Sanktionen: Playstationverbot für Putin

Der junge Wladimir Putin in KGB-Uniform Foto: Vladimir Putin Lizenz: www.kremlin.ru.
Der junge Wladimir Putin in KGB-Uniform Foto: Vladimir Putin Lizenz: www.kremlin.ru

Unser Gastautor David Schraven hat sich Gedanken über Sanktionen gegen Putins Russland gemacht und eine Liste des Schreckens zusammengestellt.

Um in der Ukraine irgendwas zu erreichen, muss Putins Kamarilla harte Sanktionen spüren. Nur so lässt sich der Friede für Europa langfristig sichern.

Meine Vorschläge.

– Keine Ladekabel mehr für iPhones:
Sollen Putins Freunde auf schwarze Handy-Bildschirme starren.

– Exportverbote für HD Fernseher:
Die Erinnerung an die matschigen Bilder aus der Breschnew Zeit wird die Kremel-Darlinge freuen.

– PlayStation Exportverbote:
Ihre Kinder werden knatschen – jeden Tag.

– Keine Ersatzteile mehr für Porsche, BMW und Mercedes:
Die russischen Straßen sind schlecht. Bald werden Putins Freunde wieder Lada fahren. Viel Spass!!

– Exportverbote für Stoßdämpfer jeder Bauart:
Und in ihren Ladas wird es bald wie von früher gewohnt klappern.

– Keine Hollywood-Filme mehr für Moskau:
Putins Freunde werden Spass entwickeln müssen mit Blockbuster wie „Igor macht Ferien auf der Krim“

– Keine HBO Serien für Russland:
Oder sie werden mit der spannenden Soap „House of Irkuzk“ klarkommen müssen.

– Ducati, Suzuki, Harley und Honda dürfen nicht mehr exportieren:
Viel Spass mit Ural oder Ish – diesem rollendem Schrott.

– Exportverbote für Armani und Dior:
Der modische Mann aus Moskau wird sich an Haute Couture Made in Murmansk gewöhnen müssen.

– Rolex Exportverbot:
Auch mit einer russischen Digitaluhr kann man in Putinograd bei den Damen punkten. Da bin ich sicher.

– Importverbot für russisches Gas auf sechs Monate:
Damit Putin merkt, dass wir es ernst meinen.

Ruhrfestspiele: „Island One Way“, aber die Liebe kommt zurück

 

Island One Way. Christine Diensberg, Fabian Baumgarten Foto: ©Volker Zimmermann
Island One Way. Christine Diensberg, Fabian Baumgarten
Foto: ©Volker Zimmermann

„Die Geschichte von Liebe in schwierigen Zeiten“, führt sich die erste Eigenproduktion des Theaters Gütersloh, koproduziert von den Ruhrfestspielen, selbst ein. Gewichtige Worte, vorgetragen von einem ebenso gewichtigen Plüsch-Wal. Man merkt also gleich: Das kann ja lustig werden – und das wird es. Von unserer Gastautorin Emelie Wendt.

Zum Auftakt des Festivals der Uraufführungen im Rahmen der Ruhrfestspiele haben diejenigen, die Bücher von Popliteratur-Idol Nick Hornby gerne lesen, bei Fink Kleidheus und Svavar Knúturs Komödie „Island One Way“ viel zu lachen.

Das Bühnenbild von Jörg Zysik aus Hartschaumstoff holt Islands scharfkantige Lava-Gebirge ebenso in die Halle König Ludwig 1/2, wie es mit wenigen Handgriffen zur Wellness-Oase „Blaue Lagune“ und durch einen Überwurf aus weißem Tuch zum Atlantik wird. Viel Raum für Abenteuer, weit weg vom Alltagstrott, also das

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Hintergründe zum Konflikt um die Beratungsstelle BackUp, Claudia Luzar und Dierk Borstel

backup

Seit 2011 existiert mit Backup in Dortmund eine Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt. Deren wissenschaftliche Leiterin, die Diplom-Politologin Claudia Luzar, wurde Ende April entlassen. Das hat zu Diskussionen und Spekulationen geführt – auch auf diesem Blog. Ich finde, es wird Zeit, die Entwicklung der Opferberatung und ihre bisherige Leitung einmal ausführlich kritisch zu betrachten. Zum Text: Der Text wurde von einer Person, die sich intensiv mit den Verhältnissen in Dortmund befasst hat, die anonym bleiben möchte. Mehrere Autoren dieses Blog haben etwaige sprachliche Eigenheiten überarbeitet. Der Text ist von der betreffenden Person in dieser Form freigegeben worden.

Für viele kam die Entlassung Luzars überraschend. Nach der Nazi-Demonstration am 1. Mai in Dortmund wurde bekannt, dass der Trägerverein der Dortmunder Opferberatung seine wissenschaftliche Leitung zum 30. April gekündigt hatte. Gründe dafür hat Hartmut Anders-Heopgen, der Vereinsvorsitzende und Arbeitgeber Luzars, bislang nicht bekannt gegeben. Deutlich wurde, dass der Verein mit Namen „BackUp-ComeBack – westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus e.V.“ und Luzar offenbar unterschiedliche Auffassungen über die inhaltliche Ausrichtung von Opfer- und Aussteigerberatung haben. Wer die Entwicklung der Beratungsstelle schon seit Längerem verfolgt, etwas zwischen den Zeilen lesen kann und sich bei Vertrauten Luzars und Kooperationspartnern umhört, dem wird jedoch schnell klar, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Auch wird schnell klar, dass eine Analyse zu kurz greift, die lediglich den Blickwinkel auf eine Auseinandersetzung „Trägerverein vs. Luzar“ richtet, denn auch andere Akteure sind an der Auseinandersetzung beteiligt. Doch der Reihe nach.

Im November 2011 eröffnete unter großer Beachtung durch die Medien Beratungsstelle Backup, die ins Leben gerufen wurde, um Opfer rechter Gewalt zu beraten und zu unterstützen. Auf der Homepage heißt es: „BACK UP bietet den Opfern rechter Gewalt einen sicheren Raum, um über ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu sprechen. Gemeinsam entwickeln wir neue Perspektiven und eröffnen neue Horizonte wie der/die Betroffene mit der Situation umgehen kann.“ Das ist ohne jeden Zweifel eine sinnvolle und gute Sache – gerade auch weil die nordrhein-westfälische Landesregierung noch wenige Jahren zuvor die Notwendigkeit

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Hacheney: „Der einzige bunte Raum auf dem Gelände ist der Kinderhort“

David Garde Foto: Privat
David Grade Foto: Torsten Sommer

Torsten Sommer 

Gespräche über Asyl sind häufig von Vorurteilen geprägt. Und nichts ist wirksamer gegen Vorturteile als ein eigener Eindruck und ein Gespräch mit Menschen, die sich täglich mit dem befassen, worüber andere nur mutmaßen. Deshalb haben wir uns einmal angesehen, wo Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen landen, bevor sie weiter verteilt werden. Unser Gastautor David Torsten Sommer ist Oberbürgermeisterkandidat der Piraten in Dortmund.

In Dortmund-Hacheney betreibt European Homecare im Auftrag des Landesinnenministeriums eine von zwei Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen, die als erste Anlaufstellen für gerade nach Deutschland gekommene Flüchtliche dienen, im Behördendeutsch eine Erstaufnahmeeinrichtung (EAE).
Etwa fünfzig Mitarbeiter kümmern sich dort um Menschen, die entweder selbst Asyl suchen oder als Heimatlose in Nordrhein-Westfalen aufgegriffen werden. Im Schnitt sind das einhundert pro Tag, es können aber auch mal doppelt so viele sein. Dennoch reichen dreihundert reguläre Betten und Notunterkünfte für fünfzig weitere Hilfesuchende. Denn länger als drei Tage bleiben die wenigsten, dann werden sie nach einem festgelegten Schlüssel (Königsteiner Schlüssel) und einigen weiteren Kriterien auf andere Einrichtungen weiterverteilt. In Dortmund, aber nicht in Hacheney bleiben zum Beispiel die Menschen, die aus Guinea hierher gefunden haben, denn hier haben sich die für Asylanträge zuständigen Mitarbeiter der Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) so weit mit dem Land befasst, dass sie die Aussagen der Asylsuchenden gut einzuschätzen wissen.
Die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden, Einrichtugnen und Organisationen funtkioniert inzwischen reibungslos, erzählt uns Murat Sivri, Leiter der EAE. Er führt uns gemeinsam mit der Pressesprecherin Renate Walkenhorst über das Gelände. Die Mitarbeiter, denen wir begegnen, sind zurückhaltend, aber freundlich. Sie sind selbst häufig als Asylbewerber nach Deutschland gekommen, wissen also sehr genau, wie die Neuankömmlinge sich fühlen. Und sie sprechen insgesamt zwei Dutzend Sprachen und Dialekte, so dass sie sich meist zumindest notdürftig mit ihren Gästen austauschen können.
Die zweistöckigen Gebäude haben sicher schon bessere Zeiten gesehen, wirken aber keineswegs heruntergekommen, nur etwas schmucklos. Aber wie soll man auch Räume dekorieren, die Menschen aus so vielen Kulturen für kaum mehr als ein bis drei Tage als erste Zuflucht dienen sollen? Heimisch werden kann in der Einrichtung ja ohnehin niemand. Aber die Menschen erhalten schon einmal einen ersten Eindruck von der Bürokratie in Deutschland: Minderjährig? Dann ist das Jugendamt zuständig. Verwandte anderswo in Europa? Pech, wer in Deutschland landet, bleibt auch hier. Status ungeklärt? Hier berät die Diakonie.
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Ruhrfestspiele: „Heinrich IV.“ verliert sich in der Wahnvorstellung

Rudolf Kowalski, Josiane Pfeiffer, Anne Moll, Ulrich Kuhlmann Foto: © Birgit Hupfeld
Rudolf Kowalski, Josiane Pfeiffer, Anne Moll, Ulrich Kuhlmann
Foto: © Birgit Hupfeld

An dem politik-geschichtlichen Gewicht, das Festspielleiter und Regisseur Dr. Frank Hoffmann in Luigi Pirandellos „Heinrich IV.“ erkannt hat, verhebt sich die Inszenierung gewaltig. Der Austausch Heinrich IV. und Mathilde von Tusziens gegen Mussolini und Leni Riefenstahl wird von einer derart symbolbelasteten Bilderflut begleitet,  dass man mehrfach nach Luft schnappen muss, während die großartige Leistung des Ensembles mit dem Stück darin untergeht. Von unserer Gastautorin Emelie Wendt.

„Die Uraufführung von ‚Heinrich IV.’ fand am 24.02.1922 in Mailand statt, neun Monate vor dem Marsch auf Rom (Anm. d. Autorin: Eine Drohgebärde der Faschisten, die zur Ernennung Mussolinis zum Regierungschef führte). Pirandello wusste, was es hieß, einen scheinbar Wahnsinnigen zur Hauptperson eines Stückes zu machen“,  stellt Dramaturg Andreas Wagner im Programmheft fest, und mutmaßt, deshalb habe der spätere Literatur-Nobelpreisträger die bekannte, jedoch 1922 zeitgeschichtlich unverfängliche Figur Heinrich IV. als Grundlage der Wahnvorstellung seiner Hauptfigur gewählt:

Ein Mann fällt bei einem Maskenumzug vom Pferd und hält sich seitdem für Heinrich IV. 20 Jahre später erscheinen seine damalige Geliebte, Freunde, Familie und ein Arzt in seinem Haus, um den Wahnsinn mit einer Schocktherapie zu heilen. Die Tochter der Geliebten sieht dieser zum Verwechseln ähnlich. Jung und Alt sollen dem Wahnsinnigen gemeinsam unter

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Ruhrfestspiele 2014 – Unsere schöne Welt in Shakespeares Sturm

Gunther Eckes (Ariel)  Foto: © Andreas Pohlmann
Gunther Eckes (Ariel)
Foto: © Andreas Pohlmann

Wenn „Der Sturm“ vorüber ist, steht er da, ein stattlicher Herr, seriöse Respektsperson im makellosen Smoking, deplaziert wirkend auf seinem Leichenberg. Im Epilog bittet, dann fleht Manfred Zapatka mit brechender Stimme um Beifall für seinen Auftritt. Applaus soll ihn aus der Rolle des Prospero erlösen: „Wo ihr begnadigt wünscht zu sein, lasst eure Nachsicht mich befrein.“ Doch beklatscht wird die Eröffnungspremiere der Ruhrfestspiele 2014 zunächst nur verhalten. In diesem Sturm wächst niemand über sich hinaus, einen Helden, den man feiern könnte, gibt es nicht. Von unserer Gastautorin Emelie Wendt.

Das liegt zu gleichen Teilen an der Radikalität, mit der der Isländer Gísli Örn Garðarsson Shakespears wohl letztes Werk entzaubert, indem er die Motive ins Hier und Heute übersetzt, als auch daran, dass diesen Motiven dadurch ihre Qualität als Denkansatz verloren geht. Und trotzdem erschließt sich diese Fassung von „Der Sturm“ über den ursprünglich märchenhaften Charakter des Stücks, denn: Es war einmal bei seiner Premiere um 1611 eine moderne schwarze Komödie, deren Aufführung mit Sturm, Geistern und Maskerade Bühnentechnik auf dem neuesten Stand verlangte. Die Handlung spiegelte Zeitgeist und –geschehen von Machtkämpfen über Aufstände bis hin zu Kolonialisierung und dem Verhältnis Mensch und Natur.

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Angstkultur: Wider das Ökotest-Prinzip

Walter Krämer
Walter Krämer

Immer wieder werden Gifte dort gefunden, wo sie angeblich nicht hingehören. Aber das bloße Vorhandensein macht einen Stoff noch nicht zum Gift, sondern erst die entsprechende Dosierung – und die ist meist minimal. Von unseren Gastautoren wie Walter Krämer und Gerhard Arminger/Novo Argumente

Gifte, Gifte, überall. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht in den Medien hören und lesen können, dass in unseren Kleidern, unseren Möbeln, dem Spielzeug der Kinder und natürlich im Essen und gar in unseren Körpern Gift gefunden wurde. Das wichtigste Werkzeug für Panikmache ist eine systematische statistische Desinformation per reinen Existenznachweisen von Giften aller Art. Ein typisches Beispiel ist die folgende Meldung des Südwestrundfunks[1]: „Bei 70 Prozent aller deutschen Großstädter konnte das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin nachgewiesen werden“.[2] Diese Zahl resultiert aus einer Untersuchung [3] des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seines europäischen Dachverbands Friends of the Earth (FOE) an 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern, davon 10 aus Deutschland (Pressemitteilung des BUND) [4]. Sie wurde auch von anderen Medien übernommen und ist nicht nur wegen der Abwesenheit einer seriösen Grenzwertdiskussion als grober statistischer Unfug einzuordnen. Abgesehen davon, dass es schlicht unmöglich ist, aus einer Stichprobe von zehn Personen auf die gesamte deutsche Großstadtbevölkerung rückzuschließen, sagt allein die Existenz eines Schadstoffs absolut nichts über dessen Gefahrenpotenzial. Denn viele dieser Funde sind ein Artefakt von immer feineren Analysemethoden und als solche keine Meldung wert. Tatsächlich kann man heute überall alles finden, wenn man nur genau genug misst. Damit fällt die besagte Unstatistik zu Glyphosat wie schon eine andere als Unstatistik des Monats aufgespießte Meldung zu Giften in Adventskalendern in die große Schublade „Viel Lärm um nichts“. Da hatte die Stiftung Warentest in gewissen Produkten Mineralölrückstände entdeckt. Mehrere Firmen mussten darauf ihre Produkte aus den Regalen nehmen, mit Schäden für die jeweiligen Hersteller von mehreren 100.000 Euro. Zwar wurde hier immerhin auch die Menge angegeben – rund 10 Milligramm pro Kilogramm Schokolade – aber nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung gehen von diesen Mineralölrückständen keine zusätzlichen Gesundheitsgefahren aus; sie entsprechen in etwa dem, was Kinder und Erwachsene ohnehin über die sonstige Ernährung gewohnheitsmäßig zu sich nehmen.

„Allein die Existenz eines Schadstoffs sagt absolut nichts über dessen Gefahrenpotenzial. Denn viele dieser Funde sind ein Artefakt von immer feineren Analysemethoden und als solche keine Meldung wert.“

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bodo im Mai: Jahnke, Bejarano, Rottstraße

bodo_Titel_201405Soziales, Kultur, Geschichten von hier. Das Straßenmagazin erscheint im Mai mit diesen Themen. „bodo“ gibt es nur auf der Straße. Das Magazin kostet 2,50 Euro, die Hälfte behält der Verkäufer.

Gerburg Jahnke
Die überzeugte Oberhausenerin gehört zu den bedeutendsten deutschen Kabarettistinnen. Weil sie die „Ignoranz gegenüber weiblicher Humorfähigkeit“ nervt, betreibt sie mit Formaten wie „Ladies Night“, „Damenbad“ oder „Frau Jahnke hat eingeladen“ ganz praktische Frauenförderung in der Branche.

Sehen wie hören
Wer unter Gebärdensprache sachliches Zeichengeben versteht, wird nach einer Aufführung in der Reihe „lautlosstark“ im „Rottstr5 Theater“ anders denken. Gestik und Mimik der Simultanübersetzung entwickeln eine darstellerische Kraft, wie man sie vom expressiven Stummfilmkino kennt.

Esther Bejarano
Als Mitglied im Mädchenorchester von Auschwitz überlebte sie die Shoa. Heute, mit 89 Jahren, ist sie mit einer HipHop-Band auf Tour. Eine Begegnung mit einer faszinierenden Frau.

Gewollte Stadt
Auf das Doppelte verbreiterten Straßen, Hochhäuser mit bis zu vierzig Stockwerken – aus Dortmund-Dorstfeld sollte 1918 ein Ruhrgebiets-Manhattan werden. Entschädigungen für Abrisse sollte es nicht geben. Das Ergebnis: Ein Modernisierungsstop, der bis weit in die 1970er Jahre wirkte.

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Zukunftsideen für das Ruhrgebiet V: Freisetzen

kulturenEine der renommiertesten deutschen Fachzeitschriften zum Bauen und Planen nicht nur in Deutschland, die Bauwelt, hat in ihrer Ausgabe 7.14 am 14 Februar dieses Jahre ausführlich den Ideenwettbewerb zur Zukunft der Metropole Ruhr besprochen, den der RVR im Laufe des letzten Jahres veranstaltet hat. http://www.metropoleruhr.de/regionalverband-ruhr/informelle-planung/ideenwettbewerb.html Wir haben den zuständigen Redakteur Benedikt Crone gewinnen können, seinen Bauwelt-Text zu den 5 Wettbewerbsbeiträgen noch einmal bei den Ruhrbaronen zu veröffentlichen.

Wir tun das – entsprechend der Anzahl der Entwürfe – in 5 wöchentlichen Folgen, wobei wir jeweils einen direkten Link zu den Plänen und Texten des Entwurfsteams zufügen. Zusammen, so hoffen wir, ist damit eine gute inhaltliche Ausgangsbasis für eine Diskussion gegeben.

Im Folgenden der Text von unserem Gastautor Benedict Krone Folge 5:

Team E: Freisetzen

Team E verspricht mit seinem Konzept unverblümt das, was einige (linke) Herzen in Politikerzimmern und Planungsbüros wohl höher schlagen lässt: „Laborräume für die postkapitalistische Region des 21. Jahrhunderts“. Ganze Ortsteile des Ruhrgebiets sollen in ein neues, noch unbekanntes Wirtschaftssystem befördert werden – als Vorreiter einer „postkapitalistischen und krisenresistenten Stadtgesellschaft“. Klingt utopisch, soll aber mit wirklichkeitsnahen Methoden erreichbar sein. Gesetzliche De- und Re-Regulierungen könnten Eigeninitiative und Innovationskraft der an diesen Orten lebenden und arbeitenden Menschen unterstützen. Nicht die Zentren, sondern gerade die „vermeintlich schwachen Räume“ des Ruhrgebiets sollen so zu „starken Orten eines gesellschaftlichen Aufbruchs“ werden: zu einem Neuland.

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Landesmediengesetz-NRW: „Der Versuch, von oben herab Einfluss auf die Presselandschaft zu nehmen.“

Thomas Sternberg, MdL, CDU NRW
Thomas Sternberg, MdL, CDU NRW

Der nun dem Parlament vorliegende Entwurf des neuen Landesmediengesetzes der Landesregierung ist der überarbeitete Text eines Entwurfs, der im vergangenen Jahr schon einmal in der Öffentlichkeit sehr kritisch diskutiert wurde. Das Ergebnis war: Die Landesregierung musste den Entwurf grundlegend überarbeiten. Unser Gastautor Thomas Sternberg ist medienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag NRW.

Wir haben jetzt das Ergebnis einer breiten Diskussion vorliegen. Man hätte sich gewünscht, dass die Landesregierung den Kritikpunkten vieler Beteiligter entgegengekommen wäre.

Doch es wird jetzt deutlich: Der Entwurf entspricht nicht der Höhe der Zeit. Er spiegelt nicht den Stand der aktuellen Medienentwicklung wider.

Im Gesetzentwurf ist vielfach von Partizipation die Rede. Aber was heißt eigentlich Partizipation?

Heißt Partizipation, dass man am Geldsegen der Rundfunkgebühren partizipiert, der durch die Landesregierung gönnerhaft verteilt wird? Es gilt festzuhalten: Rundfunkgebühren sind keine Verfügungsmasse von Medienpolitikern. Das sollte bei den weiteren Diskussionen um das Gesetz von Anfang an der Grundsatz sein.

Aber, um nun zum eigentlichen Punkt zu kommen, wie partizipieren heute junge Menschen eigentlich an den Medien der Informationsgesellschaft?

Eines kann man auf jeden Fall festhalten: Ganz sicher nicht mehr über den Bürgerfunk, das schöne, alte, gemütliche Thema des vergangenen Jahrhunderts. Gegen diese bestimmte Form von Rundfunk, in dem Musik abgespielt wird, gelegentlich unterbrochen durch Wortbeiträge von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus den Regionen, ist nichts einzuwenden. Sie kann und soll auch, wo gewünscht, fortgeführt werden. Nur, ein innovatives Medienthema ist das ganz sicher nicht.

Ich habe selber vor 20 Jahren für etliche Jahre eine Medienwerkstatt geleitet. Ich kenne daher das Thema sehr gut. Wir hatten eine Medienwerkstatt mit für damalige Verhältnisse sehr modernen Bandmaschinen, Schnittplätzen und vielem mehr. Das ist längst alles eingemottet. Es ist längst museumsreif. Denn junge Menschen, aber nicht nur die, die in der politischen

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