AfD Düsseldorf plante Veranstaltung mit Rechtsextremist Martin Sellner


Martin Sellner auf der Frankfurter Buchmesse 2017 Foto: Ptolusque, Wikimedia Commons Lizenz: CC BY-SA 4.0


Der Kreisverband der AfD Düsseldorf hatte offenbar eine Podiumsdiskussion mit dem umstrittenen österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner geplant – sagte die Veranstaltung aber nach parteiinternem Druck wieder ab. Dies berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger unter Berufung auf Informationen aus Parteikreisen.

Ein Sprecher der AfD Nordrhein-Westfalen bestätigte den Vorgang auf Anfrage. Elmar Salinger, Kreissprecher der AfD Düsseldorf, habe die Veranstaltung ursprünglich gegenüber übergeordneten Parteigremien angekündigt. Später habe Salinger mitgeteilt, dass auf die Durchführung verzichtet werde – jedoch mit einem nicht näher erläuterten Vorbehalt.

Besonders brisant: Martin Sellner galt lange als führender Kopf der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ im deutschsprachigen Raum. Diese steht auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD, eine Zusammenarbeit mit ihren Repräsentanten ist parteiintern untersagt. Aus Sicht der AfD NRW wäre eine öffentliche Veranstaltung mit Sellner daher „parteischädigend“.

In einem internen Schreiben heißt es: Sollte es dennoch zu einer Durchführung kommen, müssten „die zuständigen Gremien aktiviert“ und gegebenenfalls Parteiordnungsmaßnahmen ergriffen werden.

Der Kreisvorstand der AfD Düsseldorf teilte auf Anfrage mit, man äußere sich grundsätzlich nicht öffentlich zu potenziellen Veranstaltungsplanungen.

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