Kontroverse um Polizeieinsatz in der Nordstadt – UPDATE

Ein Polizeieinsatz in der Dortmunder Nordstadt hat in der Nacht von Freitag auf Samstag (14. Oktober) zu einem Verletzten und vier Festnahmen geführt. Die Polizei spricht davon, von Störern attackiert worden zu sein, Anwohner schildern ein anderes Bild.

Eigentlich suchte die Polizei nach einer Messerattacke in der Mallinckrodtstraße nach einem Tatverdächtigen, der geflohen war. Dabei kontrollierten sie auch eine Gruppe von Männern an der Straßenecke Münster-/Mallinckrodtstraße. Die Polizei spricht von der Festnahme des Messerstechers und Auseinandersetzungen mit anderen Personen, die sich daran anschlossen. Gegenüber den Ruhrbaronen spricht ein Polizeisprecher der Polizei von etwa 40 Personen, die sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert hätten. Vier Personen wurden dabei in Gewahrsam genommen, eine weitere Person durch einen Hundebiss verletzt. Eine Pressemitteilung der Polizei soll am Nachmittag folgen.

Anwohner aus der Nordstadt widersprechen den Schilderungen der Polizei. Zeugen berichten, dass sie den Einsatz beobachten wollten, weil die Männer häufig Opfer rassistischer Polizeikontrollen seien. Den Ruhrbaronen liegt eine Stellungnahme der Anwohner vor, die wir an dieser Stelle dokumentieren. 

Polizeihund in Menschenmenge gehetzt

Dortmund. In der Nacht auf Samstag, den 14. Oktober, ist auf der Münsterstraße ein Polizeieinsatz eskaliert. Eine bis dahin friedliche Menschenmenge wurde von Polizisten mit Schlagstöcken attackiert und ein Polizeihund in die Menge gehetzt. Mehrere Personen erlitten Verletzungen.

Gegen 2:00 Uhr kontrollierte eine Polizeistreife mehrere Personen an der Kreuzung Mallinckrodtstraße/Münsterstraße. Etwa 40 Personen hielten sich zu diesem Zeitpunkt dort auf und beobachteten die Maßnahme der Polizeibeamten. Zu keiner Zeit wurde in die Arbeit der Polizisten eingegriffen. Die Beamten fühlten sich jedoch offenbar so bedrängt, dass sie Verstärkung herbeiriefen. Die hinzukommenden Polizeikräfte gingen bei ihrem Eintreffen ohne weitere Klärung der Lage und ohne Vorwarnung mit Schlagstöcken gegen die Zuschauer vor. Ein Hundeführer ließ seinen Diensthund los, der daraufhin in die Menge rannte, wahllos einen der Umstehenden anfiel und sich in seinem Arm verbiss.

Besonders aggressiv reagierten die Polizisten auf Menschen, die mit ihren Handys Aufnahmen von dem Hund und den Schlagstockeinsätzen machen wollten. Mehrere Beamten drohten Filmenden mit Schlägen, sollten sie nicht aufhören. Der vom Hund Attackierte und drei weitere Personen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen, die Bissverletzungen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Wir sind entsetzt über diesen unverhältnismäßigen Gewaltausbruch gegen Menschen, die ihren Samstagabend auf der Münsterstraße verbringen wollten. Insbesondere der wahllose Einsatz eines Polizeihundes ist unvertretbar und muss für den Hundeführer und den Einsatzleiter Konsequenzen haben.

UPDATE (14.10.17, 18.34 Uhr)

Nun liegt auch die Pressemitteilung der Polizei vor, die wir hier ebenso ungekürzt wiedergeben, wie die obige Anwohner-Stellungnahme:

Dortmund (ots) – Heute Nacht (14.10.) nahm die Polizei, nach dem ein Mann mit einer Messer in der Nordstadt verletzt worden war, einen Tatverdächtigen fest. Zu der Verletzung kam es in Wohnräumlichkeiten auf der Mallinckrodtstraße in Dortmund.

Alarmierte Polizisten kamen gegen 01.20 Uhr einem 28-Jährigen zu Hilfe. Er war durch einen Messerstich in einer Unterkunft für Flüchtlinge schwer verletzt worden. Ein Rettungswagen fuhr ihn umgehend ins Krankenhaus.

Kurz darauf gelang den Beamten die Festnahme des mutmaßlichen Täters. Während der Ermittlungen vor Ort führten Blutspuren die Polizisten zu einem Wohnraum an der Mallinckrodtstraße. Hier trafen die Beamten auf den 19-jährigen Tatverdächtigen.

Zeitgleich fahndeten zusätzlich weitere Polizisten auf der Mallinckrodtstraße nach möglichen Tatverdächtigen. Eine Personengruppe von circa 40 Menschen sammelte sich plötzlich an der Münsterstraße und störte die Fahndungsmaßnahmen und Polizeikontrollen massiv. Die eigentlich zu Hilfe gerufenen Polizisten mussten sich gegen aggressive Angriffe durchsetzen, die sich gegen die Maßnahmen der Polizeibeamten richteten.

Neben Beleidigungen, griffen die Personen die Beamten auch körperlich an oder versuchten sie teils mit Glasflaschen zu bewerfen. Ein Diensthundeführer wurde mit seinem Tier ebenfalls stark bedrängt. Der eingesetzte Diensthund biss auf Anordnung und verletzte eine Person nach jetzigem Kenntnisstand leicht.

Die Polizisten beendeten die Ausschreitungen konsequent, um weitere Auseinandersetzungen und Verletzungen zu vermeiden. Währenddessen nahmen die Beamten vier Dortmunder (22, 22, 25 und 27 Jahre) in Gewahrsam.

Der 28-jährige Verletzte war augenscheinlich stark alkoholisiert und konnte bislang nicht genauer zum Tatgeschehen und zu seiner Messerverletzung vernommen werden. Das mutmaßliche Tatmesser beschlagnahmten die Beamten zur Beweissicherung. Die Ermittlungen dazu dauern daher an.

Über diese Pressemitteilung hinaus gibt es derzeit keine weiteren Auskünfte, denn auch hier dauern die Ermittlungen derzeit noch an. Weitere Rückfragen gerne wieder am Montag (16.10.) unter den bekannten Pressestellen-Telefonnummern.

Update, 15.10.2017, 16:13 Uhr:

Auch der „Nordpol“, eine linke Szenekneipe in der Münsterstraße, vor der der zweite Teil des Polizeieinsatzes und die Auseinandersetzung mit der Personengruppe stattgefunden hat, hat am Samstag eine Stellungnahme zum Geschehen veröffentlicht:

In der vergangenen Nacht kam es vor der Kneipe „Nordpol“ auf der Münsterstraße in Dortmund zu einem Polizeieinsatz, der in massiver Gewalt und willkürlichen Festnahmen mündete. Das Betreiberkollektiv der Kneipe verurteilt diesen Einsatz scharf.

Auf der Münsterstraße nahmen rauchende Gäste der Kneipe „Nordpol“ gestern Nacht eine Polizeikontrolle schwarzer Passanten wahr. Einige der Gäste nahmen diese Kontrolle als rassistisch wahr und beschwerten sich verbal bei den Polizeibeamten. „Unsere Gäste sind die täglichen herabwürdigenden Kontrollen schwarzer Passanten gewohnt. Oft beschweren sich da auch Anwohner oder unsere Gäste. So auch am gestrigen Abend.“ sagt Bärbel Hof vom Betreiberkollektiv, „Über diese Beschwerde hinaus ist die Arbeit der Polizei nicht gestört worden.“

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Situation von den Betreibern und Gästen übereinstimmend als ruhig wahrgenommen. „Plötzlich sah einer der Beamten wütend aus und sprach aufgeregt in sein Funkgerät“, beschreibt eine der Gäste den weiteren Verlauf. Kurze Zeit später fuhren mehrere Streifenwagen zügig vor. Unvermittelt rannten die hinzugekommenen Beamten schreiend auf die Ansammlung zu. „Es kam mir vor wie ein Überfall. Ich wurde völlig überrascht. Die Polizisten rannten wie von Sinnen auf uns zu und schlugen auf alle ein.“ so eine der Geschädigten. Neben den zahlreichen Schlägen mit Schlagstöcken, wurden die schlimmsten Verletzungen durch den Einsatz eines Diensthundes verursacht. Dieser wurde nach dem Verlassen des Polizeiwagens direkt und ohne Maulkorb in die Menschenmenge gejagt. Nachdem er eine Person mit Bissen zu Boden brachte, nahm der Hundeführer ihn an die kurze Leine. „Plötzlich und ohne ersichtlichen Grund ließ der Beamte den Hund erneut auf die wehrlose und am Boden liegende Person los. Der Hund schnappte mehrfach in Gesichtsnähe zu. So wurde es mir von mehreren verschiedenen Zeugen geschildert.“ berichtet Hof.

Das Betreiberkollektiv des Nordpols verurteilt die gestrige Polizeigewalt scharf. „Was wir gestern Abend erlebt haben ist eine neue Eskalationsstufe. Die Polizei ist mit quietschenden Reifen vorgefahren. Die Polizeibeamten sind überfallartig aus ihren Wagen gesprungen und haben alle Menschen auf der Münsterstraße unterschiedslos angegriffen – ob Gäste, Anwohner oder zufällig anwesende Nachtschwärmer.“

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ke
ke
7 Jahre zuvor

Wieder ein Verletzter nach einem Messerstich. Wir diskutieren über Schusswaffen in den USA und ignorieren, was vor der Haustür passiert.

Was passiert ist, wissen nur die Beteiligten.

Es ist für mich immer wieder überraschend, wie viele Menschen in der Nordstadt zu den verschiedensten Zeiten bei Polizeieinsätzen direkt auf die Strasse gehen. Hier muss die Polizei ihre Arbeit machen können, ohne dass sie mit einer weiteren unübersichtlichen Lage konfrontiert wird.

Dass bei Verletzten nach einem Messerstich auch eine Eigensicherung betrieben wird, ist nachvollziehbar und dies wäre für mich ein Grund, mich hier vom Tatort zu entfernen.

Gaffer, Besserwisser, potenzielle Bedroher sind aus meiner Sicht das letzte, was die Einsatzkräfte brauchen, wenn sie nach Gewalttaten ermitteln bzw. Verletzte versorgen.

Ob ein Einsatz verhältnismäßig war, kann später geklärt werden. Videoaufnahmen im Fall von Verletzten nach einem Messerstich sind für mich ebenfalls nicht diskutabel. War dies der Fall?
Falls potenzielle Straftaten dokumentiert werden, ist das natürlich etwas anderes.

Die Gegend Münsterstrasse, Mallinckrodtstraße , Nordmarkt, Keuning Park ist aus meiner Sicht bestens geeignet für eine flächendeckende Videoüberwachung öffentlicher Räume.
Es wäre dann auch besser zu klären, was in solchen Fällen passiert (siehe Videobeweis).

Vermutlich wissen wir in den nächsten Tagen mehr.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Anwohner geben zu einem solchen Ereignis eine g e m e i n s a m e Stellungnahme ab? Und die ist jetzt unhinterfragt übernommen worden? Ich bin irritiert.

Karlito
Karlito
7 Jahre zuvor

Ganz sooo friedlich waren die 40 Personen wohl nicht:

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/3760760

Eine Personengruppe von circa 40 Menschen sammelte sich plötzlich an der Münsterstraße und störte die Fahndungsmaßnahmen und Polizeikontrollen massiv. Die eigentlich zu Hilfe gerufenen Polizisten mussten sich gegen aggressive Angriffe durchsetzen, die sich gegen die Maßnahmen der Polizeibeamten richteten.

Neben Beleidigungen, griffen die Personen die Beamten auch körperlich an oder versuchten sie teils mit Glasflaschen zu bewerfen. Ein Diensthundeführer wurde mit seinem Tier ebenfalls stark bedrängt.

Orang Utan
Orang Utan
7 Jahre zuvor

Die Menschen sind nicht wegen des Polizeiaufmarsches auf die Straße gegangen. Das ganze war vor dem Nordpol und die Leute standen vorher schon da und haben geraucht und gefeiert. Auch war der Vorfall mit dem Messer ganz woanders, so dass vor Ort niemand davon wusste.

Aus der großen eher biodeutschen Gruppe wurden die drei Männer kontrolliert, weswegen es tatsächlich Kommentare über rassistische Polizeikontrollen gab. Bei Kommentaren ist es aber auch geblieben, die Polizei ist jedoch immer aggresiver geworden und als dann Verstärkung eintraf wurde losgeprügelt, der Hund in die Menge gehetzt, mit Pfefferspray rumgeschossen und filmende bedroht. Auch dann noch haben sich die Leute nur verteidigt bzw. versucht sich in die Hauseingänge zurückzuziehen. Ein völlig unnötiger und brutaler Polizeieinsatz – Konsequenzen wird es natürlich nur für die Leute, die sich verteidigt haben, geben.

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

Der nächtliche Aufenthalt an der Ecke Mallinkrodt-und Münsterstraße dient entweder dem Drogenhandel oder alternativ dem Drogenkauf.
Dieses "Marktsegment" ist vor einiger Zeit von libanesischstämmigen Händlergruppen auf schwarzafrikanische Gruppen- vorwiegend Guinea- übergegangen.
Beide Gruppen sing hochgradig organisiert, arbeiten im Schichtdienst, setzen Minderjährige zum Verkauf ein und sind bewaffnet.Das Verhältnis zu Polizei und Ordnungsamt ist naturgemäß "etwas angespannt "

Ein Mensch, der mit Drogenverkauf oder – Erwerb – es geht vornehmlich um Grass und Kokain- Handlungen nichts tun hat, tut gut daran, sich dort nicht aufzuhalten- macht auch keiner.

Es ist absurd, der Polizei bri Einsätzen in diesem Mileu pauschal Rassismus vorzuwerfen- die Polizei weiß, welche Klientel sich dort aufhält- die hauptsächlich aus jungen Männern bestehende Gruppe ist vollgekokst, bekifft und alkoholisiert. Da kann es schon mal zu Reaktion und Gegenreaktion kommen.

Bei Einsätzen in diesem Milieu kommt es immer häufiger auch zu Widerstandshandlingen von Festgenonmenen und zu Spontansolidarisierungen. Die Beamten in der Nordstadt kennen das.

Diejenigen, die jetzt gegen den Einsatz stänkern, sind die ersten, die rumheulen, wenn mal wieder die Nordstadt als Beispiel einer No-Go-Area genannt wird.

Die Polizisten sind u a. gemeinsam mit vielen Akteuren auch diejenigen, die dazu beitragen, dass der Norden eben keine No-Go-Area ist. ist.

Lemurian
Lemurian
7 Jahre zuvor

Zitat:

"…weil die Männer häufig Opfer rassistischer Polizeikontrollen seien."

Wer findet den Fehler? ^^

daniel
daniel
7 Jahre zuvor

Die Polizei ist tatsächlich plötzlich in die Szenerie gestürmt und hat alles umgeknüppelt was nicht bei drei auf dem Baum war. Auch jetzt, einen Tag später, kann ich immer noch nicht nachvollziehen warum die Polizisten so ausgeflippt sind.

tobi
tobi
7 Jahre zuvor

die Darstellung der Anwohner kann ich voll bestätigen. Die Polizei ist nicht ohne Grund vielen Menschen hier im Viertel verhasst. Übergriffe auf Tatverdächtige und solche die dazu gemacht werden, sind im Norden Alltag. Eine kritische Beobachtung solcher Kontrollen ist dringend notwendig und das die Polizei darauf derart eskalativ reagiert ist bezeichnend.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

@ Orang Utan # 5
Ein Augenzeigenbericht ohne KLarnamen? Was soll das bewirken?

Daniel
Daniel
7 Jahre zuvor

Ich freue mich, dass die Polizei endlich mal entschlossen agiert. Wenn so etwas jeden Abend durchgeführt würde, könnte man die Nordstadt ggf. bald wieder betreten. Danke!

Thorsten Stumm
7 Jahre zuvor


Das kenne ich anders als Nordstadtbewohner mit Kind. Ich kenne bei Elternversammlungen seit dem Kindergarten, mittlerweile Gymnasium, nur eine Hauptforderung von Eltern : Mehr Polizei in die Nordstadt und härters Durchgreifen besonders gegen die Szene an der Münsterstrasse und Nordmarkt. Und bei solchen Versammlungen sind übrigens Menschen mit Migrationshintergrund in der absoluten Mehrheit. Und als "Biodeutscher" habe ich in solchen Versammlungen schon mehrfach dezent daraufhinweisen müssen, dass die dort regelmässig geforderten drakonischen Massnahmen zum Glück in Deutschland verboten sind….Du scheinst da in einer ziemlichen Filterblase zu leben……

ke
ke
7 Jahre zuvor

@9: Bei wem soll die Polizei in der Nordstadt verhasst sein?

Alle Personen, die ich kenne, fordern mehr Polizei-Präsenz und Null Toleranz bei Straftaten.

Die meisten Personen haben das Viertel aber schon wieder verlassen. Dazu gehören auch alte Nordstadtbewohner, die fast ihr ganzes Leben dort verbracht hatten.

Nina
Nina
7 Jahre zuvor

Es ist nicht überraschend, ein weiteres Mal von willkührlicher Polizeigewalt in der Dortmunder Nordstadt zu lesen.
Die Jugendlichen in der Freizeitstätte erzählen seit Jahren von immer häufigeren und rabiateren Kontrollen, denen sie ausgesetzt sind – wenn sie denn schwarze Haare haben.

Ich finde es erschreckend, das die Polizei anscheinend meint, in der Nordstadt machen zu können was sie will.Bei manchen Beamten, insbesonderen den zivilen Streifenkräften, habe ich manchmal das Gefühl das die Nordstadt für sie ein Abenteuerspielplatz ist.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Warst du dabei? Und wenn, was genau kannst du in diesem Fall bestätigen? Mit ein bisschen Zivilcourage vielleicht auch mal unter Klarnamen?

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

@Nina
Es ist unanständig, der Nordstadtpolizei Rassismus und Hsng zu Übergriffen zu unterstellen.Die Leute dort machen ihren Job so gut es gehr. Von Übergriffen ist mir auf jeden Fsll nichts bekannt.
Ich hatte selbst bei der Beobschting einer Verhaftung eines drogenhandelnden Aftikaners miterlebt, wie dieser – als Passanten sich näherten- plötzlich einen Zusammenbruch simulierte, um den Anschein einer völlig grundlosen rassistisch motivierten Verhaftung zu simulieren.

Es stimmt natürlich such, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe auch häufiger in Verdacht geraten, was der Tatsache geschuldet ist, dass sie sich dann eben in dem jeweiligen "Tevier" auch aufgehalten hsben.

Allerdings weiß die Polizei – auch aufgrund der Zivilfshnder – in der Regel sehr genau, wer dealt und wer da nur spazieren geht.

Und, Sie können mir glsuben- diejenigen, die da dealen, sind bestens organisiert und zudem bei "Unannehmlichkeiten" alles andere als harmlos. Hat einer dort Ärger, stehen keine fünf Minuten später zwanzig da.
Machen Sie sich nichts vor, die Klientel, von der hier die Rede ist, weiß, worauf sie sich einlässt. In der Regel passiert allerdings sowieso nichts.Vethaftungen hsben keinen Erfolg, weil die Dealer nur geringe Mengen mit sich führen- der Rest wird gebunkert, auch schon Mal im Sandkasten eines Spielplatzes oder in Gebüsch der Kitas.
Mein Mitgefühl gilt dann eher den Kindern und den Anwohnern.

Gerhard Eberisch
Gerhard Eberisch
7 Jahre zuvor

Tach ! Ich lebe nun seit sechzig Jahren in der Nordstadt bin hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Was auf der Nacht von Freitag auf Samstag auf der Münsterstraße passiert ist geht beim besten Willen nich in mein Kopp Zufällig habe ich den Polizeieinsatz mitbekommen. Da ich nachts schlecht schlafen kann gehe ich öfter spazieren. Geade als ich um die Ecke zur Münsterstraße bog sah ich ein paar hektische Polizisten, die die Besucher dieser Gaststätte ziemlich harsch angingen. Die vor der Gaststätte rauchenden Besucher wirkten auf mich friedfertig. Alles junge leute ganz nett, hab mich mit nen paar von Ihnen auch schon mal unterhalten. Jedenfalls kam plötzlich Verstärkung. Die herbeigerufene Verstärkung, ich weiß nicht wieiviel, sprangen aus ihren Autos und gingen wahhllos mit ihren Knüppeln auf die Menschen los, die draußen standen. Die Geschichte mit dem Hund war eklig und unter aller Sau. Sowas an Gewalt von Ordnugskräften hab ich schon lang nich mehr erlebt. Ich bin fassunglos und empört !

Was hier einige über den Norden schreiben, kann ich so auch nich bestätigen. Mag sein, dass einige von den Schwatten Drogen verkaufen, aber im Grunde genommen, sind die auch ganz nett, die grüßen mich jedenfalls immer freundlich. Man weiß ja auch nicht immer was die Menschen so erlebt haben müssen. Krieg, Hunger, Leid. Bedroht gefühlt hab ich mich hier jedenfalls noch nie. Auch gehe ich wie ja eingangs schon gesagt, öfters nachts spazieren, dann hol ich mir noch so nen Döner oder sowas. Keine Drogen oder so. Für solche Späßken bin ich ja auch nu zu alt, mir reicht mein Bierchen, aber wenn andre wollen, warum nich, solang sie friedlich sind.

Daniel
Daniel
7 Jahre zuvor

"Tobi", "Nina" und "Gerhard Eberisch" … zumindest einigermaßen kreativ bei der namenswahl. Allerdings ist der duktus nur unzureichend getarnt. 😉

Himynameis
Himynameis
7 Jahre zuvor

@18: ach, aber der Gerd ist doch so richtig schön kernig, mit "Tach" und "Späßken" und allet! Könnte glatt in einem Juso-Video mitspielen. Der muss echt sein…

trackback

[…] Und es gibt eine gemeinsame Stellungnahme einiger „Anwohner“. Beide sind bei den Ruhrbaronen im Wortlaut zu lesen. Der Vorwurf: Die Polizei habe rassistische Kontrollen durchgeführt und auf die Gegenrede der […]

ke
ke
7 Jahre zuvor

Bisher dachte ich, dass der Verkauf illegaler Drogen gesellschaftlich geächtet ist. Wer drogensüchtige Menschen sieht, weiß auch warum.

Hier wird das Bild vom netten Drogenverkäufer von nebenan beschrieben. Das kann doch wohl nicht wahr sein!

siehe #17:
"Was hier einige über den Norden schreiben, kann ich so auch nich bestätigen. Mag sein, dass einige von den Schwatten Drogen verkaufen, aber im Grunde genommen, sind die auch ganz nett, die grüßen mich jedenfalls immer freundlich. "


Es spricht für mich sehr viel für Videoüberwachung in diesem Bereich der Stadt und für Bodycams bei Polizisten.

ke
ke
7 Jahre zuvor

Hier dann noch eine Zusammenfassung der bisherigen Messerstechereien in NRW:

http://m.bild.de/regional/koeln/messer/messersteicherei-koeln-bonn-dortmund-53537076.bildMobile.html

Bin ich eigentlich der einzige, der keine Waffen auf der Strasse bei sich hat?

Babsi
Babsi
7 Jahre zuvor

Der Nordpol hat auch eine Pressemitteilung veröffentlicht. Dort hört sich die Geschichte auch nochmal anders an als in der Zeitung. Sehr lesenswert finde ich:
https://www.nrdpl.org/2017/10/pressemitteilung-zum-polizeieinsatz-in-der-nacht-vom-13-10-2017-vorm-laden/

Achim
7 Jahre zuvor

Die Polizei war wohl das Opfer ihrer eigenen Vorurteile.

Im Bereich des Nordmarktes kommt es immer zu brenzligen Situationen
für die Polizei.
Sobald die Polizei irgendeine Aktion macht bildet sich eine "polizeiunfreundliche" Menschenmenge die die Polizei umzingelt.
Also ist jede Menschenmenge in der Nähe eines Polizeieinsatzes
eine schwer Bedrohung und muss bekämpft werden.

An die Einhaltung des Rauchverbotes in Gaststätten hat sie nicht
gedacht. Im Nordpol darf man nicht rauchen.

Deswegen bildete sich vor dem Nordpol eine Rauchergruppe,
Von dieser Grppe ging nie Bedrohung für die Polizei aus.

Nun gab es völlig unbemerkt von dieser Gruppe auf der Malncrodtstrasse
in einem Haus eine Straftat.
Es gab einen schwarzen Tatverdächtigen.

Darauf kontrollierte die Polizei im Umfeld des Tatortes Personen mit
schwarzer Hautfarbe.
Dies war gerechtfertigt, denn esgab keinen Biodeutschen als Tatverdächtigen.

Der Hintergrund war den Rauchern nicht bekannt. Sie werteten
dies als rassistisch motivierte Schikane und dokumentierten
den Polizeieinsatz mit den praktischen Videokameras, die in Deutschland
als Mobiltelefone verkauft werden.
Die Dokumentation ihrer Handlungen machte Polizisten ängstlich und aggressiv.
Eine herbeigerufene Verstärkung spulte ohne Abklärung das
eingeübte Programm "Zusammenrottung bedroht Polizisten imm Einsatz und muss zerschlagen werden" ab.

Damit lag die Polizei falsch.

Achim

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Die verkaufen Drogen , aber sie grüssen mich dabei freundlich. Ich denke, das diese Aussage reicht, um alles über den Gerhard seine Sicht von die Dinge klar zu machen. 🙂

Sascha Reinhardt
Sascha Reinhardt
7 Jahre zuvor

Ein sehr interessanter Artikel zu den Vorkommnissen in der Nacht von Freitag auf Samstag:

http://nordstadtblogger.de/festnahme-nach-messerstecherei-in-der-muensterstrasse-massive-vorwuerfe-gegen-den-polizeieinsatz/

Ob die Polizei wirklich so schuldlos an der Eskalation ihres Einsatzes ist, ist für mich auf jeden Fall sehr fragwürdig …

@Arnold Voss: Haben Sie sich jemals mit dem Thema Polizeigewalt auseinandergesetzt ? Auch wenn ich nicht verstehen kann, dass es Menschen geben soll die Plizisten per se als Schweine darstellen, ist strukturelle Polizeigewalt an der Tagesordnung, bitte werden Sie kritischer und hinterfragen Sie doch einmal was Sie an Nachrichten konsumieren. Oder glauben Sie wirklich, dass der Polizeiführer mit seinem Hünd Pina rein zufällig vorbei gefahren ist ?

Karl
Karl
7 Jahre zuvor

Eine Augenzeugin hat den Polizeieinsatz mit ihrem Handy gefilmt. Sie wurde körperlich durch die Polizei bedroht und unter Androhung einer Ingewahrsamnahme gezwungen das Video zu löschen. Saubere Polizeiarbeit!

Bene
Bene
7 Jahre zuvor

Wenn ich die Pressemitteilung der Anwohner und des Nordpols lese, werde ich richtiggehend wütend. Ich habe selbst die Vorkommnisse vor dem Nordpol miterlebt. Ich stand gegenüber in etwa 10 Metern Entfernung.

Am nächsten an der Wahrheit ist noch die Pressemitteilung der Polizei. Ich fand das Vorgehen der Beamten überhart, vor allem das Loslassen des Hundes. Auch mir wurde hinterher von Beteiligten der Gegenseite der Mythos des friedlichen Beobachtens erzählt.

Bevor die Verstärkung herbeigerufen wurde, hat sich die rauchende Masse vor dem Nordpol bei der Kontrolle möglicher Tatverdächtiger ruckartig auf die beiden Polizeibeamten zubewegt und eine Bedrohungssituation aufgebaut. Sie haben die beiden offensichtlich überforderten Polizeibeamten regelrecht eingekesselt. Dass dann Verstärkung gerufen wird, ist absolut nachvollziehbar. Und auch nach dem Eintreffen der vier Beamten zur Verstärkung löste sich die Menschentraube um die beiden Polizeibeamten nicht auf. Innerhalb weniger Sekunden griffen die hinzugetroffenen Beamten durch, als einige Aggressoren weiter mit Drohgebärden und Provokationen der Polizei gegenüber auftraten.

Was danach folgte, halte ich nicht für überraschend und wer daran nicht beteiligt sein wollte, hat schon vorher einen Sicherheitsabstand gewählt, den der gesunde Menschenverstand gebietet. Ich halte Mobbildung nicht für ein friedliches, demokratisches Mittel. Die Art und Weise und die Härte des Polizeieinsatzes war natürlich unverhältnismäßig. Der Einsatz des Hundes hat auch eher jemanden getroffen, der nur Mitläufer war und nicht Aggressor. Auch ich hätte mir gewünscht, dass die eingetroffenen Polizeibeamten noch einmal kurz versuchen, der Sache verbal Herr zu werden.

Der Kritik an dem Polizeieinsatz, die meiner Meinung nach berechtigt ist, hilft es nicht, wenn die Tatsachen verdreht werden, um eine eigene politische Agenda durchzusetzen. Das ist der Sache nicht zuträglich und verhindert eine vernünftige Aufarbeitung der Geschehnisse. Als neutraler Beobachter hatte ich im Anschluss an den Polzeieinsatz noch Gespräche mit anderen Augenzeugen und auch Beteiligten, die ihre Mitschuld an der Eskalation schlicht nicht wahrgenommen haben. So friedlich wie hier teilweise dargestellt (auch in den Pressemitteilungen der Anwohner und des Nordpols) war die Menschenmenge keineswegs. Ein Auflösen dieser Traube war gerechtfertigt. Die Art und Weise war nicht in Ordnung.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Nach dem Lesen des in #27 erwähnten nordstadtblogger-Artikels und der dort gemachten "Schilderungen" seitens der Nordpol-Leute/-Gäste kann man eigentlich nur resümieren, dass Linksautonome noch schlimmeres Fernsehzeugs als RTL2 sehen und noch viel schlimmeres Zeug rauchen müssen…

trackback

[…] ein Video von einem Polizeieinsatz am Wochenende in der Dortmunder Nordstadt veröffentlicht (Ruhrbarone-Bericht , Ruhrbarone-Kommentar ). Der dazugehörige Artikel, mit Video auf der Plattform […]

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

@ Bene # 29
Ich hätte es gut gefunden, wenn sie als Augenzeuge mit Klarnamen geschrieben hätten. Was hat sie davon abgehalten, Bene?

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Arnold, da ich mal Schöffe war, habe ich häufiger echte Zeuge unsicher werden sehen, wenn sie detailliert sagen sollten, wie etwas genau passiert ist und ob sie die Situation von links. oder von rechts beobachtet hatten, was vorher war und was danach kam. Erfahrene Richter fragen dummerweise genau solche blöden Sachen. Was sie aber niemals gemacht haben, war uns Schöffen zu erklären, daß dieser oder jener Zeuge vor Gericht seine Anonymität bewahren wollte und deshalb sein Name geheim bleiben müßte. So etwas habe ich nie erlebt. Alle Zeugen mußten sich ausweisen. Viele sind gar nicht erst vor Gericht erschienen.

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