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Ostermarsch Ruhr: Redet lieber wieder über Chemtrails!

Foto: (CC BY-NC-SA 2.0) flickr/Flyover Living
Foto: (CC BY-NC-SA 2.0) flickr/Flyover Living

Auch in diesem Jahr wird wieder der Ostermarsch-Ruhr stattfinden. Dabei wird es, wie immer, um ein deutliches „Nein zum Krieg“ gehen. Das bisherige Programm ist bis dato zwar nur knapp umrissen – der naiv-pazifistischen Rhetorik vergangener Ostermärsche allerdings ist man treu geblieben.

„Stoppen, Schließen, Abschaffen“. So lautet nach wie vor die Universallösung der „Friedensbewegung“, die für die traditionellen Ostermärsche verantwortlich zeichnet. Dabei wissen die selbsternannten „Experten“ für jeden Winkel dieser Welt immer ganz genau, was die beste Lösung der jeweiligen Konflikte ist. „Rüstung und Militär lösen die Konflikte nicht, im Gegenteil: sie verhindern die Lösung der drängenden Probleme unserer Zeit. Gerechte Politik ist nur im Frieden und durch Abrüstung und eine zivile Umwandlung der Gesellschaft möglich. Dafür demonstrieren wir zu Ostern!“, heißt es im Aufruf für den Ostermarsch 2013, der Ende März stattfinden wird.

Vom Syrien-Konflikt etwa wissen die Initiatoren, dass eine Konfliktbeilegung durch „die konfrontative Politik des NATO-Landes Türkei“ (dem 2009 noch zugejubelt wurde, als Erdogan in Davos den israelischen Präsidenten Shimon Peres brüskierte) gescheitert ist. Es ist „der Westen“, der eine friedliche Lösung torpediert. Über Präsident Assad verliert der Text kein Wort.

„Interessen im wirtschaftlichen Bereich“

Vom sicheren Deutschland aus lässt sich überhaupt viel besser dem 70er-Jahre Antiimperialismus frönen. Da westliche Militäreinsätze grundsätzlich die Vorhut eines neuen Faschismus sind, fordern die Ostermärschler denn auch: „Mali-Einsatz stoppen“. Ungeachtet der nachgewiesenen Grausamkeiten der dortigen Islamisten; ungeachtet der Tatsache, dass Frankreich auf ausdrücklichen Wunsch Malis in dem zentralafrikanischen Land ist; ungeachtet dessen, dass Frankreich aufgrund seines immensen Einflusses in dem ehemaligen Kolonialstaat nicht auf Tricksereien angewiesen ist:

„Die Interessen Frankreichs und dessen Verbündeten in Mali liegen vorrangig im wirtschaftlichen Bereich, z.B. bei der Sicherung des Zugangs zu Uranvorkommen in der Region. (…) Erneut wurde eine UN-Resolution zurechtgebogen, um eine Militärintervention westlicher Staaten zu rechfertigen und das Völkerrecht beschädigt.“

Dass die eigentlichen Invasoren islamistische Terroristen sind, die die Zivilbevölkerung unterdrücken und abschlachten, ficht die Ostermärschler nicht an. Genauso wenig fällt ins Gewicht, dass diese sich zum Großteil aus ausländischen Kämpfern rekrutieren, die der einheimischen Bevölkerung ein faschistoides System aufzwingen wollen. Und dass diese Bevölkerung, wie etwa in Timbuktu, die französischen Soldaten anfleht zu bleiben, um sie vor den Islamisten zu schützen, ist ebenfalls unwichtig. Einen Imperialismus erkennen die Ostermarsch-Pazifisten im Handeln der Islamisten nicht, denn der ist bekanntlich eine ausschließlich westliche Exklusivität.

Der böse Westen

Dass Islamismus gefährlich ist, fällt den Friedensbewegten erst wieder ein, wenn es um Saudi-Arabien geht. Das ist schließlich ein Verbündeter des Westens, und so entdeckt man auf einmal, dass in islamistischen Regimen „elementare Menschenrechte“ verletzt werden. Genauso verhält es sich mit Atomwaffen: Werden diese in Büchel und Gronau mutmaßlich hergestellt, wird der „Abzug und die Vernichtung der Atombomben als notwendigen Schritt hin zu einer atomwaffenfreien Welt“ gefordert. Wenn aber Israel und der böse Westen genau das mit der angestrebten iranischen A-Bombe vorhaben, werden die „belastenden“ internationalen Sanktionen gegen den Iran beklagt.

Was bleibt also? Ginge es nach den Friedensengeln, würden auf einen Schlag alle Soldaten die Waffen fallen lassen. Der Iran könnte ungestört weiter Atomforschung betreiben, die Menschen in Mali würden ihren Mördern und Folterknechten überlassen, Assad hätte gewonnen und Israel stünde mit heruntergelassenen Hosen im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus. Da wäre es einem fast lieber, die Ostermärschler würden wieder, wie im vergangenen Jahr, gegen harmlose Hirngespinste wie „Chemtrails“ (gedankenkontrollierende Flugzeugabgase) protestieren.

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Britta W.
Britta W.
11 Jahre zuvor

Was ein polemischer Artikel, und so ungenau, dass er mit einer sinnvollen Kritik von problematischen bis antiemanzipatorischen Positionen (die es dort genauso gibt wie in diesem Blog) nix zu tun hat.

murphy42
murphy42
11 Jahre zuvor

Ach würde der Ostermarsch doch zu chemtrails ewas sagen, dann hätte die Polemik von M. Niewendick sogar eine Berechtigung. So bleibt der „Artikel“ substanzloses Geblubber. Da solche inhaltsleeren Beschimpfungen häufiger den Schreibstil von Martin Niewendick ausmachen bin ich mir unschlüssig ob es Taktik ist, damit wenigstens ab und zu mal Leben in den Blog kommt oder ist es einfach Unvermögen, die eigenen geistigen Fähigkeiten zu nutzen.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

Ich schlage vor einfach die Grünen mal zu diesem Thema zu fragen – vielleicht kommt dabei raus, dass sie nichts gegen Panzer in aller Welt haben, solange sie mit Biodiesel betrieben werden 😉

Aber mal ernsthaft: Zitat: „Dass die eigentlichen Invasoren islamistische Terroristen sind, die die Zivilbevölkerung unterdrücken und abschlachten, ficht die Ostermärschler nicht an.“
Und wie man lesen konnte, haben die islamischen Terroristen es auch besonders auf die rauchenden Menschen in Mali abgesehen, die ihrem Terror zum Opfer fallen. Jetzt, da die Franzosen in Mali sind und die Bevölkerung nun mit Zigaretten ihre neugewonnene Freiheit feiert, feiert auch die westliche Presse die neugewonnene „Freiheit“ der Bevölkerung, jetzt auch rauchen zu können. Selbst die BBC musste über diese „neue Freiheit“ berichten:

„But people are now able to go out.
People have freedom. People are happy. They can move about freely.
They are not under pressure.
People are smoking, people can do anything they want.“

Rauchen gehört jetzt offenbar zur neugewonnenen Freiheit durch den Westen.
Wie sich die Ideologien doch wandeln können, wenn es nur zur momentanen Politik passt.

Ich glaube, die Ostermaschierer sind nicht „blauäugiger“, als der Westen mit seiner naiv-bellizistischen Rhetorik.

derBruch
derBruch
11 Jahre zuvor

lalala… waffenlieferungen an assad ägtypten saudiarabien sorgen doch dafür das nur der westen mit noch fortschritlicheren waffen dort intervenieren muss wenn es instabil wird. woher hatte sadam seine waffen? von wo hat iran seine waffen? und mit geschenkte atom u-bote für israel mit dennen iran angegrieffen werden kann hat iran angefangen sich von seinem atomprogram nicht mehr abhalten zu lassen.
durch den gewaltsame umsturtz ghadafis kammen die waffen doch erst an die islamisten, die jetzt in mali tra tra gemacht haben.. und sicherlich wird das noch weiter gehen. und wenn eine regierung die nicht mal durch eine mehrheit legitimiert ist z.B. die von mali oder kuwait den westen um unterstützung bietet werden in hintergrund keine neue intressen durchgesetz?
ich bleib dabei gewaltfreiheit ist etwas wovn nur die herschende profitieren und jeglicher gewalt seitens der herschenden gegenüber den unterdrückten bleibt zu verurteilen. also werde ich gucken was ich mit meine an verschwörungs theorie denkenden friedensdemonstranten so anfangen kann. und kritisiere diese auch von der position aus, aus dem sie kritik auch annehmen können.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor

Der Artikel von Martin hat erneut gezeigt: Von allen sozialen Bewegungen ist die Friedensbewegung die dümmste.
@911Pirat: „Hoëcker, Sie sind raus!“ 🙂

Klaus Bearwald
Klaus Bearwald
11 Jahre zuvor

Die dümmsten Bauern haben die dicksten Eier.

Achim
11 Jahre zuvor

„Ostermarsch Ruhr:
Redet lieber wieder über Chemtrails!“

@Martin

Angesichts der journalistischen Standards dieses Artikels bin
auf bald bereit – aus Gründen der Vergleichbarkeit – die Wiederanerkennung
der Doktorgrade für alle erwischten Plagiatoren und die
Verteilung von Doktorgraden für Astrologen an der TU Dortmund und der RUB
zu fordern.

Aber ich halte das Fähnlein wissenschaftlicher und
journalistischer Mindeststandards aufrecht.

Aus Zeitgründen beschränke ich mich lieber
im wesentlichen auf die Überschrift.

Richtig ist:
Es gibt auch in diesem Jahr ein Ostermarsch Ruhr.

Falsch ist:

„Chemtrails“ seien ein Thema des Ostermarsches gewesen.

Richtig ist:

Vor etwa 10 Jahren hatte der Webmaster
des Ostermarsches Ruhr in blanker Unkenntnis
zukünftiger unwissenschaftlicher
Verschwörungtheorien einen Link auf einen
Fernsehbeitrag gesetzt.

Dieser Beitrag berichtete über die Täuschung
von Wetterradaranlagen durch den Abwurf
von ein paar „Täuschkörpern“ durch NATO-Flugzeuge.
Deswegen „sahen“ die wetterfrösche dann
Regenwolken und Regen, die es real nicht gab.
Dumm gelaufen für den Weztterbericht und die
Wettervorhersage.
Irgendwann gaben die Wetterfrösche dann den
Fehler und seine Ursachen entdeckt und sich
beschwert.
Genau darüber berichtete dieser Fernsehbericht
unter Anwendung früher selbstverständlicher
journalistischer Standards.

Ein paar Jahre später kam dann die bescheuerte
Verschwörungstheorie von den „Chemtrails“ auf.
Diese Verschwörungstheorie behauptet, dass
irgendwelche Mächte über den Abgasstrahl
irgendwelcher Düsenflugzeuge irgendwelche
extra über Extratanks zugesetzte Chemikalien
verbreiten würden die irgendetwas
bewirken würden.

Ein solcher Mist wird u.a. von dem
umstrittenen …… Duo Bandbreite verbreitet.

Aber dieser Mist wurde vom Ostermarsch Ruhr
nicht verbreitet.

Kommen wir mal zum Islamproblem:

Insbesonder auf der Abschlusskundgebung
im evangelischen Gemeindehaus „Wichernhaus“
geschehen immer illegale Dinge die in
„westlich-islamischen“ Ländern
wie Saudiarabien, Katar oder im „befreiten“
Irak strikt verboten sind.

Es wird dort echtes Bier verkauft und getrunken.
Es werden dort Würstchen aus Schweinefleisch
gebraten und gegessen.
Kein weibliches Wesen trägt Kopftuch.
Viele Teilnehmer tragen enge Jeans oder eine
sonstige „unislamische“ Bekleidung.
Viele Teilnehmer tragen einen nach
islamischen Kriterien unzulässigen langen
Haarschnitt oder – sogar bei Männern – Ohrringe.
Irgendwie gibt es auch eine Werbung für
ein organisiertes Christentum.

In etwa 50 islamischen Ländern ist dies
irgendwie verpönt und wird mit Strafen
bis hin zu einer staatlich organisierten
öffentlichen (YouTube) Steinigung von
Kindern bestraft, wobei die Deliquenten
dann aus den Klassenräumen gezerrt
unm ohne „Prozess“ auf dem Schulhof
gesteinigt zu werden.
Siehe mal die Berichterstattung über die
Steinigung irakischer „Emos“ im
„befreiten“ Irak. („Emos“ sind eine bürgerliche
antimilitaristische jugendkulturelle Bewegung
als Gegengewicht zum gewaltverherlichenden
„patriotischen“ amerikanischen Mainstrean
nach 9/11 und dem „Gangsta-Rapp“.)
sind eine antimili

Es gibt also ein allgemein bekanntes
Islamproblem…

Wenn dann im Ostermarschaufruf vor
Waffenlieferungen an islamische Mächte
wie Saudiarabien gewarnt wird, dann ist
dies höchst vernünftig.

Angesichts der Polemik des Artikels schreibe
ich lieber nichts über meine Begegnung mit
der syrischen Opposition auf dem Pstermarsch.

Aber folgen wir mal der „Neuen Frankfurter
Schule“.

„Manche Kritiker der Elche…“

Ich sage mal ganz stolz:

Ich war nie in der SDAJ, dem MSB Spartakus,
der DKP, der „Friedensliste“(Euopawahl),
der PDS oder der Linkspartei.

Ich habe diese Sekten auch nie gewählt.

Ich habe auch nie eine Wahl „geschlabbert“ wo
die DKP, der „Friedensliste“(Euopawahl),
der PDS oder der Linkspartei auf dem
Stimmzettel drauf stand. (Bei manchen
Wahlen haben diese es wegen der 5%-Hürde
gar nicht erst versucht…)

Die Neue Frankfurter Schule sagt:

„Manche Kritiker der Elche…“

Ich bin stolz!

Bitte nachmachen!

Achim

Puck
Puck
11 Jahre zuvor

@Britta W.
@Murphy42

Sie hätten es also gerne etwas genauer?
Aber gerne.

Sie erinnern sich noch an die Khmer Rouge? Erinnern Sie sich auch noch daran, wie der Wahnsinn, der 1,5 Mio Menschend das Leben kosteste, endete? Durch eine millitärische Intervention. Hat irgendwie nur niemand bemerkt. Erst die Gräueltaten nicht (CIA-Propaganda!) und die Intervention auch nicht, vermutlich weils die Vietnamesen waren, die in Kambodscha einmarschierten.

Als Anfang der 90er Jahre Bilder von KZ-ähnlichen Lagern in Jugolawien über den Bildschirm flimmerten, Nachrichten von Massenvergewaltigungen die Runde machten und Sarajewo von den umliegenden Hügeln mit Artillerie beschossen wurde, fanden das alle ganz, ganz schrecklich. Allerdings nicht so schrecklich, daß sie sich etwa gefragt hätten, ob man als in der Wolle gefärber Pazifist tatsächlich immer auf der moralisch sicheren Seite ist.
Statt dessen demonstrierte man lieber gegen den NATO-Einsatz, der den Krieg schließlich beendete – und erntet bis heute in geselliger Runde beifälliges Kopfnicken, wenn man diese Intervention kaltschnäuzig als „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ schmäht und damit in die Nähe von Opas Marsch nach Stalingrad rückt.

Haben Sie schon einmal vom Bürgerkrieg in Sierra Leone gehört? Falls nicht, kann ich Ihnen gerne auf die Sprünge helfen: Das war dieser Krieg, in dem Milizen sich dadurch profilierten, daß sie Zivilisten Gliedmaßen abhackten und der durch den Verkauf von Diamanten finanziert wurde. Den Begriff „Blutdiamanten“ haben Sie vermutlich schon einmal gehört, das kam ein paarmal im „Tatort“ vor.
Und Sie ahnen es vielleicht schon: Dieser schreckliche Krieg wurde beendet durch eine Intervention (GB hat sich erbarmt).
Randbemerkung: Falls Sie jetzt vermuten, daß auch die mit dem Erlös der Diamanten gekauften Waffen aus GB kamen, oder „dem Westen“, muß ich Sie enttäuschen. Bürgerkriege in Afrika werden fast aussschließlich mit Waffen aus dem ehemaligen Ostblock ausgefochten.

Auch der Afghanistan-Einsatz wird gerne als „völkerrechtswidriger Angriffskrieg“ diffamiert. Ich gebe zu, der Spruch, daß „…die Freiheit Deutschlands auch am Hindukusch verteidigt wird“ ziemlich abgenudelt ist. Aber da ist Nachsicht gefragt, an dem Satz hat vermutlich ein Redenschreiber 2 Wochen lang rumgefeilt, da kann man ihn nicht nur einmal bringen. Aber daß die Taliban nicht nur die afghanische Bevölkerung drangsaliert haben wie seinerzeit die Khmer Rouge die Kambodschaner, sondern auch Terroristen Unterschlupf gewährten, die den bis heute verheerendsten Terroranschlag verübten und mehr davon nicht nur androhten, sondern auch ausführten, kann wohl nicht so ganz unter den Tisch gekehrt werden. Es gab also durchaus Gründe für diesen – falls das jemand vergessen hat – von der UNO sanktionierten Einsatz.
Auch wenn Frau Käßmann da anderer Meinung ist.
Aber bekanntlich bezweifelt Frau Käßmann ja auch denn Sinn eines anderen Einsatzes, was nicht weiter bemerkenswert wäre, wenn sie dafür nicht geradezu frenetisch gefeiert worden wäre: Selbst Hitler hätte man ohne Einsatz von Millitär los werden können.
Womit sie womöglich mit dem Gespür des Populisten einen Nerv getroffen hat.
Zuende gedacht impliziert das ja wohl, daß Hitler der Krieg von den Alliierten aufgezwugen wurde – eine These die ansonsten nur von Rechtsradikalen vertreten wird.
Aber das fällt verdächtig wenigen auf.

Kriege haben in der gesamten Menschheitsgeschichte Unglück gebracht. Das ist wahr.
Wahr ist aber auch, nach dem 2. WK hat man sich darauf geeinigt, daß so eine Katastrophe nie wieder geschehen sollte, kein Weltkrieg und insbesondere: kein Völkermord. Deshalb hat man die UNO gegründet.
Seitdem mußten sich andere Staaten gelegentlich die Frage stellen, ob sie an einem Blauhelmeinsatz der UNO teilnehmen. Kanada z. B., ein Land, dem niemand der noch ganz bei Trost ist „imperialistische“ Umtriebe unterstellen kann, hat bis 1989 für sämtliche Blauhelmeinsätze Kontingente zur Verfügung gestellt und das Training der Armee darauf ausgerichtet, weshalb die Armee in Kanada sehr geschätzt wird, wie ich finde, zu Recht.
Nur in Deutschland sah das anders aus. Deutschland war die Ausnahme. Weil nach dem 2. WK niemand deutsche Soldaten außerhalb Deutschlands sehen wollte – was für einige Zeit nach 1945 zweifellos zutraf.
Aber das ist jetzt fast 70 Jahre her, 3 Generationen, in denen sich die Parole „nie wieder Krieg“ irgendwie verselbstständigt hat zu einer bräsigen Bequemlichkeit, die das sture Festhalten an der deutschen „Sonderrolle“ besserwisserisch als Friedfertigkeit annonciert.
Das ist die optimistische Version.

Die pessimistische sieht so aus:
Mit dem Dummschwatz vom „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ auf dem Balkan oder in Afghanistan soll das Unbehagen an der deutschen Geschichte reguliert werden wie der Darm nach der Völlerei zu Weihnachten mit dem wunderbaren Antibiotischem Joghurt in dem grünen Becher.

Falls das immer noch nicht ausführlich genug war: Genauer kann ichs auch nicht.

trackback

[…] ein wenig so, als hätten die Veranstalter des „Odenwälder Friedensmarsches“ meinen Artikel „Ostermarsch Ruhr – Redet lieber wieder über Chemtrails!“ gelesen. Denn das taten sie. Die „Gazette“ lieferte dazu einen Artikel, der mit viel gutem […]

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