Von Langeweile, Hilflosigkeit, Fehleinschätzungen und unerwarteten Helden – Eine Bilanz der Bundesligasaison 2020/21

DFB-Pokal und Meisterschale. Foto: Robin Patzwaldt

Seit dem Wochenende ist die Bundesliga-Saison 2020/21 Geschichte. Nur der Ausgang der beiden in dieser Woche angesetzten Relegationsspiele zwischen dem 1. FC Köln und Holstein Kiel ist noch offen. Hier wird der 18. und letzte Erstligist für die Spielzeit 2021/22 ermittelt. Alle anderen Entscheidungen sind gefallen. Der ideale Zeitpunkt also, um einmal kurz zurückzublicken und das Gesehene zu bilanzieren.

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„Ich befürchte, dass der Turn-Around auf Schalke auch mit Trainer Gross nicht gelingen wird“

Viel Schatten aktuell auf Schalke. Archiv-Foto: Michael Kamps

Weihnachtspause? Mitnichten! Zwar ruht der Spielbetrieb in der Fußball-Bundesliga aktuell für ein paar Tage, doch an Themen mangelt es rund um den Profifußball auch in diesen Stunden wahrlich nicht. Ein weiterer Trainerwechsel auf Schalke, Paris trennt sich von Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel, der Pyro-Irrsinn in Essen, etliche Überraschungen im DFB-Pokal.

Die Ruhrbarone-Autoren Peter Hesse und Robin Patzwaldt haben sich über all diese Themen auch über die Feiertage hinweg kurz ausgetauscht. Herausgekommen ist einmal mehr ein launiger, kurzangebundener Ritt durch die aktuellen Fußballthemen

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DFB-Pokal unter Corona-Bedingungen ist Mist!

Das Ziel im DFB-Pokal ist das Endspiel in Berlin. Archiv-Foto: Marc Quambusch

Dass der Profifußball in diesen Tagen insgesamt sehr darunter leidet, dass keine, oder zumindest kaum Fans in den Stadien mit dabei sein können, ist unbestritten. Fußballspiele ohne die gewohnte Atmosphäre sind in diesen Tagen jedoch nicht wirklich zu vermeiden, wenn man denn auch in Zeiten der Corona-Pandemie Fußball als Unterhaltung anbieten will.

Im Regelfall komme ich notgedrungen auch ganz gut damit klar. Mir ist guter Fußball an einem Bildschirm und mit wenig Stimmung immer noch deutlich lieber als ganz auf das Geschehen im Profifußball verzichten zu müssen. Und offenbar sind viele in diesem Lande der gleichen Meinung. Denn die Einschaltquoten im Pay-TV sind dem Vernehmen nach sehr gut. Trotz allem Gemecker, schauen die Fans also dem Treiben auf den Spielfeldern zu.

In der am Freitag gestarteten ersten Runde im DFB-Pokal stellte sich jetzt allerdings ein ganz anderes Bild dar.

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Thomas Tuchel zurück in Dortmund – Ein Wiedersehen, das beim BVB nachdenklich stimmt

Thomas Tuchel in Dortmund. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Das Thema Trainer ist und bleibt in Dortmund, rund um den BVB, aktuell an der Tagesordnung. Nicht nur, dass Borussen-Coach Lucien Favre seit Monaten in der Kritik steht, ausgerechnet jetzt kommt mit Thomas Tuchel einer seiner Amtsvorgänger zum direkten Duell in die Stadt.

Am Dienstag gastiert Paris Saint-Germain im Ruhrgebiet, kickt im Rahmen des Achtelfinales der UEFA Champions League im Westfalenstadion gegen die Schwarzgelben und weckt dadurch fast zwangsläufig wehmütige Erinnerungen bei vielen, weil es aktuell den Trainer in seinen Reihen hat, mit dem der BVB seinen bisher letzten Titel gewann, den DFB-Pokal 2017. Das schmerzt viele Borussen.

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Chemnitzer FC: Auf dem stramm rechten Weg ins Abseits

Das Stadion in Chemnitz. Quelle: Wikipedia, Foto: Lord van Tasm, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wenn ich DFB-Pokalspiele schaue und mein Lieblingsverein daran nicht direkt beteiligt ist, dann geht es mir im Regelfall wie wohl den allermeisten Fußballfans hierzulande: Ich halte zum sportlichen Underdog.

Beim Spiel des Hamburger SV beim finanziell angeschlagenen Chemnitzer FC am Sonntag, war das jedoch ausnahmsweise einmal nicht der Fall. In diesem Duell habe ich mich tatsächlich am Ende sehr darüber gefreut, dass der ligahöhere HSV am Ende nach Elfmeterschießen knapp die Oberhand behalten hat, mit viel Glück in die nächste Runde des Wettbewerbs einzog.

Grundsätzlich hätte ich es den Chemnitzer Kickern gegönnt, wenn sie die Überraschung geschafft hätten. Die sportliche Leistung, die diese auf dem Rasen ablieferten, hätte es sicherlich auch verdient gehabt. Das Verhalten der Fans des Drittligisten auf den Rängen ließ mich jedoch im konkreten Falle auf ein frühes Scheitern der Chemnitzer, und damit auf eine Verbannung von der großen Bühne des nationalen Fußballs hoffen.

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Der #VAR ist der klare Gewinner des Wochenendes!

Foto: Michael Kamps

Noch ist die erste Runde im DFB-Pokal der Saison 2019/20 an diesem Wochenende nicht einmal vollständig gespielt, trotzdem steht der große Gewinner der 32 Spiele jetzt schon schon fest. Es ist unzweifelhaft der umstrittene Video-Beweis bzw. -Assistent (VAR). Und das, obwohl es diesen in der ersten Pokalrunde gar nicht gibt.

Was war das regelmäßig für ein landesweites Gemecker in den letzten Monaten. An fast jedem Wochenende wurde sich massenhaft beschwert. Fans und Medienvertreter wurden mit dem Videobeweis einfach nicht so wirklich glücklich. Ständig musste über Fehlbewertungen diskutiert werden. Zudem erwies sich das neue Instrument als ungeliebter Stimmungskiller in den Fankurven, da es bis zur Findung einer endgültigen Entscheidung häufig deutlich zu lange dauerte. Viele Zeitgenossen wollten den VAR am liebsten schon wieder abschaffen.

An diesem Wochenende, wo die Unterstützung des Videoassistenten ausnahmsweise einmal bei den Profis des Oberhauses nicht zu Verfügung stand, da wurde vielen deutlich, wie viele womöglich spielentscheidende Fehlentscheidungen der Videobeweis an einem normalen Fußballwochenende in der Bundesliga im Vergleich zu dem frisch erlebten höchstwahrscheinlich verhindert hätte.

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DFB-Pokal-Finale 2019: Leipzig gegen München ist das Duell der Verpönten

DFB-Pokal-Finale in Berlin. Archiv-Foto: Marc Quambusch

In den vergangenen Jahren konnte sich stets jeder Fußball-Fan im Lande irgendwie auf das DFB-Pokal-Finale in Berlin freuen. Ganz egal, ob der eigene Klub dort vertreten war, es fand sich schon eine Mannschaft, der man die Daumen drücken konnte. Im Notfall hielt man halt gerne zum Underdog, der dem Favoriten doch bitteschön die sprichwörtliche Suppe, in diesem Falle also den Griff zur Trophäe, möglichst verhageln sollte.

In diesem Jahr ist das alles anders, denn mit dem Finale RB Leipzig gegen den FC Bayern München treffen ausgerechnet die beiden Teams am Samstagabend im Olympiastadion zu Berlin aufeinander, die außerhalb ihres eigenen Fanlagers so gut wie keine Sympathien im Lande ernten können. Ein Pokalfinale der Extreme steht uns ins Haus.

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Triple-Wahnsinn: Wenn einem selbst der erfolgsverwöhnte FC Bayern München leidtun kann

Trotz all der Erfolge ein 'Gescheiterter'?`Pep Guardiola. Quelle Wikipedia, Foto: Football.ua, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Trotz all der Erfolge ein ‚Gescheiterter‘?`Pep Guardiola. Quelle Wikipedia, Foto: Football.ua, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wenn der große FC Bayern München so spektakulär und unglücklich scheitert wie am gestrigen Abend im UEFA Champions League-Halbfinale gegen Atletico Madrid bekanntlich geschehen, als man zwar das Rückspiel in München knapp mit 2:1 gewann, aufgrund der Auswärtstorregel nach dem 0:1 im Hinspiel aber trotzdem aus dem Wettbewerb vorzeitig ausschied, dann kommt man selbst hier im Revier nicht darum herum, sich damit noch einmal einmal etwas näher zu beschäftigen.

Und gerade auch in Zeiten in denen ein Mats Hummels seinen Wechselwunsch vom BVB in Richtung Isar ja ganz klar artikuliert hat, da fragt man sich zudem: ‚Mats, willst Du Dir das so wirklich antun?‘

Das kommt also dabei heraus, wenn nur noch der Gewinn des Triples für einen Verein zählt, wenn der Gewinn der Meisterschaft und des Pokalwettbewerbs nicht mehr als wirklicher Erfolg gefeiert werden, als eine Art Selbstverständlichkeit quasi schon ‚erwartet‘ werden.

Nach dem dritten ‚Aus‘ im Halbfinale der Champions League in Folge, witziger Weise gegen den dritten spanischen Verein in Reihe, da muss man sich als Bayern-Trainer dafür offenbar schon kleinlaut entschuldigen. Ist das so wirklich erstrebenswert?

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Dortmund: Der BVB geht das Risiko wissentlich ein!

Michael Zorc (re.). Foto: Robin Patzwaldt
Michael Zorc (re.). Foto: Robin Patzwaldt

Es war der erwartet ruhige ‚Deadline Day‘ gestern. Und wie bereits am Sonntagabend bei ‚Sky90‘ angekündigt machte der BVB auf dem Transfermarkt tatsächlich gar nichts mehr. Damit geht der Tabellenzweite unzweifelhaft ein nicht unerhebliches Risiko ein.

Zwar erscheint Tabellenplatz Zwei in der Fußball-Bundesliga aktuell relativ abgesichert zu sein, doch darf nach den Abgängen von Joas Hofmann und Adnan Januzaj im zu Ende gehenden Winter in Richtung Mönchengladbach bzw. Manchester nun bis zum Sommer nicht mehr viel schiefgehen, was Verletzungen und Formschwankungen betrifft.

Denn nun hat Thomas Tuchel tatsächlich den von ihm gewünschten ‚engen Kader‘, mit dem es sich zwar vielleicht schöner arbeiten lässt, der aber eben auch das Risiko birgt auf unerwartete Vorkommnisse nicht mehr entsprechend reagieren zu können.

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0:5 – Souveräne Schalker machen mit dem MSV Duisburg im DFB-Pokal kurzen Prozess

Das Stadion in Duisburg. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei
Das Stadion in Duisburg. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Groß gegen Klein hat im DFB-Pokal ja traditionell schon seinen ganz speziellen Reiz. Wenn es dann auch noch zu einem echten Derby im Pokal kommt, dann ist die Vorfreude noch einmal größer. So auch im Lager des MSV Duisburg, als das Erstrunden-Los FC Schalke 04 bekannt wurde. Zahlreiche Fans hatten beim Vorverkaufsstart sogar extra vor den Kartenhäuschen übernachtet, um ja dabei sein zu können, wenn ihre Zebras auf den großen Nachbarn aus Gelsenkirchen treffen sollten. Und vielleicht wären sie dann ja auch Zeuge einer ganz besonderen Fußballparty.
Dass dieser Traum jedoch dann längst nicht immer so in Erfüllung geht, wie vom ‚Underdog‘ gewünscht, dass musste man heute Nachmittag auch schmerzhaft in Duisburg und Umgebung erfahren. Zu einseitig geriet der Nachmittag an der Wedau. Bereits zur Pause führten die Königsblauen auswärts mit drei Toren Vorsprung, waren zudem in Überzahl. Dass es am Ende dann ‚nur‘ 0:5 (0:3) ausging, war am Ende sogar noch schmeichelhaft für den inzwischen von jedweder Aufstiegseuphorie befreiten MSV. Die Schalker mit ihrem neuen Übungsleiter Andre Breitenreiter hingegen gehen nun nach diesem deutlichen Derbytriumph wohl recht zuversichtlich in den Bundesligaauftakt in der nächste Woche.

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