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Wahldebakel der CDU: Impfstoff her, es pressiert!

CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann: Ein Impfofer der Bundespolitik; Foto: CDU Baden-Württemberg / KD Busch Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann: Ein Impfofer der Bundespolitik; Foto: CDU Baden-Württemberg / KD Busch Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Als ehemaliger Einwohner im Schwabenländle habe ich die heutige Landtagswahl in Baden-Württemberg mit relativ wenig Spannung verfolgt:

Mit der politischen Situation in der restlichen Bundesrepublik lässt sich die Lage im Ländle nicht vergleichen. Die Grünen stellen hier den Ministerpräsidenten, die CDU war bisher Juniorpartner in einer grün-schwarzen Regierungskoalition.

Für die SPD ist Baden-Württemberg eine Diaspora. Der von den Sozis beschworene Esken-Effekt hat selbst ih ihrem Bundesland nicht richtig gezogen.

Das Debakel für die baden-württembergische CDU ist keine Abstrafung für schlechte Politik im Land, sondern ein Warnschuss an die CDU-SPD-Regierung in Berlin. Die Forderung ist klar: Das Impfchaos muss endlich beendet werden und man sollte schnellstens in die Pötte kommen.

Oder, wie es der Schwabe ausdrücken würde:

Impfstoff her! Es pressiert!

Abstrafung der CDU: Denkzettel für Impfchaos

Früher galt Baden-Württemberg als ein sicherer Hafen für die CDU. So einst NRW als ur-sozialdemokratisches Kernland bekannt war. Winfried Kretschmann ist seit  2011 Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Die CDU hatte hier, als Koalitionspartner der Grünen, Schwierigkeiten mit CDU-Themen gegen den beliebten Landesvater zu punkten.

Die SPD spielt im Ländle keine Rolle. Was nicht verwundert.

In der schwäbischen Provinz geht die Sozialdemokratie kommunal, neben CDU und freien Wählern, unter. Strukturell sind die Sozen in Baden-Württemberg schlecht aufgestellt: Im Vorfeld der letzten Bundestagswahl plakatierten die Genossen in meinem Wahlkreis Plakate, auf denen auf eine Veranstaltung mit Gerhard Schröder hingewiesen wurde, die im Jahre 2005 stattfand.

Die Zugewinne der FDP waren zu erwarten: Die Liberalen sind hier eine stabile Kraft, auch vor Ort. Ebenso waren die Verluste der „AfD“ zu erwarten: Sich als Heilsbringer in der Corona-Krise ins Spiel zu bringen und zugleich bei „Querdenkern“ mit zu marschieren, ist ein schwieriger Spagat.

Das die CDU hier, trotz einer scheintoten SPD, ein (Zitat der Spitzenkandidatin der CDU Susanne Eisenmann) „enttäuschendes und desaströses Wahlergebnis“ einfährt, sollte in Berlin alle Alarmglocken läuten lassen:

Denn mit schlechter Regierungspolitik im früheren CDU-Stammland ist die Schlappe der CDU nicht zu erklären: Sonst hätten die Grünen, bzw. ihr Spitzenmann Kretschmann – der beliebte Ministerpräsident wird trotz und nicht wegen der Grünen gewählt – keine Stimmenzuwächse verzeichnen können.

Der enorme Stimmenverlust im einzigen Stammland hat aber einen anderen Grund:

Die CDU in Baden-Württemberg wurde für das komplett vergurkte Impfstoff-Management der Bundesregierung abgestraft.

Die Parteien der Regierungskoalition in Berlin sollten das Ergebnis in Baden-Württemberg als Warn- und Weckruf zur nächsten Bundestagswahl sehen: Die nächsten Impfopfer könnten sonst Mitglieder des Bundestages sein, die für das aktuelle Chaos abgestraft werden.

Die Botschaft aus dem Schwabenland in Richtung Berlin ist klar:

Impft uns endlich! Es pressiert!

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ke
ke
3 Jahre zuvor

Wenn ich die Aktionen von Frau Eisenmann als Kultusministerin betrachtet hatte, hatte ich schon erhebliche Zweifel, ob da ein rudimentäres Verständnis vorhanden ist oder ob die Ideologie die Tatsachen verdrängt.

Ich hätte in BW mit dieser Kandidatin nie die CDU gewählt. Es ist nicht so, dass es an Masken, Impfungen etc. liegt. Es ist einfach auch auf Landesebene eine extrem absurde Politik, mit der man Versucht, sich zu positionieren, statt Ideen/Lösungen zu vertreten. Das Resultat sieht man.

Herr Laschet hat wohl überhaupt keine Lust , sich in irgendeiner Weise mit seiner Partei zu zeigen. Was für ein schwaches Führungsverhalten. In der CDU und im Land NRW.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Wurde die CDU in Baden-Württemberg wirklich nur für das komplett vergurkte Impfstoff-Management der Bundesregierung abgestraft oder ist da mehr? Zum Beispiel die komplett vergurkte Corona Bekämpfung? Oder die Koalition mit den Grünen? Wer grün gut findet, der kann gleich das Original wählen und wer grün schlecht findet, warum sollte der die Mehrheitsbeschaffer der Grünen wählen? Das könnte ein Grund für die gesunkene Wahlbeteiligung sein.

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
3 Jahre zuvor

Sicherlich ist es natürlicher, direkt die Grünen zu wählen, anstelle einer durchgegrünten CDU. Aber gerade im Ländle sind doch auch gewisse Merkwürdigkeiten bei dieser Partei festzustellen, die mir als Außenstehenden die Stirn in Runzeln legen. Ein geundsolider Landesvater wie Erwin Teufel ist nicht hip genug. Dafür musste der hippe Oettinger kommen. Und als der auch nicht mehr hip genug war, kam der Herr Mappus. Da hat man doch keine Fragen mehr. Die gestern hoffentlich verheizte "Spitzen"kandidatin kann doch auch nur als neuer Tiefpunkt in der Personalwahl bezeichnet werden. Ist die CDU im Ländle tatsächlich so heruntergewirtschaftet?

Bochumer
Bochumer
3 Jahre zuvor

Einen herzlichen Dank an Mappus-Schnappus für diese nachhaltige Schwächung der Partei der Maskenhändler…

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
3 Jahre zuvor

Und die Botschaft des Tages an das Ruhrgebiet (wie an den Rest der Republik) lautet;

"Schicht am Schacht mit de Impfe. Dat Jens hat zuviel Muffe, dat dat Astra-Mopped Plörre ist."

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

-5-
Die Botschaft des Tages……….

Die AFD verliert in BW 5,4 % und in Rhl.-Pfalz 4,3 %.

-und das in einer Zeit höchster Verunsicherung vieler Menschen und angesichts gravierenden Mißtrauens in Teilen der Bevölkerung gegenüber den Regierende und der tagtägliche "Beförderung" dieses Mißtrauens in den Medien , auch mittels massiver Hetze in den a sozialen Medien-

"Diese Botschaft des Tages" kann "man" durchaus als eine gute Botschaft auch an das Ruhrgebiet interpretieren.
Denn wenn rd. 90% der Wähler in… sich für Parteien entschieden haben, die "auf dem Boden der Verfassung" stehen, ist die Botschaft aus BW bzw. Rheinland-Pfalz an das Ruhrgebiet eine "gute".

Über diese Bemerkung hinaus gibt es für mich keinen Grund, mich an dem -wie nach jeder Wahl üblichen – Wettstreit um die "richtige " (Be-)Wertung der Wahlergebnisse zu beteiligen nebst der Suche nach seinen Gründen und den Versuchen, den Parteien gute Ratschläge zu erteilen, was sie besser zu machen haben, um zukünftig , z. B. bei der Bundestagswahl, größere Erfolge bzw. wenig heftige Mißerfolge zu erzielen bzw. zu erleiden..

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

@ Walter Stach In jedem Fall ist in Sachen AfD tiefes Durchatmen möglich, da deren Bäume, zumindest im Westen, nicht in den Himmel wachsen, sondern ordentlich gestutzt wurden. Auch in Hessen bei der KW scheinen sie nach den ersten Trendmeldungen ein deutlicher Rückgang der AfD-Stimmen ebenfalls verloren zu haben. Allerdings sind in diesen Meldungen nur die Stimmen verzeichnet, die ohne Kulminieren und Panaschieren abgegeben wurden. Morgen weiß man mehr.

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

"Tiefes Durchatmen",

Thomas Weigle,
ja, ich gehe davon aus, daß das bei sehr viele Demokraten parteiübergreifend der Fall ist.

Thomas Weigle,
wenn ich an "Deine Frankfurter" und an Platz 4 am Ende der Spielzeit 2020/2021 der Fußball-Bundesliga denke -Cham.lig-plazierung und an die entsprechende "Kohle", bin ich jedoch wegen "meines BVB" derzeit weit weg von "befreitem Durchatmen".

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