„Autoritäre Akteure von rechts und links gewinnen an Boden“

Susanne Schröter Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die Ethnologin Susanne Schröter gehört zu den bekanntesten und meinungsstärksten Geisteswissenschaftlerinnen Deutschlands. Schröter warnt vor dem Vormarsch des politischen Islams und kritisiert eine Linke, die sich durch Wokeness und postmoderne Ideologie selbst ins Abseits stellt.

Die Bücher der Feministin sind Bestseller. In einem Vortrag in der Evangelischen Stadtakademie in Bochum betrachtet sie Deutschland nach der Ampel aus ethnologischer Sicht: Welche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für Individuen, Gruppen und Institutionen, die zu einer positiven Entwicklung des Landes beitragen wollen?

Die Modelle der Vergangenheit, schreibt Schröter auf Facebook in der Ankündigung zu ihrem Vortrag in Bochum, stießen zunehmend an eine Grenze: „Der Multikulturalismus ist entzaubert, die Kirchen haben ihre Bindekraft verloren, und der Liberalismus steckt in einer tiefen Krise.“ Autoritäre Akteure von rechts und links würden an Boden gewinnen – Boden, der dem Islamismus gehöre, der zur migrantischen Jugendkultur geworden sei. Juden seien in Deutschland nicht mehr sicher. „Der links-woke Kulturkampf hat dazu geführt, den Anderen als Feind zu sehen; ein aufscheinender rechter Kulturkampf wird die Spaltung anhand äußerer Merkmale zementieren.“

Elf Jahre lang war Susanne Schröter als Principal Investigator im Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“ tätig und leitet seit 2014 das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit engagiert sie sich in verschiedenen Institutionen: Sie ist Vorstandsmitglied des Deutschen Orient-Instituts, Senatsmitglied der Deutschen Nationalstiftung und gehört dem wissenschaftlichen Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung an.

Dienstag, 13. Mai 2025, 19:00 Uhr,  Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Mehr zu dem Thema:

Susanne Schröter: „Die klassische Linke muss Allianzen mit denjenigen eingehen, die sich vom Wokismus abwenden“

Wokeness: „Die liberal-konservative bürgerliche Mitte und die klassische Linke dürfen nicht länger schweigen“

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