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Extinction Rebellion legt Londoner U-Bahn lahm – Pendler wehren sich handgreiflich

XR-Aktivisten steigen auf Londoner U-Bahn. Wüntende Pendler ziehen sie wieder herunter.
XR-Aktivisten steigen auf Londoner U-Bahn. Wüntende Pendler ziehen sie wieder herunter.

 

Wütende Pendler haben heute Morgen „Extinction Rebellion“ (XR)-Aktivisten vom Dach einer Londoner U-Bahn runtergezogen. Die radikalen Klimaprotester kletterten zu bester Rush-Hour gegen 07:00 Uhr auf einen Waggon voller Berufspendler. Dort enthüllten sie einen Banner mit der Aufschrift „Business as usual = Death“. Die U-Bahn konnte so nicht weiterfahren. Erzürnte Pendeler protestierten daraufhin lautstark gegen die Aktion und warfen ihre Frühstücks-Sandwiches und To-Go-Kaffeebecher auf die XR-ler. Schließlich packten ein paar wütende Männer die Demonstranten an den Beinen und zogen sie in einem Handgemenge vom Wagen runter.

Der britische Nachrichtensender SkyNews zeigt Videoaufnahmen von dem tumulthaften Geschehen an der Canning Town Station im Osten Londons. Zwei in Anzügen mit Krawatten gekleidete XR-Aktivisten stiegen mithilfe einer Leiter auf den U-Bahn-Wagen als dieser an der Station hielt. Dann enthüllten sie ihren Banner. Die Aktion von XR drohte den morgendlichen Berufsverkehr in großen Teilen Londons zu blockieren.

Aus der Menge der wütenden Pendler wurden die XR-ler angeschrien und ausgepfiffen. Ein Pendler soll geschrien haben: „Ich muss zur Arbeit, ich muss meine Kinder ernähren!“ Einige Pendler schafften es, die Füße der XR-ler zu fassen und sie herunter zu ziehen. Danach entwickelte sich eine handgreifliche Rangelei zwischen Pendlern und Protestlern. Letztere wurden von der herbeigerufenen Polizei verhaftet. Einige der Pendler stellten sich allerdings schützend vor die XR-ler, um sie vor den Fäusten und Tritten anderer Pendler zu schützen.

Pfarrer knien und beten am Bahnsteig

Weiter Störungen des morgendlichen U-Bahn-Verkehrs gab es auch am Bahnhof von Shadwell, ebenfalls im Osten Londons. Dort kletterte ein 77-jähriger anglikanischer Priester aus Bristol und ein katholischer Priester aus Birmingham auf einen Zug Richtung London City.

… während ein anderer sich selbst an den Zug klebt

Ein Mitglied der „Christian Climate Action“, dem christlichen Arm der Extinction Rebellion, klebte sich an die Außenwand eines Zuges, wahrscheinlich mit Superkleber. Und ein 83jähriger ehemaliger Bewährungshelfer kniete sich mit zwei anderen Mitgliedern der Gruppe auf dem Bahnsteig nieder und hielt eine Gebetswache.

Einer der XR-Aktivisten entschuldigte sich dafür, dass er das morgendliche Pendeln vieler Menschen beeinträchtigt hat. Aber die Unterbrechung der Züge zu einem der „wirtschaftlichen Kraftzentren der Welt“ sei das Einzige, worauf diejenigen in Machtpositionen hören werden.

Die Docklands Light Railway (DLR) wurde teilweise ausgesetzt und die Jubilee Line hatte nach den Vorfällen Verspätungen. Die Bahnpolizei meldete insgesamt acht Verhaftungen.

Mehr zum Denken und Handeln von Extinction Rebellion:

Extinction-Rebell Roger Hallam: „Die Revolution wird kommen!“

 

 

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Bernd Hamburger
Bernd Hamburger
4 Jahre zuvor

U-Bahn blockieren um für Klimaschutz zu protestieren. Als nächstes werden dann Windräder und Solarpanels in die Luft gesprengt "um die Energiewirtschaft zu treffen". m)

Claude
Claude
4 Jahre zuvor

Ich halte FFF für eine großartige Sache. Binnen kürzesterhaben sie den Diskurs an sich gerissen und bestimmen die Agenda.
XR scheint diese Fortschritte aber zu untergraben!
Es gibt ein paar Dinge, die ich an Extinction Rebellion bemerkenswert (dämlich) finde:

Der Mangel an Zielen.
Die konkreten Forderungen sind wirklich erschreckend banal! Der Klimanotstand soll ausgerufen werden. Das ist rein symbolisch und in vielen Kommunen längst geschehen. Noch abstruser ist die Forderung nach einer Versammlung aus zufällig ausgewählten Bürgern u. Technokraten. Viel mehr haben die echt nicht im Programm!

Die mangelhafte Analyse.
XR behaupten ernsthaft dass die jetzigen Teens die letzte Generation vor der Apokalypse sind. Selbst die pessimistischsten Prognosen geben das nicht her! Wahrscheinlich haben sie das von den Zeugen Jehovas oder irgendwelchen UFO Sekten. Womit ich beim letzten Punkt bin:

Die Esoterik.
Die beiden Gründer haben ihre Impulse aus psychedelischen Erlebnissen. Auf LSD oder Pilzen fühlt man sich der Erde sehr verbunden. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie mächtig un prägend das sein kann! Dass man damit aber keine Politik machen kann, haben schon größere Geister (Leary, Huxley) feststellen dürfen. Den Widerstand als spirituelles Erlebnis zu begreifen scheint bei vielen zu einem Märtyrerkomplex zu führen. Gestern ist einer ungesichert auf die Louvrepyramide geklettert um die XR Fahne zu hissen. Mitglieder lassen sich freiwillig von der Polizei verdreschen, drohen von Brücken zu springen. Hallam fasst den Knast als spirituelles Erlebnis auf. Wenn er als erfahrener Aktivist diese "Hingabe" hat ist das seine Sache, aber wenn 19 Jährige, die das erste Mal Teil einer Bewegung sind, zu so einer Opferbereitschaft gebracht werden, erinnert das sehr an religiösen Fanatismus!

Vielleicht bezieht sich das "Extinction" ja auf die eigenen Leute!

Yilmaz
Yilmaz
4 Jahre zuvor

XR ist eher ein Rückschritt für FFF

Helmut Junge
Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Es ist der altbekannte, hin und wieder erfolgreiche Versuch, sich an die Spitze einer bereits erfolgreichen Bewegung zu setzen, indem man auf deren radikale Forderungen noch eins drauf setzt.
Denn wer nur mitmacht, kommt nicht an die Spitze. Man muß schon noch deutlich radikaler sein, damit die Medien aufmerksam werden. Und die Geschichte zeigt, daß das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein muß. Einige von denen werden sich sicher noch weiter radikalisieren.

Lutz
Lutz
4 Jahre zuvor

Im Deutschlandfunk Kultur gibt ein sog. politisches Feuilleton zu XR: https://www.deutschlandfunkkultur.de/umweltaktivismus-warum-die-demokratie-das-radikale-braucht.1005.de.mhtml?dram:article_id=461247
Ob der dargebotenen Analyse bin ich etwas überrascht, dass so etwas über den ÖR verbreitet wird. XR nutzt FfF lediglich als Vehikel und die vorgebliche Gewaltfreiheit ist nur das altbewährte Muster, der Ordnungsmacht die Gewaltkarte zuzuschieben, wenn diese Blockaden auflöst.

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