Der Ruhrpilot

Antisemitische Demonstration 2014 in Dortmund.


NRW: 
Linkspartei – Eine Hochburg des Hasses auf Israel…Mena-Watch
NRW: Land erhält von EU 74 Millionen mehr…RP Online
NRW: Nur vier Prozent wollen keine homosexuellen Nachbarn…Queer
NRW: Falken gegen Wölfe…Jungle World
Debatte: Habemus Obergrenze?…FAZ
Debatte: Grüne lehnen Unions-Einigung über Zuwanderung ab…Welt
Debatte: Maximal 200.000 Flüchtlinge jährlich…taz
Debatte: Che Guevara – der gescheiterte Messias der Weltrevolution…NZZ
Debatte: Schröders jüngster Bärendienst…Post von Horn
Ruhrgebiet: Lit.Ruhr mit Spurensuchern, Kraftwerkern und Fetischisten….WAZ
Bochum: Hellen Medien GmbH zahlungsunfähig und überschuldet…Bo Alternativ
Bochum: Stadt baut knapp 2000 Plätze für Flüchtlinge ab…WAZ
Bochum: Krach am Prinz-Regent-Theater…WAZ
Dortmund: Aus dem Spiel genommen…WAZ
Dortmund: Hier soll urbanes Leben entstehen…WAZ
Duisburg: Tierpark soll unter das Dach des Stadtkonzerns…WAZ
Essen: Im Eulenspiegel-Filmtheater ist plötzlich Musik drin…WAZ

Wir und Heute – Friedensnobelpreis

So nah dran am Friedensnobelpreis waren wir noch nie, wie in dieser Woche. Unser Kollege Can Dündar war nominiert – und hätte gewinnen können. Spannend. Dann war da noch das Literaturfest Ruhr in der Essener Philharmonie, was aber nicht ganz so prickelnd war, wie es hätte sein können. Martin regt sich ganz schön auf. Und David hat so gut wie nichts davon mitgekriegt.

Zu den anderen Folgen des „Wir und Heute“-Podcastes – und zum Abo des YouTube-Kanals geht es hier.

Die Hörversionen des Podcasts, sowie die Abos für iTunes und Spotify sind hier zu finden.

Sie nannten ihn Vladi

Novi Pazar, die Hauptstadt des Sandžak ist das größte Outlet-Center für Jeans in Europa. An zwei Tagen die Woche verkaufen hunderte Händler auf einem Freiluftmarkt nahe dem Stadtzentrum Hosen aus Denim und praktisch alles, was sonst unter dem Begriff Kleidung subsumiert wird. Viele sind ehemalige Gastarbeiter aus Deutschland.

Continue Reading

Karl Bartos auf der lit.Ruhr

Karl Bartos (1976) Foto: Ueli Frei Lizenz: CC-BY-SA 4.0


Mit einer halben Million Förderung hat die lit.Ruhr an vier Tagen 80 Veranstaltungen rund um die aktuelle Literatur-Szene aus der Taufe gehoben. Dabei wurden viele große Namen, wie Nick Hornby, Sven Regener oder Donna Leon, in die Ruhrmetropole Essen gelotst. Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Kraftwerk-Musiker Karl Bartos – aber es gibt auch kritische Bemerkungen bezüglich der lit.Ruhr. Von unserem Gastautor Peter Hesse.

Während vornehmlich die Automarken BMW und Mercedes, sowie ein paar SUV-Modelle auf dem Parkplatz der Zeche Zollverein aneinanderreihen, ist beim ersten Blick schon klar, dass die lit.Ruhr keine Kleinkunst-Veranstaltung für darbende Hipster-Studenten ist. Nein, hier trifft sich der gesunde Mittelstand und taucht ein in die Welt der vorgetragenen Lesungen. Als Folgeschäden des Sturmtiefs „Xavier“ können einige Vorleser nicht anreisen. Zum Beispiel Schauspieler Joachim Król kann genau so wenig erscheinen, wie die Autorin Ulla Hahn.

Geldgeber der lit.Ruhr sind die Brost-Stiftung, die RAG-Stiftung, die Krupp-Stiftung, die Innogy-Stiftung und die Stiftung Mercator. Böse Kritiker gehen sogar noch einen Schritt weiter und bekleben die lit.Ruhr mit dem Etikett eine kulturpolitsche Love-Parade zu sein. Das kommt nicht von ungefähr, denn unter anderem haben sich die Organisatoren der Kulturhauptstadt 2010 für dieses künstliche Literatur-Konstrukt stark gemacht: der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen, sowie der Kulturmanager Oliver Scheytt.

Dennoch ist der Freitag gut besetzt. Während Sven Regener in Halle 12 vor fast ausverkauften Stuhlreihen zu Eintrittspreisen von 23 Euro liest, ist es bei Kraftwerk-Mitglied Karl Bartos in Halle zwei (die Tickets kosten hier 21 Euro) nicht viel anders: nur ganz wenige Plätze bleiben unbesetzt und pünktlich um 21 Uhr erscheint der 66jährige Bartos mit 1Live-Moderator Klaus Fiehe an seiner Seite. In den nächsten zwei Stunden liefern sich die beiden Musik-Liebhaber eine Unterhaltung, die an ein hoch spannendes Tennis-Match erinnert. Klaus hat die unglaubliche Faktendichte von der Bartos-Biografie „Der Klang der Maschine“ quasi inhaliert, dass der Kraftwerk-Musiker mehrfach bemerkt, dass Fiehe sein Leben quasi besser kennt als er selbst. Dieser Wälzer ist 600 Seiten dick, im Eichborn Verlag erschienen und aufgeteilt 16 Kapitel. Mit Sicherheit ist es eines der interessantesten Musiker-Biografien aus der jüngeren Vergangenheit.

Continue Reading
Werbung
Werbung


Der Ruhrpilot

Abellio befährt die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die Müngstener Brücke Foto: Abelio


NRW:
 Wie die Bahn-Konkurrenten nun an einem Strang ziehen wollen…Welt
Debatte: „Eine Lösung, bei der sich keiner verleugnen muss“…Welt
Debatte: Bei langen Koalitionsverhandlungen drohen Fahrverbote…Welt
Debatte: Wie der Individualismus das Parteiensystem zerstört…Cicero
Debatte: Ein Jein zu Sanktionen…Jungle World
Ruhrgebiet: „Die Region hat sich das industrielle Herz bewahrt“…Ruhr Nachrichten
Bochum: Berufskolleg sucht nach besonderen Talenten…WAZ
Bochum: 20 Jahre Medizinische Flüchtlingshilfe…Bo Alternativ
Dortmund: „FZW, Phoenixhalle und die Rolle des IMMF“…Nordstadtblogger
Dortmund: Betriebe haben Probleme mit der Firmennachfolge…WAZ
Duisburg: Link spricht mit Krieger auf der Expo…RP Online
Essen: Werden die Lichtwochen zu modern?…WAZ

Das Konzert von Eskimo Callboy in Köln

Brechend voll war es heute im ausverkauften E-Werk in Köln.  An die 2000 Fans waren gekommen, um mit den sechs jungen Musikern von Eskimo Callboy gemeinsam ihr neues Album “The Scene“ (25.08.2017) zu feiern.

SLAVES & BAD OMENS bestritten die ersten zwei Stunden das Vorprogramm  der Castrop-Rauxeler Metalcore-Band, und als um Punkt neun der große Vorhang fiel und Drummer David Friedrich als erster die Bühne betrat, gab es kein Halten mehr. Ein großes “X” leuchtete im Hintergrund und stimmte direkt auf das neue Album ein, wovon Eskimo Callboy auch gleich den ersten Song zum Besten gaben.

Seit 2010 sind sie gemeinsam musikalisch unterwegs. Sie spielen Metalcore mit Post-Hardcore-Einflüssen, den sie mit Elementen des Techno mischen, sie selber nennen ihren Musikstil „Porno-Metal“ mit Texten, die man nicht zu ernst nehmen sollte.

Begeisternde Auftritte bei traditionsreichen, aber auch musikalisch unterschiedlich ausgerichteten Festivals wie Wacken oder Southside/Hurricane sowie Headliner-Slots bei Olgas Rock, Mash Up und Rockaue zeigen, wie sehr sich die Sechs im extremen Metal-Segment etabliert haben. Kein Wunder, Eskimo Callboy touren unentwegt und zementieren sich ihren hervorragenden Ruf vor allem durch ihre hochenergetische Live-Show, die einen Konzertsaal immer in einen Hexenkessel verwandelt.

Nach ihren letzten beiden Top Ten-Alben “We Are The Mess“ (2014) und “Crystals“ (2015) sowie dem Song “Best Day feat. Sido” schlagen Eskimo Callboy mit neuen Songs wie “Back In The Bizz”, “MC Thunder”, “VIP” oder der ersten Single “The Scene feat. Fronz‘ (Chris ‚Fronz‘ Fronzak von Attila) sämtlichen Szenezuordnungen erneut ein Schnippchen und liefern Hymnen für das Neue Zeitalter, in dem die unterschiedlichsten Genres eine ausgelassene Party miteinander feiern.

Wie viele Bands der neuen Generation von DIY-Künstlern haben die Castroper sich nun auch dazu entschieden,  ihr aktuelles Album “The Scene“, das am 25. August erschienen ist, selbst zu produzieren, aufzunehmen und zu mixen, ebenso ihre Videoclips. Bis dahin war es aber ein langer Weg: 2011 unterzeichnen die sechs Musiker aus dem Ruhrgebiet ihren Plattenvertrag, u.a. nachdem ihre Video-Version des Katy Perry-Hits „California Gurls“ über eine Million Mal auf YouTube angeklickt wird. 2012 erscheint das Debüt „Bury Me In Vegas“, eine erfolgreiche Asien-Tour durch Japan, China und Russland folgt. US-Touren als Support von Callejon und Asking Alexandria bilden den Grundstein für eine eigene Headliner-Tour durch Nordamerika, das dem deutsch-französischen Kultursender ‚Arte‘ eine eigene Dokumentation wert ist.

Ihre tanzbare, moderne Gitarrenmusik kommt an, u.a. spielen Eskimo Callboy auf dem renommierten Wacken-Festival, sie erhalten den Metal Hammer Award als bester Newcomer 2013. Das zweite Album „We Are The Mess“ erreicht im Januar 2014 einen sensationellen 8. Platz in den deutschen Charts (Platz 64 in Österreich). Zwei ausverkaufte Touren durch Deutschland und Europa schließen sich an. Mit ihrem dritten Album „Crystals“ steigen sie im April 2015 sogar auf Platz 6 der deutschen Charts ein (Österreich Platz 54, Schweiz Platz 70). Die parallele Tour führt sie durch sechs ausverkaufte deutsche Clubs, dann sogar nach Russland und auf diverse Festivals in Deutschland und Österreich.

Ausverkaufte Headline-Shows hierzulande sind mittlerweile Regel, internationale Tourneen folgen unter anderem mit den US-Bands Five Finger Death Punch und Papa Roach.

Und auch heute Abend ließen sie wieder keine Wünsche offen, alte und neue Songs wechselten sich ab und sorgten für eine kontinuierlich ausgelassene Feierstimmung im Publikum und auf der Bühne. Auch wenn das neue Album weniger „extrem“ rüberkommt, ist es doch genauso unverkennbar ein Eskimo-Callboy-Werk und eine hervorrangende Ergänzung zu dem Altbekannten. Ein rundum gelungener Abend, hier sind die Fotos:

Setlist:

The Scene, My Own Summer, We Are The Mess, Shallows, Back in the Bizz, Party at the Horror House, The Devil Within, Banshee, Muffin Purper-Gurk, Pitch Blease, Cinema (Skrillex cover), Rooftop, VIP, New Age, Is Anyone Up, Calling, Crystals, Best Day, MC Thunder

VfL Bochum 1848: Rekorde und pro Ausgliederung

Das Stadion in Bochum. Foto: Stefan Laurin

Die Mitglieder haben entschieden: Der VfL Bochum 1848 darf zukünftig seinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ausgliedern und in eine GmbH & Co KGaA überführen. Auf der in vielerlei Hinsicht historischen Mitgliederversammlung am 7. Oktober 2017 votierte die deutliche Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder für die Pläne seitens der Vereinsführung.

Continue Reading
Werbung
Werbung


Premiere in Oberhausen: Antigone (irgendwie von Sophokles oder so)

Christian Bayer als Antigone am Theater Oberhausen (Foto: Isabel Machado Rios)

Babett Grube ist Hausregisseurin am Theater Oberhausen. Sie stellte sich am 6.10. mit einer erstaunlichen Antigone dem Publikum vor. Nach den arg rumpeligen Schimmelmanns nun also ganz hehre griechische Tragödie auf der großen Bühne. Folgerichtig sitzt auch ein Teil des Publikums in einem Miniamphitheater auf der Bühne, der Rest darf ganz normal im Zuschauerraum Platz nehmen. An den Seiten des Portals stehen mehrere Flipcharts. Sie spielen im Weiteren keine Rolle mehr. Am Rand  der Bühne sind Tische mit diversen Computern, Bildschirmen und einigen anderen technischen Apparaturen aufgestellt. Aus dem Bühnenhimmel baumeln Schläuche und LED-Lichterketten herunter. Tragödie als Versuchsanordnung, Antigone als Laborratte. Warum nicht? Vier Darsteller laufen schon während des Einlasses geschäftig herum, mit Laptops in der Hand, tippen darauf herum, murmeln irgendwas und sprechen auch mal kurz mit dem einen oder anderen Zuschauer. Dann stürmen sie irgendwann zu den Türen, rufen sich gegenseitig „sichern!“ zu

Continue Reading