Ganz große Große Koalition im Ruhrgebiet

Haus der Ruhrgebiets
Haus der Ruhrgebiets

Der Regionalverband Ruhr hat nicht nur ein ganz großes Parlament, er wird wahrscheinlich auch eine ganz große Große Koalition bekommen. Da es weder eine Mehrheit für Rot-Grün, Ampel oder Rot-Rot-Grün reicht und auch der  Union nicht   ein Partner ausreicht, um eine Mehrheit im Ruhrparlament zu bekommen, verhandeln zur Zeit CDU, SPD, Grüne und FDP miteinander. Zwar hätten SPD und CDU die Mehrheit, aber die SPD will nicht auf die Zusammenarbeit mit den Grünen verzichten und auch die FDP soll mit ins Boot. Die Opposition würde dann von Piraten, Linken, Freie Wähler und AfD gestellt. Ob die große Große Koalition mit drei oder vier Parteien zusammenkommt ist noch nicht ganz klar – aber in der nächsten Woche wird der Koalitionsvertrag, an dem zur Zeit gearbeitet wird, wohl fertig sein.

‚Datteln 4‘-Gegner wollen nun aktiv um Spenden für Klage gegen das E.On-Kraftwerk bitten

Das Kraftwerk 'Datteln 4' im September 2014. Foto: Robin Patzwaldt
Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ im September 2014. Foto: Robin Patzwaldt

Vom sogenannten ‚Aktionsbündnis gegen Datteln 4‘ war seit seiner Gründung zum Jahresanfang bisher recht wenig zu hören. Auch die Beteiligung am Heimleuchten 2014 in der vorletzten Woche war doch arg dürftig. In der Öffentlichkeit wurde daher zuletzt sogar schon spekuliert ob man seitens der Kraftwerkskritiker das erforderliche Geld für weitere juristische Schritte überhaupt noch einmal zusammenbekommen kann.

Jetzt steht fest: Die Kohlekraftwerksgegner wollen sich zumindest so noch nicht geschlagen geben, verlagern ihre Aktivitäten nun aber scheinbar tatsächlich noch stärker auf den juristischen Sektor. Und das kann bekanntlich sehr teuer werden!

Man hat bereits jetzt öffentlich angekündigt demnächst aktiv um Spenden für den juristischen Weg zur Verhinderung des Kohlekraftwerks im Kreis Recklinghausen bitten zu wollen

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Ist Lucke der deutsche Haider?

Lebt in Jena, kommt aus Österreich: Wissenschaftsblogger Freistetter
(Foto: Simon Kumm / cc-by-sa / wikipedia)

In Thüringen hat die AfD fast mit einer desolaten SPD gleichgezogen, was die Prozentpunkte angeht. Auch in Brandenburg – und unlängst in Sachsen – feierte die rechtspopulistische Partei biedermeierischer Prägung Erfolge.
Und ganz Politdeutschland schüttelt ratlos den Kopf.

Mit Florian Freistetter (37) analysiert deswegen für die Ruhrbarone ein Österreicher – der in Jena lebt – die aktuelle Situation und vergleicht sie mit dem Aufstieg der populistischen Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ). Dafür verläßt Freistetter sein eigentliches Wirkungsfeld der Wissenschaftskommunikation, in dem er als gefeierter Blogger und Buchautor eine feste Größe ist.

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Lejeune: „Antisemitismus richtet sich gegen Araber“

Die Demo "Nie wieder Judenhass" am Brandenburger Tor
Die Demo „Nie wieder Judenhass“ am Brandenburger Tor

Der Journalist Martin Lejeune hat sich in Sachen Antisemitismus zu Wort gemeldet. Auf Facebook positioniert er sich anlässlich der gestrigen Demonstration „Nie wieder Judenhass“ in Berlin klar gegen diesen. Mit einer Besonderheit: Nicht die Juden sind Opfer von Antisemitismus, sondern „die Araber“.

Es zählt zu den beliebtesten Totschlag-Argumenten von Antisemitismus-Verharmlosern: „Die Araber“ seien ja auch „Semiten“, daher könne man beim Judenhass nicht von Antisemitismus sprechen. Problem Antisemitismus erledigt. Nun fand am gestrigen Sonntag in Berlin die Demo „Nie wieder Judenhass“ statt. Vielleicht wollte der Veranstalter, der Zentralrat der Juden, mit dieser Formulierung ebendieser Haarspalterei schon im Vorfeld begegnen. Doch auch das nützte nichts.

Der Journalist Martin Lejeune, bis dato als Nahost-Korrespondent tätig für diverse renommierte Medien, veröffentlichte auf Facebook pünktlich zur Kundgebung folgenden Post:

Der Antisemitismus in Deutschland richtet sich gezielt gegen Araber. Die Araber müssen den Begriff Semitismus zurückerobern. Am besten mit einem großen Protest in Berlin.
Was heute geschah: 50 Semiten wurden heute durch die Polizei und durch die Veranstalter einer Anti-Antisemitismus-Demonstration daran gehindert, an der Anti-Antisemitismus-Demonstration in Berlin teilzunehmen. Radikale Antisemiten diskriminieren Semiten in Berlin und die Polizei macht sich zum Werkzeug der Antisemiten. Schon lange

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„Köln: Für Israel und gegen den Islam?“ – eine Erwiderung

Vor einigen Tagen veröffentlichte Barone-Autor Sebastian Weiermann einen Bericht über die Kölner Demonstration „Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik“. Sebastian stellte seinen Text unter den Titel „Köln: Für Israel und gegen den Islam?„. Darin sagte er den pro Israel-Demonstranten eine inhaltliche Nähe zu Rechtspopulisten, und indirekt auch eine Mitschuld am Hass auf Israel nach. Vor allem kritisierte er dabei die Entscheidung direkt vor einer Milli Görüs-Moschee zu protestieren. Heute folgt eine Erwiderung von Paul Mentz. Mentz ist Soziologe und publiziert im Arbeitskreis Rote Ruhr Uni. Er ist unter anderem Herausgeber von „Theorie als Kritik“. 

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Düsseldorf: Sven Lau und Co. missionieren wieder!

Anti Haram 2014-09-11 17-40-54Die „Scharia Polizei“ ist Geschichte, doch Sven Lau und seine salafistischen Gefährten sind wieder unterwegs. Diesmal nicht in Wuppertal, sondern in Düsseldorf. Aus der „Scharia Polizei“ ist die „Pro Halal Street Dawa“ geworden, übersetzt in etwa, Straßenmissionierung für ein gottgefälliges Leben. In dem neuen Video laufen Lau und Co. durch das nächtliche, menschenleere Düsseldorf. Sven Lau relativiert sein altes Projekt, möchte nun darauf verzichten, Spielhallen zu betreten, aber auf der Straße möchte er Präsenz zeigen.

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Suicide is alright – Drei Musiktipps für die NPD –

bockwurst_nazisNiemand möchte, dass seine Musik auf NPD-Wahlkampfveranstaltungen gespielt wird. Die Ärzte, Helene Fischer, Wir sind Helden“ und die Höhner gehören zu den Musikern, die der NPD das abspielen ihrer Musik untersagt haben. Es wird leise bei den Auftritten der Nazis.

Wir haben uns drei Stücke ausgesucht, die wir gerne auf NPD-Wahlkampfveranstaltungen hören würden. Aber wir geben zu: Auch in diesen Fällen kämen die Klagen schneller als ein Geschoss aus einem Sherman-Tank.

Was macht man, wenn man in einer Partei ist, die keine Erfolg hat und bei der Führung und Anhänger aussehen wie Thunfischpizza? Selbstmord kann eine Lösung sein!

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‚NewPark‘ und kein Ende

newparkDas seit Jahren geplante, aber noch immer nicht realisierte ‚NewPark‘-Projekt im Kreis Recklinghausen hat uns auch hier bei den Ruhrbaronen im Laufe der letzten Zeit schon häufiger beschäftigt.

Nachdem die ursprünglich angedachte Landesbürgschaft für die Kaufpreisfinanzierung der in Datteln ansässigen Betreibergesellschaft von Rot-Grün in Düsseldorf im Vorjahr abgelehnt wurde, äußerten einige Lokalpolitiker im Kreis dann, da sie das umstrittene Projekt nicht sterben sehen wollten, ersatzweise aus der Not geboren, den Gedanken, dass der Kreis Recklinghausen die Summe selber würde stemmen können.

Aber leider gab es offenbar keine verlässliche Vereinbarung mit dem Eigentümer der Fläche, dem RWE-Konzern, über die Höhe des Kaufpreises, nachdem mehrere Optionen und zeitliche Befristungen in den Jahren zuvor, welche offenbar einen Preis von nur ca. drei Euro pro Quadratmeter vorsahen, erfolglos abgelaufen waren.

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Köln: Für Israel und gegen den Islam?

dom_koelnAm vergangenen Samstag fand in Köln eine Demonstration für Israel und gegen seine „Kritiker“ statt. Ein „Bündnis gegen Israelkritik NRW“ hatte nach eigenen Angaben 150 Menschen mobilisiert. Die Demonstranten protestierten gegen die nordrhein-westfälische Linkspartei und ihre antisemitischen Ausfälle, außerdem wurde die Berichterstattung des WDR direkt an dessen Zentrale kritisiert. Soweit so gut. Allerdings zog die Demonstration auch zu einer Moschee der „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG). Dort hielt die aus dem „antideutschen“ Spektrum stammende Kölner Gruppe „Georg-Weerth-Gesellschaft“ einen wirren Redebeitrag.

Vom Mufti von Jerusalem, über bosnische SS-Männer kam die Kölner Gruppe ganz schnell auf „den“ Islam. Nationalsozialismus und Islam wurden immer wieder in eins gesetzt, durchgeschüttelt, und dabei raus kam das beides doch irgendwie faschistische „Herrenmenschen“-Ideologien  seien.

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AfD: Keine Amis, kein Freihandel und viel Ökokram

Mit einem Brief an die Wähler der Linken wirbt der Brandenburger AfD-Chef Alexander Gauland um Stimmen. Und arbeitet fein die Gemeinsamkeiten zwischen den Lagern heraus: Die Ablehnung des Westens, die Nähe zu Putin und die Gegnerschaft zu TTIP. Von Daniel Fallenstein und Stefan Laurin.

Lange waren die Ähnlichkeiten zwischen der eher autoritären Linken und den Rechten nicht so deutlich zu erkennen wie heute. Da ist der Ökologismus, der in Deutschland schon fast die Stellung einer Religion hat und dessen Wurzeln tief im Konservatismus, ja zum Teil sogar im Nationalsozialismus liegen. Da ist die Ablehnung des Westens und des Kapitalismus und die Nähe autoritärer Regime. Das alles geht zusammen mit der Verherrlichung kleiner, übersichtlicher Strukturen im Gegensatz zu supranationalen Zusammenschlüssen wie der Europäischen Union oder der NATO. Die Mauernostalgie ewiggestriger DDR-Fanatiker wird mit der Fremdenfeindlichkeit des AfD-Milieus als fehlendes „Verständnis für Grenzkriminalität“ kombiniert. Gauland bringt das alles in einem Brief an die Wähler der Linken in Brandenburg auf den Punkt:

gauland_briefWer nun glaubt, Gauland habe Kreide gefressen, um ein paar Stimmen mehr zu bekommen irrt. Er zeigt nur auf, wie groß das reaktionäre Potential in den autoritären Teilen der Linken und ihrer Anhänger ist.