
Das war nichts! Statt des erhofften Fußballwunders setzte es für den DSC Arminia Bielefeld im DFB-Pokal-Finale 2025 gegen den VfB Stuttgart am Samstagabend eine bittere Niederlage. Der Drittligist war beim 2:4 im Berliner Olympiastadion gegen den Bundesligisten über weite Phasen der Begegnung nahezu chancenlos und konnte in einem der einseitigsten Endspiele der vergangenen Jahrzehnte bis zur 80. Minute nicht einmal ansatzweise auf eine Sensation hoffen. Erst zwei Ehrentreffer in der Schlussphase gestalteten das Ergebnis für den Underdog optisch freundlicher.
Zwar gehörten die ersten Torchancen des Spiels den Ostwestfalen, doch spätestens nach dem 1:0 für die Schwaben in der 13. Minute nahm das Drama seinen Lauf. Schon nach den ersten 45 Minuten war die Entscheidung auf dem Platz gefallen. Das 0:3 zur Pause war für die Bielefelder sogar noch schmeichelhaft. Der VfB ließ nach dem dritten Treffer in der 27. Minute noch einige Hochkaräter liegen und hätte zur Halbzeit durchaus auch mit 4:0 oder 5:0 führen können. Der Traum des Underdogs war früher als erwartet beendet.
Irritierend war zudem, dass in den TV-Bildern zu Beginn der zweiten Halbzeit einige Bielefelder Anhänger – trotz der Abreibung in den ersten 45 Minuten – lächelnd und Arm in Arm schunkelnd zu sehen waren. An ein echtes Aufbäumen schienen auch sie nicht mehr zu glauben. Sie genossen lieber die erste Finalteilnahme ihres Vereins. So geriet die zweite Hälfte zum Schaulaufen für den Bundesligisten. Finalspannung kam nicht mehr ansatzweise auf.
Aus neutraler Sicht war das Spiel – so sympathisch die Auftritte der Arminia in den vorausgegangenen Runden auf der heimischen Alm auch gewesen sein mögen – die Bestätigung der Befürchtung, dass ein so klarer Underdog im Finale nicht unbedingt gut für das GesamtErlebnis sein muss.
Wenn die sportliche Entscheidung schon so früh fällt – laut Sky war es das früheste 3:0 in einem Pokalfinale – ist das für den unbeteiligten Fußballfreund keinesfalls der wünschenswerte Verlauf eines solchen Abends. Bei allem Respekt für das Erreichte des bisherigen Drittligisten.
Aus Sicht des deutschen Fußballs war es hingegen durchaus positiv, dass der VfB den vakanten Titel errungen hat. Schließlich vertritt nun ein chancenreicheres Team den hiesigen Fußball auf europäischer Bühne.
Für Bielefeld hingegen war es ein bis zur 80. Minute ernüchternder Abend, der ganz Fußball-Deutschland gezeigt hat, dass Träume im Regelfall eben Träume bleiben – auch wenn sich bei den Arminen für das enttäuschende Ende in diesem Wettbewerb, insbesondere nach den zwei Ehrentreffern in der Endphase, natürlich niemand zu schämen braucht.