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Nuri Sahin muss beim BVB seinen starken Worten auch wieder Taten auf dem Platz folgen lassen!

Hat in letzter Zeit wieder häufig ein Lächeln im Gesicht: Nuri Sahin. Foto: Robin Patzwaldt

Wenn man einmal von den ganzen Transfer-Gerüchten und –Debatten beim BVB absieht, und sich auf die eigentlich bedeutenderen sportlichen Knackpunkte innerhalb der Mannschaft konzentriert, dann kommt man derzeit sehr schnell auf den Namen von Nuri Sahin.

Der 28-Jährige bestimmt zudem schon seit Monaten das Bild des Vereins in die Öffentlichkeit wie wohl kaum ein anderer Spieler der Schwarzgelben. Gegen Saisonende zu Gast im Sportstudio des ZDF, dann wiederholt im Mittelpunkt in den Diskussionen rund um die Entmachtung von Trainer Thomas Tuchel. Zuletzt auch zelebriert in ausländischen Printmagazinen und auch ausführlich beim Dortmunder Fanzine ‚Schwatzgelb.de‘ gefeiert.

Ein durchaus netter, intelligenter Kerl, wie es scheint, der Borussia Dortmund liebt, wie er immer wieder betont. So etwas mag der Fan natürlich besonders gerne, ist es im modernen Profifußball doch (nur noch) selten zu finden. Sahin scheint ein echter Glücksfall für alle Fußballromantiker zu sein. Der Werbeslogan ‚Echte Liebe‘, den der BVB regelmäßig öffentlich zur Schau trägt, der scheint im Falle des jungen Türken tatsächlich so Realität zu sein.

Ein etwas kritischerer Ansatz bringt jedoch rasch auch die weniger sonnige Seite des Mittelfeldakteurs zu Gesicht. Der von Teilen der BVB-Elf in der Öffentlichkeit ausgetragene Streit um die Nichtnominierung Sahins beim DFB-Pokalendspiel am 27. Mai in Berlin ist nur ein Teil davon.

Auch mit der groß beschworenen Vereinsliebe ist das im Falle der aktuellen Nummer Acht der Schwarzgelben offenkundig ja nicht immer so ausgeprägt gewesen. Schließlich war er nach der Meisterschaft im Jahre 2011 einer der ersten jungen Spieler der Dortmund (samt seinem damaligen Erfolgstrainer Jürgen Klopp) in Richtung Real Madrid von der Stange ging.

Reumütig kehrte er dann zwei Jahre später, nachdem, er sich in der Fremde nicht durchsetzen konnte, im Sommer 2013 zum BVB zurück. Vier Jahre kickt er nun bereits wieder im Ruhrgebiet. Wirklich groß in Erscheinung getreten ist er als Spieler seither allerdings auch hier nicht mehr wirklich.

Die Statistikseite des Kicker weist für ihn seit 2011 lediglich vier Spiele für Real Madrid, deren sieben für den FC Liverpool, und seit 2013 insgesamt 70 Spiele für den BVB aus. Nicht gerade die sportliche Bilanz eines echten Führungsspielers in einem Bundesligakader.

Klar, Sahin war oft verletzt. Häufig saß er aber auch fit nur auf Bank oder Tribüne. Spielte er einmal wieder, war es längst nicht immer überzeugend. Seine öffentlichen Auftritte passen da nur sehr bedingt ins Bild seiner sportlichen Bilanz. Auch sein offen ersichtlicher Einfluss auf die BVB-Vereinsführung zuletzt konnte manch einen Beobachter durchaus bedenklich stimmen.

Sahin, Schmelzer und Co. haben ihren offensichtlichen Willen im Frühsommer bekommen, Coach Thomas Tuchel den Machtkampf mit der alteingesessenen Riege Dortmunder Führungsspieler im Mai verloren. Trotz großen sportlichen Erfolges.

Nun hat der Niederländer Peter Bosz als neuer Cheftrainer mit den Strukturen der Mannschaft umzugehen. Und er setzt bisher im Vergleich zu Tuchel in den Vorbereitungsspielen offenbar auch wieder vermehrt auf Sahin.

Jetzt wird es in den nächsten Wochen aber erst wieder so richtig ernst. Mit dem Auswärtsspiel in Wolfsburg startet für die Schwarzgelben eine Bundesliga-Saison in der alles andere als die erneute Qualifikation für die Champions League einmal mehr eine sportliche und wirtschaftliche Enttäuschung darstellen würde.

Und nach der klaren öffentlichen Positionierung des Nuri Sahin auf vielen Ebenen zuletzt, da sollte sein Anteil an den kommenden Erfolgen der Mannschaft ab sofort doch bitteschön auch wieder deutlich größer sein als zuletzt.

Ansonsten könnte die ausgedehnte Darstellung als Dortmunder Führungsspieler der letzten Monate rasch zum Bumerang für den Türken mit der großen BVB-Leidenschaft werden…. Denn auf Dauer hilft auch Führungsspielern, wenn sie demensprechend respektiert werden möchten, eben nur Leistung auf dem Platz.

Sahin ist nun also extrem gefordert seine zuletzt starken Worte endlich auch wieder mit entsprechender Leistung auf dem Rasen zu unterfüttern! Das wird spannend zu beobachten sein…

 

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Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Robin
Deinen Ausführungen zum Thema "Nuri Sahin" kann ich weitgehend zustimmen. Es ist wirklich auffällig, wie sehr Sahin seit einiger Zeit seitens des BVB in den Vordergrund geschoben wird. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass man beim BVB versucht, die erkennbare Lücke an Führungsspielern und Spielern, die den BVB auch nach außen vertreten können, zu schließen, zumal auch Reus noch einige Zeit ausfallen wird.
In seinen kürzlichen Aussagen gegenüber "The Players Tribune" sagte Sahin u. a.:
"Nach eineinhalb schwierigen Jahren in Madrid und Liverpool habe ich gespürt, dass ich zurück nach Dortmund muss. Ich musste wieder ein Teil der BVB-Familie sein."

Das ist wohl eher – wie Du das auch richtig beschreibst – nur ein Teil der Wahrheit. Denn zum 01.07.2011 wechselte Sahin zu Real Madrid, wurde im August 2012 nach Liverpool ausgeliehen, kehrte im Januar 2013 nach Madrid zurück, um dann im Juni 2014 die Rückkehr zum BVB zu vollziehen.
Hätte er sich in Madrid durchsetzen können, wäre er bestimmt nicht wieder zurückgekehrt. Zwar spielten damals auch Verletzungen eine Rolle, aber nicht nur. Also diente der BVB mal wieder als Auffangbecken.

Dennoch gibt es keinen Grund, an Sahins Charakter zu zweifeln oder seine enge Bindung an den BVB zu bezweifeln oder seine positive Haltung gegenüber den Fans in Frage zu stellen. Aber er hat angesichts der tatsächlichen Abläufe doch zu dick aufgetragen.

Dass er unter Tuchel kaum zum Zuge kam, lag natürlich auch daran, dass er zum einen immer wieder verletzt war und zum anderen daran, dass Weigl unter Tuchel klar die Nase vorne hatte. In der Vorbereitung ist Sahin unverletzt geblieben, macht einen recht guten Eindruck und Weigl ist noch verletzt. Also hat er die Chance, zu zeigen, dass man doch noch als Stratege, guter Techniker und Ballverteiler auf ihn setzen kann, trotz bekannter Schwächen (mangelnde Schnelligkeit, Rückwärtsbewegung).
Aus meiner Sicht muss aber Weigl wieder gesetzt sein, sobald er zurück und wieder in vollem Umfang einsatzfähig ist. Und so wie sich Bosz bisher über Weigl äußerte, wird Weigl wohl auch bei ihm gesetzt sein.

Wo ich nicht zustimme, ist Dein Satz:
"Sahin, Schmelzer und Co. haben ihren offensichtlichen Willen im Frühsommer bekommen, Coach Thomas Tuchel den Machtkampf mit der alteingesessenen Riege Dortmunder Führungsspieler im Mai verloren. Trotz großen sportlichen Erfolges."
Da interne Vorgänge zur Trennung von Tuchel führten, lässt sich das von außen betrachtet nicht abschließend und zu 100% richtig beurteilen. Aber nach allem, was man den Medienberichten entnehmen konnte, war es keineswegs die alteingessene Riege der Spieler, die Tuchel kippte, sondern es konnte wohl keine tragfähige Basis der Zusammenarbeit mehr zwischen den Bossen (nicht nur Watzke, auch Zorc und andere) und Tuchel, zwischen wichtigen Mitarbeitern (Mislintat und andere) und Tuchel, sowie zwischen Teilen der Mannschaft und Tuc hel gewährleistet werden. Erkennbar fehlte auch intern eine belastbare Vertrauensbasis. Wer daran welchen Anteil hatte, wissen wir nicht. Dass die Bosse, die ansonsten ja seit vielen Jahren Top-Arbeit leisten, aber in der Abwicklung der ganzen Sache keine glückliche Figur abgegeben haben, ist auch klar.
Aber jetzt richtet sich der Blick wieder nach vorne, der neue Trainer hat eine faire Chance verdient und macht bisher einen guten Eindruck. Was am Ende zählt, ist natürlich der sportliche Erfolg.

Da Du auch den Slogan "Echte Liebe" ansprichst, möchte ich die Gelegenheit nutzen, dazu mal kurz was zu sagen. Denn für die Medien bietet es sich natürlich an, diesen Slogan immer dann einzubauen, wenn ein Spieler den Klub verlässt oder generell Abwanderungsgedanken äußert. Mit den Spielern hat dieser Slogan aber gar nichts zu tun. Das kann ausnahmsweise mal der Fall sein, wenn ein Spieler aus der eigenen Jugend stammt oder sogar in Dortmund aufgewachsen ist.

Marketingdirektor Cramer sagte mal zum Slogan:
"Der Claim ,Echte Liebe' ist kein temporärer Slogan, keine beliebige Kampagne, sondern er beschreibt die DNA des Vereins und ist deckungsgleich mit den Empfindungen unserer Fans."

Boss Watzke meinte mal dazu:
"Einer der größten Pluspunkte von Borussia Dortmund ist die enge Verbindung zwischen dem Verein und seinen Fans. Das Gefühl der Fans gegenüber dem Verein ist echt. Und auch bei vielen meiner Mitarbeiter beim BVB habe ich das Gefühl, dass es eine sehr große Verbundenheit zum BVB gibt. Wenn das alles so ist und die Gefühle besonders der Fans gegenüber dem BVB echt sind, warum sollten wir das dann nicht in einem Slogan zum Ausdruck bringen?"

Auf die Spieler, die überwiegend nur einige Jahre oder noch kürzer da sind und keine von Jugend an enge Bindung zum BVB aufgebaut haben, kann man den Slogan sicherlich nicht generell anwenden, von Ausnahmen abgesehen. Eine solche Ausnahme ist z. B. auch ein Spieler, der aus dem Ausland zum BVB gekommen ist, Marc Bartra. Es beeindruckt mich, wie sehr er den BVB von Anfang an angenommen hat, wie groß die Bereitschaft war, auf alle zuzugehen, sich zu integrieren und sogar andere zu motivieren, wie sehr er von Beginn an in diesen Klub eingetaucht ist. Ihm nimmt man auf jeden Fall ab, dass er den BVB und die Fans mag, dass er sich wohl fühlt und mit seiner positiven Einstellung voll und ganz zum BVB steht.

Walter Stach
Walter Stach
6 Jahre zuvor

Ich meine:
1.
Sahin ist für einen Spieler (inter-)nationaler Klasse viel zu langsam. Er hat nicht die Qualität von Weigel. Er war deshalb nie Mitglied des "engeren Kaders" in Madrid und Liverpool.

Insofern bin ich -gelinde gesagt- darüber verwundert, daß er für sich -und Trainer/Vorstand für ihn?verbal eine Führungsposition zu reklamieren scheint. Das kann nicht "gut gehen" -nicht für die Mannschaft, nicht für ihn-.
2.
In Sachen Sahin, Schmelzer und Co. bezogen auf Tuchel teile ich die Meinung von Robin. Ihre charakterlichen Qualitäten habe ich kritisch hinterfragt, nachdem sie öffentlich Tuchel massiv und ohne konkrete Fakten zu benennen, kritisiert haben, und zwar nachdem (!!) feststand, daß Watzke Tuchel los werden wollte -"A-kricherei beflissenen Personals gegenüber….."?
Wenn Sahin, Schmelzer und Co. entscheidend "Geist und Wille" der Mannschaft in der Spielzeit 2o17/2o18 bestimmen sollten, dann ……..?? Ja, dann besteht für mich Anlass zu großer Sorge.

3.
Den positiven Eindruck von Lucas N. in Sachen Batra teile ich uneingeschränkt -sportlich, charakterlich. Er ist für mich insofern das positive Gegenteil von Sahin, Schmelzer und Co.
Da es zudem Bürki, Sokrates, Weigel und noch einige Andere von gleichem charakterlichen Kaliber gibt, hoffe ich, daß Sahin, Schmelzer und Co. "von sich aus " ihre sportlichen und vielleicht sogar ihre charakterlichen Schwächen selbst erkennen und sich nicht als Führungspersönlichkeiten -mit fußballerischen Fähigkeiten internationale Klasse !!- aufzuspielen versuchen.

4.
a.)
Ich würde mich freuen, wenn Sahin, Schmelzer und Co. im Laufe der Spielzeit durch ihre Leistung auf dem Platz und durch das ihnen m.E. gebührende Maß an Zurückhaltung in der öffentlichen Präsentation mir beweisen würde, daß ich mich in meiner sie betreffenden diesbezüglichen Einschätzung gewaltig irre.
b.)
Ich würde mich zudem freuen, wenn es dem neuen Trainer gelingt, eine Mannschaft zu formen, die geprägt sein wird von dem unbedingten Willen zur sportlichen Höchstleistung, von dem unbedingten Willen, Egoismen zurückzuhalten, geprägt von der Einsicht eines jeden Spielers,, daß letztendlich nicht das "öffentliche Gequatsche" zählt -weder für ihren sog. Marktwert noch für das Leistungsniveau der Mannschaft, sondern -sh. auch Robin- die Leistung auf dem Platz -die individuelle und die der Mannschaft -oder umgekehrt.

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Robin zu #2
Grundsätzlich hast Du nicht ganz Unrecht, aber Du sprichst ja selbst Unterschiede im Fan sein verschiedener Klubs an.

Ich habe mir aufgehoben, was ein Fan auf die Frage sagte, warum er BVB-Fan sei und was daran besonders sei:
"Es ist das Dortmund-Gen. Das besitzen wir alle. Unsere Eltern und Großeltern waren schon Dortmund-Fans und haben das Gen an uns vererbt. Deshalb sind wir Borussen und unsere Kinder werden auch ein schwarzgelbes Herz haben. Alles bei uns ist sehr intensiv. In unserem Stadion spürt man eine Energie wie man sie kaum woanders erlebt. Das ist unvergleichlich und emotional. Die Bindung an den BVB ist sehr stark. Dortmund ist Schwarzgelb."

Nicht überall ist es so, dass ein Fußballklub so tief in der Kultur einer Stadt, auch in der westfälischen Region, verankert ist, eine Stadt und die Menschen dort so prägt.
Wir sind uns sicherlich einig in der Feststellung, dass der BVB in einer Stadt, die permanenten Umbrüchen und einem permanten Wandel unterzogen war und ist, der BVB immer die Konstante war, auch ein Anker für Zusammenhalt. Man könnte sogar sagen, dass der BVB nicht wenigen Menschen immer auch Heimat und Familie war und ist. Da übertreibe ich nicht mal.

Wie besonders die BVB-Fans sind, zeigte sich auch als am Abend des schrecklichen Anschlages bereitwillig zahlreiche Monaco-Fans in privaten Haushalten aufgenommen wurden.
Als zwei Fans mit Herzproblemen im Stadion zusammenklappten und mit dem Krankenwagen abtransportiert wurden, stellten alle Fans sofort Jubel und Gesänge ein, die Fahnen und Transparente wurden eingerollt usw. Nach Schlusspfiff wurde gmeinsam die Stadionhymne You’ll never walk alone gesungen.
Die spanische "Marca" schrieb:
"Die Anhänger des BVB, eine der besten Fanschaften der Welt, spielen mal wieder die Hauptrolle in einem Moment, an den sich Fußballfans für immer erinnern werden."
Und die „Gazzetta dello Sport“ aus Italien findet: „Die Fans von Borussia Dortmund haben keine Gelegenheit verloren, wieder einmal zu beweisen, wie außerordentlich sie sind."

Selbst im Ausland wird das also so gesehen, dass die BVB-Fans auch weltweit etwas besonderes sind.
Und dass die Verbindung der Fans zum BVB und die Bindung an den Klub, auch besonders und vor allem besonders intensiv ist, steht außer Frage.

Es gibt sicherlich wenige Klubs, bei denen das ähnlich ist. Aber es ist der BVB, der den Slogan "Echte Liebe" zu seinem Markenzeichen machte und die Fans füllen diesen Slogan auch mit Leben aus. Hätten andere Klubs ja auch drauf kommen können 🙂

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Walter Stach zu #3
In der Beurteilung der sportlichen Qualitäten Sahins bzw. auch seine Defizite und Schwächen sind wir uns einig. Ich bin gespannt, ob er in den kommenden Pflichtspielen ein Eckpfeiler des Teams sein und seine Schwächen mit seiner Erfahrung und seinen strategischen Fähigkeiten überdecken kann. Die Rolle, die er derzeit einnimt, nimmt er ein, weil er unverletzt und gut durch die Vorbereitung gekommen ist und weil Weigl noch verletzt fehlt.
Wir sind usn einig, dass Weigl eine höhere Qualität hat und gesetzt sein sollte, sobald er wieder fit und voll einsatzfähig ist. Mein bisheriger Eindruck ist, dass auch Bosz das so sieht.

Die öffentliche Spieler-Kritik an Tuchel nach dem Pokalspiel und nach dem die Spieler wohl wussten, dass sich der BVB von Tuchel trennen wird, war eindeutig daneben und vom Zeitpunkt her fragwürdig.
Allerdings ist Tuchel im Rückblick gesehen nicht ganz unschuldig daran, dass das Fass so übergelaufen ist.
Denn Weigl ist ja verletzt ausgefallen. Sein Vertreter ist dann normalerweise Sahin, wenn er fit ist. Sahin war wohl auch für die 6er-Position vorgesehen, aber ganz kurz vor dem Spiel hat Tuchel den Spieler Dahin plötzlich komplett aus dem Kader gestrichen. Sahin saß nur auf der Tribüne im Pokalfinale. Das war nicht nachvollziehbar. Zumindest auf der Bank hätte Sahin sitzen müssen. Diese kurzfristige Degradierung war sportlich fragwürdig und riskant. Denn es spielte Ginter auf der 6 und der konnte im Pokalfinale nicht überzeugen. Sahin war nicht einwechselbar, weil auf die Tribüne verbannt.
Einige Beobachter meinten, Tuchel sei sauer gewesen über den Sahin-Auftritt im Sportstudio und das sei dann die Retourkutsche gewesen. Ich weiß nicht ob man soweit gehen kann, Tuchel das zu unterstellen. Aber Sahin trotz des Ausfalles kurzfrstig auf die Tribüne zu setzen, war sportlich nicht nachvollziehbar. Zumindest auf der Bank hätte er sitzen müssen.
Das alles ändert natürlich nichts daran, dass Schmelzer und Co. sich Kritik nach dem Pokalfinale hätten sparen sollen. Aber wie wohl in dieser ganzen Geschichte, hat auch Tuchel seinen Anteil an der Sache.

Was Führungsspieler angeht, glaube ich, dass Spieler nicht nach vorne gehen und das Wort führen können, wenn das nicht von der Mannschaft oder großen teilen der Mansnchaft getragen wird. Führungspersönlichkeiten kann man nicht einfach bestimmen, sondenr das ergibt sich im Mansnchaftsgefüge automatisch. Ob Sahin über einen solchen Rückhalt verfügt, wird sich zeigen.

Mit Deiner Aussage, dass die Spieler sich auf ihre Leistung in den Spielen konzentrieren sollen, hast Du Recht. Wie sagte schon der legendäre Adi Preißler: „Grau is alle Theorie – entscheidend is auf’m Platz."
Sehr wichtig wäre ein Sieg in Wolfsburg, denn dann wäre sportlich zunächst mal Ruhe und der Trainer könnte einigermaßen in Ruhe weiterarbeiten.

Übrigens, ist Dir schon aufgefallen, dass Spieler, die wir beide generell etwas in Frage stellen, kurze Zeit später vor einem Wechsel stehen oder gar nicht mehr da sind? 🙂
So hatten wir mehrfach Zweifel an Ginter geäußert und der ist jetzt in Gladbach. Zuletzt zweifelten wir sportlich an Passlack, obwohl er generell ein Typ ist, der gut zum BVB passt und er wird jetzt ständig mit einem Wechsel oder zumindest einer Leihe in Verbindung gebracht, was wohl schon geschehen wäre, wären nicht sowohl Guerreiro als auch Schmelzer ausgefallen.
Könnte der BVB tatsächlich Toljan verpflichten, würde ich das begrüßen. Denn der kann sowohl Rechts- als auch Linksverteidiger spielen und war der beste Außenverteidiger der U 21-EM.

@Robin zu #5
Wir wissen alle, dass gerade in einigen anderen Großstädten oder gar Millionenstädten ein deutlich breiteres und vielfältigeres Angebot für die Bürger gegeben ist und sich die Interessen auf viele Dinge verteilen, der Fußballklub nicht ganz so sehr im Vordergrund steht.
Aber es gibt auch zahlreiche Städte, die jetzt kein vielfältigeres Angebot als Dortmund haben und trotzdem ist die Bindung an den örtlichen Fußballklub bei weitem nicht so groß, die Verbindung zwischen Bevölkerung und Klub bei weitem nicht so intensiv wie in Dortmund.

Wir können uns sicherlich darauf einigen, festzustellen, dass es toll ist, dass der BVB in Dortmund eine derart große Rolle spielt und die Verbindung zwischen Bevökerung und BVB derart intensiv ist, Fußball und der BVB als Religion empfunden werden 🙂

Apropo Religion, gestern fand ja vor dem ersten Bundesligaspiel des BVB schon traditionell um 19.09 Uhr der ökumenische Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche am Borsigplatz statt. Alle saßen mit Schal und in BVB-Montur in der Kirche. Wo gibt es sowas schon 🙂

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Robin zu #7
Na ja, dabei darf man ja die Historie nicht außer acht lassen.

Gemeindereferent Karsten Haug erklärte die Fusion zwischen Religion und Fußball so: „Die Dreifaltigkeitskirche ist die Gründungskirche des BVB. Der Anspruch dieser Gottesdienste ist es, ein Phänomen des Fußballs mit einem Element unseres Glaubens in Verbindung zu bringen.“

Passt doch! Und außerdem, was kann es für den lieben Gott denn wichtigeres geben als den BVB 🙂

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

Der BVB war durchaus nicht immer Everybodys Darling in der Bierstadt. So zitierte ich vor einiger Zeit hieraus einer 68er Sportzeitung sinngemäß: "Zwei Niederlagen von Borussia und die Zuschauerzahl wird vierstellig." Wobei sie sie sich auch vor zwei Niederlagen nicht im hohen fünfstelligen Bereich bewegte, anders heute. Auch die erste Hälfte der 70er war nicht von unbändiger Treue der Dortmunder zum BVB geprägt. Eher von Hohn und Spott. Aber vielleicht war damals das Unterhaltungsangebot in DO auch vielfältiger als heute. Das entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Die Massen kamen erst so richtig wieder mit dem schönen und neuen Westfalenstadion in Fahrt und zu Borussia. Eigentlich müsste der BVB ein Benefizspiel zu Gunsten der SPD abhalten, die den taumelnden BVB damals u.a. mit dem schönen neuen Stadion zur WM. hilfreich unter die Arme griff.

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@thomas weigle zu #9
Da hast Du aber einen rausgehauen, etwas sehr holzschnittartig, hast auch einiges ausgeblendet oder nicht so ganz richtig dargestellt, um es mal vorsichtig auszudrücken. Zu den Fakten:

Unstrittig ist, dass die erfolgreiche Bewerbung Dortmunds für die WM 1974 die Entwicklung des BVB zu heutiger Größe einleitete. Ohne erfolgreiche Bewerbung hätte man auch – wie andere WM-Städte ebenso – die anlässlich der WM fließenden Fördermittel von Bund und Land nicht erhalten.
Die Stadt Dortmund kam damals noch gut weg, musste lediglich 6 Millionen DM übernehmen, konnte aber dafür dann auch die Einnahmen aus der Bandenwerbung kassieren und profitierte natürlich insgesamt von der WM.

Dennoch stand der Bau des Westfalenstadions wegen der veranschlagten Kosten auf der Kippe. Der damalige Sportdezernent Rüttel hatte die rettende Idee, nämlich das Stadion als Fertigbausystem in Palettenbauweise zu errichten. Dadurch reduzierten sich die Kosten erheblich, nämlich auf insgesamt „nur“ 34 Millionen DM.

Das neue Westfalenstadion, welches 1974 eingeweiht wurde, hatte ein Fassungsvermögen von 54.000 Zuschauern.
Zuvor spielte der BVB im 1926 fertiggestellten Stadion „Rote Erde“, welches in den 60er Jahren aufgrund einer zusätzlich errichteten Tribüne zeitweise über ein Fasssvermögen von maximal 42.000 Zuschauern verfügte.

Ende der 60er Jahre ging es mit dem BVB sportlich bergab und 71/72 belegte man dann den 17. Platz, was den Abstieg in Liga 2 bedeutete. Erst 1976 gelang der Wiederaufstieg in Liga 1.
Man kann also durchaus sagen, dass sich der BVB zwischen 1968 und 1972 in einer sportlichen Krise befand. Damals besuchten im Schnitt etwa 20.000 Fans das Stadion „Rote Erde“.

Der Wendepunkt zum guten war ohne Zweifel die erfolgreiche WM-Bewerbung, welche staatliche Zuschüsse sicherte und damit den Bau des Westfalenstadions. Die Begeisterung für die WM und das neue Stadion schwappte auch auf den BVB über und 1976 gelang die Rückkehr in Liga 1.

Der Zuschauerzuspruch lag damals meistens bei um die 35.000, auch mal darunter oder darüber.

1992 folgte für einige Jahre aufgrund von Umgestaltungen eine Verringerung der Kapazität auf ca. 43.000 Zuschauer, bevor dann zwischen 1995 und 1999 eine schrittweise Erhöhung auf der Kapazität auf 55.000 bis schließlich nach Jahren auf 68.000 Zuschauer erfolgte.

Aufgrund einer weiteren Ausbaustufe wurde dann ab 2003 ein Fassungsvermögen von über 80.000 Zuschauern erreicht.

Ab 1996 steigerten sich die Besucherzahlen im Stadion mit der schrittweisen Erhöhung der Kapazität auf über 50.000, ab 1999 (nach Vollendung der damaligen Ausbaustufen) auf deutlich über 60.000, ab 2003 auf zwischen 72.000 und 79.000 und ab 2011 auf regelmäßig über 80.000.

Seit Jahren hat der BVB nicht nur einen sehr hohen Anteil glücklicher Dauerkartenbesitzer (Dauerkarten werden wie ein Schatz gehütet), sondern auch den höchsten Zuschauerschnitt aller Fußballklubs weltweit 🙂

Übrigens hat dem FC Bayern damals die WM 1974 und vor allem das zuvor anlässlich der Olympischen Spiele 1972 errichtete Olympiastadion, welches die Bayern dann übernehmen durften, erheblich dabei geholfen, den damaligen Dauerkonkurrenten um die Meisterschaft, Borussia Mönchengladbach, endgültig abzuschütteln. Gladbach gehörte nicht zu den WM-Standorten, kam nicht in den Genuss einer Förderung.

Übrigens: Offenbar habe ich zuletzt zuviel positives über Deine Frankfurter Eintracht geschrieben, die muss ich doch wieder etwas kritischer unter die Lupe nehmen 🙂
Jetzt wurde auch noch Kevin-Prince Boateng verpflichtet, das bringt Aufmerksamkeit und ich bin gespannt, was er noch auf den Platz bringen kann. Kovac scheint ja von ihm überzeugt zu sein. Ist er einigermaßen fit und körperlich belastbar, ist er ein Gewinn. Lassen wir uns mal überraschen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

@Robin: Es waren auch mal 12.500 oder noch weniger Zuschauer im damaligen "neuen" Westfalenstadion, als es kaum eine Sau in Dortmund interessierte, wie ein Zweitligist sich wieder bekrabbelte. Und die Jahre danach bis Mitte der Neunziger waren für echte Fans quälend wie Kaugummi und Zahnschmerzen, besonders in den Jahren mit Abstiegsgefahr und ultradrögem Mittelmaß. Aber wir haben ja heute Marketingspezialisten, die auch solche historischen Fakten zu einer Art "Wallfahrt" für erleuchtete Biene-Majas verklären. Selbst hier;-)

b
b
6 Jahre zuvor

Nuri Sahin besaß zwar für wenige Jahre gezwungenermaßen nur die türkische Staatsbürgerschaft, für die er sich allerdings wahrscheinlich eher wegen seiner Karriere denn seines Empfindens entschieden hat, schließlich hat er sich danach wieder einbürgern lassen und ist nun (auch) wieder Deutscher. Nicht daß das irgendwie groß was ausmacht, aber einen Lüdenscheider als "Türke" zu bezeichnen empfinde ich als etwas ungewöhnlich 🙂

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Robin zu#14 und @b zu #13
Sahin ist 1988 in Lüdenscheid geboren und in Meinerzhagen aufgewachsen. Er hat zunächst nur die türkische Staatsbürgerschaft gehabt und die ausschließlich aber nicht nur für wenige Jahre, sondern bis 2011. Er spielte also auch nie für deutsche U-Mannschaften, immer nur für die Türkei, ist auch türkischer Nationalspieler.

Erst seit 2011 hat Sahin also neben der türkischen Staatsbürgerschaft auch die deutsche Saatsbürgerschaft. Darauf ist es wohl zurückzuführen, dass selbst auf einigen Fußball-Websites als Nationalität nur die Türkei steht, er hat aber seit 2011 beide Staatsbürgerschaften.

Sahin spielte zunächst in der Meinerzhagener Jugend und wechselte dann 2001 in die Jugend des BVB. Später mit erst 16 Jahren debütierte er als jüngster Spieler jemals in der Bundesliga beim BVB. In der Meister-Saison 2010/2011 spielte er ein wichtige Rolle im Team und wurde von den Profis der Liga zum besten Spieler der Saison gewählt, wechselte anschließend zu Real Madrid. An die Glanzzeit zuvor konnte er dann aber nicht mehr anknüpfen, hatte auch immer wieder mit Verletzungen zu tun und kehrte im Juni 2014 zum BVB zurück.
Dass er in letzter Zeit etwas in den Vordergrund geschoben wird, hat sicherlich auch damit zu tun, dass er eben aus der Region stammt, in der BVB-Jugend fußballerisch groß geworden ist und sich rhetorisch ganz gut präsentieren kann. Denn Reus fehlt noch länger, Schmelzer ist auch noch verletzt, Bender wechselte nach Leverkusen und der stellvertretende Kapitän Sokratis redet bekanntlich nicht so gerne vor Kameras.
Gestern gegen Wolfsburg spielte er ordentlich, aber man muss noch abwarten, wie er sich schlägt, wenn es gegen stärkere, vor allem offensivstärkere Gegner geht.
Kann er die Rolle sportlich einigermaßen gut ausfüllen, kann man Weigl nach seinem langen Ausfall langsam wieder heranführen, muss da nichts überstürzen. Wie andere auch, so gehe aber auch ich davon aus, dass Weigl wieder gesetzt sein dürfte, sobald er wieder völlig spielfit ist. Weigl ist insgesamt gesehen doch stärker als Sahin.

Das war der erhoffte und wichtige gute Auftakt gestern für den BVB. Wolfsburg hat sich zwar nicht gerade als starker Gegner erwiesen, aber 3 : 0 auswärts bei den Wölfen muss man auch erst mal gewinnen. Der hier schon – auch von mir – sehr gelobte Bartra machte ein starkes Spiel und erzielte auch ein Tor, wozu nur wenige andere Innenverteidiger technisch in der Lage wären. Auch Pulisic glänzte und zeigte erneut, dass man in Abwesenheit von Dembélé auf ihn zählen kann. Bei Götze sieht man, dass er langsam wieder ein wertvoller Bestandteil dieses Teams wird. Hoffentlich verletzt er sich nicht und kann jetzt Stück für Stück in eine optimale Verfassung gebracht werden.

Mit diesem klaren Sieg und der Tabellenführung ist rein sportlich gesehen erstmal Ruhe und der Trainer kann in Ruhe weiterarbeiten. Die Wölfe waren allerdings noch kein Maßstab, um beurteilen zu können, wie stark der BVB wirklich ist. Das wissen wir erst in einigen Wochen genauer. Aber es sieht schon mal gut aus.
In Sachen "Dembélé" nimmt der BVB die erwartet klare Haltung ein und zeigt, dass man ihm nicht auf der Nase herumtanzen kann, um bestimmte Ziele zu erreichen und dass auch andere Klubs, seien sie auch noch so bedeutend, nicht darauf setzen können, dass man den BVB leicht weichkochen kann.
Zorc und Watzke machten deutlich, dass Barcelona die Vorstellungen des BVB hinsichtlich einer Mega-Ablöse rechtzeitig vor Ablauf der Transferperiode erfüllen müsse oder der Spieler habe ab 01. September wieder beim BVB anzutreten. Dembélé hat durch seine indiskutable Aktion also nur erreicht, dass der BVB hinsichtlich einer Ablöse gar nicht kompromissbereit ist und Barca entweder eine Mega-Ablöse zahlt, wie es sie noch nie für einen Spieler der Bundesliga gegeben hatte oder es eben sein lässt.
Diese Haltung des BVB ist ein klares und wichtiges Zeichen für die Zukunft an Spieler und Klubs. Schließlich hat Dembélé noch einen Vertrag über mehrere Jahre beim BVB ohne Ausstiegsklausel. Er kann sich aus seiner rein persönlichen Sicht ärgern darüber, dass ihn der BVB nicht einfach so gehen lässt, aber was gar nicht geht, ist, einfach nicht mehr zum Training zu erscheinen und so den Wechsel mit aller Gewalt erzwingen und den eigenen Arbeitgeber unter Druck setzen zu wollen. Vor allem lässt er ja damit auch die Mannschaft, alle seine Kollegen in der Mannschaft, im Stich und dementsprechend sauer sind seine Mitspieler beim BVB auch.
Es bleibt also spannend in dieser Sache. Wird Barca in den nächsten Tagen ein Angebot abgeben, welches den Vorstellungen des BVB entspricht oder muss der Spieler tatsächlich am 01.09. wieder beim BVB antreten? Mal sehen, was Boss Watzke heute im Wontorra-Talk dazu sagt.

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Robin zu #16
Natürlich hast Du Recht mit Deiner Feststellung, dass das ein Pokerspiel sei. Der BVB weiß, dass Dembélé trotz noch Jahre laufenden Vertrages unbedingt zu seinem Traumverein will, weil er jetzt nach Neymars Wechsel die Chance auf einen Platz im Team sieht. Und der BVB weiß, dass Barca sehr an diesem Spieler interessiert ist und nach dem Neymar-Wechsel viel Geld hat. Des Weiteren weiß der BVB aber auch, dass Dembélé ein Spieler ist, der den Unterwschied ausmachen kann, der ein außergewöhnliches Talent besitzt und mit dem BVB sportlich dann doch noch stärker wäre.

Aus sportlichen Gründen gibt der BVB solch einen Spieler nur sehr ungern ab, aber wenn Barca eine Mega-Ablöse bietet, die es so noch nie für einen Spieler der Bundesliga gegeben hat, dann würde es die Zustimmung des BVB geben.
Solch eine Position muss man sich erstmal trauen einzunehmen und die kann sich auch nicht jeder Klub leisten, so zu vertreten. Ich denke, der BVB meint das genau so, wie es die Bosse erklärt haben und es war klar, dass sie nach Dembélés indiskutabler Aktion kaum anders handeln werden, um da nicht falsche Signale an Spieler und Klubs zu senden. Bietet Barca die Megasumme nicht, wird Dembélé wieder beim BVB antreten müssen, auch wenn das für alle Beteiligten keine einfache Situation wäre. Derzeit spricht durchaus einiges dafür, dass Barca doch noch in die vollen geht. Sicher ist das aber nicht. Lassen wir uns mal überraschen.

Es stimmt ja auch, dass Sahin "Türke" ist. Aber @b hat ja geschrieben, dass er für wenige Jahre gezwungenermaßen die türkische Staatsbürgerschaft hatte. Das aber stimmt so nicht. Deshalb habe ich das mal komplett dargestellt. Er ist in Lüdenscheid geboren und hatte von Anfang an die türkische Staatsbürgerschaft. Erst 2011 kam dann die deutsche Staatsbürgerschaft hinzu. Er besitzt also seit 2011 beide Staatsbürgerschaften.
Auf verschiedenen Fußball-Websites usw. werden ja auch immer die Nationalitäten der Spieler aufgeführt und da fällt auf, dass bei Sahin manchmal nur die türkische Nationalität aufgeführt ist, also nicht berücksichtigt wird, dass er seit 2011 auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat.
Mir ging es also nur darum, das mal insgesamt so darzustellen, wie es ist, damit da Klarheit herrscht.

Walter-Stach@t-online.de
Walter-Stach@t-online.de
6 Jahre zuvor

Robin, Lukas N.,
nun freut Euch 'mal über das 3:0 "unseres" BVB in Wolfsburg und über die m.E. auch spielerisch überzeugende Leistung des BVB.

Ich habe durchaus besorgt dem Saisonauftakt entgegen gesehen -nach dem Rausschmiss von Tuchel und nach dem Theater von und mit Dembele.

Nunmehr neige ich zu vorsichtigem Optimismus mit Blick auf Spielzeit 2o17/2o18, nicht zuletzt deshalb weil jeder in der Mannschaft insgesamt von der ersten bis zur letzten Minute konzentriet gespielt und vor allem auch jeden Zweikampf aggressiv, aber stets fair, geführt und folglich regelmäßig gewinnen konnte.

All das ist -selbstverständlich- nur eine sog. Momentaufnahme, aber ebene eine, die mir einen guten Blick auf die Spielzeit 2o17/2o18 verschafft.

Dembele:
An sich eine "normale" Situation im internationalen Profi-Fußball-. Ein Spieler will weg, ein Verein möchte ihnen habe und das Geschäft könnte zustande kommen, wenn der Verkäufer mit der Höhe des Kaufpreises einverstanden ist. Also: Abwarten, ob, wann und wie……….
Nicht normal ist "lediglich" das momentane Verhalten von Dembele . Und damit umzugehen, kann für die Verantwortlichen des BVB nicht einfach sein, weil das bei unnormalen Verhaltensweisen nun 'mal so ist.

Wenn Dembele nicht verkauft werden wird, hat er beim BVB zu bleiben und seinen Vertrag zu erfüllen. "Ein Dauerstreik" von D. über die gesamte Spielzeit 2o17/2o18 würde vor allem seinen Interessen widersprechen, denn ein Jahr nicht zu spielen, wird ihm weder in seiner sportlichen Entwicklung noch finanziell gut tun.

Sahin:
Er hat gestern gut gespielt. Er bleibt aber für mich hinter Weigel nur die Zweitwahl.
Was mich allerdings auch gestern wieder irritiert hat -gelinde gesagt-, ist sein offenbar unwiderstehlicher Drang, sich öffentlich als Viel-Sprecher positionieren zu wollen, und zwar so, wie es m.E.,wenn es denn überhaupt sein muß, ehe dem Mannschaftskapitän zusteht. Auch diesbezüglich könnte Sahin sich am momentanen -und hoffentlich dauerhaften- Mannschaftskapitän Sokratis orientieren -zurückhaltend, bescheiden außerhalb des Platzes; vorbildlich in Sachen Leistung auf dem Platz!
Sahin "leidet" m.E. an einem überdurchschnittlichen Maß von Selbstüberschätzung.

Aber….
Es geht auch ohne Dembele. Und es kann auch gut gehen , solange Weigel fehlt, mit Sahin.

ke
ke
6 Jahre zuvor

Ein erfolgreicher Saisonstart mit einem Auswärtsspiel. Das ist gut. Dann fehlte immer noch eine halbe Mannschaft.
Einige Spieler haben ihre steigende Form der letzten Serie erhalten. Insgesamt ein sehr positiver Auftritt.

Gegen stärkere Gegner ist vermutlich noch mehr gefragt, aber man wächst an den Aufgaben.

Wann werden endlich die langen Transferzeiten abgeschafft, damit ein Mannschaftsfoto zu Beginn der Saison endlich auf für eine Runde Gültigkeit hat.

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@Walter Stach zu #18
Aber natürlich freue ich mich über den gelungenen Saisonauftakt des BVB mit einem überzeugenden 3 : 0 und der Tabellenführung. Das siehst Du ja aus meinen Zeilen oben unter #15, Absätze 4 und 5. Und @Robin spricht ja auch von einem erfreulichen Start in die Saison, auch wenn er dabei noch einen anderen Klub aus der Region erwähnt, der sich wohl dachte, mehrere Niederlagen zu Saisonbeginn müssen es nicht nochmals sein 🙂
Es war sehr wichtig, dass der BVB derart überzeugend starten konnte, auch wenn die Wölfe schwächer agierten als erwartet. Dennoch muss man erstmal auswärts bei denen ungefährdet und verdient 3 : 0 gewinnen. Das gibt Rückenwind und der Trainer kann in Ruhe weiterarbeiten.

@ke weist unter #19 zu Recht darauf hin, dass noch einige Spieler gefehlt haben, insbesondere Reus, Weigl, Guerreiro, Schmelzer, Schürrle, Rode und nicht zu vergessen der streikende Dembélé.

Der von uns hier zuvor schon sehr gelobte Bartra spielte sehr stark, auch Pulisic überzeugte voll und ganz und Götze ist erkennbar auf dem Weg zu alter Stärke.
In der Vermittlung der Spielweise, die Bosz bevorzugt, ist man auch weitergekommen, aber man muss die nächsten Wochen und stärkere Gegner abwarten, um das noch besser beurteilen zu können.
Der BVB hat auf jeden Fall eine starke Mannschaft und man kann optimistisch sein, dass erneut ein CL-Platz erreicht werden kann. Dieses Ziel kann auch ohne Dembélé erreicht werden, das stimmt, auch wenn der BVB mit diesem Spieler doch noch den einen oder anderen Prozentpunkt stärker wäre.
Meine Haltung zum Thema "Sahin" habe ich oben bereits ausführlich erläutert.

@Robin zu #20
Ja, ich denke auch, dass Boss Watzke im Wontorra-Talk heute auf Sky einen insgesamt guten Auftritt hingelegt hat.
Die letzte Saison hatte schon Spuren hinterlassen, denn es gab einfach zuviele Nebengeräusche und problematische Situationen, von den Vorkommnissen rund um das Spiel gegen RB Leipzig über den schrecklichen Anschlag bis hin zu den Turbulenzen rund um Tuchel und schließlich die Trennung von ihm.
Das Problem in der Außendarstellung zum Thema "Tuchel" liegt natürlich darin, dass er sportlich überzeugen konnte, was auch Watzke in der Sendung nochmals betonte und die Gründe in internen Differenzen, in unterschieldichen Auffassungen in zentralen Fragen und einer mangelnden Vertrauensbasis zu suchen sind. Watzke machte erneut deutlich, dass das ganze kein Alleingang von ihm gewesen sei und die Gründe keineswegs alleine in Problemen zwischen ihm und Tuchel zu suchen seien, dass die Entscheidung intern geschlossen so gefallen und getragen worden sei, es da bei den führenden Personen und in den Gremien keine unterschiedlichen Auffassungen gegeben habe. Watzke machte auch erneut deutlich, dass er öffentlich nicht über die konkreten Gründe der Trennung reden werde. Gegenstand der Führungsverantwortung eines Klubs sei es auch, unangenehme Entscheidungen zu treffen, die man aber immer im Interesse des Klubs treffe.

Dass die Bosse, die ansonsten ja seit vielen Jahren Top-Arbeit leisten, in der Abwicklung und Darstellung dieser Personalie nicht unbedingt die glücklichste Figur machten, ist aber auch klar. Aber sowohl Watzke als auch Zorc sind wieder auf Kurs und Watzke hat erkennbar zu seiner gewohnten Lockerheit zurückgefunden.

Diese ganze Sache muss man aber jetzt abhaken und den Blick nach vorne richten. Es ist ein neuer Trainer da, der für die Abläufe in der letzten Saison rund um den bisherigen Trainer nichts kann, der eine faire Chance verdient hat und bisher einen guten Eindruck macht.
Der BVB ist insgesamt sehr gut aufgestellt.

Die spannendste Personalie bleibt natürlich Dembélé, aber da wird in Kürze ja die Entscheidung fallen, so oder so. Sollte Barca doch noch ein Mega-Angebot auf den Tisch legen und sollte der BVB den Spieler dann ziehen lassen, würde der BVB wohl noch einen neuen Spieler für den Flügel verpflichten, so musste man jedenfalls das interpretieren, was Boss Watzke in der Talk-Runde heute sagte. Es ist auch klar, dass der BVB sich für diesen Fall vorbereitet und eine konkrete Lösung in der Hinterhand hat.
Sollte ein Transfer nicht zustande kommen, wird man es bestimmt hinbekommen, Dembélé ab 01.09. wieder in die Mannschaft zu integrieren, auch wenn das nicht ganz einfach ist und die Fans auch sauer auf Dembélé sein werden. Machbar ist das aber.

Besonders freue ich mich über die Pokalauslosung für die 2. Runde, die heute stattgefunden hat. Denn der FC Bayern muss zu RB Leipzig. 🙂 Endlich hat die Münchener mal ihr sprichwörtliches Losglück verlassen. Der BVB muss in Magedeburg antreten.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

@ Robin #10 Das ist natürlich richtig, aber gegenüber den 1500 Zuschauern bspw. beim 9:0 gegen P.Münster am letzten Spieltag der Saison 72/73 waren auch schon die rund 20.000 gegen BU Hamburg, die ich mal Anfang 75 erlebte, "Massen". Natürlich waren die Zahlen damals allgemein deutlich niedriger. Allerdings waren in den 80ern vierstellige/knapp fünfstellige Zahlen in Dortmund oder FFM wie tw. in den 60ern nicht mehr an der Tagesordnung. Es bleibt aber die Frage, ob die luftige ROTE ERDE solche Zuschauerzahlen angezogen hätte. Selbst das Halbfinale im EC2 66 gegen TV West Ham war bei weitem nicht ausverkauft.
Man kann vielerlei Spekulationen anstellen, warum seit einiger Zeit die Massen strömen. Die schönen Stadien tun sicher ihren Teil dazu, aber erklären sie alles? Und v.a.: bleiben Sie stabil?

Lukas N.
Lukas N.
6 Jahre zuvor

@thomas weigle #23
Da muss ich dann nochmals reingrätschen und auf meine ausführliche Darstellung unter #11 verweisen.
In den 80er Jahren kamen in der Regel im Schnitt zwischen 26.000 und 37.000 Zuschauer ins Stadion. Nur in 2 Saisons waren es damals weniger.

> ab 1996: über 50.000 im Schnitt
> ab 1999: über 60.000 im Schnitt
> ab 2003: zwischen 70.000 und 79.000 im Schnitt
> ab 2011: immer rund 80.000 oder über 80.000 im Schnitt, eigentlich immer ausverkauft

Über Jahrzehnte gesehen muss man auch immer das unterschiedliche Fassungsvermögen des Stadions berücksichtigen .
Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre war der BVB in einer sportlichen Krise, ist 1972 dann in die 2. Liga abgestiegen und erst 1976 wieder in die 1. Liga zurückgekehrt. Diese Situation hat sich natürlich auch auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt.

Die Grundlage für den Aufstieg des BVB zu heutiger Größe und für die immer weiter ansteigenden Besucherzahlen im Stadion war natürlich auch der Bau des Westfalenstadions anlässlich der WM 1974. Man hat nach einigen Hin und Her damals eine relativ preisgünstige Lösung für den Bau gefunden und wie alle WM-Standorte kam auch Dortmund in den Genuss staatlicher Zuschüsse des Bundes und des Landes, denn eine WM ist ja eine nationale Angelegenheit, deren Bedeutung weit über die Standorte und Städte hinausgeht und deren finanzielle Belastung die Standorte ja nicht alleine tragen können.

Selbstverständlich wäre das Wachstum mit dem veralteten Stadion Rote Erde so nicht möglich gewesen. In den 60er Jahren wurde dort mehr provisorisch eine zusätzliche Holz-Stehtribüne aufgebaut, um auf maximal 42.000 Zuschauer Fassungsvermögen zu kommen und dem damaligen Zuschauerzuspruch gerecht werden zu können.
Vor dem Bau des Westfalenstadions hat die provisorische Tribüne in der Südkurve der Roten Erde bereits erhebliche Schäden aufgewiesen.
Der Stadionneubau war für die Zukunft des BVB von großer Bedeutung und hat zu einer wieder sehr positiven Entwicklung geführt. Ähnliches konnte man ja auch an anderen Standorten in Deutschland beobachten. Nach Jahrzehnten sind überall mal Investitionen in die Infrastruktur notwendig, anders geht es gar nicht.

Neben schönen Stadien trägt natürlich auch der sportliche Erfolg zu hohen Zuschauerzahlen bei. Es sei aber auch darauf hingewiesen, dass die deutschen Stadien auch im internationalen Vergleich am besten besucht werden, nicht nur die der Spitzenklubs. Die Besucherzahlen in den deutschen Stadien sind im Vergleich zu den maximalen Kapazitäten der Stadien generell sehr erfreulich.

Und der BVB hat sogar den höchsten Zuschauerschnitt aller Fußballklubs weltweit zu verzeichnen 🙂
Bleiben diese hohen Besucherzahlen stabil? Ja! Es gibt nicht die geringsten Anzeichen dafür, dass die Besucherzahlen in denn nächten Jahren sinken könnten. Der BVB könnte sogar ein noch größeres Stadion füllen.

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[…] meinungsstarken Interviews mangelte es bei ihm tatsächlich nie. Mit entsprechenden Leistungen konnte er sie auf dem Rasen allerdings nicht mehr unterfüttern. […]

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