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#EM2020: Wenn die Kommentatoren bei ARD und ZDF mal wieder zu sehr nerven…

Claudia Neumann. Foto: Copyright: ZDF/Peter Kneffel

Nebenan bei der WAZ beschäftigt man sich aktuell mit der ‚Freude am Meckern über TV-Kommentatoren‘. Das verwundert nicht, ist der sportliche Unterhaltungswert der laufenden Fußball-Europameisterschaft doch eher begrenzt und die Strahlkraft überschaubar. Da kommt ein Blick auf Randthemen wie dieses gerade recht.

Und tatsächlich erfreuen sich Diskussionen über die TV-Kommentatoren auch hier bei uns im Blog der Ruhrbarone traditionell immer einer besonderen Beliebtheit. Wenn Bela Rethy, Claudia Neumann oder auch Tom Bartels das Mikrofon ergreifen, dann kochen die Emotionen bei vielen Zuschauern hoch. Aber das nicht aus ‚Freude am Meckern‘, wie man bei der WAZ unterstellt, sondern schlicht aus Frust über die zu häufig schwachen Leistungen der angeblichen Reporterelite.

Wenn internationale Fußballturniere über die Bühne gehen, dann ist das für Millionen im Lande ein Highlight im Fußballjahr. Auch für die Sportredaktionen von ARD und ZDF. In Ermangelung regelmäßiger Fußball-Liverechte auf Spitzenniveau schicken die Sender dann stets eine ganze Heerschar von Experten und Journalisten ans Werk.

Das Problem: Diesen fehlt es häufig an Übung und der entsprechenden Erfahrung.  Wer nur drei oder vier Livespiele im Jahr begleitet, der kann naturgemäß nicht die gleiche Routine an den Tag legen, wie es die Teams von Sky und/oder DAZN schaffen, die das gesamte Jahr über die Bundesliga- und Champions League-Spiele übertragen dürfen.

Logisch auch, dass die berufensten und anerkanntesten Journalisten und Fachleute aus diesem Bereich sich früher oder später bei den Sendern einfinden, die die Übertragungsrechte dieser Top-Fußball-Events besitzen.

Bei ARD oder ZDF zu arbeiten mag den Kollegen eine höhere wirtschaftliche oder berufliche Sicherheit bieten, zudem eine höhere Einschaltquote bei einzelnen Sendungen garantieren. Die größere berufliche Herausforderung für Fußball-Reporter und –Experten dürfte jedoch unbestritten häufig bei ‚den Privaten‘ liegen.

Und obwohl auch über die Kommentatoren dort häufig diskutiert wird, ist die Aufregung regelmäßig deutlich größer und heftiger, wenn Welt- oder Europameisterschaften bei ARD und ZDF über die Bühne gehen.

Auch in der aktuell laufenden Ausgabe hagelte es wieder reichlich Kritik. Zu Recht, und längst nicht aus ‚Freude am Meckern‘. Was sich Rethy, Neumann und Bartels in den vergangenen Tagen leisteten (um hier nur die drei akutesten Fälle zu nennen), das erreichte abermals nicht das Niveau, dass die Mehrheit der Fußballinteressierten Zuschauer von Sky und DAZN gewohnt ist.

Wenn Tom Bartels also ungewohnt parteiisch mit den Dänen mitfieberte, Claudia Neumann einmal mehr die Zuschauer mit ihrer Unwissenheit, nervigen Stimme und dem durchgängigen Gendern nervte, oder aber Rethy permanent Spielernamen verwechselte, dann lieferte das durchaus berechtigte Gründe für verärgerte Reaktionen. Auch Bastian Schweinsteiger nervte viele mit seiner offen zur Schau getragenen Unterwürfigkeit gegenüber DFB und seinem Ex-Trainer Jogi Löw. Etwas mehr Rückgrat und Meinung wäre da schön gewesen.

Dass es auch anders geht, das zeigt ja das Beispiel Sandro Wagner, der im ZDF wiederholt als Experte mit klarer Meinung glänzte, dafür von den Fans und Zuschauern nahezu ausnahmslos gelobt wurde. Nur kam der eben auch von DAZN, wo er in der Vergangenheit schon als Begleitung etlicher Bundesligaspiele mit guten Leistungen am Mikrofon geglänzt hatte.

Vielleicht sollten ARD und ZDF daraus lernen und zukünftig vermehrt Stammkräfte von dort für kommende EMs und WMs ‚ausborgen‘. Verschlechtern würde man sich damit garantiert nicht.

Zudem wäre es aus Zuschauersicht wünschenswert, wenn ARD und ZDF ab sofort die ‚Stadionton‘-Funktion anbieten würden, die es wahlweise ermöglicht den reinen Stadionton ohne Kommentatoren-Stimme(n) zu genießen, wie es bei Sky seit langem Standard ist. Dann müsste man, wenn die Reporterriege einmal wieder zu sehr nervt, nicht gleich den kompletten Ton abdrehen, wie es aktuell viele Leute machen, wenn Rethy, Neumann und Bartels mal wieder zu sehr nerven…

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Felix
Felix
2 Jahre zuvor

Man kann natürlich auch auf Durchgang schalten und das Gesprochene wie Hintergrundmusik aus dem Radio wahrnehmen bzw. sich einfach auf das Sehen konzentrieren. Wohl dem, der das kann.

Manni
Manni
2 Jahre zuvor

"Wer nur drei oder vier Livespiele im Jahr begleitet, der kann naturgemäß nicht die gleiche Routine an den Tag legen".

Na hallo! Bela Rethy versaut uns seit drei Jahrzehnten (!) die Fußballübertragungen, da kann ja wohl von fehlender Übung oder Routine keine Rede sein.
Wenn man mich in einigen Jahren fragen würde, was an dieser EM erinnernswert war, dann käme ich auf
– das Spiel Frankreich gegen Schweiz
– die transkontinentale Coronaverbreitung
– Sandro Wagner als Kommentator, das hatte ich am wenigsten erwartet.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ Autor : Weil das kundenorientiert, zuschauerfreundlich und schlicht zu modern wäre. Und wenn man dann noch messen könnte, wie viele Zuschauer das Gebrabbel der verschiedenen Platitüdenreiter wegschalten, wären da ja auch noch einige schöne Versorgungsposten in Gefahr. Bela Rethy etwa, dessen Stimme mich nicht selten an die eines stadtbekannten Alkoholikers nach Auszahlung der Stütze erinnert, dürfte wahrscheinlich bei dieser Abstimmung mit der Macht eher hinter als vor Neimann landen. Eine sehr persönlicher Eindruck, dennoch.

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Ich finde Frau Neumann stimmlich,sprachlich und inhaltlich weitgehend ohne Fehl und Tadel!!. Ich habe die überzogen-hysterische Aufregung ihrer männlichen Kritiker noch nie verstanden.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@5: Ich vermute, daß die Kritik an Neumanns Stimme ein Ersatz für frauenfeindliche "Argumente" ist, die mann heutzutage nicht mehr so offen zu äußern wagt. Fachlich und inhaltlich ist sie nicht besser oder schlechter als andere. Ausgenommen natürlich Bela R.

Enny Sachse
Enny Sachse
2 Jahre zuvor

Tom Bartels war die Nervensäge schlecht.Der kommentiert als würde ich Radio hören.Und ohne Luft zuholen mit nerviger Stimme sülzt er bei Spielsituationen wo nix passiert und er einfach die Klappe halten könnte…für mich unerträglich

Heinz Schindler
Heinz Schindler
2 Jahre zuvor

Ganz recht – es ist eben nicht die Freude am Meckern. Aber an den Einlassungen der WAZ und Anderen merkt man ja auch, daß ein sachliches Argumentieren zu diesem Thema gar nicht möglich ist.

Live kommentieren ist nichts, was man "mal eben so" macht. Die Idee mit dem Ausleihen ist wirklich nett. Funktioniert ja sonst im Arbeitsleben auch, da hot man mal eben wen für vier Wochen vom Mitbewerber. 🙂

Die Stadionton- Option ist technsich möglich – schade, daß es nicht jeder Sender anbietet.

Schönwalder
Schönwalder
2 Jahre zuvor

Tom Bartels, eine echte Nervensäge! Ich habe den Ton abgeschaltet. Er babbelt ohne Luft zu holen durch die Sportsendung. Er sollte sich lieber nur auf den Sprung konzentrieren und nicht über die Gedankengänge usw. der einzelnen Skispringer, über die er höchstens nur spekulieren kann. Wer will das alles hören?!

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