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Protest gegen Nazi-Kader Michael Brück an der Ruhr Uni

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Zu Protesten gegen Michael Brück, den NRW-Vizechef der Nazi-Partei „Die Rechte“ kam es heute an der Ruhr Universität Bochum, wo Brück seit Oktober Jura studiert. Gut  20 Nazigegner protestierten gegen Brücks Anwesenheit während einer Jura-Einführungsveranstaltung in der Bochumer Innenstadt. Der Protest gegen Brück löste Tumulte aus, so die Nazi-Gegner in einer Pressemitteilung:

Ein antifaschistischer Redebeitrag wurde nach kurzer Zeit durch den handgreiflich werdenden Dozenten der Vorlesung unterbrochen. Michael Brück und einige seiner Kommilitonen standen auf wurden ebenfalls handgreiflich, wodurch es zu einem Tumult kam. „Mit diesem Verlauf der Ereignisse hatten wir nicht gerechnet.“ so die Antifaschistin Sarah Milsani. „Um die Situation nicht weiter zu eskalieren verließen wir dem Raum.

Parallel wurden auf dem Uni-Campus mehrere hundert Plakate geklebt und mehre tausend Flyer in Mensa und Cafeten sowie an der juristischen Fakultät verteilt.

Die Nazigegner hoffen, durch die heutige Aktion eine Diskussion über die Ausbildung von Neonazi-Kadern an Universitäten anzustoßen.

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marc
marc
10 Jahre zuvor

ein sehr sinnvoller protest. hoffentlich bleiben die studierenden und auch die lehrenden an der ruhr-uni dran.

ich sehe wenig hoffnung darauf, dass man nazis von hochschulen verbannen kann. und ich würde auch keine gesinnungskontrolle bei der einschreibung wollen. auch wenn es in diesem fall wünschenswert wäre, denn nazis will ich auch nicht an hochschulen sehen.

aber anhaltende sensibilisierung der studierenden und dozenten finde ich sinnvoll. dann kann man eben zivilgesellschaftlich darauf reagieren und nicht mit nazis in die mensa gehen, ihnen keine kopien zukommen lassen oder sie gar beim lernen unterstützen. ein solch zivilgesellschaftlicher protest sollte zulässig sein und bringt hoffentlich auch was.

Paul
Paul
10 Jahre zuvor

Was stimmt denn jetzt? Wurde der Professor handgreiflich oder nicht? Die Fachschaft Jura schreibt auf ihrem Facebook-Profil, dass der Professor „besonnen“ reagiert habe.

„Aus gegebenem Anlass möchten wir als Fachschaftrat Jura an die Studierenden der Rechtswissenschaft appellieren, dass Diskriminierungen wegen parteipolitischen Engagement innerhalb des Jura Studiums nichts zu suchen haben! Wie distanzieren uns ausdrücklich von parteipolitischen Extremen jeglicher Art! Situationen wie heute in der Vorlesung bei Herrn Professor Borges dürfen in unserer Fakultät nicht vorkommen! Wir hoffen darauf, dass in Zukunft ein friedliches Miteinander möglich ist. In diesem Sinne möchten wir uns bei den Studierenden bedanken, die wie Herr Professor Borges, Zivilcourage bewiesen haben.“

Die Reaktionen darunter sind ja zum Haareraufen. Die Erklärung der Fachschaft ebenso. Über Rechtschreibung müssen wir gar nicht erst reden. Ganz schwach! Das hätte man differenzierter beurteilen müssen. Man muss nicht jede Antifa-Coming-Out-Aktion gutheißen. Aber in dieser Form einen bekannten Neonazi zu schützen, dessen Engagement ja weit über das „parteipolitische“ hinausgeht, ist schon krass.

Hulk
Hulk
10 Jahre zuvor

@Paul: Was erwartest du von Juris?

Zupfel
Zupfel
10 Jahre zuvor

Was geht denn da in der Jura-Fachschaft ab??? Die ergreifen echt Partei für einen führenden Neonazi-Kader des verbotenen (!) „Nationalen Widerstands Dortmund“, der Gewerkschaftsdemos gewalttätig überfällt, bundesweit auf Neonazi-Demos redet und den faschistischen Versandhandel antisem.it betreibt??? Und wenn darüber aufgeklärt wird, nennen die das ernsthaft eine „Diskriminierung wegen parteipolitischen Engagement“????

Gewerkschaftsdemos angreifen ist „parteipolitisches Engagement“??? Eine verbotene Kameradschaft zu reorganisieren und Neonazis mit Waffen und Propagandamaterial zu versorgen ebenso? Wie ekelhaft ist diese Stellungnahme denn? Das ist so ziemlich die übelste Verharmlosung von Faschismus und Neonazismus, die ich von nicht ausdrücklich faschistischer Seite seit langem gelesen habe. Wenn solche Leute wie die Verfasser dieser Stellungnahme in diesem Land tatsächlich Juristen werden können, dann haben wir wirklich ein ernsthaftes Problem in Deutschland.

68er
68er
10 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin

Das ist eine spannende Sache, wie eine Hochschule mit der Anwesenheit von Nazis oder auch anderer Extremisten umgeht. Bei so klar agierenden Typen, wie Herrn Brück ist die Sache noch einfach. Problematisch wird es aber, wenn schon Leute von Pro NRW in die Nazi-Ecke geschoben werden bzw. Nazis sich bei solchen rechtskonservativen Vereinen „unterstellen“.

Spannend ist auch, wenn Leute wie Brück sich auf die Pressefreiheit berufen:

https://www.heise.de/tp/artikel/40/40472/1.html

Vielen Dank jedenfalls für den Bericht.

Chris
Chris
10 Jahre zuvor

Was hier auf Facebook dazu kommentiert wird, ist leider bezeichnend: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=658003277583987&id=131451603572493

Wer?
Wer?
10 Jahre zuvor

Bevor hier wieder gesagt wird das sind ja Nazimethoden…
ist das etwa der Michael brüsk der Anfang letzter Woche Hausfriedensbruch beging und einen menschen öffentlich und im internet an den prange stellte weil dieser ein „Kinderschänder“ sei. Nach deutschem Recht jedoch schon abgestraft. Ist das der Michael Brück der die Todesstrafe fordert und sich auf einen 27 Punkte Plan im Parteiprogramm bezieht.
Und hinter solche Leute stellt die Fachschaft Jura sich!?
Extremisten der Mitte!

Jurastudentin
Jurastudentin
10 Jahre zuvor

Also, die Fakten sind völlig falsch!
Ich saß in der Vorlesung und die Antifaschistische Gruppe kam von außerhalb hinein. Die sind auf den Nazi-Studenten losgegangen und haben ihn zur Schau gestellt, während andere Flyer verteilt haben.
Der Professor hat darum gebeten, dass die AntiFa den Raum verlässt, worauf diese auf den Prof. losgegangen sind.
Mehrere Studenten kamen dem Prof zur Hilfe!!

Sprich: Die wirkliche Schande war heute nicht der Nazi, sondern die AntiFas, die bewiesen haben, dass sie kein Stück besser sind, als die Nazis!

linker Jurastudent RUB
linker Jurastudent RUB
10 Jahre zuvor

Ich selbst studier da auch, hatte heute aber keine Vorlesung und finde es auf jeden Fall gut, dass er geoutet wurde. Ekelig, dass so jemand sich für ‚Gerechtigkeit‘ einsetzen will

RUB-Studentin
RUB-Studentin
10 Jahre zuvor

Was wurde eigentlich aus der angekündigten Task Force gegen Nazis an der Rub? ..

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
10 Jahre zuvor

Völlig losgelöst von der Person: auch ein Naziarschloch hat ein Recht auf Bildung.

Und eine selbsternannte Gesinnungspolizei hat umgekehrt bestimmt nicht das Recht im „Kampf für das Gute“ die akademische Freiheit zu beschneiden.

Jessica Schwan
Jessica Schwan
10 Jahre zuvor

Ich saß ebenfalls in der Vorlesung und muss @Jurastudentin widersprechen. Richtig ist, dass die Leute von außen kamen und bunte Masken über dem Gesicht trugen. Prof. Borges hat darufhin leider überhaupt nicht „cool“ reagiert, sondern versucht die Leute rauszudrängen und einem die Kamera abzunehmen (anstatt sich mal kurz anzuhören was sie sagen wollten). Daraufhin nahmen Kommilitonen einen der Antifas in den Schwitzkasten um ihn festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Dieser konnte sich aber losgegerissen und die AntiFas sind gegangen. Eine nachvollziebare Entscheidung. Die Gewalt ging hier eindeutig nicht von der Antifa aus. Sie hat Flyer verteilt, über – wenn das stimmt – einen militanten Neonazi. Das Ganze ohne sich anzumelden. Nicht höflich, aber auch kein Grund derart zu eskalieren (und hier trägt Prof. Borges leider eine Mitschuld).

P.S. zumindest sitzt der Neonazi nicht in meiner AG

Ricardo
Ricardo
10 Jahre zuvor

„Ein antifaschistischer Redebeitrag wurde nach kurzer Zeit durch den handgreiflich werdenden Dozenten der Vorlesung unterbrochen.“

„Georg Borges schildert die Ereignisse anders.“

„Er habe versucht, einen der vermummten Männer, der mit einem Megafon ausgestattet war, aus dem Hörsaal zu drängen.“

na, wo ist der fehler?

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/jura-professor-bei-tumulten-und-gewalt-im-hoersaal-der-ruhr-uni-bochum-verletzt-id8727961.html

RUB-Student
RUB-Student
10 Jahre zuvor

Schön das es doch noch sowas wie Zivilcourage gibt, da werden die antiFASCHISTEN dumm aus der wäsche geschaut haben.

Keinen Raum für linke Menschenjäger!!!
1933 wären sie alle Nazis gewesen 😉

Wie hier einer noch den Kinderschänder in Schutz nimmt, der 3 jahre lang seine eigene Tochter missbrauchte, ist bezeichnet für das Kroppzeug was sich hier tumelt, aber eure zeit läuft langsam ab 😉

Hilmar
10 Jahre zuvor

Die Aktion könnte zielführend gewesen sein. Brück ist zwar ein Nazi-Kader, aber im Kern eher weich. Genug Druck und er steigt irgendwann aus…

tobias
tobias
10 Jahre zuvor

Großes Gezeter bei der Westfälischen Rundschau. Der Prof erklärt, er habe „versucht, einen der vermummten Männer, der mit einem Megafon ausgestattet war, aus dem Hörsaal zu drängen.“ Wie kann ich mir das vorstellen? Doch vermutlich mit direkter körperlicher Gewalt? Dann liegen ja wohl die Antifas mit ihrer PM nicht ganz weit weg von der Realität, wenn sie ihm eine Eskalation der Situation vorwerfen. Warum glaubt der Professor, dass Gewalt gegen den Megaphonträger erforderlich, geschweige denn verhältnismäßig war? Von dem ging ja wohl eher ein Redebeitrag als ein Angriff aus.

Ultima Ratio
Ultima Ratio
10 Jahre zuvor

Allein für die Plakatierung aller Wände der RUB (siehe „Plakatieren Verboten“) sollte allen Beteiligten ein Bußgeld anhängen. Weiterhin wurde der Campus mit den vollkommen überflüssigen 1000den Flyern/Stickern verschmutzt. Die Krönung: die Störung einer Vorlesung und Bedrohung eines Prof. jur. ! Abgesehen von regulären Student/Gasthörern hat man a) in dem Saal grds. nichts zu suchen und b) noch lange keine „Kampfreden“ zu schwingen. Weiterhin ist die Aktion sicherlich nicht von Erfolg gekrönt, wenn man schon „schlagbereit“ den Saal betritt. Wogegen ihr euch da angeblich wehren wollt – ihr seid nichts besser, sondern (zu min. an der Uni) schlimmer ! Nicht nur vollkommen daneben, sondern auch strafbar… aber ihr habt euch ja schnell wieder verkrümelt, hätte der Prof. mal nicht so besonnen reagiert !!

John
John
10 Jahre zuvor

Ich bin selbst Student an der Ruhr-Uni und saß heute in der Vorlesung von Prof. Borges. Ich habe schon auf dem Weg zu dem Juristen Hörsaal am Bochumer Fenster die ganzen Plakate gesehen und habe mich da schon gefragt was diese Aktion soll.
Mein Standpunkt ist dass mir eigentlich beide politischen Extremrichtungen erstaunlich zuwider, aber eigentlich auch egal sind. Für mich stellte sich das so da, dass ich von jenem Neonazi bis zum heutigen Tage nichts mitbekommen habe. Auch heute saß er entgegen der Behauptung in dem Bericht nur da und wurde nicht handgreiflich. Auch der Professor wurde nicht handgreiflich, er hat lediglich verzweifelt versucht dieses Antifa Gesindel aus dem Hörsaal zu drängen. Wir Studierenden haben nur dem Professor geholfen und nicht versucht irgendeine politische Stellung zu beziehen (so zumindest für meinen Teil).
Ich gebe zu, ganz wohl fühle ich mich mit dem Gedanken nicht dass ein vermeintlicher Neonazi die gleichen Vorlesungen besucht wie ich, aber die Aktion, die heute von seinen „politischen Gegnern“ abgezogen wurde, war absolut daneben und äußerst peinlich. Auf den Fleyern heißen sie ihn noch „gewaltbereit“, laufen aber selber mit Schlagstöcken auf und schlagen dem Professor die Nase blutig.
Diesen Artikel halte ich für eine Unverschämtheit, welche Redaktion hört sich denn bitte nur eine Seite an, gerade in einer solchen politischen Angelegenheit in der zwei extreme Richtungen auf einander prallen.

Robin
Robin
10 Jahre zuvor

Antifaschisten die rumheulen weil ein Professor sie etwas doller angepackt hat?
Ich dachte ihr seid so harte Strassenkämpfer? Geht doch zur Polizei ihr Heulsusen, aber vergesst vorher nicht eure A.C.A.B. Buttons abzunehmen 😉
Wie es in den Wald ruft so schallt es herraus 😉

tobias
tobias
10 Jahre zuvor

@Robin: Nein, ein Professor der Rumheult weil er offenbar gedacht hat, der Wald wäre schallgedämpft.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Kann mir mal jemand schlüssig erläutern, was die RUB-Hörsäle bei bestimmten Vorlesungen noch von Fußballstadion-Tribünen mit „Borussenfront“ & Co. unterscheidet?

Hm
Hm
10 Jahre zuvor

Ich finde es ganz schön ernüchternd, dass die Leute, die hier schon gepostet haben, ganz unreflektiert die Extremismustheorie herunterbeten und zudem ganz offenbar Unkorrektes/Unwahres zum Geschehen produzieren.

Outing-Aktionen sind in der Tat umstritten; ich begrüße jedoch dieses Outing des Kaders des ehemaligen NWDO. Das sind Neonazis, die an der Reinheit des deutschen Volkes arbeiten, also die Vernichtung Unerwünschter nicht nur billigend in Kauf nehmen, sondern gut finden. Punkt.

Robert
Robert
10 Jahre zuvor

Über die Angemessenheit der gewählten Protestform lässt sich streiten, ich selber finde, dass solche Denunziationen ein gewisses Geschmäckle haben. Nazis sind nun aber auch nicht gerade für Takt und Feinfühligkeit bekannt.
Wichtiger fände ich es über die Legitimität eines Protestes zu diskutieren, der ganz offenbar das hohe Gut der Freiheit der Lehre und die universitäre Autonomie eingereift. Ich halte es für kurzsichtig und einen strategischen Fehler, dass Gruppen, die sich gesellschaftlich-emanzipatorischen Zielen verschrieben haben (und da gehe ich bei der AntiFa noch von aus), es anstreben, die Partizipation an Lehre und Forschung nach politischen Gesichtspunkten zu zensieren. Damit spielen sie doch nur dem Staat in die Hände, der Ereignisse wie heute gerne zum Anlass nehmen wird, die Gesinnungsschnüffelei, die er beim Lehr- und Forschungspersonal bereits betreibt, auf die Studierendenschaft auszuweiten und allgemeiner gesehen die Extremismus-Formel vorschiebt um die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten zu legitimieren. Letztere lassen sich gegen den Staat aber eben nicht selektiv nur für bestimmte politische Weltanschauungen verteidigen, sondern nur universell (abgesehen davon läuft dieser Protest doch auch den eigenen Forderungen zuwider, an Universitäten sog. „Freiräume“ von staatlichen/kapitalistischen Zwängen erkämpfen zu wollen). Man wird sich des bürgerlichen Staates auf Dauer nicht entledigen können, indem man die Abschaffung der in ihm erkämpften Freiheitsrechte anstrebt!
Legitimer Protest gegen Nazikader an der Uni kann daher eigentlich nur aus Mitte der Studierendenschaft kommen, wovon in diesem Falle aber nichts zu erkennen ist.

Mirco
Mirco
10 Jahre zuvor

Sowas nennt man dann wohl „wehrhafte Demokratie“?

Anonym
Anonym
10 Jahre zuvor

Also ich saß auch in der Vorlesung und leider nicht weit weg von dem Nazi.
Was im Bericht geschrieben wird ist Schwachsinn.
Die haben den Saal gestürmt und ihn bloßgestellt und gefilmt. Er hat alles über sich ergehen lassen und hat nur ein Foto gemacht. Er wurde weder handgreiflich noch sonst was.
Erst als einer der AntiFas dem Professor ins Gesicht schlug, als er sie energisch rausbeten wollte, sind einige Kommilitonen ihm zur Hilfe geeilt und haben den Schläger festgehalten um ihn der Polizei zu übergeben. Als dann mehrere AntiFas mit Schlagstöcken wieder rein kamen und ihn befreien wollten sagte der Professor man solle ihn los lassen damit es nicht noch mehr Verletzte gibt.
Also die Aussage das sie nicht mit so einer Reaktion gerechnet haben ist Schwachsinn. Wer bringt denn zu einer friedlichen Kundgebung Waffen mit?

Ich finde es auch nicht toll einen Nazi in unseren Reihen zu haben, aber die Aktion der AnfiFa finde ich auch scheiße.
Wir sind doch alle dort um zu lernen und wenn sie ihn anprangern wollen sollen sie es draußen machen oder über Plakate und nicht den Studenten Angst einjagen.
Das was sie tun ist genau das gleiche wie die Nazis und leider oft genauso gewaltbereit. Gleiches mit Gleichem bekämpfen kann nicht funktionieren.

Ihr solltet euch wirklich mal friedlich gegen die ganze Bewegung richten und nicht gegen eine einzelne Person die im Endeffekt eh nur von einem Rattenfänger gefangen wurde.

Sergeij
Sergeij
10 Jahre zuvor

Großen Dank an die Antifa. Wer rassistisch hetzt, Gewalt gegen Minderheiten provoziert und praktiziert und eindeutig Volksverhetzer ist, muss immer und überall mit antifaschistischer Gegenwehr rechnen. Das dies von der Gesellschaft und noch viel beschämender von der Fachschaft Jura nicht toleriert wird, zeigt wie stark die braune Brut in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Prof. Borges Handeln hat gezeigt, dass auch seine Rolle als Dozent hinterfragt werden muss.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Bei so manchem Kommentar fehlt eigentlich nur noch ein Spruch ala „Keine Politik im Hörsaal/Stadion!!“ – wobei der „Stadion“-Spruch allerdings von den Nazis selbst eingeführt wurde, um mit ihrem braunen Geschleime mehr Erfolg zu haben.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
10 Jahre zuvor

Ganz ungeachtet dessen, wer da jetzt nun angefangen hat oder wer da jetzt wem zuerst das Förmchen weg genommen hat: Ich finde das Verhalten dieser selbst ernannten Anti-Faschisten unerträglich.

Auch Nazis haben Grundrechte, ein Recht auf Meinungsfreiheit und ein Recht auf Bildung. Deutschland hat schon vergleichsweise scharfe Gesetze im Bezug auf Volksverhetzung u.ä. Wenn der Betreffende sich dessen oder eines anderen Verbrechens schuldig gemacht hat, muss er dafür auf rechtsstaatliche Weise vor Gericht gestellt werden. Ansonsten kann man sich mit ihm politisch auseinandersetzen, hat aber seine Rechte genau so zu tolerieren wie die eines jeden anderen Bürgers.

Was hingegen überhaupt nicht geht, ist jemanden körperlich anzugreifen, in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken oder durch Psychoterror zu nötigen, weil einem dessen politische Meinung nicht passt – so fragwürdig sie selber auch sein mag. Und die Kategorisierung ‚Nazi‘ ist bei der Antifa oft auch recht – sagen wir mal – ‚fließend‘.

Rebecca
Rebecca
10 Jahre zuvor

SO um mal Licht ins Dunkel zu bringen! Ich saß in der Vorlesung! Und diese Berichterstattung hier ist um es mal nett zu sagen “ sehr bescheiden“ und „subjektiv“ ohne Ende!
Zu erst einmal, ich bin komplett gegen jede Form von Rassismus und fühle mich bei dem Gedanken an Neonazis an unserer Uni mehr als nur unwohl.
Das Ganze war wie folgt:
Die Demonstranten sind in unseren Hörsaal „gestürmt“, anders kann man es nicht sagen ( mit Megaphonen und alle mit Anonymus Masken) und haben Flyer verteilt und (noch friedlich) um Gehör gebeten. Sie hatten einen roten Pfeil dabei mit dem sie auf den angesprochenen Rechtsextremen gedeutet haben. Unser Professor hat dass einzig Richtige getan und die „Eindringlinge“ mehrmals aufgefordert die Vorlesung zu verlassen und keinen Studenten hier an den Pranger zu stellen.
Daraufhin haben die Antifaschisten angefangen rumzubrüllen: „Unter euch sitzt einer aktiver Neonazi usw. „. Der Professor hat dann noch 2 mal mit der Polizei gedroht und hat dann versucht die Demonstranten aus dem Hörsaal zu werfen. Natürlich nicht ganz so sanft ( war nicht anders möglich!) . Daraufhin sind diese auf ihn losgegangen ,um ihrem Kollegen zu helfen. Dabei wurde unser Professor für alle erkenntlich verletzt! Daraufhin eilten ihm einigen Studenten zur Hilfe und der Tumult eskalierte. Als die Studenten einen der Demonstranten festhielten ( da die Polizei im Anmarsch war) holten zwei seiner Mitstreiter Schlagstöcke heraus und bedrohten damit die Studenten! Von friedlicher Demo kann hier nicht mehr die Rede sein. Ich finde es gelinde gesagt LÄCHERLICH, dass einige Leute hier unterstellen, wir oder unser Professor würden die rechte Szene unterstützen! Ganz im Gegenteil! Viele hatten heute Angst und waren geschockt über dieses outing. Niemand hat den Rechtsextremen in Schutz genommen, es handelte sich lediglich um die Verteidigung des Professors. Die Antifa’s wollten Aufmerksamkeit erregen (was ich auch gut finde), haben allerdings zu völlig falschen Mitteln gegriffen. Eine Hetzjagd ist nicht wirklich friedlich. Und ich denke, man wird mir zustimmen, wenn ich sage, wer maskiert, mit Megaphonen in einer Vorlesung rennt, rumbrüllt und sogar (zur eigenen Verteidigung) Schlagstöcke bei sich trägt, verhält sich nicht friedlich!!!!!!!!!!! Ich finde es gut darauf aufmerksam zu machen und es hat insofern seinen Zweck erfüllt, dass jetzt alle bescheid wissen und drüber nachdenken. Aber ich frage mich , war es das wert? Es gab genug Studenten die zuerst dachten es handle sich um einen Amoklauf! Das kann doch nicht sein sowas! Es stimmt, dass der Professor handgreiflich geworden ist, allerdings weil er dazu gezwungen wurde. Er hat nur versucht die nicht friedlichen Demonstranten aus dem Raum zu scheuchen, nicht diese zu verletzten oder irgendwen zu verteidigen. Schließlich hat er sie mehrmals aufgefordert die Aktion abzubrechen und das ohne Erfolg. Ich finde diesen Artikel unglaublich einseitig und es ist schon alleine sehr interessant, dass nur mit den antifa’s gesprochen wurde und nicht einmal mit den Studenten… Das Alleine zeigt eigentlich schon, dass das hier nicht so eine super Berichterstattung ist. Vielleicht nächstes mal besser informieren 😉

Franziska
Franziska
10 Jahre zuvor

:

> Ihr solltet euch wirklich mal friedlich gegen die ganze Bewegung
> richten und nicht gegen eine einzelne Person die im Endeffekt eh
> nur von einem Rattenfänger gefangen wurde.

Google doch bitte mal den Namen, „Michael Brück“. Das ist kein armer Tropf, sondern einer der TOP20 Neonazis-Kader in der BRD. Er ist eben selbst der „Rattenfänger“, es hat also den Richtigen getroffen!

Rebecca
Rebecca
10 Jahre zuvor

Niemand nimmt ihn in Schutz! Wirklich niemand in diesem Hörsaal hat das getan!

Paul
Paul
10 Jahre zuvor

Ich glaube, dass man manchmal auch diese Mittel wählen muss. Dieser Herr schreckt auch vor nichts zurück. Und der Professor hätte sehr wohl anders reagieren können. Leute zurückdrängen und anschubsen ist keine Deeskalationsstrategie, zumal dort – mir sind Videos zugespielt worden – ja auch seitens der Demonstranten angekündigt wurde, dass man schnell wieder weg sein wolle.

Man darf bei allem nicht vergessen, dass bis heute die Rolle der Dortmunder Naziszene rund um den Nationalsozialistischen Untergrund nicht richtig aufgeklärt werden konnte. Dass Mundlos und Böhnhardt Tipps aus Dortmund erhalten mussten, liegt auf der Hand.

Und ich halte es – als Person, die fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht – für legitim, wenn politische Aktivisten solch einer Person, die zumindest mit Mördern in Mittäterschaft zu tun hat, ein Jura-Studium erschweren. Wenn solche Leute mit diesem Studium auch noch in den Staatsdienst treten können, ist es zu spät. Wehret den Anfängen!

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Ein Hörsaal voller Jura-Studenten und Juristen.

Da wird es doch wohl möglich sein, Personen zu schützen, die Einhaltung von deutschen Gesetzen sicherzustellen und den dafür vorgesehenen Weg zu gehen, falls gegen Gesetze verstoßen wurde.

Insgesamt ist der Fall sicherlich auch ein schönes Praxisbeispiel für die Qualität und Objektivität von Augenzeugenberichten.

Es kann auch möglich sein, dass das eine oder andere Handyvideo erstellt wurde und den Behörden zur Verfügung gestellt wurde (natürlich ohne vorherige Bearbeitung).

Es wird spannend zu sehen, wie der Fall juristisch gelöst wird. Eine juristische Bewertung gab es ja bisher noch nicht in den Kommentaren.

Jurastudentin
Jurastudentin
10 Jahre zuvor

Ich habe heute ebenfalls die Vorlesung besucht und ich hoffe nur inständig, dass sich Besucher dieser Seite die Kommentare durchlesen, denn dieser Artikel ist eine reine Lüge.

Der Saal wurde regelrecht gestürmt und von friedlich kann nicht die Rede gewesen sein! Die Gewalt ging ganz klar und unwiderruflich von den „Eindringlingen“ aus, die auch nach mehrmaligen (!) Bitten von Professor Borges, welche zunehmend energischer wurden, den Saal nicht verlassen hatten. Nachdem er einen der redenschwingenden Idioten etwas grober anfasste, das mag ja sein, um ihn nach draußen zu bringen, waren es die AntiFas welche Gewalt anwandten. Und ich kann mich den Äußerungen, der voherigen Kommentare nur anschließen.
Ihr wolltet friedlich sein? Habt aber Schlagstöcke dabei? Und bedroht Studenten, die zum Teil nicht einmal volljährig sind?
Das ist arm und nicht gerade förderlich zur Bekämpfung von Rechtsradikalismus.
Die linke Szene hat sich heute mehr als blamiert, zumindest vor den anwesenden 250 Jurastudenten, die gesehen haben wie knapp 20 ERWACHSENE Menschen nicht fähig waren, ihre Meinung gesittet und zielgerichtet zu äußern. Stattdessen haben sie die linke Bewegung als eine gewaltbereite und beschämend ungebildete Sparte gezeigt, was sie nicht viel besser macht als NeoNazis.

Und zu dem Kommentar von Sergeij fällt mir mal so gar nichts mehr ein! „Das dies von der Gesellschaft und noch viel beschämender von der Fachschaft Jura nicht toleriert wird, zeigt wie stark die braune Brut in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.“

Das (!!) was da heute in dem Vorlesungssaal geschehen ist, war nicht rechtens und kann dann von einer Fachschaft Jura natürlich (!!!!!) nicht toleriert werden. Das heißt noch lange nicht, dass die „Braune Brut“ in der Mitte angekommen ist. Das heißt einfach nur, dass Gewalt und dieses aggressive Auftreten, welches die AntiFa heute an den Tag gelegt hat, nicht unseren Vorstellungen und unserer Art uns politisch zu engagieren entspricht!
Diese Aussage ist genauso hohl von dir gewesen, wie jede rechts-populistische Aussage!

Und bevor mir auch wieder unterstellt wird, den Nazi nur in Schutz nehmen zu wollen (weil dass die einzige Antwort ist, die ich heute von den AntiFa-Seiten bekommen habe): Nein, bin ich nicht. Ich engagiere mich ehrenamtlich gegen Rechtsradikalismus in Schulen und Vereinen, sowie in Kirchengruppen für Jugendlichen. Denn das ist präventiv und nur das bringt auch etwas, um Rechtsradikalismus zu bekämpfen.
Man kann Extremismus nicht mit Extremismus bekämpfen, genauso wenig wie man Feuer mit Feuer besiegen kann.
Aufklärung und Bildung ist die einzige Möglichkeit.

Und nicht diese lächerliche Gewalt, welche die AntiFa dort heute zu Tage gebracht hat.

Gruß

Jemand, der schockiert darüber ist, wie lächerlich das heute war.

Thomas Nueckel
10 Jahre zuvor

Von der Universität zu erwarten wäre die Zwangsexmatrikulation des Nazis Brück. – Nichts weniger.

Irgendjemand
Irgendjemand
10 Jahre zuvor

Interessanterweise ist die Stellungnahme der Fachschaft Jura mittlerweile wieder verschwunden und die Kommentar-Funktion auf der Facebook-Seite deaktiviert. Ohne mich jetzt zur eigentlichen Diskussion äußern zu wollen, und egal was man von der Stellungnahme hält:

Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn man versucht, getroffene Aussagen einfach unter den Teppich zu kehren und dann auch noch die weitere Diskussion unterbindet. Gerade in einer solch heiklen Situation sollte man zumindest Raum für eine konstruktive Diskussion lassen. Wenn die Leute von der Fachschaft feststellen, dass vielleicht eine übereilte Stellungnahme veröffentlicht wurde, kann man diese auch noch nachträglich richtig stellen. Die Stellungnahme zu löschen macht es nur schlimmer, verschwunden ist diese dadurch sowieso nicht.

Rub Studentin
Rub Studentin
10 Jahre zuvor

Ich bin Jurastudentin und saß heute ebenfalls im Saal. Tut mir leid, wenn ich sie enttäuschen muss, aber Professer Borges ist handgreiflich geworden und zwar als erster! Zwar äußerte sich diese in Form vom Schubsen, aber die Art und Weise war nicht besonders zaghaft. Zudem er den Demonstranten nicht den Hauch einer Chance gab, zu erklären, weswegen sie da sind. Somit hat sich der Professor so gar nicht vorbildlich verhalten. (Zumal er auch noch Jurist ist)Nichtsdestotrotz war das Verhalten der Studenten angebracht, denn schließlich konnten sie nicht einfach zu sehen, wie der Professor zusammengechlagen wird.

Studentin
Studentin
10 Jahre zuvor

Also wenn ich das alles hier lese, muss ich mich echt zusammenreißen! „Ein Saal voller Jura Studenten“…viele Kommentare zielen darauf ab, dass „Jura-Studenten“ ja wohl wissen müssten, was in dieser Situation zu tun sei und überhaupt die komplette rechtliche Lage jedem klar sein sollte. Fakt ist, dass diese jungen Menschen seit Mitte Oktober erst Jura studieren und die heutige Situation sicherlich schockierend für Professor und Dozenten war, wie kann man den Jugendlichen und jungen Erwachsenen hier dann teilweise so harte Vorwürfe machen? Ich verstehe es einfach nicht…

paule t.
paule t.
10 Jahre zuvor

@ #35
Auch Nazis haben Rechte. Dazu gehört, an einer Universität studieren zu dürfen und dieser nicht verwiesen zu werden, wenn man dort nichts unrechtes tut. Ärgerlich, ist aber so.

Das zu akzeptieren, hat nichts mit Sympathie für die von Nazis vertretene Politik zu tun. Im Gegenteil: Wer dem politischen Gegner – und sei das, wie in diesem Fall, ein offener Gegner der Menschenrechte – seine grundlegenden Rechte nicht zugesteht, ist selbst ein Gegner der Menschenrechte.

Dieser bestimmte Teil der Antifa hat wieder einmal gezeigt, nicht wesentlich besser zu sein als die, die sie bekämpfen wollen. Aufklären über den Nazi-Kader, der ein Kommilitone ist? Meinetwegen, gerne (Artikel, Flugis – nur zu). Die anderen Kommilitonen dafür per Vorlesungsstörung in Mithaftung nehmen; dem – verständlicherweise – unerwünschten Kommiltonen sein Recht zu studieren absprechen; selbst Gewalt ausüben (Schlagstöcke zu so was mitbringen! wo sind wir denn!)? – Nein.

Jura Student
Jura Student
10 Jahre zuvor

Es ist eine demokratische Entwicklung zu sehen, dass offensichtlich sowohl rechts-, als auch linksextreme an einer deutschen Universität studieren dürfen. Zu 2.Weltkriegszeiten wurden linke und sowieso alle politisch verfolgt. In der DDR rechte und alle anderen… Das man sich so etwas von einigen wenigen Chaoten, die Politik dahin tragen wollen, wo sie falsch ist, die Hausfriedensbruch begehen, Körperverletzung, das Studium von rund 300 Studenten aufhalten, von denen die meisten einfach nur sauer waren, das Persönlichkeitsrecht von X Leuten verletzen indem sie filmen (Nicht zuletzt von dem „geouteten“ Studenten, der, wenn man Demokrat ist, trotzdem Rechte hat wie jeder andere), gefallen lassen soll, ist kaum hinnehmbar. Leute, die in dieser Hinsicht aggressiv vorgehen und sich ihres falschen Verhaltens bewusst sein müssen (ansonsten hätten Sie sich kaum so feige hinter Masken versteckt) sollten von der Justiz entsprechend behandelt werden und sollten von der Öffentlichkeit keinen Rückhalt erhalten. Andere auszugrenzen, wie beide extremistische Szenen propagieren, wird kaum Teil der Lösung sein. Darum befasst euch mit diesem unverbesserlichen und redet mit ihnen. Vielleicht lassen sich manche ja doch auf logische Argumente ein.

Sören
Sören
10 Jahre zuvor

War es denn für Profs und Jura-Studis möglich nicht mitzubekommen wer da geoutet wurde? da es flyer gab und dieser auch laut verlesen wurde gehe ich davon aus das sich für alle schnell klärte worum es ging und was das für ein typ ist:
Stellvertretender Parteivorsitzende der rechten in NRW. Betreiber des Antisemit online Versandes. Mehrfach Vorbestrafter Nazigewalttäter. Kader des mittlerweile verbotenen Nationalen Widerstand Dortmunds.

Ganz offensichtlich sollte er bei der aktion nicht zusammengeschlagen werden oder ähnliches sondern lediglich vor versammelter Mannschaft erklärt werden mit wem man da zusammen sitzt. ich wäre da ziemlich dankbar gewesen. man stelle sich mal vor man landet mit sojemand in einer arbeitsgruppe und lädt ihn vielleicht noch zu sich nach hause ein. an der uni wird er sich sicher erstmal versuchen ganz ruhig und normal zu verhalten. Aber bei so jemanden möchte ich nicht das er meinen namen erfährt oder wo ich wohne! Der macht nämlich ganz andere sachen als rote Pfeile halten und flyer verteilen.

Ich kann nicht erkennen warum der Prof handgreiflich werden mußte. Und es ist ja gemeinsame aussage aller augenzeugen das damit der handgreifliche tumult begann. Von mir aus kann man diskutieren ob die Form des outungsangebracht war aber dagegen widerum gewaltätig zu intervenieren und dann noch zu rechtfertigen das ein eindeutiger Neonazikader das volle recht habe unbehelligt juristisch auf staatskosten ausgebildet zu werden…
da komm ich nicht mehr mit.

Danke fürs Outing. Auch wenn die debatte eklig ist jetzt wissen wenigstens alle an der uni bescheid wer sich da versucht neben sie zu setzten.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#35 | Thomas Nueckel: Eigentlich eine supi Idee, aber leider gibt das das NRW-Hochschulgesetz nicht her. Da fehlt ein Absatz im Exmatrikulationsparagraph 51, welcher auch rechtskräftige Verurteilungen wg. Straftaten als Rauswurf-Grund zulässt.

Man kann rausfliegen, wenn Voraussetzungen zur Einschreibung nicht vorliegen und dies erst später auffällt – wie z.B. bei diesen hier (aus §50 HG), die evt. auf Brück zutreffen:

„(2) Die Einschreibung kann versagt werden, wenn die Studienbewerberin oder der Studienbewerber

a) durch Krankheit die Gesundheit anderer Hochschulmitglieder gefährden oder den ordnungsgemäßen Studienbetrieb erheblich beeinträchtigen würde,

b) aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer geistigen oder seelischen Behinderung unter Betreuung steht,..“

„Betreut“ wird Brück ja durch seine braunen Ex-NWDO-Kameraden…

Paul
Paul
10 Jahre zuvor

Ich kann mir nicht vorstellen, dass kein einziger Kommilitone nach zwei Monaten nicht einmal den Namen des Nachbarn im Hörsaal mal gegooglet hat.

Es ist richtig, dass Neonazis in der Gesellschaft geoutet werden. Diese Leute jagen in ihrer Freizeit Schwache, horten Waffen und wollen diesen Staat überwinden. Den Staat, dessen Gesetze ja Inhalt eines Jura-Studiums sind.

Und ich habe mir ein Video da ansehen können. Da ruft Herr Prof. Borges dazu auf, den Saal zu verlassen. Die Antifa-Leute sagen: „Wir gehen gleich.“ Anstatt zu warten – und im Nachgang entsprechende Konsequenzen zu ziehen (ich werde gleich drauf eingehen) -, geht der Professor auf einen los und schubst ihn. Daraufhin eskaliert das Ganze.

Natürlich ist das aus dem Ruder gelaufen. Und dafür tragen diejenigen die Hauptverantwortung, die das verursacht haben (conditio sine qua non). Aber: Mehr Besonnenheit, welche die Fachschaft dem Professor dort unterstellt, hätte dem Dozenten da gut getan.

Zu den Konsequenzen: Freiheit von Forschung und Lehre sind ein hohes Gut. Dazu gehört aber auch der Diskurs, für den auch gewisse Regeln gelten sollten, ist klar.

Es gab da einige Alternativen:
1.: Die Veranstaltung zu unterbrechen und den Saal zu verlassen.
2.: Die Leute verteilen zu lassen und dann fortzusetzen. Das wäre keine Niederlage gewesen in dem Moment. Man hätte danach Vorkehrungen treffen können, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
3.: Sich über den Auftritt der Leute da lustig zu machen. Oder zu sagen: „Ich habe kein Problem mit offenen Diskussionen. Aber dann will ich wenigstens sehen, mit wem ich es zu tun habe.“
Da gäbe es noch andere.

Ich gehe noch mal auf den Anfang meines Posts ein. Nun sind die Jura-Studierenden gefragt, auf diesen Kommilitonen angemessen zu reagieren. Wenn die Fachschaft Jura meint, dass das „parteipolitische Engagement“ nicht im Rahmen des Jura-Studiums zu diskriminieren sei, ist das eine harte Verfehlung.

1.: Der Typ ist nicht in der CDU oder der SPD. Der Typ ist in der Partei, in der „SS-Siggi“ Borchert ja eine nicht zu kleine Rolle spielt. Und er ist da Führungskader. Es gibt zahlreiche Videos mit Michael Brück in der Hauptrolle. Da stehen dann Neonazis schon mit Fackeln vor den Wohnhäusern bekannter SPD-Politiker. So ein Engagement gilt es sehr wohl zu bekämpfen! Auch im Rahmen sonst üblicher Kontakte, die im Hörsaal oder der Bibliothek so entstehen. Die Ächtung dieser Person ist keine Straftat, sondern Zivilcourage.

2.: Michael Brück ist nicht nur Parteigänger, sondern Führungsperson im sogenannten Nationalen Widerstand Dortmund. Es geht also über „parteipolitisches Engagement“ hinaus. Die Fachschaft Jura hat hier einen riesigen Bock geschossen. Sie hätte besonnen auf die Berichterstattung warten können. Die Kritik an der Aktion der Antifa ist vertretbar. Die Verharmlosung eines Neonazis ist es nicht!

JoS
JoS
10 Jahre zuvor

Die Bekämpfung von Feuer mit Feuer ist übrigens eine erprobte und geübte Praxis bei Waldbränden – nur mal so zur Bildung.

Aber zum Thema: Doch, hier wird ein Neonazi von Jurastudis klar in Schutz genommen. Man liest es doch in den Kommentaren. Wem es ‚egal‘ ist, dass Neonazis in seiner Vorlesung sitzen, der ermöglicht Mordtaten. Und genau da sehe ich das Problem. Man kann über Outings streiten, ich habe auch meine Probleme damit. Aber offensichtlich spielt sich hier das ewige Spiel ab: Es wird auf einen Neonazi aufmerksam gemacht, dann kommt die Wunderwaffe Extremismustheorie (übrigens soziologisch unhaltbar) und plötzlich haben wir einen Schaukampf zweier politischer Lager, die mit der Gesellschaft vermeintlich nichts zu tun haben.

Ebenfalls erstaunlich erscheint mir, dass alle Borgesapologien auch klar sagen, dass von ihm der erste physische Kontakt ausging. Und dies schien kein Händeschütteln zu sein. Ich frage mich, wie lang das ganze eigentlich ging, bevor der Herr Dr. jur. (einen Professor jur. gibt es nicht, die venia legendi wird nicht an die Berufsbezeichnung angehängt, der akademische Titel hingegen wird genauer bestimmt) meinte es bedürfe stärkerer Mittel als dem des Arguments? Zehn Minuten? Fünfzehn Minuten?

Man mag hier über den Ton streiten, aber die Akademisierung der radikalen Rechten ist ein massives Problem. Die selbsternannte Mitte tut immer so, als säßen am rechten Rand ein paar Gestalten mit kleinem IQ, aber großen Träumen. Das ist nicht der Fall. Es gibt eine wachsende rechte Intellektuelle, die übrigens auch über den konservativen Flügel der CDU anschlussfähig ist. Die konservative Homophobie lässt sich auch in der radikalen und extremen Rechten gut artikulieren. Und dann schreitet halt mal ein CSU-Landrat mit einem rechtsradikalen Kader zusammen für das Leben. Die Grenzen von der größten deutschen Partei zur militanten und gewaltbereiten Rechten sind also sehr fließend, wie zum Beispiel auch die Burschenschaftsszene zeigt. Das sind Probleme, mit denen sich Studierende auseinanderzusetzen haben. Zugegeben: Die Extremismusklausel ist einfacher, aber nicht zielführender.

Und zur Kommentatorin #34: Dein Engagement in allen Ehren, aber dieser Bratwurst-Protest bringt halt nicht sonderlich viel. Grade bei Kirchen, die ihre Privelegien auf Grund von fortbestehenden NS-Verträgen genießen erscheint mir das sehr schwierig. Aber diese komplizierten Fragen des Völkerrechts sind dir sicher geläufiger, als mir, als juristischem Laien.

Hulk
Hulk
10 Jahre zuvor

@Jurastudentin: Als letzte Möglichkeit der Brandbekämpfung gilt das Legen von Gegenfeuern. Also war es nach deiner Argumentation eine legitme Aktion gegen Brück. qed

WASP2000
WASP2000
10 Jahre zuvor

Und wieder einmal hat die RUB allen Arbeitgebern des europäischen Kontinents ihre Exzellenz gezeigt….

Luna
Luna
10 Jahre zuvor

Erschreckend welche tolerierenden Auffassungen gegenüber extrem rechten Positionen hier manche angehenden Jurist*innen formulieren. Auch wenn diese für sich in Anspruch nehmen angeblich keine nazistischen Kader in Schutz nehmen zu wollen – sie tuen es dennoch. Gemäß des Bielefelder Konfliktforschers Prof. Andreas Zick (Nachfolger des ehem. Leiters des sozialwissenschaftlichen „Heitmeyer Institutes“) sind sie damit Teil einer bürgerlichen Gesellschaft die derlei Einstellungen teilt bzw. unterstützt. Ein paar kollegiale Tipps hat der Professor für den Umgang im Hochschulsektor mit organisierten Neonazis ebenfalls:
https://www.sueddeutsche.de/bildung/umgang-mit-rechtsextremen-studenten-von-hetzjagden-halte-ich-nichts-1.1822989

Es mag ja sein, dass der diskutierte Auftritt Anwesende teilweise erschreckte/verstörte. Wenn sich die emotionale Aufregung gelegt hat, sollte aber das gemeinsame Studium mit einem organisierten Neonazi hoffentlich verstörender sein und sich in offene Ablehnung gegenüber Michael Brück manifestieren. Vielleicht läßt sich der Auftritt dann eher als offensive Info-Veranstaltung verstehen die aufrütteln sollte. Es stellt sich hier darüberhinaus die Frage, warum der dozierende Professor (ein Jurist!) nicht souverän reagiert hat und einfach das Eintreffen der Polizei abgewartet wurde. Manchmal ist es eben unklug von seinen jedermanns Rechten Gebrauch zu machen, dass rät selbst die Polizei bei der Konfrontation mit (fliehenden) Straftäter*innen. Die Eskalation scheint erst entstanden zu sein nachdem Herr Professor Heißsporn mit einfacher körperlicher Gewalt versucht hat die Intervenierenden herauszuwerfen. Eine Gruppendynamik scheint anschließend das übrige getan zu haben.
Diejenigen, die hier tönen antifaschistisches Engagement sei gleichwertig oder gar schlimmer zu bewerten als eine rassistische und neonazistische Weltanschauung sei gesagt: Im bestenfalle haben sie scheinbar gar nichts verstanden, vielleicht den Geschichtsunterricht notorisch geschwänzt oder die Betreffenden sind auf dem besten Wege „furchtbare Jurist*innen“ zu werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Furchtbare_Juristen
https://www.forum-recht-online.de/2004/404/404thurn.pdf
Ich hoffe zutiefst erstes, dass würde eine Einstellungsänderung erheblich erleichtern…

In diesem Sinne: Obacht mit Schlussfolgerungen und Wortwahl !

Exkurs Kritik an der „Extremismustheorie“:
https://extrem-demokratisch.de/extremismusdenken/und-die-folgen/39-die-schwierigkeiten-mit-der-extremismustheorie

popcornesser
popcornesser
10 Jahre zuvor

großartig. der typ betreibt einen versandhandel unter dem namen „antisem.it“ (siehe auch impressum, in dem er als Verantwortlicher steht) und die Fachschaft Jura schwadroniert von »Diskriminierung wegen parteipolitischen Engagement«

hört sich an als hätten sie das direkt bei der PM der ‚Rechten‘ (partei) aka NWDO abgeschrieben.

Petra
Petra
10 Jahre zuvor

Es ist doch absehbar, wie (angehende) Jurist_innen reagieren. Bürgerlich-konservativ wird auf Legalität beharrt. Ungefähr so:
… Es gehe nicht an, dass Linke unangemeldet und ohne Erlaubnis die Vorlesung stören. Das sei nicht rechtens. Schon gar nicht, wenn dabei Leute denunziert würden. Egal ob, es sich um einen Neonazi handele (und wenn schon: Meinungsfreiheit). Als Jurist_in müsse mensch neutral sein. Das Hausrecht durchzusetzen sei allerdings rechtens. Das müsse notfalls mit Hilfe der Polizei durchgesetzt werden. Dass die Antifas maskiert (vermummt) auftraten, sei feige und schüchtere ein. Verklagen! Das Recht und der Staat müssten gegen terroristische, gewaltätige Linksextreme verteidigt werden, der Dozent und der Denunzierte müssten in Schutz genommen werden. Und dann wurden auch noch unerlaubt Wände mit Plakaten beklebt – unerhört. Wegen dieser Sachbeschädigung gehören auch die verklagt. Die sollten dafür zahlen bzw. die selbst wieder abpulen. So eine Schmiererei und Hetze! …

Bei dieser priorisierten Empörung fällt hinten runter, dass ein aktiver Neonazi einen Abschluss (und wohl Karriere) in Jura anstrebt. Noch mehr: das Verhalten und die Methoden der Antifaschist_innen wird mit dem von Neonazis verglichen bzw. gleichgesetzt. Bravo, Ihr Demokrat_innen! Da legt Ihr Euch ja mächtig ins Zeug gegen Nazis, mh? Faschismus ist eine Meinung? Schöne weiter (ins nächste Reich?) Paragraphen reiten?!

Gibt es an der RUB und in jener Lehrveranstaltung auch Burschis?

Bürger
Bürger
10 Jahre zuvor

Ist es gerecht mit (un)rechten Methoden gegen die politische Rechte zu protestieren?
Ist die Welt nach dieser sorgfältig geplanten Aktion nun (ge)rechter als vorher?
Wer diese Fragen beantworten kann, weiß auch hinter welchem Recht(s) er eigentlich steht.

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