Im ostwestfälischen Halle wurde eine nach dem Kolonialoffizier Paul von Lettow-Vorbeck benannte Straße umbenannt. Der Judenhasser Luther wiederum wurde mit einer eigenen Straße geehrt. Eine rotgrüne Provinzfarce von unserem Gastautor Thomas Weigle.
Seit 1936 gibt es in Halle eine Lettow-Vorbeck-Straße, allerdings nicht mehr lange. Zwei Versuche 1989 und 2012 den peinlichen Namen zu entfernen, waren an der bürgerlichen Mehrheit gescheitert. Nun ist es im dritten Anlauf gelungen, der Kriegsverbrechernamen wird entfernt. Aber um welchen Preis? Statt nun auch durch einen entsprechenden Namen ein politisches und deutliches Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus zu setzen, unterwirft sich die rotgrüne Ratsmehrheit dem Willen der Evangelen, die ihr Martin-Luther-Haus auch an der gleichnamigen Straße gelegen wissen wollen, deshalb wurde in der vergangenen Woche ein „religiöser“ Ratsbeschluss herbeigeführt. Man glaubt seine Pflicht in Sachen Nazibarbarei, Antisemitismus und Rechtsradikalismus erfüllt zu haben, hat man doch vor mehr als drei Jahren einen Gedenkstein für die Haller Juden enthüllt, an dem hin und wieder gedacht wird, der aber sonst ein unauffälliges Dasein an der viel befahrenen B 68 fristet und dem Vorbeifahrenden sein gedenkendes Wesen keineswegs enthüllt.
Die zukünftig nach dem Bauern-und Judenhasser Luther benannte Straße ist nur kurz, aber viel befahren im Zentrum der Stadt, so dass ein entsprechendes Straßenschild, etwa „Straße der Haller Juden“ oder nach einem Opfer rechten Terrors gewiss ein echtes Zeichen gegen den
























