Die Bochumer Kneipen-Legende Intershop | Foto: Daniel Sadrowski
Unter dem Claim „Wohnzimmer Romantik“ ist ein Solidaritäts-Sampler mit 100 (!) Bands entstanden, der Clubs und Locations während der der Corona-Pandemie helfen möchte. Unter den Bands, die meist aus dem Punkrock-Lager stammen, finden sich so illustre Namen wie Illegale Farben, die Schwarzen Schafe oder Die Skeptiker. Die Spenden sollen deutschlandweit an Clubs und Kneipen zwischen Kiel, Berlin und München gehen – in Bochum sollen der Intershop und das Neuland bedacht werden.
Konzert im FZW im März 2019 mit der Band Spidergawd | Foto: Peter Hesse
Heute schreibt das Team vom Dortmunder Freizeit Zentrum West einen Kommentar zum Thema Obdachlosigkeit in Dortmund während der Corona-Pandemie: „Uns haben in den vergangene Tagen vermehrt Nachrichten und Posts auf den sozialen Netzwerken zu der Umzäunung unseres Eingangsbereiches erreicht. Dieser überdachte Bereich wurde in den letzten Monaten als Zuflucht und Schutz von wohnungslosen Menschen genutzt, teils als Schlafstätte, teils allerdings auch als Versammlungsstätte tagsüber.
Herbert Wehner – der große Mann der SPD | Credit: Bundesarchiv, Bild 175-Z02-00866 / CC-BY-SA 3.0
Heute vor 31 Jahren (am 19. Januar 1990) ist Herbert Wehner verstorben. Der große Mann der SPD war von 1966-1969 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und anschließend 14 Jahre lang bis zum Jahr 1983 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Gegen Ende seines Lebens litt er viele Jahre an einer Multiinfarktdemenz, die durch seine Diabetes ausgelöst worden ist. Wehner liegt auf dem Burgfriedhof in Bonn Bad Godesberg begraben.
„Politik ist ein schmutziges Geschäft – vor allem für Typen wie Boris Johnson“ – sagt Captain Sensible | Foto: Cpt. Sensible
Die Handels- und Kooperationsabkommen zwischen Brüssel und London verhindert die schwierigsten Komplikationen des britischen EU-Austritts – dazu haben wir Cpt. Sensible befragt. Er ist einer der wichtigsten und wegweisenden Musiker im Punkrock-Genre. Ursprünglich war er Mitglied bei der Band Johnny Moped und wechselte im Jahr 1976 zu The Damned, wo er bis heute (begleitet von einigen Unterbrechungen) spielt. In den 1980er Jahren startete er ein Soloprojekt und sein Hit ›Wot‹ war in allen Teilen von Europa sehr populär und kletterte im Jahr 1982 sogar auf Platz 4 der Deutschen Charts. Den Brexit sieht er kritisch: ››Die Leute sind sich nicht im Klaren gewesen, welche unzähligen Konsequenzen da noch auf uns zu kommen werden.‹‹
Ich komme aus Großbritannien und unser Land war schon immer anders als die anderen. Nehmen wir Maggie Thatcher zum Beispiel. Verdammt, ihre Regierung war schrecklich! Die ganzen blöden Privatisierungen und wie sie das Familiensilber vom britischen Staat
Fotografien von Klaus Homann vereinen Morbidität und Endzeitstimmung / mit freundlicher Genehmigung von K. Homann
Das Wechselbad zwischen Nähe, Ferne und Verfall ist der rote Faden in der Bildsprache von Fotograf Klaus Homann. Der Mann mit den Ruhrgebietswurzeln (geboren in Lünen, lebt in Essen) flaniert durch den öffentlichen Raum – und hat als Chronist mit der Kamera immer wieder ein Händchen für verletzliche Momentaufnahmen mit einem schwebenden Ewigkeitsanspruch.
Klaus Homann findet das Ästhetische im Kaputten und porträtiert Hochhäuser, Tiefgaragen, Einzelhandelsgeschäfte, Schrottplätze, Imbissbuden, Spielhallen, Tankstellen und Restaurants, die ein Schattendasein im modernen Leben fristen. Seine Gebäude strahlen eine existentielle Einsamkeit aus und wirken spooky – manchmal sogar wie Schauplätze aus einem noch nicht bekannten Thriller. Vor fast 30 Jahren ist er über einen Urlaub in Amerika zum Fotografieren gekommen.
Das Jahr 2020 fühlte sich oft unwirklich an – so wie dieser Sonnenuntergang auf Halde Hohewart | Foto: Lola Hesse
Das abgelaufene Jahr war bestimmt von der Corona-Pandemie, unsere Mitbürger zeigten sich von ihrer Hamsterkaufseite: Toilettenpapier, Nudeln und Hefe wurde mit ungebremster Raffgier bis an die Decke gehortet. Wo stehst du? Was bewegt dich? Wohin gehen wir? Das habe ich mich in diesem Jahr häufiger als sonst gefragt. Das öffentliche Leben, was in meinem kleinen Horizont vor allem durch kulturelle Ereignisse lebt, ist auf ein Minimum eingedampft worden. In vielen Ländern gab es sehr strikte Quarantäne-Maßnahmen und andere Ausgangsbeschränkungen – in meiner kleinen Welt natürlich auch. Für diesen Jahresrückblick habe ich in meinen Erinnerungen gekramt und ein paar Eindrücke in den Fokus gerückt.
Januar
Die Silvester-Party, die ich im Dortmunder Kreuzviertel besuche, ist kein Fest, wo bereits zu früher Stunde die Löcher aus dem Käse fliegen. Wir sitzen am Tisch, reden und verdrehen uns in Anekdoten. Ich halte mich den ganzen Abend an nur zwei Bier fest, damit ich mein Auto stehenlassen muss. Gegen 3 Uhr früh breche ich auf und kurz nachdem ich von der A45 auf die A42 Richtung Herne biege. Plötzlich bin ich in einer Nebelwand gefangen und kann nur noch im Schneckentempo fahren, weil ich nur weißen Nebel sehe. Von einer Kolonne mit Rettungswagen werde ich überholt und die sperren Höhe Castrop-Rauxel-Bladenhorst die Autobahn ab. Es dauert ewig bis Polizei und Rettungskräfte die Situation im Griff haben, denn mehrere PKWs haben sich ineinander verkantet. Gegen sechs Uhr bin ich zu Hause – und denke noch oft an diese Nebelwand, die für das Jahr wirklich prophetische Züge hatte. Denn der Nebel verschwindet einfach nicht.
Bei Wolfskull heißt es „Hell Bent For Leather“ | Fotocredit Björn Stork
Zeitloser-Hardrock in Richtung Danzig, Led Zeppelin oder The Cult kommt von der Band Wolfskull, die ihre Mitglieder aus vielen Teilen vom Ruhrgebiet rekrutiert haben. Mit Styx haben sie nun einen neuen Schlagzeuger an Bord geholt und die Band arbeitet gerade fleißig an ihrem ersten Longplayer. Zu ihrer Debüt-EP ›Hexum‹ hat das Quintett bereits einige sehr gute Besprechungen bekommen, vor allem Sänger Pete 9 steht immer wieder im Fokus, weil er wie kein Zweiter den unsterblichen Geist von Elvis Presley und Jim Morrison in eine nietenbesetzte Lederjacke zwängen kann. Grund genug, den Frontmann mal auf ein youtube-Roulette einzuladen.
Hack Mack Jackson bewegen sich stilsicher zwischen Country und amerikanisch geprägter Roots-Musik
Country aus Düsseldorf kommt von der Band Hack Mack Jackson – und das schon seit dem Jahr 1998. Die Cowboys vom Rhein haben für ihre neue Platte ein paar Coverversionen auf links gedreht und dann nochmal heiß aufgekocht, damit es sich richtig anfühlt – darunter Songs wie „Burning Love“ von Elvis Presley, „To Satisfy You“ von Waylon Jennings oder „Lonely Boy“ von The Black Keys. Das Ganze erscheint heute als „Low Budget High Convenience “ EP – und ist sowohl als 10-inch-Vinyl erhältlich – und natürlich auch bei allen digitalen Kanälen. Was sonst noch wichtig ist, erklärt uns Hack Mack Jackson-Sänger Drew Son Jackson im youtube Roulette.
Fred Ape – hier bei enem seiner zahlreichen Live-Konzerte | Bild: Stephan Schütze
Im Alter von nur 67 Jahren ist der Liedermacher Fred Ape überraschend verstorben. Der Dortmunder war bekannt als Musiker und Moderator, sowie als langjähriger Programmchef des Kleinkunsttheaters Cabaret Queue in Dortmund-Hörde. Über 40 Jahre lang war der Gitarrist und Sänger mit seiner Musik auf den Bühnen in ganz Deutschland unterwegs.
Bambus – stilsicherer Rap aus Dortmund / Foto: Lukas Vogt
Der Dortmunder Rapper Bambus erzählt in seinen Tracks gerne von Melancholie und Apathie, aber auch der Suche nach innerem Frieden. Unsere Welt ist durcheinandergeraten, aber wir alle suchen unseren Platz, um unserem abstrakten Lebensgefühl irgendeine Art von Sinn zu geben. Die neueste Single von Bambus heißt nicht umsonst ›Weltschmerz‹ und wird eingerahmt von einem sanften Beat und vielen Fragenzeichen in den Lyrics. In unserem youtube-Roulette präsentiert Bambus seine musikalischen Favoriten.
Bambus, welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Snaga & Pillath – „R.u.h.r.p.o.t.t.“
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