicht nie gegeben. Ohne den aufopferungsvollen Forschungsdrang dieser Stolberger Firma wären niemals so ulkige Lebewesen entstanden. Und wir hätten 2017, zum 60jährigen Jubiläum dieses Wundermittels, nix zu Feiern. Von unserem Gastautor Martin Fromme.

Schade ist sicherlich, daß Contergangeschädigte ein Fläschchen Sekt zum Jubelfest aufmachen würden, wenn sie es denn heute noch allein könnten. Aber anstatt sich dabei helfen zu lassen, wird gejammert, man hätte Schmerzen. Hallo??? Da helfen Tabletten. Grünenthal vertreibt doch welche. Warum nicht? Ist Markentreue denn heutzutage altmodisch? Der sympathische Familienbetrieb wirbt doch extra mit dem Spruch „Schmerz ist unsere Kernkompetenz“. Die wissen doch, wovon die sprechen!

Aber immer nur Vorwürfe…Grünenthal hätte doch schon wesentlich eher, also vor 1961, das Medikament vom Markt nehmen können. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Aber hätten ein paar Contergangeschädigte in der Öffentlichkeit Wirkung gezeigt? Nein. Je mehr, je besser. Hatte sich sicherlich auch Grünenthal gesagt. Damit sich was ändert, damit Deutschland endlich mal aufwacht. Obwohl Contergan ja eigentlich zum Einschlafen gedacht war. Aber lassen wir das.

Vielleicht hat Grünenthal auch vorher an den werdenden Müttern Tests durchgeführt und da hat sich dann rausgestellt, daß sich beim späteren Kind unter Umständen Krebs an Armen, Beinen und Ohren entwickeln könnte. Und dann wurde halt die Tablette verschrieben. Als Prophylaxe. Angelina Jolie hat sich auch ihre Brüste abnehmen lassen aus Angst vor Krebs. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Viele Wohltäter sprechen ja auch nicht über ihre guten Taten. Nehmen wir doch erstmal nichts Böses an. Wahrscheinlich hat deswegen Grünenthal mit den Contergangeschädigten auch 50 Jahre nicht gesprochen. Wahrscheinlich weil die Familie Wirtz rot wird, wenn man sie so öffentlich loben würde.

Laßt uns Dankesplakate mit dem Mund malen und im Rahmen unserer Möglichkeiten in die Höhe halten. Laßt uns unsere besten Prothesen…die mit den Swarowski-Steinchen…anlegen. Laßt uns nach Stolberg fahren. Laßt uns das 60jährige Jubelfest mit dem Konzern feiern, der das Alles erst möglich gemacht hat.

Mehr zu dem Thema: 

Das „harmlose“ Schlafmittel und der große Skandal

Schlechte Verstecke – „bodo“ im Oktober

In der Oktoberausgabe spricht das Straßenmagazin mit Matthias Schamp über’s Scheitern und mit Komiker Oliver Polak „über alles“. „bodo“ reist ins Ruhrgebiet der 80er und auf einen ungewöhnlichen Bauernhof in Dortmund-Derne. Außerdem: ein fast vergessener Mord, Geldtransfer auf dem Balkan uvm. „bodo“ ist ab heute zu kaufen, nur auf der Straße, für 2,50 Euro, die Hälfte bleibt bei den Verkäufern.

Matthias Schamp
Mit seinen Schlechten Verstecken, Frittierter Kunst oder den Hegel-Hooligans ist Matthias Schamp auf den ersten Blick einfach komisch. „Aber Humor“, sagt der Bochumer Künstler, „ist nur die erste Zwiebelschicht, die den Leuten einen Zugang zu meiner Arbeit ermöglicht.“

Auf dem Mitmachbauernhof

Der Lernbauernhof Schulte-Tigges in Dortmund-Derne ist kein ganz gewöhnlicher Bauernhof. Wenn hier mehr als ein Dutzend HelferInnen Rote Bete, Tomaten oder Radieschen ernten, nehmen sie einen Anteil für sich mit nach Hause. Solidarische Landwirtschaft funktioniert ganz ohne Markt.

Oliver Polak

gilt als Enfant terrible und beschrieb seine Identität als deutscher Jude in seinem Bühnenprogramm „Jud Süß-Sauer“. Für sein neues Programm posiert er nackt mit Deutschlandfahne. Ein Gespräch „über alles“.

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Ausgerechnet Tuchel für Ancelotti? – Nur noch Marionettentheater in der Fußball-Bundesliga?

Thomas Tuchel vor dem BVB-Mannschaftsbus. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Meistertrainer Carlo Ancelotti wurde gestern beim FC Bayern München entlassen. Nach der überraschend klaren 0:3-Pleite des Rekordmeisters am Mittwoch in der UEFA Champions League in Paris war das sprichwörtliche Tischtuch zwischen dem Italienern und den Vereinsbossen in München dann offenbar endgültig zerschnitten.

Erste Risse hatten sich hier ja bereits seit Monaten angedeutet. Trotzdem kommt eine solche frühe Trennung im September natürlich überraschend. Mitleid muss man mit dem Trainer nicht haben, das ist klar. Er fällt nicht nur wirtschaftlich weich, er muss auch sportlich niemandem mehr etwas beweisen, kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere im Fußball zurückblicken.

Nun sucht man bei den Bayern also gerade einen Nachfolger für den Cheftrainer. Und spätestens hier wird das Thema dann auch für uns Ruhrbarone interessant. Denn der offensichtliche Top-Kandidat auf die Nachfolge von Carlo Ancelotti ist (auf dem derzeit nur mit mäßig vielen Kandidaten gefüllten Trainermarkt) offenbar der ehemalige Dortmunder Erfolgstrainer der letzten beiden Spielzeiten, Thomas Tuchel. Und nun wird es tatsächlich bizarr.

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Die Blauen wollen mit Petry und Pretzell nichts zu tun haben

Logo „Die Blauen“

„Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“ wusste schon der bayerische  Jürgen Wegmann. Ähnliches könnten sich auch Frauke Petry und Marcus Pretzell denken. Die beiden scheidenden AfDler haben sich die  Domain  „Die Blauen“ sichern lassen und halten offen, ob sie unter diesem Namen eine Partei gründen wollen. Keine gute Idee, denn „Die Blauen“ gibt es und das schon seit 2008, wie sie auf Facebook schreiben:

Die Blauen gründeten sich im Sommer 2008 als eine alternative politische Interessenvertretung und sind überwiegend im Saarland vertreten. Vereinzelt finden sich aber auch Anhänger im Rest der Republik, der Schweiz und den USA.

Und mit Petry und Pretzell wollen sie nichts zu tun haben:

Wir möchten an dieser Stelle jedoch betonen, dass wir weiterhin für ein weltoffenes Land stehen und mit Rassisten nichts zu tun haben. Wir distanzieren uns von jeglichem Hass, der durch diverse Parteien, die sich zwar mit uns die Farbe aber nicht die politische Couleur teilen, verbreitet wird. Wir stehen für ein friedliches Miteinander und Nächstenliebe. Nicht zu vergessen, dass wir uns schon seit Jahren gegen Cellulite und für das Vollsein einsetzen.

Ebenso viel Pech mit einem neuen Namen hatte übrigens der von Petry gemeinsam mit Gauland aus der AfD vertrieben AfD-Gründer Bernd Lucke. Er nannte seine neuen Partei ALFA. Dumm, dass es bereist einen Verein mit dem selben Namen gab, der sich gegen Analphabetismus engagierte und seinen Namen nicht hergeben mochte. Lucke wich auf den Namen Liberal-Konservative Reformer aus, den man in dem Augenblick vergisst, in dem man ihn gelesen hat.

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